Mittwoch, 26. April 2017

Ein M.O.R.D.S-Team 16, aus den Schatten, Andreas Suchanek, Greenlight Press



Ein M.O.R.D.S-Team 16, aus den Schatten, Andreas Suchanek, Greenlight Press
Danielle ist die Flucht aus dem ominösen Internat gelungen, doch wohin jetzt? Bahnhof, Hotel, Flughafen werden sicher überwacht und abgehört. Daher sucht sie nach Orten an denen sich Straßenkinder aufhalten könnten und trifft auf die junge Ausreißerin Emma. Diese ist zuerst skeptisch, aber als sie Danielles Geschichte hört ist sie beeindruckt und hilft ihr. Sie nimmt sie mit zu ihren Freunden und nimmt sie mit in das Geheimversteck der Gruppe. Doch kaum, dass sich Danielle dort in Sicherheit fühlt, taucht Claudia Kastellano, die Erzfeindin ihrer Mutter Shannon auf. Danielle ist von dem Regen in die Traufe geraten.
Mason, Randy, Vince, Olivia und Basset Socke bekommen von Priscilla van Straten, die sie aus dem Gefängnis der Dynastien befreit haben, aus Dankbarkeit ihren Privatjet zur Verfügung gestellt, damit sie in Haven Rock nach Danielle suchen können. Während sie aber ziemlich schnell dort auffallen, außer der untergetauchten Danielle, ahnen sie nicht, daß auch die 84er bereits eingetroffen sind. Danielles Mutter Shannon, Masons Vater Jamie und ihre alten Schulfreunde Billy und Harrison ahnen auch noch nicht, wer Danielles Verschleppung durch ihren Vater vereitelt hat, um sie dann in Kanada hinter Internatsmauern zu verstecken, doch sie können es nicht auf sich beruhen lassen. Als die Identität der Drahtzieherin, der weißen Dame bekannt wird, wird zwar einiges klarer, aber neue Wunden werden aufgerissen.
Ganz klar ist auch Band 16 wieder unglaublich spannend, wenn auch nicht sehr wahrscheinlich. Aber wer diese Serie liebt, weiß auch, daß es keine Realitydoku ist. So ein paar kleine Details die einen nicht ganz überzeugen, nimmt man da gerne mal hin. In dieser Folge wird Licht ins Dunkel gebracht. Die Identität der weißen Dame gelüftet und die Tragweite ihrer Geschichte und ihrer Gegenorganisation offenbart. Können sie den Dynastien die Stirn bieten? Was hat das für die bevorstehende Bürgermeisterwahl zu bedeuten?
Besonders gut gefallen hat mir das Aufeinandertreffen der Generationen. Dieses arbeitet noch mal die Persönlichkeiten der Einzelnen (und es sind ja inzwischen schon ziemlich viele Protagonisten) richtig gut heraus. Es zeigen sich immer mehr familiäre Verflechtungen, nicht nur hinsichtlich der Familien Holt und Collister. Mir gefällt, das man neben der Spannung wieder mehr über die Vergangenheit und Hintergründe, sowohl der Teams, als auch der zu klärenden Verbrechen erfährt.
Masons vor wenigen Folgen eingeführter „Thearapiehund“ der junge, verfressene Basset Socke, lockert die Action zusätzlich auf und sorgt für Humor, neben den Frotzeleien untereinander. Wie sie sich gegenseitig auf die Schippe nehmen, sich selbst nicht zu ernst, bei Gefahr dann aber doch alle hinter einander stehen und ihr Leben für einander riskieren, macht die Helden liebenswert.
Bemerkenswert ist auch, daß Randy in diesem Band ziemlich unversehrt bleibt. Er fliegt durch keine Fensterscheibe oder ähnliches, aber auch sonst muß diesmal niemand zum Arzt oder ins Krankenhaus! Dafür treten immer mehr Figuren, die bislang im Hintergrund blieben aus den Schatten und man spürt, daß sich kurz vor der Staffelhalbzeit mit Band 18 noch einiges zusammen brauen wird.
Der Stil von Andreas Suchanek ist wieder leicht und unaufdringlich. Er bringt die Geschichte spannend und humorvoll voran, ohne sich sprachlich aufzudrängen. Gerade die Selbstverständlichkeit der Sprache gefällt mir.
Daher ganz klar: 5 Sterne von 5 für diese All-Age-Krimi-Serie mit Suchpotenzial!
Ich bedanke mich ganz herzlich bei Andreas Suchanek für das Rezensionsexemplar und freue mich schon auf Band 17, der die Tage erscheinen müßte.

Montag, 24. April 2017

Young Sherlock Holmes 5 – Der Tod kommt leise, Andrew Lane, gelesen von Jona Mues, Goya libre



Young Sherlock Holmes 5 – Der Tod kommt leise, Andrew Lane, gelesen von Jona Mues, Goya libre
Obwohl es nach dem 4. Fall so aussieht, als hätte Sherlock nun etwas Ruhe und er sich Virginia weiter angenähert, stürzt er Hals über Kopf in die nächste Katastrophe. Er wird von unbekannten gefesselt, betäubt und auf ein Schiff nach Shanghai verfrachtet. Dort wird er nach dem Ablegen entdeckt und als blinder Passagier behandelt. Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als Teil der Mannschaft zu werden und sich die Überfahrt und Verpflegung hart zu erarbeiten. Er packt richtig hart mit an und erringt somit die Achtung des Kapitäns und der Mannschaft. Besonders mit Schiffskoch Wu Chung freundet er sich an und lernt von ihm Thai Chi und Chinesisch. Eine Geige hat er aber nicht an Bord ;) Sein Plan ist es, sobald das Schiff nach Schottland zurückkehrt, wieder anzuheuern. Beim ersten Landgang lernt er auf abenteuerliche Weise einen jungen Amerikaner Cameron kennen, der ihn in das Haus seines Vaters, eines wohlhabenden Schiffsmaklers einlädt. Dort fühlt er sich wohl, bis Camerons Vater unerwartet an einem Schlangenbiss stirbt. Als er daraufhin Wu Chung besuchen möchte, liegt dieser soeben auch nach einem scheinbaren Schlangenbiss ebenfalls im Sterben. Sherlock findet auffällige Übereinstimmungen bei den Bissspuren und kann nicht an einen Zufall glauben. Gemeinsam mit den Söhnen der Opfer macht er sich an die Aufklärung des Rätsels und kommt dabei einem Komplott auf die Spur.
Wie in dieser Serie nicht anders zu erwarten, geht es schon auf der 1. CD heiß her. Noch nicht einmal einfach so von Schottland zu seinem Onkel zurückkehren kann der junge Sherlock, ohne wieder in die nächste gefährliche Situation zu stolpern.
Dafür erfahren die Zuhörer mal wieder etwas über die Herkunft von Sherlocks besonderen Fähigkeiten. Das ist ein großer Charme der Reihe, daß man mit jeder Folge ein bißchen mehr begreift, wie Sherlock zu dem wurde, der für seine Kauzigkeit bekannt ist. Auch in dieser Folge, ist Sherlock durchaus noch in der Lage solide Freundschaften zu schließen und sogar mit einer ganzen Schiffsmannschaft klar zu kommen. Doch eine persönliche Enttäuschung ganz zum Ende der Geschichte, verdeutlicht einem dann doch, welche privaten Wunden Sherlock in jungen Jahren erlitten hat.
Spannend sind zudem die Einblicke in Seefahrten im 19. Jahrhundert, also deutlich nach den großen Entdeckern Marco Polo, Kolumbus und Magellan, die auch damals noch sehr gefährlich war und viele Menschenleben forderte. Doch auch in das Leben im damaligen Shanghai und die politischen Verflechtungen mit China, England und den Vereinigten Staaten sind wieder höchst interessant.
Jona Mues zu zu hören macht wieder richtig Spaß! Seine Stimme ist lebendig und unverbraucht. Die Jugendlichkeit des jungen Sherlock nimmt man ihm ohne weiteres ab, ebenso das bisweilen Ungestüme. Als aktiver Theaterschauspieler verfügt er über eine angenehme Klangfarbe und moduliert verständlich, aber ohne über zu betonen. Na ja, wenn die Action rasant wird, dann klingt er auch entsprechend, aber ohne Silben zu verschlucken oder über diese zu Stolpern.
Die Tracks für den Wiedereinstieg sind sehr ausgewogen über die Kapitel verteilt und ich mag es ja auch, daß bei allen Produktionen des Hauses stets zu Beginn erwähnt wird, welche CD Nr. nun beginnt. Die Lautstärke ist wieder sehr ausgewogen ausbalanciert, es wird nur über die Stimmveränderung gearbeitet, der Lautstärkeregler kann sich ausruhen, sobald sie einmal eingestellt ist.
Das Cover passt genau zur Reihe, man sieht sofort, daß auch dieser Band eine Folge von Young Sherlock Holmes ist. Anhand der Pagode (nein, nicht das Auto, das Gebäude) im Hintergrund und der Silhouette beim Thai Chi, kann man gleich sehen, daß es den jungen Helden diesmal nach Asien verschlägt.
Diesmal muß ich leider einen Stern abziehen. Die Crux dieses Falles liegt darin, daß 3 Männer zur gleichen Zeit an verschiedenen Orten auf die gleiche Art sterben. Aufgrund der Entfernung zwischen diesen Orten, ist die Auflösung für mich nicht wirklich überzeugend. Aber das ändert nichts daran, daß die Geschichte wirklich spannend und interessant ist, nur nicht ganz logisch. Daher eine gute Hörentscheidung mit 4 von 5 Sternen. Nicht der beste Teil der Reihe, aber dennoch unverzichtbar.
Ich bedanke mich ganz herzlich bei Goya libre für dieses Rezensionsexemplar, denn die Reihe macht süchtig.