Mittwoch, 30. Oktober 2024

Abteilung für undamenhafte Aktivitäten (2) Tote spionieren nicht, Robin Stevens, KnesebeckVerlag


Abteilung für undamenhafte Aktivitäten (2) Tote spionieren nicht, Robin Stevens, KnesebeckVerlag


Im zweiten Weltkrieg gehen den Briten langsam die Spione aus. Zu viele sind im Einsatz verschollen, in Gefangenschaft oder gestorben. Also entschließt man sich May, Nuala und Eric aus ihren Internaten abzuordern und ihnen eine Intensivausbildung im Ministerium zu kommen zu lassen. Dafür werden sie in der Hogarth Mews in Wohnungen von Freunden und Kollegen von Hazel und Daisy untergebracht, in der Hoffnung, dass George und Zosia ein Auge auf die Kinder haben. Der zappeligen, impulsiven May fällt der konzentrierte Unterricht schwer, auch wenn sie das ja eigentlich alles lernen will! Doch als der Nachbarshund wegläuft und Nuala ihm in den abgesperrten Keller eines bombardierten Hauses folgt, entdeckt sie eine Frauenleiche. Ist es Anna, in deren Zimmer sie gerade Wohnen und die Daisy gerade verzweifelt in Frankreich sucht oder ist es Miss Fig, die ehemalige Luftschutzwartin der Hogarth Mews, die niemand leiden konnte? So ein geheimnisvoller Todesfall mit ungeklärter Identität der Leiche ist doch viel spannender, als der trockene Unterricht. Schnell wird klar, dass als Täter/-in nur einer der netten Nachbarn in Frage kommt. Es ist viel schwieriger als man denkt, wenn man alle Verdächtigen wirklich mag und man mit ihnen nicht nur Zeit im Luftschutzkeller verbringt.


Sehr intensiv erlebt man mit den drei Jungspionen wie sich eine Kindheit im Krieg anfühlt und wie erschreckend schnell der Lauf in den Luftschutzkeller zum Alltag wird. Sie lernen am Lärm die Entfernung und Größe der Gefahr abzuschätzen. Das schweißt zusammen.


Anders als im Auftaktband wird dieser nicht aus Sicht von der quirligen, ungeduldigen May, sondern der sehr viel besonneneren Nuala erzählt, die bisher nur einige Passage von May übernehmen durfte, so als Gastchronistin quasi. Nuala war anfangs Mays erklärte Feindin und irgendwie ist May immer noch nicht ganz glücklich mit Nuala. Als Teil einer Schauspieltruppe ist May wohl nicht immer klar, woran sie bei Nuala ist. Ist alles nur gespielt, oder sieht sie gerade die echte Nuala? Als kleine Schwester von Hazel Wong, ist May immer noch mein Lieblingscharakter, noch vor dem warmherzigen Tierflüsterer Eric. Insofern finde ich es echt schade, dass die Perspektive gewechselt hat. Ich mochte Mays sprunghafte Erzählweise voller Vorurteile sehr gerne, sie war so ungewöhnlich und witzig. Nuala geht viel strukturierter und bedachter vor. So gibt es natürlich auch wieder die gewohnten Listen in denen sie aufführen, was sie inzwischen herausgefunden haben und mögliche Verdächtige streichen können.


Das Besondere an diesem Fall ist jedoch neben den total sympathischen Verdächtigen, der totale Overkill! Die Tote, wäre so oder so gestorben, wenn sie nicht erstochen worden wäre, ihr Körper war eine tickende Zeitbombe. Wer kann sie nur so gehasst haben, dass ein Mordversuch nicht reichte?


Neben Wells & Wong dürfen wir uns in diesem Spin-Off auch auf ein Wiederlesen mit Inspector Priestley und Lavinia mit den Wuschelhaaren freuen. Für Fans der Serie ist das natürlich super, das dieser Ableger sich aber an jüngere Leserinnen richtet, werden sie die Kinder- und Jugendkrimis von Robin Stevens natürlich in umgekehrter Reihenfolge lesen, so dass sie die älteren Charaktere neu kennenlernen. Die Abteilung für undamenhafte Aktivitäten richtet sich an Kinder ab 10 Jahren, so dass die Spannung und auch die Kriegsthemen wirklich auf dieses Lesealter angepasst sind. Diese Bücher dürften in Ungarn nicht in der Nähe von Schulen verkauft werden, wobei auch diese Themen so dezent angesprochen werden, dass ich mir bei einigen nicht so sicher war, ob sie nur Freundinnen sind, oder ein Paar.


Egal was passiert, diese 3 Kinder sind überall und stecken überall ihre Nasen rein, oder klettern heimlich in Einsturz gefährdete Häuser. Sie sind ja auch kleiner und wendiger. Im Ministerium bemüht man sich vergeblich sie vor Gefahren zu schützen, leichter ist es, einen Sack Flöhe zu hüten... Am Ende sind die Flöhe selbst bestürzt über das, was sie entdecken. Über die Konsequenzen hatten sie nicht nachgedacht, aber dafür haben sie ja zum Glück Daisy.... der fällt immer was ein!


Ich bin schon sehr gespannt, in welchen Kriminalfall die drei als nächstes stolpern werden.


Ich bedanke mich ganz herzlich beim Knesebeck Verlag für mein Rezensionsexemplar!


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Montag, 28. Oktober 2024

Sixteen Souls (1) Wovor die Toten sich fürchten, Rosie Talbot, gelesen vom Jacob Weigert, Argon Verlag, 10 h 46 min Download

Sixteen Souls (1) Wovor die Toten sich fürchten, Rosie Talbot, gelesen vom Jacob Weigert, Argon Verlag, 10 h 46 min Download


Seit einer schweren Meningitis mit 11 Jahren ist für Charlie nichts mehr wie bisher. Ihm mussten nicht nur beide Unterschenkel amputiert werden, sein Herz stand auch eine Weile still, ehe er wieder zurück ins Leben geholt wurde. Was jedoch keiner ahnt: seit seiner Rückkehr von den Toten, kann er Geister sehen. Die Seelen derjenigen, die nach ihrem zu frühen, ungerechten Tod, sich noch in der Nähe ihres Todesortes herumtreiben. Seine Klassenkameraden halten ihn für merkwürdig, glauben, dass er Selbstgespräche führt und meiden ihn bestenfalls. Klar dass die Geister seine besten Freunde sind. Sie helfen ihm auch meistens, wenn er in brenzlige Situationen mit einer Todesschleife gerät. In einer solchen trifft er auch für Sam, den er anfangs für einen gefährlichen Geist hält, bis er erkennen muss, dass er ein Seher wie er ist. Sogar einer, der sehr viel mehr mitzubekommen scheint, von dem was zwischen den Welten abgeht als er. Obwohl er erst vor 6 Monaten seine Nahtoderfahrung überlebte, war Sam es, dem auffiel, dass immer mehr Geister plötzlich verschwinden und die Geisterwelt ihre Hilfe braucht.


Es ist ein Jugendbuch ab 12 Jahren, behandelt allerdings für meinen Geschmack zu viele Probleme auf einmal. Soviele Probleme hat die Geschichte gar nicht nötig. Warum muss sich die Mutter noch um ihre kranke Schwester und deren Kinder kümmern, ihr Mann deren Familie mitversorgen. Neben Homosexualität geht es auch um Transgender, finanzielle Not.... Charlie hat nicht nur eine Nahtoderfahrung, er hat auch amputierte Unterschenkel und wird von allen für verrückt gehalten, weil er scheinbare Selbstgespräche führt und sich nicht traut sich jemanden anzuvertrauen, oder sich gar zu outen. Sam kommt aus sehr viel wohlhabenderen Verhältnissen, hat aber auch sein Päckchen zu tragen. Hier möchte ich nicht zu sehr spoilern, es sind mir nur zu viele, so dass auf die Einzelnen nicht tief genug eingeganen werden kann. Entweder habe ich einen Entwicklungsroman, wofür es mir aber auch ein paar Probleme zu viel wären, oder Urban Fantasy. Hier erschlägt das eine Genre ein wenig das andere. Kurz, weniger wäre mehr gewesen, auch bei den Geistern. Ich bin anfangs nicht so gut reinkommen, weil ich mich immer gefragt habe, wer das denn nun wieder ist, Geist oder Mensch? Freund oder Feind? Auch bei Sam tauchen mehrere Generationen auf. Allerdings ist Sams Familie von Bedeutung. Da kann man schon mal etwas den Überblick verlieren, gerade wenn man sich in eine paranormale Welt einfinden will. Würde man die Probleme halbieren, könnte man sich jedem einzelnen auch ausführlicher widmen.


Zuerst dachte ich, dass Charlie 16 Geisterfreunde hätte und ich einfach den Überblick verloren habe, aber nein, so schlimm ist es nicht. Die 16 Seelen stehen tatsächlich für den Knackpunkt der Geschichte und den dramatischen Höhepunkt.


Jacob Weigert hat eine angenehme Stimme und liest lebendig und einfühlsam. Ab der Mitte wird es richtig spannend, bisweilen aber auch etwas ekelig (aber das ist ja auch immer eine Geschmacksfrage). Da dreht er richtig auf, was die Stimmung und Atmosphäre betrifft. Besonders gut gelingen ihm die Schauergestalten und die Bösewichte. Da kommt wirklich Spannung und Schauer auf. Freundliche Frauencharaktere sind nicht ganz so seine Stärke.


Ich glaube, ich würde diese Geschichte eher ab 14 Jahren, als ab 12 Jahren empfehlen. Vom Thema her passt sie aber super in die Halloweenzeit, wie auch den Herbst mit den kürzer werdenden Tagen, dem Nebel und den schaurigen Spinnweben.


Ich bedanke mich ganz herzlich beim Argon Verlag für schaurige Halloweenunterhaltung.


Hier findet Ihr eine Hörprobe:

https://www.argon-verlag.de/hoerbuch/rosie-talbot-sixteen-souls-die-souls-dilogie-9783732475407



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Freitag, 25. Oktober 2024

Der Tote am Krabbenkutter, Anja Urban, gelesen von Melissa Christin Heinz, Audio Paradies, 6 h 19 min.

Der Tote am Krabbenkutter, Anja Urban, gelesen von Melissa Christin Heinz, Audio Paradies, 6 h 19 min.


Kommissarin Vivien Stein hat sich inzwischen ganz gut eingelebt und mag ihren Partner den gut aussehenden, aufmerksamen Tamme Martens vielleicht einen Ticken zu sehr, als für ihre Arbeit gut wäre. Aber vielleicht geht es ihm auch so? Viel Zeit darüber nachzudenken bleibt ihr nicht, weil sich überraschend ihre Schwester Marlene ankündigt, die vor 10 Jahren nach L.A. Verschwand, um Schauspielerin zu werden und seitdem jeden Kontakt abbrach. Nun ist sie zurück und wartet auf das Erbe ihrer verstorbenen Mutter und will bis zur Freigabe des Geldes bei Marlene wohnen, die das mütterliche Haus geerbt hat. Ausgerechnet jetzt, wo im Hafen von Greetsiel die Leiche des reichen Hoteliers und Immobilienbesitzers Berend de Boer entdeckt wurde. Doch erstaunlicherweise scheint niemanden um ihn zu trauern, weder sein Erwachsener Sohn, noch seine schwangere Witwe. Dabei hatte der arrogante Schnösel gerade eine erstaunliche Wesensveränderung im positiven Sinne nach einer Hirn-OP vollzogen. Niemand scheint diesem Wandel zu trauen und dann gibt es noch all die Gerüchte über vergange „Unfälle“ und vertuschte Verbrechen, die nicht ohne Folgen geblieben sind. Vivien hat das Gefühl im Treibsand zu stecken und von ihrer Schwester in den Wahnsinn getrieben zu werden.


Dies ist der 2. Teil um die Neu-Ostfriesin Vivien Stein, ich konnte aber ganz problemlos einsteigen, alles Erforderliche, was man zu Band 1 wissen muss, wir soweit erfoderlich kurz eingeführt.


Mir gefällt sehr gut, die Mischung und Verknüpfung alter Untaten bzw. vermuteter Untaten des Opfers, mit den konkreten Folgen dieser Taten im Hier und Jetzt. Die Kommissaren tasten sich sehr einfühlsam an die heutigen Opfer, die mit den Folgen noch immer leben müssen heran. Dabei erweist sich ausgerechnet die Nicht-Friesin als sehr inuitiv und hat einen guten Riecher für Taten, die auch in den eigenen Reihen verborgen bleiben sollten. Keine Sorge, ihr Partner steht hier nicht als Staffage daneben, oder als Depp vom Dienst. Bei all seinen Ecken und Kanten und vor allem problematischen Schwächen, ist er dennoch sympathisch und für Vivien unentbehrlich. Das zeigt sich gerade an den kleinen Episoden am Rande, die für Auflockerung und Humor, bei diesem ansonsten sehr ernsten Thema sorgen. Bei aller Eile und Dringlichkeit muss noch Zeit für Menschlichkeit bleiben. Ganz besonders gut hat mir die Auflösung gefallen, bei der einige Zweifel bleiben, aber das hat seinen Reiz. Dafür nimmt es die bestmögliche Wendung.


Bei meinem Einstieg hatte ich noch Zweifel, ob ich den Krimi noch zu Ende hören würde, weil die Ansage-KI-generiert klingt. Einfach fürchterlich, aber zum Glück wird der Krimi an sich von einer realen Sprecherin mit Gespür für die Geschichte gesprochen. Sensibel und wohl moduliert, so dass es wirklich kurzweilig wird nimmt uns Melissa Christin mit an die bisweilen unwirtliche Nordsee zu deren abweisenden Anwohnern. Allerdings hatte ich manchmal den Eindruck, dass das Tonstudio noch ein bisschem mehr Volumen hätte beimischen können. Dafür dass es erst ihre zweite Hörbuchaufnahme ist, finde ich die Leistung beachtlich und bin sehr froh, dass sie nicht durch eine KI ersetzt wurde.


Ich habe diesen abwechslungsreichen und mit persönlichen Einblicken und viel Ostfriesenflair aufgepeppten Friesland-Krimi sehr gerne gehört!


Ich bedanke mich ganz herzlich bei Melissa Christin Heinz für mein audible Hörbuch!


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Mittwoch, 23. Oktober 2024

Interview mit Anja Janotta

Interview mit Anja Janotta

Liebe Anja, ich habe gerade Dein neuestes „super lesbar“-Buch „Die coolste Klasse des Planeten“ beendet und habe nun jede Menge Fragen an Dich!

Magst Du Abba, oder findest Du sie nur peinlich glitzerig?


Ja, ich mag Abba immer noch total gern. Als ich 12 Jahre alt war, hatte ich eine leidenschaftliche Abba-Phase. Ich fand ja gerade das übertrieben Glitzerige so toll. Und ich habe mir deshalb für die Lesungen jede Menge Glitzer-Accessoires besorgt


Was ist Dein Lieblings-Abba-Song?

"Dancing Queen" natürlich, den Song habe ich sogar schon in einem anderen Buch von mir verwurstet: "Fanny und der fast perfekte Fee".


Hast Du Kinder mal gefragt, ob sie noch Abba kennen?

Doch, das kennen noch echt einige. Das muss an den "Mamma Mia"-Filmen liegen.


Hast Du selbst mal in einer Schüler-Band mitgespielt?

Nee, niemals in einer Schüler-Band gewesen, aber im Schul-Chor war ich. Der hat auch Abba-Sachen gesungen.


Bei welchem Wettbewerb hättest Du eine Chance zu gewinnen?

Super Frage. Wer am schnellsten Ikea-Möbel aufbaut wahrscheinlich. Da bin ich unschlagbar.


Die „super lesbar“ Reihe dreht sich um 6. Klassen einer Gesamtschule aus einer nicht elitären Gegend, die trotz allem das Beste draus machen. Bist Du gerne zur Schule gegangen?

Eigentlich bin ich ganz gern zur Schule gegangen. Das Tolle an meinen vielen Schulwechseln war, dass ich mich immer wieder neu erfinden konnte. Das war echt praktisch.


7. Ich hatte mal Privatunterricht in Saudi-Arabien bei einem ganz tollen Lehrer, wo ich ein halbes Jahr fast nur Fantasieaufsätze schreiben durfte


Was ist Deine Lieblings-Musik-Casting-Show?


Bei welchem Wettbewerb hättest Du eine Chance zu gewinnen?


Die „super lesbar“ Reihe dreht sich um 6. Klassen einer Gesamtschule aus einer nicht elitären Gegend, die trotz allem das Beste draus machen. Bist Du gerne zur Schule gegangen?


Du bist ja in mehreren Ländern aufgewachsen. In welchem Land hat Dir die Schule am Besten gefallen?


Ganz herzlichen Dank! Dani

Dienstag, 22. Oktober 2024

Die coolste Klasse des Planeten, Anja Janotta, Illus. Ulla Mersmeyer, Gulliver super lesbar

Die coolste Klasse des Planeten, Anja Janotta, Illus. Ulla Mersmeyer, Gulliver super lesbar


Vorhang auf für die 6c der Rober-Mayer-Schule! Nachdem die Parallelklassen schon eine aufregende Übernachtung in der Schule hatten und eine abenteuerliche Wanderung mit Notfall in den Bergen, ist es nun Zeit für die 6c ins Rampenlicht zu treten, mit Glitzer, Kameras und bombastischer Show als Baba-Gold! Eigentlich hatte alles nur als großer Spaß begonnen. Hugo hat den Text des Abba-Songs „Dancing Queen“ für die Karnevalsparty umgedichtet und Idris, Joschi, Suki und Meral haben ihn mit Glitzerkostümen, Perücken und Instrumenten performt. Hugo hat den Auftritt aufgenommen und zusammengeschnitten auf Tiktok hochgeladen. Dass Clip nicht nur in der Schule der Hit wird, hat niemand geahnt. Tatsächlich werden sie zum regionalen Vorentscheid für die Schüler-Casting-Show „Die coolste Klasse des Planeten“ ausgewählt und nach Stuttgart eingeladen. Da sie alle aus bescheidenen Verhältnissen kommen, fahren nur die 5 mit ihrer Musiklehrerin. Alle anderen haben ihre ganzen Klassen als Fanclubs dabei und nehmen die Veranstaltung tierisch ernst, wobei es doch nur ein großer Spaß sein sollte. Die Arroganz und der nach außen getragene Reichtum triggert die 5 von Baba-Gold und ihr Ehrgeiz erwacht. Idris rockt die Bühne und bricht sogar die Herzen der Konkurrentinnen, doch irgendjemand scheint ein falsches Spiel zu spielen....


Den wenigsten Menschen fällt auf, dass ich fast nicht mehr lese, nur noch Kinderbücher, alles andere höre ich. Aber die „super lesbar“ Bücher liebe ich. Endlich Bücher, die wirklich super lesbar sind! Die Schrift ist schön groß, die Kapitel sind klein, es gibt jede Menge Absätze und die Sätze sind gut strukturiert und nicht zu lang. Ich bin ja nur mega kurzsichtig und alters sichtig, was das Lesen echt anstrengend macht, auch ich es kann, aber ich finde einfach dieses Schriftbild total entspannt und dann benötige ich auch keine Überwindung, das Buch aufzuschlagen, wie ich es sonst habe. Für Kinder, die sich mit dem Lesenlernen schon schwer tun, wird es ähnlich sein, aber sie finden hier auch eine Geschichte auf Augenhöhe, für ihr Alter, die unterhaltsam, spannend, abwechslungsreich und witzig ist. Da lohnt es sich auch schon mal sich etwas anzustrengen und letztendlich wird man mit dem Gefühl belohnt etwas geschafft zu haben, noch während einen das glückliche Happy End für die 6c noch strahlen lässt. Aufgelockert wird dabei das Druckbild immer wieder durch zweifarbige Illustrationen. In diesem Band gefällt mir sehr gut, dass die Geschichte wie ein Interview aufgemacht ist, da die Rahmenhandlung ein Clip Social Media ist, in dem Jamie aus der Parallelklasse, seine Schwester Suki und die anderen von Abba-Gold aus der 6c über ihre Zeit bei der Schüler-Casting-Show: „Die coolste Klasse des Planeten“ erzählen. Dadurch gibt es fast gar keine langen Abschnitte und das liest sich völlig natürlich. Auch wenn dieses Abenteuer in einfacher Sprache geschrieben ist, fällt es nicht wirklich auf, weil es ja ein Dialog zwischen Schülern ist, die natürlich reden wie ihnen der Schnabel gewachsen ist und dabei auf Bandwurmsätze und komische Fremdworte natürlich verzichten.


Die 5 von Baba-Gold zeigen ganz klar, das Ruhm nicht alles ist und schon gar kein Grund sich zu verbiegen, oder unfair zu werden. The Winner Takes It AlI? Von wegen! Spaß, Freundschaft und Zusammenhalt kann man nicht kaufen, aber erleben und sie sind unbezahlbar! Ruhm dagegen ist echt stressig und selten gut für den Charakter. Die Auflösung am Ende fand ich absolut spitze!


Absolut kurzweilig, spannend und witzig, weckt es den Spaß am Lesen und lässt vielleicht einige darüber nachdenken, ob es wirklich so erstrebenswert ist Influencer oder Social Media Star zu werden.


Ich bedanke mich ganz herzlich bei Anja Janotta und den Gulliver Verlag für mein Rezensionsexemplar!


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Freitag, 18. Oktober 2024

Simply Jamie, Jeden Tag was Gutes, Jamie Oliver, DK Verlag

Simply Jamie, Jeden Tag was Gutes, Jamie Oliver, DK Verlag


Jamie Oliver liegt es am Herzen, dass die Bevölkerung sich gesünder und bewusster ernährt: Selbstkochen statt Fast Food. Damit dies auch jedem möglich ist, sollte es einfach sein und leicht in den Alltag zu integrieren. Dabei sollte es unter der Woche schnell und lecker sein und am Wochenende auch gerne mal etwas aufwändiger und ausgefallener. Um auch in wirklich stressigen Situationen gewappnet zu sein, widmet er sich auch dem Meal Prep, indem er Rezepte für die Vorbereitung und Konservierung von großen Mengen leckerer Saucen bietet, die man im Zweifel einfach schnell erhitzen kann. Nudeln zu kochen schafft man ja eigentlich immer.


Das Buch gliedert sich wie folgt:

Einführung

Lecker durch die Woche

Willkommen Wochenende

Bewährtes aus dem Ofen

Aus der Vorratskammer

Perfekter Nachtisch

Praktische Küchentipps

Ernährung

Register


Die Erbsen-Kräuter-Pasta war sehr lecker, ähnelt aber sehr einem Gericht von ihm, das ich schon aus seiner Mediterranen 5 Zutaten-Küche kenne. Die Gnocchis mit Mikrowellenkartoffeln haben mich gereizt und ich weiß nun, wie man glutenfreie Gnocchis machen sollte und wie nicht. Es funktionierte alles prima, bis ich stolz die erste Fuhre in kochendes Wasser gab und alles zerfiel. Verzichtet man auf die Klebeeiweiße, sollte man die Gnocchis direkt in der Pfanne anbraten. Das wurde dann sehr lecker, aber eben FdH. Bei diesem Rezept fiel mir auf, dass man unbedingt auf die Mengenangaben achten sollte, da die Anzahl der Personen, für die die Rezepte ausgelegt sind, varieren. Die meisten Gerichte sind für 4 Personen, die Gnocchis nur für 2... Das duftige Kichererbsencurry traf auf geteiltes Echo. Für Vegetarier werden Kichererbsen ja gerade überall gepriesen und mein Mann und meine Jüngste würden es auch gerne noch mal essen, die Große findet Kichererbsen immerhin besser als Linsen, ich Linsen besser als Kichererbsen. Es ist halt einfach eine Frage des persönlichen Geschmacks. Das Rezept war aber einfach und auch in der Mittagspause gut kochbar (24 Minuten).


Jamie Oliver ist ein Genussmensch und liebt offensichtlich Schokolade. Seinen Lieblingsschokokuchen, der sehr schokoladig ist, wandelt er daher sehr kreativ immer wieder ab. Auch andere Lieblingsrezepte integriert er immer mal wieder auf die eine oder andere Art. Der Nachtisch ist für ihn offensichtlich wichtig und da steht er auch auf Schlemmen, auch wenn er ja mehr gesunde Ernährung möchte. Zuckerfreie Anregungen findet man hier nicht ;)


Neben der Personenanzahl und der Zubereitungszeit, die immer oben beim Rezept angegeben sind, findet man unter dem Rezept die Nährwertangaben. Jedes Rezept wird mit einem appetitlichen Foto garniert und ein Lesebändchen gibt es praktischer Weise auch noch.


Um das Kochen leichter in den Alltag zu integrieren wird auch auf Konserven und TK-Zutaten oder Fertigprodukte wie Tortillas oder Enchiladas zurück gegriffen. Damit nähert er sich für meinen Geschmack dem Amerikanischen Markt an. Das ist zum Glück aber die Minderheit der Rezepte, irritiert hat es mich dennoch.


Die Rezepte sind eine bunte Mischung und eine Reise rund um den Globus. Es wird mit ganz verschiedenen Fleisch und Fischsorten gekocht, aber eben auch vegetarisch. Da findet wirklich jeder etwas, auch wenn ich es trotz der großen vegetarischen Auswahl nicht unbedingt Vegetariern schenken würde. Mir gefällt der Ansatz der Alltagsküche sehr gut, auch dass man ja einiges auch schon mal z.B. am Wochenende, wenn man viel Zeit hat, vorbereiten kann.


Tatsächlich muss ich einräumen, dass mir das gerade erschiene Kochbuch seines Sohnes besser gefällt, es entspricht wahrscheinlich mehr meinem noch immer jung gebliebenen Geschmacksknospen (sprich, mit Kindertellern bekommt man mich immer satt, aber es gibt vieles, was ich nicht mag). Für Alles-Esser mit reiferem Geschmack, dem Willen zum Selbstkochen trotz Alltagshektik ist es aber durchaus interessant.


Ich bedanke mich ganz herzlich beim DK Verlag für unsere neuen Alltagsrezepte.


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