Schießt nicht auf die Mördermitzi, Isabella Archan, Emons Verlag
Kaum beendet Inspektorin Agnes Kirschnagel ihre Elternzeit nach Konstanzes Geburt (während Papa Axel übernimmt) soll sie zur Vorbereitung auf eine anstehende Beförderung gleich in die SOKO Uhren einsteigen, welche in einer Reihe von Juweliersüberfällen in Salzburg und Wien ermitteln, von denen der letzte für einen der Täter tödlich endete. Bis zu Agnes Eintritt stagnierte der Fall, dank Agnes und Bastians frischem Blick, tun sich aber tatsächlich neue Ermittlungsansätze auf, wenn auch immer noch keine Aufklärung in Sicht ist. Da sie so mit Windeln und Wien beschäftigt ist, schafft sie es nicht, Mitzi über ihre neue Tätigkeit zu informieren, ehe diese auf eine Donaukreuzfahrt mit ihrem Liebsten Rudolfo geht. Rudolf ist meistens Nachtportier im idyllischen Lilienthal, aber bisweilen auch Pianist auf einem Flusskreuzfahrtsschiff, auf welches er nun Mitzi eingeladen hat. Der dürfte ein wenige entspannte Abwechslung gut tun, witterte sie ja bereits in ihrem neuen Haus einen Mordfall am Nachbarn. Doch so ganz besinnlich wird es auch an Bord nicht, denn Mitzi vertut sich in der Kabinentür und entdeckt erst einmal eine Schusswaffe in fremden Gepäck... Hat sie sich das nur eingebildet, oder geht es nicht mit rechten Dingen zu?
Dies ist bereits der 5. Fall für die Mördermitzi und mein liebster bisher. Mitzi senkt den Altersschnitt erheblich als sie an Bord der MS „Nene“ geht, allerdings geht mit ihr Jule/Julchen ebenfalls in Wien an Bord und ist erst Anfang Zwanzig. Die Altersstruktur ist nicht so ganz nach Julchens Geschmack, während die extrovertierte, üppige Cleo, die in der Eincheckschlange vor ihnen steht, offensichtlich auf der Suche nach dem nächsten, reichen Gatten mit kurzer Halbwertszeit ist. Bei ihrem letzten Treffen verletzt und verunsichert Agnes Mitzig unbewusst und trifft sie bis ins Mark. Kein Wunder, dass das Plappermaul diesmal ihrer besten Freundin gegenüber keinen Ton sagt, sondern versucht mit den Ungereimtheiten alleine klar zu kommen. Immerhin hat sie ja ihren Liebsten an Bord, auch wenn er nur sehr wenig Zeit für sie hat, weil der Pianist nur auch noch in der Küche einspringen muss (eigentlich ein No-Go für Pianisten). Gemeinsam mit Mitzi lernen wir ihre Mitreisenden kennen und ähnlich wie Mitzi musste ich bisweilen grinsen, weil Julchen Mitzi gar nicht so unähnlich ist, nur dass diese mit ihren Plappereien viel wohlwollender ist. Die Inspektorin fühlt sich innerlich zerrissen, da sie das Gefühl hat, zwischen sämtlichen Stühlen zu sitzen und es keinem recht zu machen. Sie will keinen Entwicklungsschritt ihrer kleinen Tochter verpassen, eine liebevolle Partnerin für Axel sein, eine brillante Ermittlerin und auch noch eine gute Freundin für Mitzi. Tja, meistens ist sie es, für die keine Zeit bleibt... Ihr merkt, in diesem Fall leide ich echt mit ihr mit! Sie ist verletzt, irritiert und irgendwie noch verlorener als sonst, dabei gibt es so viel neues zu entdecken und so eine Donausflussfahrt durch Mitzis Augen ist deutlich aufregender und interessanter, als ich es mir hätte träumen lassen! Dieses Mal laufen die Erzähltstränge von Mitzi und Agnes fast bis zum Schluss nebeneinander her und auch bist fast zum Schluss habe ich bei der Lösung des Falles im Dunkeln getappt. Ich fand Mitzis 5. Abenteuer ihr spannendstes und wie immer muss man bei ihr auf alles gefasst sein!
Natürlich gibt es wieder ein Glossar mit herrlichen österreichischen Ausdrücken, für die es eigentlich nicht immer ein deutsches Pendant gibt! Wie man sie am besten Verwenden kann man im Laufe der Geschichte bestens nachlesen... Ich mag dieses sprachliche Lokalkolorit ja sehr! Zu guter Letzt verrät uns Isabella auch noch ein Krapfenrezept, weil der sterbende Räuber seine letzte Gedanken an Krapfen verschenkt... Er stirbt übrigens an zwei Schussverletzungen, nicht an Krapfen...
Ganz herzlichen Dank an Isabella Archan und den Emons Verlag für mein Rezensionsexemplar!
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