Chaos Walking (2) – Es gibt immer eine Wahl, Patrick Ness, gelesen von Monika Oschek und Tobias Kluckert, DAV 2 MP3 14 h 20 min. ungekürzt
Endlich sind Todd und Viola am Ziel ihrer Träume angelangt: New Haven! Der Ort der in Prentiss-Town eine Legende ist, Sinnbild für Ruhe und Frieden! Doch nicht nur sie haben diesen vermeintlich sicheren und friedlichen Ort erreicht, nein, ihr Erzfeind Bürgermeister Prentiss erwartet sie bereits. Die friedliebenden Bewohner insbesondere ihr Bürgermeister Ledger haben sich ergeben und folgen Prentiss Regeln. Dieser hat ihre Medizin an sich gebracht und kontrolliert sie. Er hat die Macht zu bestimmen, wer dank dieses Medikaments in Ruhe leben kann und seine Gedanken für andere unhörbar machen kann, so wie es bei den Frauen üblich ist. Während Bürgermeister Prentiss nun Präsident Prentiss genannt werden will, versucht er Todd auf seine Seite zu sehen und gibt ihm Aufgaben, die allem widersprechen, woran Todd glaubt. Die schwer verletzte Viola erwacht in einem Haus der Heilung. Frauen dürfen dort keine Ärzte werden, sondern nur Heilerinnen, da niemand ihre Gedanken hören kann. Ihre Anführerin Mistress Coil will sich nicht so einfach dem neuen Machthaber unterwerfen. Heimlich organisiert sie hauptsächlich mit Frauen den Widerstand, doch mehr und mehr Männer schließen sich ihnen an. Todd und Viola scheinen nun auf unterschiedlichen Seiten zu stehen. Ob sie das aushalten?
Monika Oschek finde ich grandios, sie ist eine wunderbar ausdrucksstarke Sprecherin, die Wärme ausstrahlt und bei der man sich schon beim Zuhören gut vorstellen kann, wie sie die Menschen um sicher herum so sehr fasziniert, dass jeder sie auf seiner Seite haben will. Auch Violas Mentorin und Widersacherin Mistress Coil vermag sie gut zu verkörpern. Tobias Kluckert ist ebenso ausdrucksstark, klingt auch jung, aber nicht jungenhaft, was vielleicht auch nicht verkehrt ist, das Todd, trotz seiner zarten 14 Jahre nun ein Mann ist, weil er Dinge tun musste, die er absolut ablehnt. Er ist durch die Situation und die Herausforderungen früh gereift. Gleichzeitig personifiziert er natürlich auch mit Bürgermeister/Präsident Prentiss das doppelzüngige Böse, den heimtückischen Verführer und Aggressor. Sein Stimmenspiel lässt keinen Zweifel an seiner Wandlungsfähigkeit, dem Anführer, der Illusionen und Träume schafft, um seine Ziele zu erreichen.
Dieser Band ist ungekürzt und da er nicht so abwechslungsreich ist wie sein Vorgänger ist er daher leider für mich bisweilen etwas langatmig. Durch den Vernichtungskrieg in der Ukraine ist er mir aktuell auch leider zu kriegerisch. Ich hätte mir ein paar mehr positivere Ausblicke gewünscht, wobei Viola im Camp der Aufständigen einen guten alten Bekannten trifft, der ihr Mut macht.
Bezeichnend ist der Umgang der menschlichen Siedler mit den Speckles, den ursprünglichen Bewohner dieses Planeten. Während die ersten Siedler von New Haven, sie als eine Mischung zwischen Arbeitskräften und Haustieren hielt, kennt Präsident Prentiss keine Gnade mit ihnen. Ganz klar, hat er sich hierbei jedoch verkalkuliert, denn jede Kreatur hat seine Schmerzgrenze und kein Herrscher kann sich unbegrenzte Brutalität und Gnadenlosigkeit leisten, wenn ihm sein Leben lieb ist. Dieser bezeichnende Umgang ist eigentlich eine treffende Allegorie der Menschheit, mit allem was sie sich untertan macht. Auf Dauer kann es nicht gut gehen.
Meiner Meinung nach leider nicht so gut wie der Vorgänger, doch die Sprecher sind noch ebenso brilliant.
Ganz herzlichen Dank an Der Audio Verlag für mein Hörexemplar!
Hier findet Ihr eine Hörprobe:
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