Die Tierpolizei (3) – Mach nicht so'ne Welle! Anna Böhm, Ramona Wultschner, Oetinger Verlag
Noch beseelt von der erfolgreichen Lösung ihres letzten Falles erwachen die vier Tierpolizisten: die clevere Katzenbärin Flopson, der mutige, etwas brummelige Hamster Jack, die pfiffige Blaumeise Meili und das gutmütige, aber etwas einfältige Zwergpony Fridolin. Vor allem Fridolin freut sich auf sein Frühstück, doch dafür bleibt keine Zeit: eine namenlose Otterfamilie braucht dringend die fachkundige Hilfe der Tierpolizei: ihr Fluss, an dem sie leben ist verschwunden und die letzte große Pfütze, wird von der Gangsterbande des hinterhältigen Tortellini und seiner Nudelbande kontrolliert. Wer einen Schluck trinken möchte, muss dafür teuer bezahlen. Von so etwas haben die vier Freunde ja noch nie gehört! Doch ist ihnen keine Herausforderung zu groß, auch wenn sie erst einmal keinen Plan haben, wo sie anfangen sollen.
Die Aufmachung des Buches ist wieder ein echter Hingucker.
Angefangen mit dem Ausschnitt im Buchcover durch den man den plantschenden
Fridolin sieht, über den Buchschnitt im Stil eines Tatortabsperrbandes, die
witzigen Kapitelüberschriften, die stets angepinnt scheinen bis zu den absolut
herrlichen und witzigen Illustrationen von Ramona Wultschner. Diese versteht es
ganz wunderbar die Emotionen und Gedanken der tierischen Protagonisten
einzufangen und bei besonders geheimnisvollen Exemplaren nicht zu viel Preis zu
geben!
Die Aufgabe der Polizei scheint ungeheuerlich, denn Flüsse verschwinden ja nicht von heute auf morgen und da müssten doch auch Menschen ein Interesse daran haben, den Fluss wieder zu finden, oder etwa nicht? So einfach ist es leider nicht, denn wie die Ermittler feststellen müssen, ist nicht nur der Fluss verschwunden, auch der See aus dem er entsprang scheint ein Problem zu haben, was natürlich auch genauerer Nachforschungen bedarf. Hier will ich aber nicht zu viel verraten, nur, dass die vier einen ganz schön weiten Weg vor sich haben, der richtig anstrengend ist, besonders, wenn man noch nicht gefrühstückt hat! Aber alle Tiere machen sich Sorgen wegen des versiegenden Wassers und der merkwürdigen Löcher im Boden, deswegen sind bis auf die Schurken von der Nudelbande auch alle Tiere, die sie treffen und befragen, sehr hilfsbereit. Doch das hilft auch nicht weiter, wenn niemand auch nur eine Ahnung von der Ursache des Problems hat. Dadurch lernen sie aber jede Menge neue Tiere kennen, sowohl Flusstiere, als auch Seetiere und sie stellen fest, dass diese eigentlich viel freundlicher sind als die Stadttiere. Denn wenn es einem gut geht und man sich wohl fühlt, ist es viel einfacher freundlich zu sein und alle anderen sind ebenso freundlich zurück! Ein sehr schöner Gedanke, der den vier Tierpolizisten sehr gut gefällt. Sie passen ja eigentlich auch überhaupt nicht zusammen, da es ihnen bei Jack auf dem Grundstück der Tierpolizeizentrale aber so gut geht, kommen sie bestens miteinander aus, mit all ihren kleiner und größeren Macken und Besonderheiten mögen, respektieren und helfen sie sich. Bisweilen staunen sie sogar selbst darüber wie gut das funktioniert! Kein Wunder also, dass sie letztendlich dem Rätsel nicht nur auf den Grund gehen, sondern den Fluss auch wieder befreien können. Für Feiern bleibt dennoch nicht viel Zeit, denn ihr Ruf verbreitet sich derart rasant, dass eine kleine Maus gleich wieder ihre Hilfe benötigt. Was dahinter steckt, erfahren wir in Band 4!
Der Schreibstil ist locker flockig und gespickt mit Gedanken, die Mut und gute Laune machen. Da fällt es leicht, schnell noch ein bisschen weiter zu lesen, in der Hoffnung, dass man entweder den Verbleib des Flusses, oder aber die Identität von Schurke Tortellini heraus bekommt! Eine wirklich sehr gelungene Kombination für Kinder ab 8 Jahren, die so witzig und hinreißend ist, dass wir sie immer noch gerne lesen, auch wenn unsere Jüngste inzwischen 12 Jahre alt ist.
Vielen lieben Dank für die starke Leserunde auf Lovelybooks an Autorin Anna Böhm und alle engagierten Mitlesenden.
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