Ich heiße Billy Plimpton, Helen Rutter, gelesen von Julian Greis, Hörcompany, 1 MP3 5 h 19 Min. leicht gekürzt
Billy Plimpton ist zwölf Jahre alt und steht kurz vor dem Schulwechsel!
Anders als fast alle anderen aus seiner Klasse wählt er eine andere Schule, mit
chicer Uniform aus. Eine wunderbare Chance für den Fan von Witzen, ganz von
vorne anzufangen, er muss sich nur überlegen, wie er es anstellt, dass niemand
merkt, dass er stottert! Die ganzen Ferien über legt er sich einen Plan
zurecht, wie er möglichst unbemerkt bleibt und auch beim Reden nicht auffällt,
obwohl er doch so gerne Witze erzählt! Aus der Sprachschule kennt er auch schon
so einige Tricks, die zwar helfen, das Stottern aber leider noch nicht
abgestellt haben. Dummerweise sitzt da einer in der Klasse, dem man schon von
Weitem ansieht, dass er keinen Ärger scheut und schwächere terrorisiert. Dafür
scheint sein Sitznachbar nett zu sein und auch Skylar, die einzige von seiner
alten Schule, scheint ihm gegenüber wohlgesonnen, obwohl sie sein Geheimnis
kennt. Wird er es schaffen, das Stottern nach all den Jahren los und der
coolste Junge der Schule zu werden, ehe sein Geheimnis auffliegt?
Viele bekannte Stotterer haben dem Stottern mit Hilfe von Musik den Garaus gemacht und so stellt auch Billy fest, dass er den Beat hat, als Drummer ist er echt nicht schlecht! Ob das reicht, um der coolste Junge der Schule zu werden? Bei seinem hochgesteckten Ziel stellt er sich nicht immer geschickt an. Dabei ist er eigentlich ein feiner Kerl, auch wenn seine jüngere Schwester Chloe, der alles zuzufliegen scheint, davon wenig mitbekommt. Er ist halt ein echter Junge und kein Abziehbild und so hat er nicht nur sympathische Seiten, sondern kann auch mal fies sein. Das bereut er dann aber ziemlich schnell wieder. Den Fehler wieder auszubügeln wird dann leider etwas schwieriger. Er reagiert da ganz normal, wie andere Gleichaltrige auch. Dabei erweist er ein unglaubliches Gespür für seine Mitschüler, für die, die auf seiner Seite sind und die, die ihn in seinen Träumen unterstützen können. Julian Greis lässt wunderbar seine verletzlichen und auch entschlossenen Seiten gleichermaßen durchklingen. Mit seiner sympathischen, jungen Stimme, nimmt man ihm den Zwölfjährigen im Alltagskampf absolut authentisch ab.
Nach den einzelnen Kapiteln gibt es bisweilen recht lange Pausen, in denen man sich wundert, was denn jetzt los ist und man über den Fortgang beginnt zu grübeln und zack, geht es weiter, mit einem harten Szenenwechsel oder einem neuen Witz.
Die Sprache ist unglaublich detailfreudig, wobei der Ich-Erzähler unglaublich lebensnah, aber ohne zu stottern erzählt. Klar, in seinem Kopf, kann er das ja alles, nur wenn man mit ihm die Situation live miterlebt, spürt man seine Wut, Resignation und Verzweiflung über diese blöden, unwilligen Silben. Seine Mutter sagt ihm immer wieder, dass alles was er sagt wichtig ist, aber mal ganz ehrlich, wäre es nicht furchtbar, wenn wir nie mal was Banales sagen würden?
So haben wir Billy durch das wahrscheinlich aufregendste Jahr seines Lebens begleitet, das Jahr seines größten Glücks, der größten Trauer und den höchsten Zielen. Ganz schön bewegend diese Achterbahn der Gefühle, aber auch unglaublich witzig, schön und traurig. So, wie das Leben eben spielt! Dabei trieft die Geschichte aber nicht rührselig vor sich hin, sondern ist stets unterhaltsam und macht neugierig, wie es mit Billy weitergeht!
Ich bedanke mich ganz herzlich bei Michele von der Hörcompany, sowohl für die Empfehlung, als auch das Hörexemplar!
Hier findet Ihr eine Hörprobe:
https://www.hoercompany.de/index.php?op=neuerscheinungen&isbn=978-3-96632-043-6
#IchheißeBillyPlimpton #HelenRutter #JulianGreis #Hörcompany #Hörbuchliebe #Hörbuchtipp #kinderhörbuch #familienhörbuch #stottern #handicap
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen