Sonntag, 10. Januar 2021

Die Tierpolizei (1) – Kommissare mit Fell und Feder, Anna Böhm, Illus. Ramona Wultschner, Oetinger Verlag

 

Die Tierpolizei (1) – Kommissare mit Fell und Feder, Anna Böhm, Illus. Ramona Wultschner, Oetinger Verlag

 

Die abenteuerlustige Katzenbärin Flopson und der freundliche Streifentenrek Tjalle leben in einem großen Käfig in Frau Huppenschuhs Wohnzimmer. Dort werden sie gut versorgt, aber es passiert nichts aufregenderes, als ein gemeinsamer Krimiabend vor dem Fernseher. Bis Flopson eines morgens alleine im offenen Käfig aufwacht. Tjalle ist weg, das Wohnzimmer verwüstet und das Sofa aufgeschlitzt. Entsetzt begibt sich Flopson auf die Suche nach ihrem Freund und wird dabei von Frau Huppenschuh erwischt. Diese gibt sofort ihr die Schuld und setzt sie vor die Tür! Zum ersten Mal in ihrem Leben auf sich allein gestellt, nimmt Krimifan Flopson die Ermittlungen auf. Dabei trifft sie auf allerlei Stadttiere, die ihr alle erklären: Stadttiere helfen einander nicht. Doch Flopson sieht das anders und hilft erst einmal Mini-Pony Fridolin und der erschöpften schlauen Blaumeise Meili aus ihren misslichen Lagen. Gemeinsam mit dem verdrießlichen Teddyhamster Jack, der in einem alten Polizeiauto in einem großen Garten lebt, gründen sie die Tierpolizei. Gemeinsam stellen sie fest, dass Ermittlungen viel aufregender, witziger und viel effektiver sind, wenn sie ihre unterschiedlichen Talente bündeln! Ob sie es schaffen Tjalle wieder zu finden und den kniffligen Fall zu klären?

 

Ein Ermittlerteam der ganz besonderen Art, dass ansonsten wenig beachtete Tiere in den Mittelpunkt stellt. Eine Katzenbärin ist uns bislang erst in einem Buch untergekommen, ein Teddyhamster noch nie. Auch kleine Meisen sind selten literarische Helden und Zwergponys eher süße Kuscheltiere. Hier ist es anders. Das Zwergpony Fridolin ist stark und gutmütig, aber auch sehr ungeschickt und nicht gerade ein Blitzmerker. Ganz anders dagegen Meise Meili, die so zart sie ist, jedoch stets den Überblick behält und sich auch alles merken kann. Dazu ist sie noch hilfsbereit und ziemlich pfiffig. Hamster Jack ist eher unwirsch und auf den ersten Blick wenig hilfsbereit, doch wenn man genauer hinschaut, ist er sehr wissbegierig und lässt sich nur allzu gerne breitschlagen, bei den Ermittlungen mitzumachen. Dafür hat er auch immer alle notwendigen Utensilien auf seinem Anwesen und schleppt stets das richtige Werkzeug in seinem Rucksack mit sich herum. Naja, meistens nimmt Fridolin den kleinen Kerl ja auf seinen Rücken, damit er den Anschluss nicht verliert. Irgendwie ist es Flopson nämlich durchaus gelungen, diesen misstrauischen Stadttieren die Bereitschaft abzuringen, einander zu helfen. Das tun Stadttiere nämlich eigentlich nicht, da ihnen ja auch niemand hilft. Doch Flopson zeigt ihnen, dass man ruhig mal damit anfangen kann und sie alle was davon haben. Durch die clevere und hartnäckige Katzenbärdame wird ihr Leben nicht nur aufregender, sondern auch sehr viel schöner! Gemeinsam ist alles gleich viel witziger, aber auch einfacher und nie müssen sie sich hilflos fühlen, da immer einer der anderen drei eine gute Idee, oder zumindest guten Willen hat.

 

 Dabei treffen die selbsternannten Tierpolizisten eine Menge merkwürdiger, einsamer, verlogener oder auch quirliger Tiere bei ihren Ermittlungen, von denen ihnen einige bereitwillig Auskunft geben, während andere in ihrer Befragung dreist lügen. Da bedarf es schon gewiefter Ermittler, um die Lügner von den ehrlichen Zeugen zu unterscheiden. Wie gut, dass Flopson so viel Erfahrung aus den Fernsehkrimis hat!

Die Geschichte ist unglaublich witzig und lebendig geschrieben und dabei gut verständlich. Alles was vielleicht nicht bekannt ist, wird den anderen Tieren und somit auch den jungen Lesern sofort erklärt. Da weiß man immer gleich Bescheid und fühlt sich niemals unwissend. Allerdings ist die Schrift für Leser ab 8 Jahren etwas klein. Wir haben sofort mitgefiebert und uns gefragt, ob sie Tjalle wohl jemals wiederfinden würden und was wohl mit ihm geschehen sein könnte. Dieses tierische „Verbrechen“ ist sehr kindgerecht. Es ist aufregend und weckt die Neugier, ohne brutal zu sein, oder Angst zu machen. Daher geht natürlich alles gut aus, auch wenn sich der nächste Fall für die Tierpolizei am Ende schon ankündigt!

 

Dabei hat uns die Aufmachung des Buches sofort angesprochen. Das Cover ist richtig durchbrochen, so dass man es anheben und durchschauen kann, mitten auf die drohende Gestalt des entschlossenen kleinen Teddy-Hamsters. Was für eine schöne Idee! Mit dem Flatterband in schwarz-weiß, das jeden Seitenrand ziert und den vielen liebevollen und lustigen Illustrationen z.T. sogar mit Kommentaren im Comic-Style von Ramona Wultschner ist jede Seite ein Hingucker und das tierische Krimiabenteuer hat sich ganz schnell zum Kinderbuchliebling gemausert. Da passt es besonders gut, dass Ramona Wultschner zum Abschluss noch einen Flopson-Zeichenkurs, Schritt-für-Schritt bietet, mit dem man die clevere kleine Hauptkommissarin selbst zeichnen kann. Ach ja, außerdem gibt es im hinteren Klappeneinband noch Zeichnungen mit Kurzbeschreibung der vier Tierpolizisten und dem kleinen Streifentenrek Tjalle.

 

Das Buch lässt sich übrigens super vorlesen. Es macht richtig Spaß, die verschiedenen Tierstimmen zu übernehmen, sei es die zarte Meili oder den knurrigen Jack, oder eben die fiesesten, miesesten Tiere der Stadt...

 

Ein ganz starkes Plädoyer dafür mal neue Wege zu gehen und für Freundschaft und Zusammenhalt!

 

Wir lieben dieses Buch und können es jungen Lesern ab 8 Jahren nur wärmstens empfehlen!

 

Vielen lieben Dank an Anna Böhm für diesen wunderbaren Gewinn auf Instagram. Wir haben uns super amüsiert und waren richtig gespannt auf das Geheimnis hinter Tjalles Verschwinden.

 

#zuhauselesen #dietierpolizei #kinderbuchlieblinge #annaböhm #ramonawultschner #oetinger #krimifan #crimetime #tierkrimi #kommissaremitfellundfeder #jungeleser #kinderbuchblogger#

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen