Sonntag, 7. Mai 2023

Lotta hat heute keine Lust – Luisa Schauenberg, Illustrationen Susan Batori, Baumhaus Verlag

 

Lotta hat heute keine Lust – Luisa Schauenberg, Illustrationen Susan Batori, Baumhaus Verlag

 

Murmeltiermädchen Lotta liegt heute faul auf der Wiese und genießt den herrlichen Tag! Während sie da so die Ruhe genießt kommt ganz aufgeregt Erdmännchen Fred an und will sie hektisch zu einem Ausflug an den See antreiben. Aber Lotta will nicht, nicht heute, morgen o.k. aber nicht jetzt und so legt sich Fred einfach ganz entspannt neben sie und genießt die duftende Wiese, den herrlichen Tag und Lottas Gesellschaft. Die Freude währt aber nicht lange, denn schon kommt da nächste Tier angestürmt und das nächste. Aber Lotta ist nicht aus der Ruhe zu bringen und so füllt sich die kuschelige Liegewiese langsam aber sicher mit all ihren Freunden, die es zuerst ganz eilige hatten und so viele Pläne, sich dann aber nur zu gerne der Faulenzerei unter Freunden anschließen. Ob Lotta ahnt, was ihre Freunde eigentlich von ihr wollten?

 

Ganz besonders witzig fanden wir Moschusochsen Henri mit seinem langen Zottelfell und seinen lustigen Versprechern. Nicht das Bilderbuchkinder schon immer unbedingt Moschusochsen kennen, aber diesen hier werden sie sicher nicht vergessen, mit der prachtvollen Mähne und der kleinen liebenswerten Sprachmacke. Neben seiner majestätische Gestalt sehen alle anderen Tiere recht klein aus, aber ob groß ob klein, alle sind ganz herzlich willkommen und vergessen dabei ganz schnell, weshalb sie eigentlich alle in heller Aufregung waren, als sie auf der duftenden Wiese ankamen. Dabei lernen wir auch jede Menge Tiere kennen, die sich gut verstehen und gemeinsame Geheimnisse teilen und Pläne schmieden, aber pssst, es ist ja geheim! Es ist sehr schön, wer da alles mit wem gemeinsame Sache macht, alle gemeinsam, um eine Überraschung vorzubereiten und am Ende ist es Lotta, die alle überrascht!

Das Text-Bild-Verhältnis ist für Kita-Kinder ab 4 Jahren optimal. Schöne bunte Illustrationen mit freundlichen Tieren und liebevollen Details von Susan Batori unterstreichen noch mal die witzige Freundschaftsgeschichte von Luisa Schauenberg. Diese erzählt in gut verständlicher und ansprechender Sprache für Kinder, was eigentlich Freundschaft ist, kein Wettbewerb, sondern einfach das Gefühl, sich miteinander wohl zu fühlen. Jedes Tier hat, wie Kinder auch, so seine Macken und Eigenheiten, aber was soll's? Das Leben kann so schön und gemütlich sein. Die Sprache ist unaufdringlich und selbstverständlich, keine holprigen Reime, sondern einfach ein entspanntes Erzählen, von einem ganz besonderes schönen und faulen Tag. Ich finde die Illustrationen von Susan Batori einfach großartig, schon wie die Tiere gucken, wenn sie von Lotta nur ein entspanntes und unaufgeregtes „Morgen!“ hören und wie genüsslich sie miteinander kuscheln und das Sein genießen! Wenn dieses Buch nicht zu kuscheligen Buch-Lesestunden einlädt, dann weiß ich es aber auch nicht...

 

Mit echten Freunden kann man den Tag auch einfach genießen und einfach mal nichts tun und nichts sagen. Die Präsenz des anderen reicht eigentlich schon völlig aus, wer braucht da noch großes Programm und Gedöns? (ja, auch bei Kindergeburtstagen muss es nicht immer ein Mega-Event sein!). Wir sollten es alle viel öfter wie Lotta machen und den Moment genießen!

 

Ich bedanke mich ganz herzlich bei der Lesejury und der @Buchstabenbande für dieses süße und witzige Rezensionsexemplar!

 

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Freitag, 5. Mai 2023

Älternzeit, Jan Weiler, Live-Mittschnitt der Autorenlesung, der Hörverlag, 2 CDs 115 Minuten

 

Älternzeit, Jan Weiler, Live-Mittschnitt der Autorenlesung, der Hörverlag, 2 CDs 115 Minuten

 

Nachdem Familie Weiler aus dem Haus vor den Toren Münchens aus und in zwei getrennte WG's eingezogen ist, geht die elterliche Enthronisierung weiter. Mit zunehmendem Abstand werden die Ältern noch kritischer gesehen, denn sie sind ja nun alt, immerhin sie sie selber nun erwachsen (zumindest aber volljährig). Der Vater ist ein alter weißer Mann und somit für die emanzipierte junge Frau, ein Feindbild, solange die eigenen Geldmittel reichen. Immerhin hat Carla kein geringeres Ziel als nebenbei die Welt zu retten. Sohn Nick ist milder, benötigt er doch noch einen Fahrdienst, vor allem, wenn Mann mal was trinken will und eigentlich hat er ja auch Spaß an seinen familiären WG-Pranks. Nein, Streiche werden nicht mehr gespielt, es sind nun Pranks. Aber Ältern sind ja auch lernfähig, auch wenn sie zwangsläufig älter werden... es selbst aber nicht so empfinden.

Den letzten Band „Die Ältern“ fanden wir deutlich melancholischer, da die Trennung für Jan Weiler wohl sehr unvorhergesehen kam. Nun scheint dieser Schritt mehr verarbeitet und die Leichtigkeit kehrt zurück in seinen Humor. Der gebürtige Düsseldorfer kann es bei diesem Live-Mitschnitt eines Auftritts in Köln allerdings nicht lassen, den einen oder anderen Seitenhieb auf die Bewohner der Domstadt und diese als solche auszuteilen. Als Rheinländer finden wir das witzig, unser Wahl-Kölner, weniger. Wir stimmen allerdings Jan Weiler zu, dass sein Sohn Nick (der von Nicks Sammelsurium, welches im Cover nicht abgebildet ist, als Spin-Off jedoch unbedingt zu empfehlen,denn es erzählt die besten Episoden des Vor-Pubertiers Nick) einen großartigen Sinn für Humor hat. Dank ihm weiß unsere Tochter nun, dass „Mini-Mozarella“ nicht die originäre Darreichungsform ist, allerdings fürchte ich, dass er unsere Töchter auch auf dumme Gedanken gebracht hat, denn bei uns sind die Anekdoten aus dem Hause Weiler stets Highlights bei Familienautofahrten (es gibt Neues von den Pubertieren, wo fahren wir hin?). So grübeln wir immer noch über die geeignete Verwendung des weißen Gummiballs der bleibt, wenn man die Mozarella-Tüte ausgetrunken hat...

 

Als ein befreundetes Paar mit seinem 10 jährigen Sohn Friedrich im Urlaub zu Besuch kommt, ist dem Ältern-Vater klar: er preist das Alter seines Nachwuchses, es gibt so vieles was er endlich los ist, so ist ein Plätzchen-Battle zwischen den weiblichen und männlichen Familienmitgliedern nicht nur dank des Backbieres Bobo Siebenschläfer und Rolf Zuckowski vorzuziehen!

 

Mit Humor und Charme bringt Jan Weiler seine eigenen Anekdoten gekonnt auf dem Punkt, locker und unverkrampft ist er sehr unterhaltsam. Da er uns auch versichert, dass sein Sohn Nick inzwischen am Telefon kaum von ihm zu unterscheiden sei (die Verwechslungen können für ihn eine Quelle unendlicher Inspiration sein, wenn die Freunde seines Sohnes ihm am Telefon so einiges erzählen, in der Annahme, er sei Nick), gratulieren wir Nick ganz herzlich zu dieser angenehmen Stimme, die wir alle sehr gerne hören, er darf gerne mal bei uns anrufen, wir sind gute Zuhörer und mögen seinen Sinn für Humor ;) „Yo Digga, was geht?“ - Aber Vorsicht, Carla ist inzwischen total woke und erwartet dies auch von ihren Mitmenschen... Ich hoffe, sie stört sich nun nicht auch am Cover, das nämlich genau zu den bisherigen passt...

 

In gewohnter Frische erzählt der Vater der einstigen Pubertiere von den Tücken der Abnabelung des flügge werdenden Nachwuchses, ein großes Hörvergnügen, nicht nur für Ältern, sondern auch für Pubertiere!

 

Wir bedanken uns ganz herzlich beim Bloggerportal für diesen Hörspaß auf dem Weg zur Leipziger Buchmesse!

 

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