Montag, 12. Dezember 2022

Bistro, Bistro! 100 % französische Küche, 250 Rezepte, 100 Weine, Stéphane Reynaud, Fotos Marie-Pierre Morel, DK Verlag

 

Bistro, Bistro! 100 % französische Küche, 250 Rezepte, 100 Weine, Stéphane Reynaud, Fotos Marie-Pierre Morel, DK Verlag

 

Französische Küche ist schon was Feines, allerdings bin ich ja eher ein langweiliger Esser, wie meine Oma zu sagen pflegte. Damit das mal anders wird, probiere ich gerne Kochbücher aus und besonders gelungene Entdeckungen werden dann in unser Repertoire aufgenommen.

 

Bei 250 Rezepten zur Auswahl sollte auch etwas für mich dabei sein!

 

Das Inhaltsverzeichnis ist recht eigenwillig, zwar optisch ansprechend, aber nicht unbedingt übersichtlich:

      Der Tresen

      Frisch aus dem Meer

      Vorspeisen

      Tagesgericht

      Feines vom Fleischer

      Zu jeder Zeit

      Käse

      Süßes zum Abschluss

 

Außerdem gibt es eine Weinkarte, in der die verschiedenen Weine und Weinregionen eingezeichnet sind.

 

 

Also, beim letzten Kochbuch mit französischer Küche habe ich bemängelt, dass es zu viele Reste zum Wegwerfen hätte, weil es nur Rezepte für Eigelb aber nicht für Eiweiß gibt und ich die Verschwendung nicht mag. Das kann man Stéphane Reynaud nicht vorwerfen. Er verwertet die Tiere im Ganzen, was in Frankreich durchaus üblich ist, was ich aber vergessen hatte, ja Franzosen haben auch Schweinefüße, Hirn etc auf der Speisekarte....... Bei vielen nicht vegetarischen Speisen ist die tierische Herkunft auf dem Teller unübersehbar... Es bezieht sich aber auch auf alles. Für die Blumenkohlsuppe, die alle Familienmitglieder mochten (yeah! Sensation) und die wir seither mehrfach gekocht haben, benötigt man nur den weißen Teil des Lauchs. Da habe ich etwas sparsam geguckt, aber zu Unrecht, denn es gibt auch ein leckeres Rezept für Lauch mit Frühlingssauce, für den ich den Rest des Lauchs nehmen konnte. Mein Mann war begeistert, da ich ja den Restlauch von der Suppe genommen habe, reichte es dann nur für ihn. Das finde ich ausgesprochen gut durchdacht. Allerdings musste ich auch die Blumenkohlsuppe umwandeln, denn was Sumach ist, musste ich erstmal googlen und habe es dann einfach weggelassen... Bei der Zutatenliste fehlte allerdings die Angabe des zuzugebenden Wassers, das erst im Kochteil auffiel. Natürlich habe ich Leitungswasser, aber so etwas stelle ich immer gerne vorher abgemessen parat. 


Sehr lecker war der schnelle Apfelkuchen, der leider nicht ganz so schnell war. Spontan hätte ich mit mind. 50 Minuten Backdauer gerechnet, da es sein Rührteig ist, die angegebenen 30 Minuten Backzeit funktionierten leider gar nicht. Ich dachte, dass es vielleicht an meinem neuen Backofen läge, weshalb ich zur Kontrolle noch Sandplätzchen probierte. Dort war die Backzeit allerdings absolut korrekt angegeben und hätte eher noch verkürzt werden können. Sie gingen schnell und einfach und im Hinblick auf die Weihnachtszeit habe ich sie noch mit Vanille verfeinert. Leider waren sie auch sehr schnell auf gefuttert. Ja es gibt einen wirklich verlockenden Desserts-Teil, den ich auch noch weiter testen werde....

 

Die Rezepte waren allesamt gut verständlich und ohne weiteres nachkoch-/nachbackbar. Der Geschmack war fein und ausgewogen. Praktisch finde ich, dass Vorbereitungs- und Garzeit zu jeden Rezept angegeben sind und zu einigen auch noch ein paar wissenswerte Fakten am Schluss. Jedes Rezept ist geschmackvoll fotografiert worden, allerdings befinden sich eine Bilder erst auf der nächsten Seite. Dann extra groß, aber ich hätte es übersichtlich gefunden, müsste ich nicht manchmal rätseln welches Rezept zu welchem Bild gehört. Das ist allerdings lösbar.

 

Gut gefallen hat mir auch, dass zu vielen Rezepten auch gleich der entsprechende Wein mit interessanten Infos empfohlen wird. Ich habe ja Null Ahnung von Wein, aber das kann sich nun ja ändern. Für Weinliebhaber sicherlich ein absolutes Plus

 

Für mich ein persönliches Plus sind die 10 Sonderthemen Kaffeewissen (unbedingt!), Wurst-Überblick, Aperitifs (in Frankreich unverzichtbar), Austernzuchtgebiete, Fischfang, Biergenuss, Käsesorten (lecker), Weinwissen, Brot, Süßwein & Likör.

 

Also, es ist kein Basiswerk, wie ich es aufgrund des Titels vermutet hätte, sondern schon für abenteuerlustige Esser, die neugierig auf neue Genüsse und nicht Alltägliches sind. Nichts desto trotz habe ich auch ein paar pubertiertaugliche Rezepte gefunden.

 

Der Autor stammt gebürtig aus Lyon, wo ich ja auch lange Zeit leben wollte, ist aber inzwischen in Paris gelandet und dort Inhaber des Restaurants „Oui mon Général“ das 2020 zum besten Bistro von Paris gewählt wurde und dort gibt es ja bekanntlich so einige! Wer wirklich französische Küche sucht, der wird hier fündig!

 

Ganz herzlichen Dank an den DK Verlag!

 

#BistroBistro #FranzösischeKüche #StéphaneReynaud #MariePierreMorel #DKVerlag #typischfranzösisch #französischeSpezialitäten #Bistroküche #Kochbuchbloggerin #Familienblogger #instafood #instacooking #instabook #bookstagram

Sonntag, 11. Dezember 2022

Herzschuss – Jedes Verbrechen hat seine Geschichte, Andreas Föhr, gelesen von Michael Schwarzmaier, Argon Verlag, 1 MP3, ca. 8 Std. Lesefassung


Herzschuss – Jedes Verbrechen hat seine Geschichte, Andreas Föhr, gelesen von Michael Schwarzmaier, Argon Verlag, 1 MP3, ca. 8 Std. Lesefassung

 

Der 10. Fall für Wallner & Kreuthner: Der brave Kommissar Clemens Wallner nimmt sich einen Tag frei, um mit seiner Kollegin kurz vor Weihnachten Ski zu fahren. Doch sie werden verfolgt und als Wallner den Verfolger stellt, erhält er einen Zettel mit Koordinaten, die sie zu einer versteckten Leiche auf einer einsamen Baustelle führt. Noch während sie die Spurensicherung alarmieren taucht Kreuthner am Tatort auf. Während alle noch über die Identität grübeln, weiß Leo sofort wer es ist: Philipp Gansel, Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses und Ehemann seiner ersten großen Liebe. Dass es ein hohes Tier ist, macht den Fall umso brisanter für die neue attraktive Kripochefin Karla Tiedemann. Zu dumm nur, dass anfangs alles auf einen Verdächtigen hindeutet, gegen den auch Haftbefehl erlassen wird: Leo Kreuthner. Dem traut Wallner ja so einiges zu, aber wenn der den Gansel auf dem Gewissen hätte, wäre er anders vorgegangen! Leo ist bewusst, dass es für Polizisten in Haft nichts zu Lachen gibt und so kommt er dort natürlich nie an. Allerdings traut sich auch keiner seiner Spezl ihm Unterschlupf zu gewähren, bis auf einen... Außer ihm selbst ist keiner so erpicht auf eine schnelle Aufklärung des Falles, doch der ist echt verzwickt!

Dies ist der 10. Fall und auch ich kenne noch nicht alle Abenteuer dieses eigenwilligen Gespanns. Wer gerne einsteigen möchte, ohne alle 9 Fälle zuvor zu hören, dem empfehle ich mit Fall 5 (wie alles begann) und dann Fall 2 (wie Wallner seine Frau kennenlernte und die Lintingers) einzusteigen. Diese zwei sind eigentlich wie Feuer und Wasser und der ständig frierende, gesetzestreue, loyale Kriminaler Clemens Wallner ist das krasse Gegenteil des selbst kleinkriminellen, ausgefuchsten Anarchisten Leo Kreuthner von der Schutzpolizei. Aber gerade weil sie so konträr sind, ergänzen sie sich optimal. Wo Wallner strikt nach Vorschrift vorgeht, pfeift der Leo drauf und nutzt gerne mal seine zwielichtigen Kontakte. Zu Wallners inzwischen 91 jährigen Großvater Manfred hat er einen besonders guten Draht, die zwei sind aus dem gleichen Holz und bringen Wallner immer mal wieder an seine Grenzen. Gemeinsam sind sie aber unschlagbar, denn die absurden Aktionen von Manfred und Leo und ihren Spezis sind oft genug unerlässlich für die Aufklärung der Fälle und dabei unglaublich amüsant und herrlich schräg. Dieser Fall spielt im Dezember, klar dass Wallner da ständig friert und seine typische Daunenjacke kaum auszieht, inzwischen trägt er immerhin ein dunkelblaues Modell – noch. Ich liebe diesen running-gag um den ständig fröstelnden oberbayrischen Ermittler. Ebenso scheinbar gegensätzlich sind hier die Welten die aufeinandertreffen. Geldadel und Politik auf der einen Seite und Rotlichtmilieu, Kleinkriminelle und Punks auf der anderen Seite. Leo Kreuthner wandelt selbstverständlich traumwandlerisch zwischen beiden Welten hin und her. Ein absolutes Highlight war für mich auch tatsächlich Leos und Manfreds Auftritt bei Münchens Schickeria. Neben dem bisweilen etwas derberen, hemdsärmligeren Humor von Leo und Manfred, der manchmal auch schon Slapstick Qualitäten hat, gesellen sich auch ironische und trockenere Töne dank Clemens und Karla. Gerade diese Mischung gefällt mit, die zu einem vertrackten Fall hinzu kommt, dessen Ursprung bereits 10 oder 30 Jahre zurück liegen könnte... Was mir auch ganz besonders gut gefällt ist, dass Andreas Föhr ordentlich recherchiert. Er ist zwar Volljurist, allerdings kein Strafrechtler sondern Medienrechtler (das sind deutliche Unterschiede, ernsthaft) und so finde ich es absolut wohltuend, dass das gesamte Drumherum um den Fall einfach stimmt. So mag ich einfach die Sticheleien und Rangeleien um Kompetenzen, wenn Staatsanwalt Tischler noch mal betonen muss, dass er ja die Ermittlungen leitet, obwohl de facto, es an Wallner hängt... die Arbeit, das Risiko und für Tischler der Ruhm, es sei denn Karla gönnt es ihm nicht...

 

Michael Scharzmaier spricht bisher alle 10 Fälle, was ich super finde. Ich mag es, wenn ich mit einer Reihe eine feste Stimme verbinde. Er schafft es ganz herrlich, sowohl die urigen Bayern Leo und Manfred absolut authentisch, als auch verständlich zu sprechen. Das ist für mich als Rheinländerin nicht selbstverständlich, aber gerade wenn es nur auf die Sprache drauf ankommt, extrem wichtig. Er kann aber auch Hochdeutsch, wie dies bei Clemens und Staatsanwalt Tischler ebenso erforderlich ist, wie die osteuropäischen Akzente der Tabledancerinnen und der Rotlichtgrößen. Mit seiner wandlungsfähigen Stimme lässt er wirklich die Figuren zum Leben erwachen.

 

Kerniger neuer Fall für Wallner und Kreuthner, absolut hörenswert.

 

Hier findet Ihr eine Hörprobe:

https://www.argon-verlag.de/hoerbuch/foehr-herzschuss-2008017/

 

#Herzschuss #WallnerundKreuthner #JedesVerbrechenhatseineGeschichte #Tegernsee #TodeinesAbgeordneten #Krimifan #Krimiblogger #Hörbuchliebe #Hörbuchblogger #ArgonVerlag #KnaurVerlag