Sonntag, 10. April 2022

Mord im Elsass, Jules Vitrac, ungekürzt gelesen von Lara Hoffmann, Steinbach Sprechende Bücher, 2 MP3 560 Minuten

 

Mord im Elsass, Jules Vitrac, ungekürzt gelesen von Lara Hoffmann, Steinbach Sprechende Bücher, 2 MP3 560 Minuten

 

Das kleine elsässische Dorf Eguisheim trauert heute um Buchhändlerin Madeleine, die Frau des Bildhauers. Anschließend erheben alle emotional das Glas auf sie. Doch war dies nicht die letzte Beerdigung in dieser kleinen Gemeinschaft. Kurz darauf wird der Biobauer tot in einem Sauerkrautfass voller Schlachtabfälle auf dem Markt entdeckt und die tote Maklerin Yvette in einem Käfig vor dem Heimatmuseum zur Bäckerstaufe ausgestellt. Was will der Täter damit ausdrücken? Dorfpolizistin Celeste stellt schnell fest, dass es sich um mittelalterliche Strafen handelt. Doch was haben sie getan, dass ihr Mörder sie noch nach ihrem Tod öffentlich anprangert? Gehört der verschwundene Staranwalt aus Strassbourg auch in diese Serie? Nicht nur die herbei gerufenen Kommissare aus Strassburg sind ratlos, auch den örtlichen Polizisten Celeste Kreydenweiss und Luc Bato raucht der Kopf!

 

Dies ist der Auftakt zu einer Elsass-Krimireihe mit den Ermittlern Celeste Kreydenweiss und Luc Bato. Das besondere an diesem Team: sie gehören zur Police Municipale, also eigentlich nur zur örtlichen Polizei und nicht zur Kripo. Für richtige Kriminalfälle sind sie nicht zuständig, sondern dürfen die Profi-Kriminalisten nur unterstützen mit ihren Ortskenntnissen.... Was Luc jedoch nicht weiß: Celeste war ursprünglich bei der Kripo in Strassburg und hat sich dort mit ihrer Sturheit und der Anzeige gegen einen übergriffigen Vorgesetzten ins Abseits katapultiert. Da zieht sie die ehrliche Arbeit in ihrem Heimatdorf vor, wo sie jeden kennt und auch den Bürgermeister Dédé zu nehmen weiß. Luc kommt von einem Bauernhof in den Vogesen und durfte sich als Jahrgangsbester seine Dienststelle aussuchen. Wider jede Erwartung entscheidet sich das Landei für die Provinz und gegen die Kripokarriere in Strasburg (in die Pariser Banlieue werden die Jahrgangsloser abkommandiert). Durch ihn spielen die nahen Vogesen auch eine größere Rolle, als nur das Panorama zu bilden.

 

Mir gefallen nicht nur die Einblicke in die elsässer Dorfstruktur und die Intrigen im Polizeidienst sondern auch die bisweilen etwas komplizierte Beziehung zwischen Celeste und dem offenen, engagierten Jungen vom Land sehr gut. Dass Celeste ihm etwas aus ihrer Vergangenheit verheimlicht, ahnt dieser nämlich nicht mal. Doch statt sich über ihn zu erheben, mag sie ihren eifrigen Juniorpartner sehr gerne. Auch wenn sie ihm gegenüber nicht ganz offen ist, schätzt sie ihn sehr und ist stets fair ihm gegenüber. Neben diesen zwei Provinzbullen, werden natürlich auch „richtige“ Ermittler aus der Regionalhauptstadt abkommandiert, um den Fall zu lösen. Doch während es für Celeste ein Heimspiel ist, tappen die Fremden im Dunkeln. Wer spricht schon mit ihnen, wenn man Celeste und Luc doch schon kennt? Sehr menschlich und sehr sympathisch hat Jules Vitrac ein interessantes neues Team erschaffen. Die Auflösung ist ebenso verblüffend, wie das falsch verstandene Zeichen einer großen Liebe. Immer wieder blitzt eine Prise Selbstironie und Humor durch, vor allem wenn die Ermittler gerade besonders ratlos sind.

 

Lara Hoffmann klingt frisch, jung und clever, ganz wie Celeste, aber nicht ganz so französisch. Ihre Stimme empfinde ich als ausgesprochen angenehm und gleichzeitig sehr lebendig. Spritzig erzählt sie diesen kuriosen Fall, hinter dem sich mehr verbirgt, als auf den ersten Blick ersichtlich.

 

Vielen lieben Dank an Steinbach Sprechende Bücher für mein kurzweiliges Hörexemplar!

 

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Samstag, 9. April 2022

Rezension: Danger Down Under, Schüler Lernkrimi ab 2./3. Lernjahr Circon Verlag

 

Rezension: Danger Down Under, Schüler Lernkrimi ab 2./3. Lernjahr Circon Verlag

 

Nach dem Unfalltod ihrer Mutter sind Katie und Jeremy noch immer psychisch angegriffen. Als ihr Vater unerwartet ein Surfresort in Australien erbt, unter der Bedingung, dass sie von England dorthin ziehen und es betreiben, ist Jeremy darüber nicht erfreut. Tatsächlich gefällt es ihnen dort dann besser als er es erwartet hat. Katie ist gleich ganz angetan von Surferboy Mike, der nicht nur in ihrem Altern, sondern auch auf ihrer neuen Schule ist. Seine Schwester Grace ist ebenfalls sympathisch und geht offen auf Jeremy zu. Nur die neue Mitschülerin Keira, die er am ersten Schultag kennenlernt, ist ihm gegenüber seltsam kalt und feindselig. Die sich anschließende Tragödie bringt lange gehütete Familiengeheimnisse ans Licht!

Das Konzept gefällt mir nach wie vor sehr gut. Das Niveau ist auch wirklich passend angegeben, der Satzbau ist gut verständlich, die Themen wirklich altersgerecht. Durch Rätsel wird der Wortschatz und die Grammatik geübt. Man kann die Vokabeln über die Lernapp Phase 6 trainieren oder ganz old school mit Hilfe des Vokabelanhangs am Ende des Buches. Klingt lästig, ist es nicht, denn alle Vokabeln, die nicht dem geläufigen Schulwortschatz entspringen müssen sind farblich markiert und auf der jeweiligen Seite in Vokabelkästchen übersetzt. Dazu kommen dann entweder noch Infokästen zu grammatikalischen Besonderheiten oder solchen in der Ausdruckweise oder eben so australischen Besonderheiten. Ehrlich, ich hatte keine Ahnung, dass ich jetzt auch nicht mehr „Aborigines“ sagen sollte, sondern Aboriginal Australian Peoples, wobei ich Australische Ureinwohner dann doch etwas griffiger als Begriff finde. Aber auch dieser Begriff ist natürlich geschichtlich geprägt und es ist gut, wenn die Leser sich damit auseinandersetzen. Das wird hier in diesem Abenteuer auch wirklich eindrücklich getan. Die farbigen Ilustrationen veranschaulichen die australischen Besonderheiten zusätzlich und lockern die Geschichte auf. Das wirkt für Schüler gleich weniger anstrengend, dafür unterhaltsamer. Allerdings ist es für mich mehr ein Abenteuer als ein Lernkrimi. Für mich endet die Geschichte viel zu abrupt und das finde ich absolut unbefriedigend. Ein Kriminalfall kündigt sich an, da in dem Ressort Wertsachen verschwinden, aber er wird nicht aufgelöst, sondern lediglich ein tragischer Unfall, bei dem lange gehütete Familiengeheimnisse ans Licht kommen. Ob in der Fortsetzung „Students Undercover“ dieser Fall nun gelöst wird, ist aufgrund seiner völlig anderen Thematik ungewiss. Die jungen Helden finde ich sympathisch und das nächste Thema der grünen Energien ist sowohl aktuell, als auch auf diese Generation zugeschnitten, aber ob es eine Fortsetzung ist, ist leider nicht ersichtlich. Wer also von diesem Fall ganz angetan ist, kann auch von Katie und Surferboy Mike lesen.

Vielen lieben Dank an den Circon Verlag für meinen Lovelybooksgewinn!
 

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