Mittwoch, 19. März 2025

Rezension: „Das Leben fing im Sommer an“ von Christoph Kramer, gelesen von Christoph Maria Herbst, Argon Verlag, Download 5 h 54 min.

Rezension: „Das Leben fing im Sommer an“ von Christoph Kramer, gelesen von Christoph Maria Herbst, Argon Verlag, Download 5 h 54 min.


Solingen, Juni 2006. Es ist der heißeste Sommer seit Menschengedenken... Die Schulferien stehen unmittelbar bevor und der 15 Chris Kramer muss verkraften, dass er aus dem Nachwuchskader von Bayer 04 Leverkusen geflogen ist: zu schmächtig. Nichts was man gerne hört, wenn man davon träumt Fußballprofi zu werden, sich nach Debbie, dem schönsten Mädchen der Schule sehnt und die Akne auf dem Rücken einem den Badespaß im Freibad verdirbt. Und doch erlebt Chris seinen ganz eingen Sommertraum. Er sitzt mit seinen besten Freunden Johnny und Salvo auf dem Dach der Scheune vom Kramerschen Hof und sie quatschen, bis Johnny beschließt, dass es Zeit ist, das Leben in vollen Leben zu genießen, Zeit für DIE Party, auf die alle außer ihnen eingeladen sind. Da müssen sie hin, zumindest Johnny und Chris, Salvo macht ja schon eine Lehre. Christ steht eigentlich nicht so auf Partys. Er trinkt nicht, er raucht nicht.... (klar, er will ja Profisportler werden) und fühlt sich dort irgendwie immer fehl am Platz. Doch heute ist alles anders, Debbie, das schönste Mädchen der Schule, für die er im Lateinunterricht immer etwas trödelt, tanzt ihn an und nicht nur das... Alles scheint möglich, ein Sommer, der sein Leben verändern wird!


Christoph Kramer ist aktuell vereinslos und wird immer als der Weltmeister in Erinnerung bleiben, der im Finale von einem Fußball ausgeknockt wurde. Der sympathische Fußballkommentator, der gerne geradlinig die Dinge beim Namen nennt, erzählt hier von seinem wichtigsten Sommer als Teen, als es eigentlich zu heiß für alles war und er doch nur eines wollte: eine Freundin, mit der er über alles reden kann und die am Besten so aussieht wie Mischa Barton in O.C. California. Solche Mädchen fallen jedoch nicht vom Himmel und wenn, interessieren sie sich für die coolen Jungs, nicht unbedingt für die Netten. Sind die netten Jungs tatsächlich immer die Langweiler? Tatsächlich nicht, es ist nur vielleicht zu Beginn etwas schwieriger mit ihnen ins Gespräch zu kommen, wenn sie schüchtern sind. Es lohnt sich aber es zu versuchen. Für alle Jungs und Mädels: Ihr seid nicht alleine mit Euren Selbstzweifeln! Anderen geht es ganz genauso, den meisten sogar. - Mein privater Trost an Euch: die, die in der Schule die Coolsten waren, bleiben es oft in der Folge nicht mehr... sie werden ganz oft, von den Normalos, den Netten raktenartig überholt...


Diese Geschichte ist eine Momentaufnahme eines Sommers, in der Christoph Kramer seine Kindheit endgültig hinter sich ließ, was er auf unglaublich sympathische Art schildert. Was mir besonders gut gefällt ist, wie ehrlich er seine Selbstzweifel schilder und dass ihm seine Hormone nicht schon aus den Ohren heraus kochen, so dass sich seine Gedanken nicht nur um das eine drehen... Er ist einfach ein Typ, den man mögen muss. Auch wenn er in diesem Sommer Mist baut, so versuchen sie es anschließend wieder in Ordnung zu bringen, und das ist es was die guten Jungs ausmacht! Als Mädchenmutter finde ich es sehr beruhigend, dass, egal was die Ärzte singen, nicht alle Jungs Schweine sind. Seine Erzählweise und meine eigenen Erinnerungen an die Zeit mit 15, haben mich immer wieder schmunzeln lassen....


Christoph Maria Herbst liest die wahrscheinlich nicht ganz autobiografische Erzählung von Christoph Kramer selbst ironisch, sympathisch und immer wieder voller Selbstzweifelt, aber mit ganz klarer Lebenslust! Er klingt nicht wie 15, das kann er nicht, dafür ist seine Stimme zu bekannt und es ist klar, dass er die 15 schon länger hinter sich hat. Trotzdem macht es gute Laune ihm zuzuhören, dem Autor hätte ich sicherlich aber auch gerne zugehört, auch wenn auch er nicht mehr 15 ist.


Hier kommt auf jeden Fall Sommerlaune auf und Lust auf das Leben. Egal was die Jugend für Zweifel mit sich bringt: das Leben ist schön! Macht was draus! Es ist eine Liebeserklärung, nicht nur an das Leben.... und das macht es ganz besonders sympathisch.


Ich bednanke mich ganz herzlich beim Argon Verlag für mein Hörexemplar.

Hier findet Ihr eine Hörprobe:

https://www.argon-verlag.de/hoerbuch/christoph-kramer-das-leben-fing-im-sommer-an-9783732477654


#DasLebenFingImSommerAn #ChristophKramer #ChristophMariaHerbst #ArgonVerlag #ComingOfAge #StoryOfIniciation #Jugendbuch #SummerOf2006 #SommerMärchen #Jugendbuchtipp #Hörbuchliebe #Hörbuchtipp #LiebeDasLeben #InstaAudio

Sonntag, 16. März 2025

New Lendt, Caron Sand, gelesen von Sebastian Führ

New Lendt, Caron Sand, gelesen von Sebastian Führ


Im Jahre 1363 als die Städte Berlin und Kölln (heute der Stadtteil Neukölln) nur über den Mühlendamm verbunden waren, überallen die Mannen des brutalen Raubritters Roland von Eichenturm, der zur Machtdemonstration Adrians Dorf niederbrennt, seinen Vater töten lässt und ihn und seine schöne Mutter Greta als Gefangene nimmt. Fortan muss Greta in Fesseln Küchenarbeiten erledigen, während Adrian, nachdem er seinen Mut und seine Geistesgegenwart unter Beweis gestellt hat, von dem Getreuen Siegfried trainiert wird. Als er sein Geschick und seine Loyalität unter Beweis gestellt hat, geht er einen Pakt mich Roland ein, um seiner Mutter mehr Freiheiten zu schaffen: er wird mit der Aufgabe betraut, das Bestehen von Rolands neuem Reich „New Landt“ zu sichern, wodurch ihm und seiner Mutter Unsterblichkeit zuteil wird, genau wie Roland. Doch Adrians Aufgabe zum Erhalt von New Lendt und der Unsterblichkeit ist nicht ohne Gefahr, da er sich innerhalb unserer Welt durchaus angreifbar macht und Roland stets Greta als Druckmittel einsetzt.

Auf einer seiner Missionen begegnet er Liv im heutigen Berlin und entgegen aller Voraussicht nimmt sie ihn wahr. Liv durchzuckt es wie ein Blitz, denn dieser seltsame Typ in seiner mittelalterlichen Kleidung kommt ihr bekannt vor. Er begegnet ihr seit ihrer Kindheit in ihren Albträumen und scheint seither nicht gealtert zu sein. Wie ist das möglich.


Sowohl Adrian, als auch Liv haben früh ihre Väter verloren. Adrian durch einen sinnlosen Mord und Liv, weil ihr Vater seit der Nacht, ihres Albtraums nicht mehr der Gleiche ist. Der einst liebevolle Vater ist seither ein Tyrann. Wieso ihre Mutter dennoch stets zu ihm hält und alles macht, was er „befiehlt“ ist ihr unbegreiflich. Doch seither ist sie vorsichtig und besonders aufmerksam. Als ihre Mitbewohnertin sie mit zum asiatischen Kampfsporttraining mitnimmt, ist sie erstaunt wie sehr ihr dies liegt. Auch Adrian ist seit dem harten Training auf Burg von Eichenthurm ein geschickter und aufmerksamer Kämpfer, allerdings verbindet die zwei viel mehr als sie ahnen.


Ein Roman, der uns durch die Zeit führt, vor allem die von Berlin und Neukölln, wobei wir den Wandel im Stadtbild, in den Herrschaftsstrukturen und der Mobilität erfahren. Gerade die Details zu Berlins Vergangenheit fand ich immer wieder spannend. So ganz habe ich das Konstrukt dieser neuen Welt noch nicht verstanden. Insbesondere habe ich noch nicht begriffen, wie Adrian die Zeit bestimmen kann, in die er in unsere Realität reist. Dies scheint aber auch Adrian noch nicht ganz klar zu sein, da er nicht immer in der Zeit in Berlin auftaucht, die er sich vorgestellt hat. Interessant finde ich das Konstrukt das Adrian immer wieder neu „füttern“ muss und dessen Bestand von ihm abhängig ist schon. Auch die Erklärung, wieso den wenigsten diese Parallelwelt auffällt finde ich reizvoll. Allerdings werde ich bisher mit Liv wärmer als mit Adrian, wahrscheinlich weil Liv schon früher nicht mehr bereit ist alles hinzunehmen, was sie bisher als gegeben empfand.


Die zwei Realitäten von Liv und Adrian sind eng miteinander verwoben, wobei ihnen erst gegen Ende klar wird, wir eng ihre Schicksale miteinander verwoben sind. Gegen Ende jedoch beschließen gemeinsam einzugreifen und vielleicht den Lauf der Dinge dauerhaft zu ändern, sollte ihr Plan gelingen. Ein echter Cliffhanger, der neugierig auf das nächste Zeitkontinuum-Abenteuer macht.


Sebastian Führ klingt sehr überzeugend als Adrian mit seiner melodischen, männlichen Stimme, die auch gut in das raue Mittelalter und dessen Gesetzen des Stärkeren passt.


Eine interessante andere, nicht unbedingt neue Welt, deren weiteres Schicksal ebenso wie Livs und Adrians Mission mich neugierig macht. Angenehm gelesen, hat es mich gut durch den Tag begleitet.


Ich bedanke mich ganz herzlich bei @nicolebookworld und @carosand für meinen Adventskalender-Gewinn!


#NewLendt #CaroSand #SebastianFühr #Fantasy #Zeitreise #Mittelalter #SchöneNeueWelt #Unsterblichkeit #Mission #Hörbuchliebe #Hörbuchtipp #InstaAudio

New Lendt, Caron Sand, gelesen von Sebastian Führ