Freitag, 16. August 2024

Abteilung für undamenhafte Aktivitäten (1) Spionieren ist (k)ein Kinderspiel, Robin Stevens, Knesebeck Verlag

Abteilung für undamenhafte Aktivitäten (1) Spionieren ist (k)ein Kinderspiel, Robin Stevens, Knesebeck Verlag


1940 Der 2. Weltkrieg tobt noch über Europa und May (10) und ihre Schwester Rose Wong, werden wie zuvor ihre älteste Schwester Hazel von Hong Kong nach England auf das renommierte Mädcheninternat Deepdean geschickt. Während Rose sich wohlfühlt, hasst May es auf Anhieb. Als sie eine Anzeige in einer Zeitung entziffert, in welcher Nachwuchsspione gesucht werden, reißt sie aus, um sich in London zu bewerben. Doch es ist ausgerechnet Hazels beste Freundin Daisy Wells die die Tür öffnet und May und ihren Mitbewerber Eric als zu jung fortschickt. So einfach gegen die zwei nicht auf. Einem aus Hazels Tasche entwendeten Zettel entnehmen sie Hinweise, wo deutsche Spione aus englischen Landsitzen vermutet werden. Eric und May beschließen nach einem Bombenangriff als sich als Evakuierte aus den Landsitz Elysium Hall in Sicherheit bringen zu lassen und zu ermitteln, ob von dort geheime Informationen an die Nazis weitergeben werden. Bei der Ankunft treffen sie als erstes auf die hochnäsige ungefähr gleichaltrige Enkelin des Friedensrichters, Nuala und sie und May hassen sich auf Anhieb! Ausgerechnet mit ihr soll May das Zimmer teilen. Relativ bald machen die zwei Nachwuchsspione verdächtige Beobachtungen und sie ahnen, wer der Spion ist. Als sich kurz darauf ein Mord ereignet haben sie eine neue Mission und einen weiteren Grund zu bleiben.


Endlich ein Wiedersehen mit Daisy und Hazel von Wells & Wong, wenn auch nur in Nebenrollen. Dafür stehen nun Hazels widerspenstige jüngste Schwester und ihre Komplizen im Mittelpunkt. Inzwischen ist der Krieg im Gange und die Bomben fallen. Erfolgreiche Spione können den Lauf des Krieges bestimmen und für ein baldiges Ende sorgen. May hofft, dass sie mit Kriegsende zurück zu ihrer Familie nach Hong Kong darf und nicht in dieser komischen Mädchenschule bleiben muss. Klar, dass sie alles daran setzt, was ihr in den Sinn kommt, um den Krieg zu beenden. Ja, man sollte Kinder nicht unterschätzen und selbst Daisy tappt in diese Falle, als sie May und Eric als Nachwuchsspione ablehnt. Dabei waren sie uns Hazel ja auch erst 13 als sie ihren ersten Fall lösten! Allerdings sind May und Eric schon rein äußerlich durch ihre fremdländische Herkunft nicht gerade unauffällig und wenn man bei Eric genau hinhört, kann man wie May einen deutschen Akzent hören! Kein Wunder, dass seine Eltern, zwei erfolgreiche Musiker bei der dunklen Haut und krausem Haar sobald wie möglich Deutschland verlassen haben.


Doch es geht nicht um Politik, wenn auch an einigen konkreten Beispielen für junge Leser ganz klar wird, was das 3. Reich für Menschen bedeutete, die eben nicht blond und blauäugig waren und wie schwierig es irgendwann wurde, Deutschland zu verlassen. Deswegen sind May und Eric ja auch so entschlossen gegen die Nazis zu helfen! Das wird auch für Kinder gut verständlich erklärt, nicht direkt, aber indirekt. May ist eine echte Kratzbürste, hat aber viel von ihrer großen Schwester gelernt und notiert sich ebenso sorgfältig wie sie ihre Beobachtungen und legt systematische Verdächtigenlisten an, in der Hoffnung früher oder später alle bis auf einen/eine streichen zu können. Dabei legen die Kinder eine erstaunliche Beobachtungs- und Kombinationsgabe an den Tag. Alles ist rein logisch und wer gut aufpasst, hat auch die Chance den Fall gemeinsam mit dem Spionagenachwuchs zu erfolgreich zu lösen! Dabei helfen natürlich auch die Notizen, die May und Fiona/Nuala anfertigen. Robin Stevens erzählt die Geschichte nämlich aus zwei Perspektiven, die von May und aus den Tagebucheinträgen der irischen Enkelin des Friedensrichters. Dabei merkt man gleich, wie ähnlich sich die zwei schroffen Mädels eigentlich sind, die sich nur darin einig sind, dass sie sich ewig hassen werden! Die drei Kids sind der Hit!


Ein abwechslungsreicher, historisch interessanter und humorvoller Krimiauftakt ab 10 Jahren! Keine Vorkenntnisse von Wells & Wong erforderlich, mit ihnen aber umso besser!


Ich bedanke mich ganz herzlich beim Knesebeck Verlag für diesen spannenden neuen Spionagenachwuchskrimi von Robin Stevens.


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