Montag, 5. August 2024

Leichenraub, Tess Gerritsen, gelesen von Tanja Geke, Der Audio Verlag, Download only 14 h 27 min ungekürzt

Leichenraub, Tess Gerritsen, gelesen von Tanja Geke, Der Audio Verlag, Download only 14 h 27 min ungekürzt


Julia Hamill (38) hat das Scheitern ihrer kinderlosen Ehe zum Anlass für einen Neuanfang genommen und ein altes, heruntergekommenes Herrenhaus in der Umgebung Bostons gekauft. Bei dem Versuch den verwilderten Garten zu zähmen, stößt sie auf die Überreste einer jungen Frau, die vor rund 200 Jahren dort verscharrt wurde, nach einem Mord! Julia ist fasziniert und möchte dieser Namenlosen unbedingt ihre Würde und ihren Namen wiedergeben und setzt sich mit der Familie der Voreigentümerin in Verbindung. Deren 88 jähriger Cousin Henry, hat in seinem Keller sämtliche Briefe der letzten Jahrhunderte völlig wahllos im Keller gehortet. Gemeinsam begeben sich die zwei auf die Spurensuche und stoßen auf die Spannende Geschichte des Boston Reaper, der in der Umgebung der inzwischen renommierten Bostoner medizinischen Fakultät, sein Unwesen trieb:


Boston 1830 der ebenso mittellose wie begabte junge Medizinstudent Norris Marshall, der sich für seine Herkunft als Farmerssohn schämt, ist fasziniert von dieser Welt der Wissenschaft. Seine Beobachtungen aus der Tierwelt kommen bei seinen Professoren aber nicht immer gut an. Auf der Entbindungsstation wütet das Kindbettfieber und scharenweise sterben junge Mütter kurz nach der Geburt. So auch die junge, schöne Ophelia, eine irische Einwanderin, deren Mann der Schneider Eden Tate, sich nicht an ihrer Seite blicken lässt. Ganz anders ihre jüngere Schwester Rose (17), die ihre frischgeborene Nichte gegen alle verteidigt, die sie ihr wegnehmen wollen.



Gelesen wird auch dieser historische Boston Krimi, der im Milieu der Medizinerausbildung spielt wieder von Tanja Geke, der Synchronstimme von Jane Rizzoli in den TV-Verfilmungen der beliebten Rizzoli & Isles Reihe der Autorin. Entgegen des Klappentextes, ist dies definitiv kein Maura Isles – Thriller! Das macht aber gar nicht und tut der Geschichte keinen Abbruch, dass sie nur ganz kurz auftaucht und dann ihre Unzuständigkeit feststellt. Auch wenn ich die Geschichte als fesselnd empfand, weil ich die Einblicke in das Medizinstudium, die Leichengräber, um die Studenten mit genügend Forschungsobjekten zu versorgen, das Kindbettfieber, die damaligen Behandlungsmethoden, die gesellschaftlichen Gräben und die hier vorkommenden Charaktere richtig interessant fand, würde ich sie nicht als Thriller, sondern als Krimi bezeichnen. Es ist wirklich spannend, es werden auch die Opfer aufgeschlitzt und in Gedärmen gewühlt, gefühlsmäßig sehe ich es dennoch als Krimi, wenn auch nicht unbedingt als Cosy Crime.


Tanja Geke mag ich als Sprecherin sehr gerne, aber sie klingt nicht nach einer 17 jährigen. Ihre warme ,reife Stimme, hat mich gerade wegen des betagten, dickköpfigen Henry, immer wieder vergessen lassen, dass Julia ja erst 38 ist, also noch im fortpflanzungsfähigen Alter (da hier das Thema Schwangerschaft, Geburt, Kindbettfieber, uneheliche Kinder, Familiendynastien.... wirklich zentral sind, spielt es wirklich eine Rolle. Es geht um die ganz großen Themen des Lebens und so kommen auch gleich mehrere Liebesgeschichten mit ins Spiel, in den verschiedenen Jahrhunderten, wovon die meisten leider eher tragisch sind. Auch wenn ich Happy Ends mag, ist es aber absolut passend, dass hier nicht alle glücklich zusammen alt werden, wobei durchaus einige alt werden, auch glücklich, auch zusammen, aber nicht unbedingt als Paar.... Diese Konstellation finde ich sehr reizvoll, weil es die Geschichte, die Julia und Henry versuchen zu rekonstruieren (tatsächlich erfolgreich) unvorhersehbar macht. Klar ist nur, dass alle Charaktere von 1830 im Jahre 2023 tot sind, aber sonst...


Über die Briefe, die Julia und Henry durchforsten und in die sie versinken, wird diese Rahmenhandlung mit dem eigentlichen Kriminalfall verbunden. Dabei sind die zeitlichen Trennungen immer ganz klar hervorgehoben und unmissverständlich. Besonders gut gefällt mir das Ende, das wirklich nicht abrupt ist, sondern wirklich ganz viele Fäden auch über Jahrzehnte verbindet, da die Briefe, an Rose von den Eltern und der Liebe Ihrer Tante erzählen, bevor sie in Vergessenheit geraten. Das ist sehr geschickt gelöst, weder zu lang, noch zu kurz und auch die Rahmenhandlung wird schlüssig und zum Wohlfühlen beendet (wahrscheinlich ist das auch ein Grund,warum ich es als Krimi empfinde, wegen der Wohlfühlmomente).


Für mich absolut rundum gelungen und empfehlenswert!


Hier findet Ihr eine Hörprobe:

https://www.der-audio-verlag.de/hoerbuecher/leichenraub-gerritsen-tess-978-3-7424-3191-2/


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