Missing in Paris – Wo ist Nina? Cis Meijer, One Verlag
Lotte ist 15 und ein aufstrebendes Softballtalent! Ihre 18 jährige Schwester Nina mit den unterschiedlichen Augenfarben und der atemberaubenden Schönheit, hat es nach Paris verschlagen, um Model zu werden. Lotte und ihr Vater vermissen sie sehr, aber Nina fühlt sich im väterlichen Haushalt erdrückt, nachdem die Mutter sie unerwartet vor Jahren verließ, um mit dem neuen Lover zurück in ihre Heimat Australien zu gehen. Das andere Ende der Welt und auch Nina, scheint unendlich weit weg zu sein! Jede Woche soll sie eine Postkarte mit einem Lebenszeichen schicken, damit Lotte weiß, dass es ihr gut geht. Kommt sie nicht, oder mehr als eine, wollte Lotte sich auf den Weg nach Paris machen. Nun ist es passiert, schon die 2. Karte innerhalb einer Woche und mit was für einem gruseligen PS: Grüß Mama von mir. Lotte ist sich sicher, dass ihr etwas passiert ist und will sofort dorthin, um sie zu suchen. Sie fühlt die Gefahr für ihre geliebte Schwester nahezu körperlich! Doch ihr Vater hat den Verlust der Mutter noch nicht verkraftet, dabei ist er Therapeut. Er bringt Lotte dennoch nach Paris, unter der Voraussetzung, dass sie ihm nicht von ihrer Suche nach der Schwester verrät, dafür hat er eine Unterkunft bei seiner alten Studienfreundin Joséphine und deren Sohn Jean-Paul, einer Künstlerin im 4. Arr. besorgt.
Es scheint erst mal sehr seltsam, dass Nina den Kontakt so radikal abgebrochen hat und selbst für ihre geliebte Schwester nicht erreichbar sein will, weil sie zu Beginn der Modelkarriere zu überängstlich war. Aber als Model lebt man gefährlich. All diese komischen Typen, die ihre Fantasien und Begierden auf einen übertragen! Paris ist eine berauschende Stadt und Jean-Paul scheint echt ein netter Kerl zu sein, auch wenn Lotte seiner Mutter auf Anhieb misstraut. Ob sie etwas zu verbergen hat? Irgendwie scheinen die Leute in Paris oft sehr merkwürdig zu sein. Sie lernt einen Maori-Nachbarn kennen, dessen Bruder das 2. Gesicht hat und in den Katakomben seine Ruhe sucht. Ausgerechnet an dem gefährlichsten Ort der Stadt! Josephines Kunstschüler der junge Bildhauer Abe, ebenfalls ein halb-Niederländer, ist sympathisch aber gesichtsblind... jeder scheint hier sein Päckchen zu tragen zu haben, selbst der Streuner Vatan, ein verrenteter Polizeispürhund. Außerdem scheint jeder Lotte vor den Gefahren alleine als Mädchen in der Stadt zu warnen. Langsam wird es unheimlich und sie fühlt sich verfolgt. Bildet sie sich das alles nur ein? Soll sie sich Jean-Paul anvertrauen? Durch die Ich-Perspektive lässt uns Lotte ganz tief in ihren Kopf und ihre Seele blicken, dahin wo Angst, Furcht, Hoffnung, Verzweiflung und Liebe miteinander ringen. Sie gewährt uns nicht nur Einblick in die Modelwelt, sondern lässt uns auch an ihrer Verunsicherung und ihren Selbstzweifeln teilhaben, nimmt uns mit auf ihre ebenso atemlose wie gefährliche Suche, denn ihr Vater will von all dem ja nichts wissen...
Ich war mir nicht so sicher, ob ich diesen sturen Kontaktabbruch, diese Unerreichbarkeit von Nina so wirklich plausibel und nachvollziehbar fand. An vielen Stellen hatte ich das Gefühl, dass einige Details der Spannung wegen konstruiert wurden. Spannend ist diese verzweifelte Suche auf jeden Fall und noch dazu voll Pariser Flair. Wobei ich sagen muss, dass ich echt ein Hasenfuss bin und dennoch in keinerlei derart gefährliche Situation in meinen Monaten in Paris geriet, obwohl ich abends im Dunkeln über den Friedhof lief, um den Weg abzukürzen... allerdings nicht der Père Lachaise, dieser Kultfriedhof, der hier ebenfalls eine Rolle spielt. Jung und spritzig und mit einer Prise Romantik habe ich mich spannend unterhalten gefühlt und bin durch die Seiten geflogen!
Ich bedanke mich ganz herzlich bei der Lesejury für mein Leserundenexemplar!
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