Freitag, 4. November 2022

Die Chroniken von Narnia (3) – Der Ritt nach Narnia, C.S. Lewis, Hörspiel SWR2, Der Audio Verlag 2 CDs 1 h 41 min.

 

Die Chroniken von Narnia (3) – Der Ritt nach Narnia, C.S. Lewis, Hörspiel SWR2, Der Audio Verlag 2 CDs 1 h 41 min.

 

Der junge Shasta wächst im Land Kalormen als Sohn eines armen und hartherzigen Fischers auf. Dennoch nimmt er sein Schicksal hin, bis er als Sklave an einen Adligen verkauft werden soll. Auf seiner Flucht trifft er das sprechende Pferd Bree, das ihm von seiner friedlichen Heimat Narnia erzählt, wohin sie gemeinsam aufbrechen wollen. Unterwegs treffen sie auf die gleichalrige Aravis die auf dem Pferd Hwin vor der Zwangsehe mit einem mächtigen 60 jährigen flieht. Zwischen den beiden kommt es immer wieder zu Streit, bis Shasta sie vor einem Löwen rettet. Unterwegs belauschen sie die Pläne des Sohnes des Herrschers von Kalormen völlig überraschend in Narnia einzufallen und es mit dem Überraschungsmoment einzunehmen. Gemeinsam beschließen Shasta und Aravis Narnia vor diesem grausamen Schicksal zu bewahren und die dortigen Könige zu warnen. Trotz der Friedfertigkeit Narnias wird sich ein schicksalhafter Kampf nicht vermeiden lassen.

Manchmal muss man kämpfen, um den Frieden zu bewahren. Welch fürchterliche Wahrheit, die wir aktuell in Europa ebenfalls erleben müssen. So fantastisch und abenteuerlich C.S. Lewis Klassiker von 1954 auch ist, so allgemeingültig sind viele der Aussagen, die er in seiner von christlichen Werten geprägten Fantasyreihe trifft. Außerdem ist zu bedenken, dass diese Reihe aus der Nachkriegszeit stammt, und damit beginnt, dass die vier Geschwister Lucy, Edward, Susan und Peter zu einem Onkel aufs Land geschickt werden, zum Schutz vor den Bomben auf London. Die vier Geschwister sind mittlerweile Könige von Narnia und führen  gemeinsam das Land gerecht und friedfertig. Ich habe mich sehr über das Wiederhören mit den Vieren gefreut, ebenso wie mit einigen ihrer magischen Gefährten. Aravis und ihre Auflehnung gegen die Zwangsehe gefiel mir sehr gut, auch wie sie Shasta immer wieder Contra gegeben hat. Eine sympathische, emanzipierte Kratzbürste. Shasta hingegen muss einiges Wegstecken. Nicht nur dass Bree, sein sprechendes Narnia-Pferd seine „Ignoranz“ missbilligt und Aravis alles andere als erfreut über seine Gesellschaft ist, nein, sein ganzes Selbstverständnis wird im Laufe dieses Abenteuers immer wieder bis in die Grundfeste erschüttert und er wird gezwungen, sich selbst neu zu definieren. Das ist zwar anstrengend, sondern auch eine echte Chance, insbesondere als er mit dem vermissten Prinz Corin verwechselt wird. Wie ist es nur möglich, dass man ihn, den armen Fischerssohn für einen Prinzen hält?

 

Der Südwestfunk und Der Audio Verlag haben dieses rasante Abenteuer voller Magie und Tiefe als klanggewaltiges Hörspiel mit Musik liebevoll inszeniert. Nicht nur die Auswahl an Sprechern, allen voran Friedhelm Ptok, Richard Barenberg und Andreas Fröhlich ist exklusiv, sie haben auch sehr begabte Nachwuchsstimmen gewählt. Die Sagen, Weissagungen und Legenden der Länder werden durch Lieder weitergegeben, die hier klangvoll vertont wurden von b.deutung, die es auch musikalisch untermalen. Ausdrucksstarke Geräusche lassen die magische Welt vor dem inneren Auge und Ohr entstehen. Übersetzt wurde das Buch aus dem Englischen von keinem Geringeren als Fantasylegende Wolfgang  Hohlbein und Christian Rendel.

 

Aufregend und kämpferisch geht dieses Fantasyabenteuer um Verrat, Gerechtigkeit und Toleranz weiter.

 

Vielen Dank an Der Audio Verlag für unser Hörexemplar!

 

Hier findet Ihr eine Hörprobe:

https://www.der-audio-verlag.de/hoerbuecher/die-chroniken-von-narnia-teil-3-der-ritt-nach-narnia-lewis-c-s-978-3-7424-2455-6/

 

#DieChronikenvonNarnia #DerRittnachNarnia #CSLewis #b.deutung #Hörspiel #Hörspielliebe #Hörbuchliebe #DerAudioVerlag #UeberreutherVerlag #WolfgangHohlbein #FriedhelmPtok #SWR2 #Familienblogger #Kinderbuchblogger #FantasyKlassiker #christlicheLiteratur #Hörbuchblogger #Hörspieltipp

Dienstag, 1. November 2022

Sterz und der Mistgabelmord, Ein Steiermark-Krimi, Isabella Archan, Servus Verlag

Sterz und der Mistgabelmord, Ein Steiermark-Krimi, Isabella Archan, Servus Verlag

 

Ferdinand Sterz, 36, ist nach ersten Erfolgen bei der Steirischen Kripo von der Steiermark zu Europol nach Köln fast schon geflohen. Seit dem Unfalltod seiner Mutter in seiner Kindheit, herrscht zwischen ihm und seinem Vater quasi Eiszeit. Alles erinnert ihn zu sehr an sie und die Sinnlosigkeit ihres Verlustes. Warum musste es ausgerechnet seine Mutter treffen? Doch als frühmorgens Lena, seine einstige Verlobte, Liebe seines Lebens und Schwester seines einstmals besten Freundes Ludwig anruft, um ihn über dessen Ermordung zu informieren, kehrt Sterz zurück. Für ihn ist klar, dass er sich von Europol in das örtliche Ermittlerteam versetzen lassen will. Trotz der Geister der Vergangenheit, ist er entschlossen, den Mord an seinem einzig wahren Freund aufzuklären. In der Soko reagiert der Leiter abweisend, aber seine neue Partnerin Gitte Busch, eine Zugezogene aus Wien, ist nicht nur engagiert, sondern schafft es auch immer wieder ihn mit Humor, auf den Boden zurück zu holen. Der Mord scheint ebenso grausam wie sinnlos zu sei. Während die Ermittlungen auf der Stelle zu treten scheinen, enthüllen ihm sein Vater und die Patentante seiner Mutter, erschreckende Wahrheiten über ihn selbst. Wie gut, dass Gitte stets an seiner Seite ist.

 

Ein Mord mit einer Mistgabel, so kaltblütig und absurd, dass die Ermittler im Dunkeln tappen. Außerdem scheinen alle Infragekommenden entweder ein unerschütterliches Alibi zu haben, oder unauffindbar zu sein.

Sterz ist ein ungewöhnlicher Held, etwas abweisend und schwer zugänglich, ein echter Einzelgänger, doch Gitte scheint ihn zu knacken, wobei die attraktive Pathologin Dr. Casella auch einen Zugang zu ihm findet. Erfrischenderweise ist hier der Kommissar, bzw. Inspektor weder Kettenraucher, noch Alkoholiker, oder Tablettenabhängig, nur eben nicht unbedingt ein Menschenfreund. Seine freudlose Kindheit nach dem tödlichen Verkehrsunfall seiner Mutter hat ihn zu sehr traumatisiert. Kein Wunder also, dass ihm trotz erfolgreich bestandener Führerscheinprüfung Schweiß ausbricht, sobald er hinterm Steuer sitzt. Ein Ermittler der nicht Auto fährt, auch das ist außerhalb von Großstädten möglich. Dieses logistische Problem, das er immer wieder in den Griff bekommt, gefällt mir ebenfalls, gibt es ihm doch eine sehr eigene Note. Er jammert nicht, er macht einfach. Bisweilen auch ganz alleine, was in einem Team nicht gern gesehen ist, aber er lässt sich auch nur ungern in die Karten gucken. Für Gitte mit ihrer offenen, humorvollen Art gibt er sich allerdings echt Mühe.

 

Sehr direkt und unverblümt schildert Isabella Archan die Gedanken und Gefühle dieses Ermittlers, der noch seine innere Mitte sucht. Die Leere in sich versucht er mit Arbeit aufzufüllen, aber das geht nicht so einfach. Man wird seine Vergangenheit nicht los und die Menschen, die einem nahestehen zu ignorieren bringt auch nichts. Manche Gefühle müssen einfach raus, oder zumindest muss man sich mit ihnen auseinandersetzen. So wird dieser sehr persönliche Fall, zu einer Auseinandersetzung mit sich selbst und seiner Vergangenheit. Um nicht wegen Befangenheit aus dem Team, das ihn ja eigentlich gar nicht will, ausgeschlossen zu werden, verheimlicht Sterz, dass Ludwig bzw. Wiggerl einst sein einziger und bester Freund war. Umso mehr erschüttert es Sterz, als er auf dessen Hof, den Tatort zurückkehrt und dessen desolaten Zustand bemerkt. Was ist hier nur geschehen während all der Jahre, in denen er seine eigene Vergangenheit zu verdrängen versuchte? Ich hatte bis kurz vor Schluss das Gefühl im Dunkeln zu tappen und etwas ganz entscheidenes zu übersehen. Als ein zweiter Mord geschieht und auch Sterz Leben in Gefahr gerät, wird es immer spannender. Dabei wird die steirische Kulisse hervorragend in die Geschichte integriert, ebenso wie die Vorbehalte gegenüber Menschen, die sich allzugewählt ausdrücken....

 

Der dunkelgrüne Farbschnitt gefällt mir ausgesprochen gut und hat auf den ersten Blick mein Herz erobert!

 

Ein sehr ungewöhnlicher und spannender Krimi, der hoffentlich der Auftakt zu einer neuen Reihe ist.

 

Ganz herzlichen Dank an Isabella Archan und den Servus Verlag für mein Rezensionsexemplar!

 

#SterzundderMistgabelmord #IsabellaArchan #ServusVerlag #Steiermarkkrimi #krimifan #crimetime #Mistgabelmord #SchattenderVergangenheit #Europol #Soko #Krimiblogger #Graz #krimiblogger #freudlosekindheit