Samstag, 14. Mai 2022

Luis und Lena (3) Die Scherze des Schreckens, Thomas Winkler, Illu. Daniel Stieglitz, cbj Verlag

 

Luis und Lena (3) Die Scherze des Schreckens, Thomas Winkler, Illu. Daniel Stieglitz, cbj Verlag

 

Die Osterferien stehen vor der Tür und das bedeutet für Luis und Lena ganz viel freie Zeit mit ihrer Bande „Die Wildschweine“. Immerhin ist nun auch die exzentrische Lena, als Spezialistin für magische Wesen und Vorkommnisse festes Bandenmitglied, obwohl sie, bis Luis ins Dorf zog, die absolute Außenseiterin war. Luis ist nach wie vor ein großer Fan der Naturwissenschaften und der Logik. Dass er hier in diesem bayrischen Dorf stets von magischen Wesen und deren Nöten umgeben ist, passt ihm noch immer nicht so ganz. Dafür ist es super nun bei den Wildschweinen dabei zu sein, wenn ihm Scherzo nicht immer diese blöden Streiche spielen würden, die ihn echt dämlich aussehen lassen. Im Moment übertreibt er es aber echt und so langsam wird er genervt, bis er bemerkt, dass im ganzen Dorf etwas vor sich geht. Spinnt Scherzo nun total? Bald beginnt die Touristensaison und an allen Ecken und Enden dringen Schaumflocken aus dem Springbrunnen, klebt Senf unter Türklinken oder ähnliches. Während alle Scherzo bzw. die Wildschweine verdächtigen, ist Lena überzeugt, dass obdachlose, magische Scherzbolde dahinter stecken. Leider ist über diese nicht so viel bekannt, weil sie normalerweise zurückgezogen in den Bergen leben. Lenas Forschergeist ist erwacht und wie selbstverständlich bezieht sie Luis mit ein.

 

Oh Mann, Scherzo treibt es aber echt übel mit Luis, da wären wir auch sauer, kein Wunder also, dass er erst einmal nicht an die Unschuld seines Kameraden glauben mag! Lena hat wie immer den totalen magischen Durchblick. Auch wenn ihre Thesen mal wieder total durchgeknallt klingen, kennen die anderen sie gut genug, um sie ernst zu nehmen. Außerdem steht ihr Vereinsheim am See auf dem Spiel! Die Zeit drängt und sie müssen sich echt was einfallen lassen! Mit solchen Gegnern hatten sie es noch nie zu tun und es wird ganz schön schräg aber auch wieder richtig lustig! Luis bekommt nun offiziell den Auftrag für die Wildschweine die Ereignisse zu dokumentieren. Das ist ziemlich witzig, wie er mit Listen und Zeichnungen, wissenschaftlich an die Sache herangeht, sich seine eigenen Ansichten aber natürlich nicht verkneifen kann. So kommen im Comic-Style jede Menge Illustrationen und Kritzeleien von Daniel Stieglitz ins Buch und lockern dieses auf und bringen zusätzlichen Spaß. Wie immer ein rasant und witzig erzähltes Bandenabenteuer, dass keine Zeit zum Verschnaufen lässt und bei dem sich am Ende schon wieder die nächste magische Herausforderung ankündigt.

Wir sind überzeugt, dass die Wildschweine auch dieses Abenteuer gemeinsam anpacken werden. Immerhin haben sie ihre Bandenregeln, die sie zwar dieses Mal nicht ganz beachten, wobei ihnen aber klar wird, wie berechtigt jede einzelne von ihnen ist! Die Wildschweine sind nun übrigens zu siebt: Luis, Lena, Bossi, Hosenmann, Krümel, Scherzo, Knatter, Rülpsi und Beule und in der Umschlagklappe gibt es auch einen Überblick über sie. Das ist sehr praktisch, insbesondere, wenn man erst mit Band 3 beginnt. Mal steht der eine, mal der andere im Vordergrund, aber Luis und Lena sind immer im Mittelpunkt. Auch dieses Mal bekommt Luis kryptische Whats app Ratschläge von seinem Vater, der dieses Mal irgendwo im Urwald festsitzt. Lenas Mutter ist auch gerade irgendwo Kräuter suchen.... bei Scherzo leben noch beide Eltern zusammen, aber auch das ist keine Garantie für eine heile Welt. So wird hier sehr sensibel, aber auch irgendwie liebevoll witzig ein Thema angeschnitten, über das sicherlich viele Leser noch nicht nachgedacht haben, es aber unbedingt mal tun sollten. Es betrifft mehr Kinder, als man meinen mag, und sicherlich kennt jeder jemanden und ahnt es oft nicht. Außerdem macht es vielleicht auch nachdenklich ob Pranks/Streiche wirklich so witzig sind, vor allem, wenn sie immer den gleichen treffen.

 

Wirklich eine tolle Reihe, durch die wir mit all seinen Scherzen nur so geflogen sind! Wir sind gespannt, wie es weitergehen wird. Für Jungs und Mädchen ab 10 Jahren.

 

Ganz herzlichen Dank an das Bloggerportal für unser Rezensionsexemplar!

 

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Donnerstag, 12. Mai 2022

Biest & Bethany (1) – Nicht zu zähmen, von Jack Meggitt-Phillips, gelesen von Mechthild Grossmann, 1 MP3 5 Std. 50 Min.

Biest & Bethany (1) – Nicht zu zähmen, von Jack Meggitt-Phillips, gelesen von Mechthild Grossmann, 1 MP3 5 Std. 50 Min.

 

Der Traum von Unsterblichkeit, ewiger Jugend und Schönheit, wie bei Dorian Grey, ist für den blondgelockten, jugendlichen Ebenezer Tweezer mit nur 511 Jahren Wirklichkeit! Dazu muss er nur dem Biest auf dem Dachboden seiner 15-stöckigen Villa seine ausgefallenen Futterwünsche erfüllen und das Biest erfüllt ihm alle seine Wünsche und jedes Jahr vor seinem Geburtstag  es ihm eine Flasche des Tranks der ewigen Jugend. Das Biest ist schleimig, stinkt nach Kohl, ist gierig und gnadenlos! Seine Wünsche werden immer rücksichtsloser! Kaum hat er ein ganz zauberhaftes, freundliches Exemplar einer fast ausgestorbenen Sing-Papageienart verschlungen, giert es nach dem Verzehr eines pummeligen Kindes. Ebenezer ist entsetzt, er kann zwar Menschen und Kinder nicht leiden, aber das ist doch zu viel. Allerdings hatte er beim Kauf des Papageien in der Vogelhandlung ein ganz besonders garstiges Waisenmädchen getroffen: Bethany! Um die wäre es wohl nicht schade, es würde sie auch keiner vermissen! Das glaubt er anfangs, doch dann überrascht das Kind ihn...


Zu Beginn denkt man, dass sich die drei eindeutig verdient haben! Während man noch um den entzückenden Vogel trauert, macht Ebenezer schon seine Aufwartung im Waisenhaus. Deren Leiterin kann an Kaltherzigkeit mit Ebenezer und dem Biest locker mithalten! Dort zu leben kann kein Vergnügen sein und Bethany ist mehr als erstaunt, dass ausgerechnet sie ausgewählt wurde. Allerdings rechnet niemand damit, dass Ebenezer es mit dem garstigen Mädchen aushält. Die letzte Dame, die es mit ihr versuchen wollte, war schon nach kurzer Zeit verzweifelt. Noch ist Bethany allerdings viel zu dürr, um eine angemessene Mahlzeit für das Biest zu sein, Ebenezer muss es also noch ein paar Tage mit ihr aushalten, bis sie saftig genug ist. In dieser Zeit altert Ebenezer, dessen nächster Geburtstag unmittelbar bevorsteht, zusehends! Tatsächlich ist Ebenezer, der es gar nicht gewohnt ist, dass nicht alles nach seiner Pfeife tanzt, schon sehr schnell am Ende mit den Nerven. Bethany ist so enttäuscht vom Leben, dass sie gar nicht daran denkt ein braves Mädchen zu sein.

 

Zwei echte Antihelden, deren Leben sich hier kreuzen und obwohl sie beide auf den ersten Blick alles andere als liebenswürdig sind und auf dem zweiten und dritten auch nicht, wachsen sie einem ans Herz, ganz anders als das Biest. So langsam kommen Ebenezer Zweifel an seinem Plan, aber seine ewige Jugend hängt ihm schon sehr am Herzen, gerade jetzt da er zusehends altert! Mit Bethanys Pfiffigkeit hat er allerdings nicht gerechnet, das Mädchen ist zwar kein Sonnenschein, aber auch Zack und so vermag sie es nicht nur Ebenezer und dem Biest ein Schnippchen zu schlagen, sondern auch die Zuhörer immer wieder zu verblüffen. Der Titel lässt Raum zur Interpretation und ist somit so abwechslungsreich, wie die Geschichte selbst. Die geballte Biestigkeit der Protagonisten ist herrlich schauderhaft!

 

Wenn man Mechthild Großmanns tiefer, lebensgeprägten Stimme lauscht, hört man die über 511 Jahre, die Ebenezer Tweezer und erst recht das Biest schon auf dem Buckel haben. Ihrem rauchigem Schnarren entnimmt man das reine Böse und die Biestigkeit, die in ihrem Planen und Streben stecken. Der stille Grusel vor ihrem nächsten Ansinnen und dem Schicksal, der garstig, liebeshungrigen Bethany wird für die Ohren erspürbar.... da es aber bereits einen zweiten Teil dieser Geschichte gibt, ist es klar, dass Bethany in diesem Band sich etwas einfallen lässt, doch ob das auf Dauer gut geht? Das will ich mir in der Fortsetzung anhören, denn das Ende lässt einem einen schaurig ahnungsvollen Verdacht aufkommen! Mal eine ganz andere Geschichte.

 

Vielen liebe Dank an die Hörcompany für mein Hörexemplar!

 

Hier könnt Ihr in die Abgründe von Mechthild Großmanns schaurige Biestigkeit hineinhören:

 

https://www.hoercompany.de/index.php?op=hoerbuecher&isbn=978-3-96632-045-0

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