Dienstag, 30. Oktober 2018

Luna Wunderwald (1) Ein Schlüssel im Eulenschnabel, Usch Luhn, gelesen von Julia Nachtmann, Jumbo Verlag



Luna Wunderwald (1) Ein Schlüssel im Eulenschnabel, Usch Luhn, gelesen von Julia Nachtmann, Jumbo Verlag

Lunas Eltern sind beide Förster und arbeiten im Forstamt in der Stadt. Als sich jedoch die Gelegenheit bietet eine eigene Försterei mitten im Sommerwald zu übernehmen, sind sie sofort begeistert. Luna ist auch sofort verzaubert von dem alten Forsthaus und liebt ihr Zimmer unterm Dach mit Blick auf die Sterne. Ihr Traum in der ersten Nacht gibt ihr jedoch Rätsel auf und auch sonst scheint es ihr, als wollten die Tiere des Waldes ihr etwas mitteilen. Eines Nachts fliegt eine Eule zu ihr, mit einem goldenen Schlüssel im Schnabel. Als sie versucht hinter das Geheimnis des Schlüssels zu gelangen, findet sie eine geheime Kammer und in dieser eine goldene Flöte. Sobald sie auf dieser spielt, versteht sie die Sprache der Tiere. Ob ihr das hilft, die Wilderer zu finden, die den weißen Hirsch Arto jagen und dabei so viele andere Tiere des Waldes verletzen?

Auch wenn Luna mit ihren Eltern in den Wald zieht, ist es dort nicht einsam und das liegt nicht nur an den Tieren, mit denen sie sich anfreundet. In der Nähe liegt ein Bauernhof, auf dem der gleichaltrige Jonas lebt, der ihre Liebe zu Tieren teilt, sowie seine Familie, die Tierärztin kommt öfters vorbei, ebenso wie Rosie Reich, die Haushälterin des verzogenen Försters und Julius Jupiter den Organisten und Flötenlehrer von Luna. Auch wenn das viel für eine 90 minütige CD klingt, ist das kein Problem, da im Inlet alle Personen und wichtigen Tiere mit Bild und Bild von Lisa Brenner, die die gleichnamige Buchreihe illustriert hat, abgebildet.

Luna und Jonas wecken das Interesse an der Natur und Liebe zu den Tieren. Sie können sich wunderbar selbst beschäftigen, ganz ohne Unterhaltungselektronik und sind alles andere als langweilig. Klar, es ist ja auch ganz schön spannend heimtückischen Wilddieben das Handwerk zu legen. Zum Glück können sie sich da gegenseitig aufeinander verlassen und Hilfe holen, wenn es brenzlig wird. Denn Luna und Jonas kennen auch ihre Grenze und scheuen sich nicht, Hilfe zu holen und anzunehmen. Meine Jüngste fand es ganz schön aufregend und ist sehr gespannt, welche Abenteuer der Wald noch für Luna und ihre magische Flöte und Jonas bereit hält. Ob sie Jonas wohl bald in ihr Geheimnis einweihen wird? Zum Glück gibt es bereits zwei weitere Folgen, da muss sie nicht mehr lange warten.

Julia Nachtmann wurde 1981 in Stuttgart geboren und ging auf die Hochschule für Musik und Theater nach Hamburg, wo sie auch einige Jahre am renommierten Thalia Theater arbeitete. Inzwischen ist sie am Deutschen Theater Berlin zu sehen und immer wieder auf den Produktionen des Jumbo Verlages zu hören. Hier spricht sie sämtliche Altersklassen von jung bis alt, zwitschert, keckert und grunzt bis das innere Augen einen Wald erstehen lässt. Nur Lunas magische Flöte wird instrumental eingespielt, auch in der Titelmelodie. Ihrer warmen Stimme ist es sehr angenehm zu lauschen, sie beruhigt, ohne die Spannung zu nehmen. Gerade für junge Zuhörer ist diese Stimmqualität sehr wichtig. Sie schafft es glasklar, gut verständlich und bei gleichbleibender Lautstärke nur mit ihrer Intonation Spannung aufkommen zu lassen und den Eindruck von laut und leise zu wecken.

Autorin Usch Luhn wuchs in der Steiermark in Österreich auf, ehe sie in Berlin Kommunikationswissenschaften studierte und Drehbuchautorin und Filmdramaturgin lernte. Mittlerweile hat sie über 60 Kinderbücher geschrieben, die in mehrere Sprachen übersetzt wurden.

Meine Tochter möchte nun sofort Teil 2 hören, das spricht wohl für sich.

Wir bedanken uns ganz herzlich beim Jumbo Verlag für dieses fröhliche und spannende Hörbuch mit Liebe zur Natur.

Montag, 29. Oktober 2018

Klara schreibt mit blauer Tante, Andrea Schomburg, Illustration Kai Pannen, Tulipan Verlag



Klara schreibt mit blauer Tante, Andrea Schomburg, Illustration Kai Pannen, Tulipan Verlag

Schulanfängerin Klara sitzt am Tisch und schreibt an ihre Tante äh Tinte einen Brief, aus dem Land der rasenden Vokale. Die Selbstlaute stehlen sich einfach aus den Worten, vertauschen sich und bilden neue völlig sinnveränderte Begriffe. Dabei reimen sich Klaras Erlebnisse im Land der rasenden Vokale wunderbar, auch bzw. gerade, wenn man sie vorliest. Manchmal kommt man ins Grübeln, aber die lustigen bunten Illustrationen helfen dann weiter, denn Kai Pannen hat stets die entsprechenden Vokale im Bild versteckt. Die Sätze sind kurz, knapp und durch den irrwitzigen Zusammenhang, richtig lustig. Sie sind also auch für Leseanfänger sehr geeignet, da sie automatisch weiterlesen wollen, so unerwartet ist diese Unsinnsgeschichte, die zum Vokalrätseln anregt z.B.: die Oma deckt den Dackel auf den Topf!

Sehr gut gefällt uns, daß die Illustrationen perfekt zum Text passen, auch das Titelbild kommt im Text vor und weckt keine Erwartungen, die es nicht erfüllen kann. Die passenden Vokale kann man auch stets in den Bildern finden und noch ganze viele andere lustige Kleinigkeiten, die dort zum Entdecken versteckt sind. Illustrator Kai Pannen studierte Malerei und Film in Köln und arbeitet seitdem als Illustrator und Trickfilmer für Werbung, Verlage und TV. Daneben produziert er animierte Kurzfilme und ist Dozent an der Animation School Hamburg. Wie auch Autorin Andrea Schomburg lebt er inzwischen in Hamburg und schreibt auch eigene Kinderbücher, die er liebevoll illustriert (z.B. die Reihe um Stubenfliege Bisy und Kreuzspinne Karl-Heinz, oder den kleinen Zombiejungen Zombert).

Der Humor ist absolut goldrichtig für Kinder und Junggebliebene.
 
Wir hatten so einen Spaß an dieser irrwitzigen Wort-Bild-Kombination, daß wir sofort versucht haben, uns auch solche lustige Vokalvertauschreime auszudenken. Das ist viel schwieriger als man denkt. Daher auch ein Vokalvertauscher, den wenig Sinn macht, im Gegensatz zu allen übrigen, der jedoch dem Reimschema geschuldet ist. Meine Jüngste wollte es sofort unseren Nachbarskindern vorlesen und als sie das noch schnell übte, geschah es: bei ihr wurden die rasenden Vokale zu den rasenden Vulkane... Nicht ganz im Sinne der Geschichte, aber sehr verräterisch im Hinblick auf unsere Heimat ;) Die Nachbarskinder (8 Jahre, 5,5 Jahre, 2,5 Jahre) und ihre Mutter hatten so einen Spaß an der Geschichte, daß es gleich noch mal von vorne losging.

Ein wirklich tolles Buch, das die Fantasie und Sprachspielereien anregt und mit Illustrationen, die man immer wieder anschauen und bestaunen möchte. Bei der Familie in Badehasen am Pool oder dem Popo, der der Mama rote Riesen bringt, könnte ich mich auch noch nach mehrmaligem Lesen und schauen, wegwerfen. Franziska und ich sind uns einig: Wir wollen Badehasen!

Einfach hinreißend!