Mittwoch, 14. Februar 2018

Mein Herz in zwei Welten, Jojo Moyes, gelesen von Luise Helm, Argon Hörbuch



Mein Herz in zwei Welten, Jojo Moyes, gelesen von Luise Helm, Argon Hörbuch
Kaum ist Louisa Clark (Lou) mit dem sympathischen Rettungssanitäter zusammen und verarbeitet den Tod von Will, als sie einen Job in New York angeboten bekommt. Nate, der Physiotherapeut von Will hat ihr die Stelle als Gesellschafterin der melancholischen Millionärsgattin Agnes im Big Apple vermittelt. Sam meint, sie solle diese Chance nutzen, ihre Liebe hielte dies aus und sie solle herausfinden, wer sie wirklich ist. In New York ist alles anders und fremd und die Zeitverschiebung erschwert die Kommunikation zwischen den Liebenden. Als Lou ihre Chefin Agnes, als deren Freundin, zu einem Benefizball begleitet, setzt ihr Herz für einen Schlag aus. Einer der erfolgsgewöhnten Männer könnte ein Doppelgänger von Will sein. Auch er fühlt sich scheinbar zu der jungen, unkonventionellen Britin hingezogen. Doch Lou ist eine treue Seele, auch wenn das erste Wiedersehen mit Sam unter einem hohen Erwartungsdruck steht, dem es eigentlich gar nicht gerecht werden kann. Aber auch die Welt der Reichen und ganz schön Reichen hat es in sich. Selbst die Nachbarschaft und die übrigen Bediensteten stehen Lou erst einmal skeptisch gegenüber. Kann sie sich dort jemals wohlfühlen, oder muß sie diese 12 Monate einfach nur durchstehen?
Die Geschichte von Lou als Gesellschafterin einer Upper Class Dame erinnert mit etwas an eine Mischung aus den Nanny Diaries und der Park Avenue Princess. Aber auch wenn Agnes viel von Lou fordert, ist sie dennoch so traurig, daß man ihr, wie auch Lou, nicht wirklich böse sein kann. Auch sie auf die gesellschaftlichen Anlässe voller missbilligender Matronen, der durchtrainierten Sorte, sind wirklich kurzweilig. Traurig ist die problematische Kommunikation mit Sam und auch Nate steht Lou vorerst nicht bei der Eingewöhnung zur Seite. Dennoch beißt Lou die Zähne zusammen, sie kämpft sich durch und nimmt sich Wills Lebensweisheiten zu Herzen. Immer wieder sagt sie sie, wie ein Mantra auf.
Dieser Band aus der Reihe um Lou Clark ist zwar kurzweilig und unterhaltsam, doch nicht so stark emotional wie die Vorgänger. Auch wenn ich Will ziemlich arrogant und egozentrisch fand, so hat mich doch Lous Unglück zu Tränen gerührt. Auch Lillis Zerrissenheit und Sams bodenlose Trauer haben mich gepackt. Hier fand ich die Ereignisse zu vorhersehbar. Viele sympathische Charaktere, aber keiner, der mich richtig gefesselt hat. Doch durch die Ereignisse, die Lou vor harte Tatsachen stellt, kann sie zeigen, was in ihr steckt. Es sind wirklich einige Pointen angelegt, aber ich sah sie bereits kommen.
Luise Helm, die deutsche Stimme von Scarlett Johansson und Sienna Miller liest den neuen Bestseller von Jojo Moyes abwechslungsreich und frisch. Ihre Stimme ist jung und frisch. Mir fehlte es aber etwas an Höhen und Tiefen. Die Akustik ist sehr klar und ausbalanciert, ich hatte nie Verständnisprobleme, oder mußte den Lautstärkeregler traktieren.
Die Klapphülle ist liebevoll gestaltet, selbst die Tonträger. Es werden kurz die zwei Romane zuvor angerissen und abgebildet.
Ich habe Lou wirklich gerne auf ihrer Reise zu sich selbst begleitet. Sie war angenehm zu hören, schön, aber nicht wirklich bewegend. Etwas besser als Mittelmaß würde ich sagen, daher 3,5 Sterne von 5. Dennoch bin ich sehr froh, daß ich nun weiß, wie Lous Geschichte wohl endet, wie sie ihren Weg geht. Gelangweilt habe ich mich in den ca. 10 Stunden Hörzeit nie und auch nicht geärgert (von Will fühlte ich mich ja bisweilen provoziert). Als Einschlafhörbuch war es für mich optimal. Vielleicht hatte Lou es auch einfach nur so schwer bei mir, weil ich parallel dazu mein derzeitiges Lieblingsbuch las.
Ich bedanke mich ganz herzlich beim Argon Verlag, daß ich nun auch das Ende von Lou’s Saga mitbekam.

Dienstag, 13. Februar 2018

Mein Lotta-Leben (13), Wenn die Frösche zweimal quaken, Alice Pantermüller, Daniela Kohl, Jumbo



Mein Lotta-Leben (13), Wenn die Frösche zweimal quaken, Alice Pantermüller, Daniela Kohl, Jumbo
Diesmal steht an Lottas Schule der Vorlesewettbewerb an. Lotta bekommt schon Bammel, wenn sie nur daran denkt! Logo üben die „wilden Kaninchen“ ganz eifrig. Lottas beste Freundin Cheyenne, die ja eigentlich nicht die große Leseratte ist, ist erstaunlich gelassen. Na klar, erklärt sie locker, sie hat ja jede Menge Glücksbringer, sogar einen getrockneten Frosch, da kann ja gar nichts schief gehen. Um Lotta vor dem großen Tag auf andere Gedanken zu bringen, mogelt Cheyenne sie in einen Horror-Film frei ab 16 Jahren herein.  Hier schlottern Lotta aber nun endgültig die Knie vor Angst, wenn sie nur an dieses Geheimnis der 13 schwarzen Katzen denkt. Fortan sind Lotta und Cheyenne total auf Glücksbringer, böse Omen und ähnliches fixiert. Das wird nicht besser, als Oma auch noch eine schwarze Katze aus dem Tierheim holt und sich dort so ein Lederjackentyp, wie der Filmbösewicht, herumtreibt. Ob Cheyennes getrockneter Frosch da noch helfen kann?
Diesmal wird es nicht nur lustig, sondern auch spannend!
„Mein Lotta-Leben“ ist ja eher ein Comic-Roman im Kritzel-Tagebuch-Stil. Das als Hörbuch umzusetzen, ohne die Kritzeleien von Daniela Kohl, die sich hier auf das Cover, das Booklet und den Tonträger beschränkt, ist schon eine Herausforderung für einen Hörbuchverlag. Das wird hier gemeistert, in dem die vielen witzigen Illustrationen durch viele quirlige Stimmen ersetzt werden. Während die 11-jährige Lotta von der jungen Katinka Kultscher, die sie mal fröhlich, mal verzagt, ungläubig oder vor Angst schlotternd spricht. Auf jeden Fall klingt sie ebenso jung und frisch, wie ihre Freundin Cheyenne, deren geistiger Horizont, nicht nur auf Theorie beschränkt ist! Mit den vielen verschiedenen Sprechern und den untermalenden Geräuschen, ist auch dieser Band wieder ein HörErlebnis, ohne ein Hörspiel zu sein. Die Buchvorlage bleibt erhalten und wird nicht so radikal gekürzt wie bei einem Hörspiel.
Diesmal geht es nicht nur um den Vorlesewettbewerb und Cheyennes eigenwillige Interpretation der Teilnahmebedingungen, sondern auch um Glücksbringer und Aberglaube. Auch hier übertreibt Cheyenne mal wieder, solange bis Lotta und sie sich so reingesteigert haben, daß sie hinter jeder Ecke vielsagende Zeichen sehen.
Lotta wäre aber nicht Lotta, würden nicht noch der super schlaue Paul und der süße Franzose Rémi, der nun mit Glämmer-Girl Emma geht vorkommen. Allerdings haben die Jungs keine Ahnung in was sich Lotta und Cheyenne da so hineinsteigern. Das ist richtig witzig, wenn sie vor jeder schwarzen Katze und vermeintlichen Bösewichten zusammenzucken. Natürlich gehen die Mädels der Sache auf dem Grund und beschatten den Lederjackentyp, um ihn auf frischer Tat zu ertappen. Da schlägt das Herz junger Ermittlerinnen höher.
Sehr kurzweilig und unterhaltsam. Ziemlich abgedreht und turbulent. Für alle die die Bücher nicht kennen, gibt es einen kurzen Steckbrief von Lotta Petermann im Booklet (auch Lehrerskind Lotta ist mit 11 Jahren noch keine Rechtschreibexpertin) und ein Personenverzeichnis der Hauptfiguren, aus Lottas Sicht: z.B. „Jakob und Simon Petermann: meine Blödbrüder, Zwillinge nämlich“. Lotta nimmt halt kein Blatt vor den Mund und spricht ihre Meinung frei heraus.
Fast anderthalb Stunden turbulentes Hörvergnügen ab 8 Jahren.
Wir bedanken uns ganz herzlich beim Jumbo Verlag für diesen kurzweiligen Hörspaß!