Montag, 27. Februar 2023

Noah und der Zauberfußball, Alessandro Parisi, Selfpublisher

 

Noah und der Zauberfußball, Alessandro Parisi, Selfpublisher

 

Zu Beginn der Sommerferien ist Noahs Familie mit großer Schwester Mira und Hund Messi in ein eigenes Haus mit Garten in Weststadt gezogen. Nun hat endlich auch Noah ein eigenes Zimmer, aber er wird in eine neue Schule gehen und noch einmal komplett neu anfangen müssen, was ihm echt Bammel macht. Zum Glück ist das Nachbarsmädchen Sahira nicht nur in seinem Alter, sondern auch richtig nett und eine super Stürmerin, die ihn mit zum Fußballtraining nimmt. Dennoch hat er Schiss vor dem Neustart und Papa schenkt ihm einen alten Fußball, der ihm als Kind in einer ähnlichen Situation Glück gebracht hat. In der Schule ist glücklicherweise Sahira in seiner Klasse, auch wenn der Platz neben ihr schon besetzt ist. Dummerweise ist aber auch Sven aus seinem Fußballteam dabei und nach einem schlechten Start in der Mannschaft, macht er gleich noch in der Klasse Stunk. Wie soll er sich hier wirklich wohlfühlen? Irgendwie fühlt er sich dadurch, dass er Papas Ball immer mitschleppt, trotzdem viel ruhiger. Kann das sein?

Also, der alte Fußball kann keine Blitze schießen, verleiht keine Superkräfte oder wirkt Wunder, aber seine Präsenz verleiht Noah Ruhe und Zuversicht. Merkwürdigerweise taucht er immer dann auf, wenn Noah ihn am meisten braucht, selbst wenn er ihn vorher vergessen hat. Das kommt in seiner Not bisweilen vor und ist schon irgendwie magisch! Wichtig ist aber vor allem, dass Noah nie aufgibt und den Glauben an sich selbst nicht verliert. Selbst seine große Schwester Mira, der scheinbar alles gelingt, muss manchmal kämpfen und an sich arbeiten. Geht mal etwas schief, ist das aber kein Weltuntergang, dann strengt sie sich extra an, damit es das nächste Mal besser läuft. Nobody is perfect und ebenso wie in der Klasse, zählt auch im Fußball die Gemeinschaft, das Team!

 

Noah mutiert nicht zum künftigen Weltfußballer, muss er aber auch nicht um glücklich zu werden. Alles was für ihn zählt, ist es neue Freunde zu finden, Spaß am gemeinsamen Sport und eine angenehme Schulzeit zu haben. Anfangs hat er echt zu kämpfen, weil Sven ihm gegenüber so negativ eingestellt ist und ihm das Leben schwer macht. Da würde er am liebsten unsichtbar, aber er wird niemals fies oder unfair. So bleibt Noah nicht nur weiterhin sympathisch, vor allem weil er mit fairen Mitteln um seinen Platz „kämpft“, sondern wird ein echtes Vorbild, das letztendlich sogar Sven „knackt“, der merkt, dass Noah echt schwer in Ordnung ist. Letztendlich hat Noah viel mehr als nur ein eigenes Zimmer und neue Freunde: er ist angekommen und über sich hinausgewachsen! Jeder fühlt sich mal unsicher und das wird auch immer wieder vorkommen, das bestätigt ihm sogar seine Schwester Mira, von der er dachte, dass ihr alles zu fliegt. Tatsächlich ist es wichtig zu lernen mit seinen Ängsten und Unsicherheiten umzugehen und sich ihnen zu stellen. Sensibel und in kindgerechter Sprache wird dies der Zielgruppe mit dieser Geschichte vermittelt, ebenso wie dass Mädchen stark sind und sich nicht hinter Jungs verstecken müssen, denn Sahira und Mira sind echt cool.

 

Die Illustrationen sind sehr schön und kindgerecht, sie wirken nicht wie „selbstgemalt“ und besonders gut gefällt mir, dass jede Seite unten von einer „Grasleisten“-Bordüre mit Fußballschuhen geziert wird. Das hat mich schwer beeindruckt und ich habe dem Autor zu seinem Talent gratuliert, aber er räumte ein, dass die Illustrationen nicht von ihm seien, der Künstler aber nicht erwähnt werden möchte. Also vielen lieben Dank für die zahlreichen, wirklich gelungenen Illustrationen!

 

Ab 7 Jahren zum Vorlesen und ab 8 Jahren zum Selbstlesen.

 

Ganz herzlichen Dank an Alessandro Parisi für dieses liebevolle und mutmachende Rezensionsexemplar!

 

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Sonntag, 26. Februar 2023

Spicy Rebels – Versalzene Schultage & eine Prise Rebellion, Heike Abidi, Ueberreuter Verlag

 

Spicy Rebels – Versalzene Schultage & eine Prise Rebellion, Heike Abidi, Ueberreuter Verlag

 

Charlene (12) wird Chili genannt, was auch viel besser zu ihr passt, wie sie und ihre allerbeste Freundin Cora finden. Doch dann kommt der Schock: Ihre Eltern sind Meeresbiologen und gehen für ein Jahr auf Forschungsreise. Der Antrag auf Schulbefreiung durch Homeschooling wurde abgelehnt und Chili soll unendliche Weiten entfernt von Cora auf das Internat Haus Wildenburg gehen! Aber nicht mit ihr! Sie ist festentschlossen alles blöd zu finden und will dafür sorgen, dass sie hochkant rausfliegt, damit sie bei Cora und ihren Eltern leben darf. Zu ihrem Erstaunen, geht es nicht nur ihr so, sondern auch den anderen zwei Neuen, der musical begeisterten Ginger mit den roten Haaren und der dunkelhaarigen Debattierkönigin Philippa, genannt Pepper! Gemeinsam beschließen sie zu rebellieren, schließlich sind sie alle drei nicht freiwillig hier! Dummerweise beeindruckt ihr erster Streiktag niemanden so recht.... Also gründen sie die Spicy Rebels und schmieden einen langfristigeren Plan, als Schicksalsgemeinschaft sollten sie es schaffen, oder werden sie etwas doch Freundinnen?

 

Eine herrlich moderne Mischung aus Hanni & Nanni und den Jungs von Burg Schreckenstein! Ja auch Haus Wildenburg ist natürlich ein reines Mädcheninternat, sonst hätte Pepper nie dorthin gedurft, immerhin war es das erklärte Ziel ihres Vaters sie von ihrem Freund zu trennen. Mit fast 13 hat man nix mit Jungs anzufangen! Doch so weit weg ist das Jungsinternat gar nicht und der rege Austausch zwischen den Schulen sollte sie besser vor ihrem Vater verheimlichen... Ginger wurde ins Internat gesteckt, damit sie nicht immer nur singt und tanzt, sondern auch mal endlich was lernt und besser in der Schule wird und nun ergattert ausgerechnet sie die weibliche Hauptrolle in der Musical AG. Die weibliche? Ja richtig gelesen, denn das Mädcheninternat ist bei weitem nicht so angestaubt, wie sie eigentlich befürchtet hatten, sondern eigentlich richtig cool, genau wie ihre Mitstreiterinnen, die ja keine Freudinnen sind, sondern... oder doch? Tja und Chili? Die hat eigentlich keine derartigen Probleme, allerdings spielt sie leidenschaftlich gerne Handball und ihre Position im Tor ist bereits besetzt!

 

Locker flockig erzählt Heike Abidi die Geschichte von diesen 3 jungen Rebellinnen, die unbedingt ihren eigenen Weg gehen wollen, obwohl sie eigentlich echt ehrgeizig und gar nicht so aufmüpfig sind. Ihre Eltern meinen es ja auch nur gut mit ihnen, aber wie heißt dieses Sprichwort noch? Das Gegenteil von gut ist gut gemeint? Kann sich ein Sprichwort etwa irren? Ich habe ja früher Internatsgeschichten geliebt und diese hier auch! Ich fand es sehr angenehm, dass es zwar Klassenkameradinnen gibt, mit denen man nicht kann, es aber einfach mal eine wirklich schöne Freundschaftsstory ist, ohne ganz große Dramen... kein Mobbing, keine Verbrechen, keine Schicksalsschläge, nur die Hormone die Tanzen, einem im Weg stehen und der ganz normale Wahnsinn, der sich Pubertät nennt. Diese Mädchen sind wirklich sympathisch, man möchte auf Anhieb mit ihnen befreundet sein, obwohl sie so unterschiedlich wie Tag und Nacht sind.. Moment, Tag und Nacht sind nur 2, wo soll dann der 3. Gegensatz sein? Vielleicht verbindet dies ja auch? Richtig mitreißend, macht diese Geschichte richtig gute Laune, auch wenn nicht immer alles in Butter ist und die Pläne der Spicy Rebels bisweilen ganz schön durcheinander gewirbelt werden! Es muss nicht immer gleich die Welt gerettet werden, ein seeliges Lächeln auf dem Gesicht, wenn man ein Buch zuschlägt, man die Welt auch schon ein kleines bißchen besser!

 

Ich bedanke mich ganz herzlich bei Heike Abidi für die unglaublich lebendige Leserunde bei Lovely Books!

 

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