Samstag, 21. Januar 2023

Die Verbrechen der Anderen, Frank Goldammer, gelesen von Uve Teschner, Der Audio Verlag 1 MP3 10 h 28 min. ungekürzt


Die Verbrechen der Anderen, Frank Goldammer, gelesen von Uve Teschner, Der Audio Verlag 1 MP3 10 h 28 min. ungekürzt

 

Team-Ost-West 2: Dresden 1990, aus dem Dresdner Galerie ist ein alter Meister gestohlen worden, wahrscheinlich erfolgte der Austausch während der Restauration des Bildes. Die Restauratorin meldet die Entdeckung. Während die Ermittler Tobias Falck, Steffi Bach und Edgar Schmidt des KDD sich im Umfeld der Restauratorin umsehen, finden sie die Leiche des Fälschers. War es ein organisierter Austausch, zur Devisenbeschaffung durch Schalck-Golodkowski unter der Leitung der Stasi? An wen sich die Ermittler auch wenden, zeichnet sich Angst auf den Gesichtern ab, Todesangst. Jeder geht sofort von Stasi-Verwicklungen auf, doch wer sollte der Abnehmer im Westen sein? Weiß die suspendierte West-deutsche Kommissarin Sybille Suderberg mehr, die sich plötzlich vor Ort als Privatdetektivin niedergelassen hat? Als wäre das nicht genug, meldet eine besorgte Mutter ihren erwachsenen Sohn als vermisst: er war ein Mauerschütze, dessen Name nun nach der Wende offen gelegt werden könnte. Falcks Ex ist aus dem Westen reumütig zurück gekommen und will eine zweite Chance, zwischen ihm und Kollegin Steffi Bach knistert es und auch sein Ex-One-Night-Stand und Mutter seiner Tochter ist nicht ohne Reize. Er hat die Qual der Wahl und hinter jeder Ecke lauert ein Schatten, der auch nicht vor Schmierereien und Anschlägen zurück schreckt.

 

Eigentlich bin ich ohne Vorkenntnisse von Band 1 sehr gut in den Fall hineingekommen, die Namen der Ermittler konnte ich mir gut merken. Aber dann ging es los: Falcks Ex, der Museumskurator, die Sekretärin der Privatdetektivin Suderberg und des Kommissariats, die Mutter von Falks Kind, der systemfeindliche Kunstfälscher und seine Frau, der minderbegabte Künstler und seine Frau, die mit der Stasi kooperierte, Kunstexperte von Palic, der Freund des Ermordeten Künstlers, die Restauratorin mit ihren verflossenen Liebschaften und Ex-Mann, unzählige Nachbarn mit Stasi-Vergangenheit oder nicht, die Mutter eines verschwunden Mauerschützen, die parteilosen Eltern eines systemkritischen erschossenen Republikflüchtlings, deren Nachbarn (mit und ohne Stasi-Kontakte), ein Devisenbeschaffer, ein niederländischer Kunsthändler... Wie man merkt schwirrte mir irgendwann der Kopf vor lauter Personen und ich habe den Überblick verloren und hinkte damit gedanklich oft hinterher, weil ich im Kopf überlegte: Wer war dass denn jetzt wieder? Die Restauratorin? Die Frau des Fälschers oder die Frau des Stasi-getreuen Künstlers? Gerade die Kunstszene bereitete mir Kopfzerbrechen, da sie zusammengesetzte Nachnamen aus je 2 Worten hatten. Wer war nun bei der Stasi und wer wurde bespitzelt? Die Handlungsstränge sind sehr dicht und fest miteinander verwoben: es geht um Falcks kompliziertes Liebesleben, der sich zwischen 3 Frauen nicht so recht entscheiden kann, einen ermordeten Kunstfälscher, einen gestohlen alten Meister, einen verschwundenen Mauerschützen, diverse verschwundene Personen aus der Kunstszene, die allgegenwärtige Angst vor Stasi-Morden und das Gefühl stets einen Schritt hinterher zu hinken. Egal wo Falk und Bach auftauchen, es lauert in den Schatten verlassener Gebäude schon jemand auf sie, das Licht fällt aus und natürlich werden sie nicht nur überrascht, sondern auch überwältigt. Ich bin mir nicht sicher, ob das ein running-gag werden sollte, aber irgendwann fand ich es ebenso peinlich, wie ihr Chef Schmidt.

Interessant finde ich die allgegenwärtige Angst vor der Stasi. Angeblich wurde sie ja mittlerweile aufgelöst, aber macht sie das nicht nur skrupelloser? Auch die Ost-West Kontraste zur Wendezeit finde ich interessant, ebenso wie die Einblicke, wie sich das Leben in der Wende-DDR sich langsam aber sicher veränderte, nicht immer ganz nach Falcks Geschmack. Kaum landen sie in Köln, bestätigen sich auch schon die Horrorgeschichten, die in der DDR über den Westen kursierten: Obdachlosigkeit, Drogen, Kriminalität und übervolle Straßen (Alaaf!). Falck hätte wohl gerne einen Staat, ganz ohne Schattenseiten, von allem nur das Beste. Er möge mir Bescheid sagen, sollte er ihn finden ;) Das Thema der Devisenbeschaffung durch die KoKo hatte ich bereits in einem Krimi der neueren deutschen Geschichte gehört, dadurch war es aber nicht weniger eindrücklich.

Uve Teschner höre ich ja unheimlich gerne, das hat mich für manches Mal entschädigt, als ich den Faden verlor. Seine Stimme ist wandelbar und ausdrucksstark, egal ob auf sächsisch, kölsch oder niederländisch. Besonders die Dialoge gelingen ihm lebendig und ohne die weiblichen Stimmen zu übertreiben.

Insgesamt fand ich es etwas gemischt. Die Figuren hatten was, die Thema waren durchaus packend, aber mir war es einfach von allem etwas zu viel. Für meinen Geschmack hätten die Probleme für 2 Bände gereicht, aber Uve Teschner war wieder hörenswert.

Ich bedanke mich ganz herzlich beim Der Audio Verlag für mein Hörexemplar!

Hier findet Ihr ein Hörexemplar:

https://www.der-audio-verlag.de/hoerbuecher/die-verbrechen-der-anderen-kriminaldauerdienst-team-ost-west-goldammer-frank-978-3-7424-2451-8/

 

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Dienstag, 17. Januar 2023

Vegan Baking – mit Kuchen, Cookies, Bagels & Co. Um die Welt, Daniela Lais & Jérôme Eckmeier, DK Verlag

Vegan Baking – mit Kuchen, Cookies, Bagels & Co. Um die Welt, Daniela Lais & Jérôme Eckmeier, DK Verlag

 

80 neue vegane Rezepte, die uns gleich um die ganze Welt führen sollen. Na denn! Es gibt zum Einstieg Verarbeitungshinweise für vegane Zutaten, Teige, Massen und Co. die den Einstieg in die Besonderheiten des veganen Backens erleichtern. Außerdem eine Übersicht über die Zutaten (kleine Warenkunde), was ich sehr hilfreich finde, da mir als Nicht-Veganerin einiges davon nicht bekannt war. Dann werden noch die wichtigsten Hilfsmittel vorgestellt und los geht’s.

Ich bin richtig begeistert von dem Buch! Dabei leben wir gar nicht vegan, wollen aber deutlich häufiger vegetarisch und auch öfter vegan essen. Ich bin aus verschiedenen Gründen total begeistert:

  1. es gilt das Austauschprinzip! Es wird erklärt, welche tierischen Lebensmittel gegen welche veganen getauscht werden können, so dass man eigentlich problemlos jedes Lieblingsrezept veganisieren kann! Da wir ziemliche viele Zutaten in Rezepten nicht mögen, tausche ich eh ständig Zutaten aus, hier habe ich dann das Gefühl, als hätte ich die Erlaubnis zum tauschen ;)
  2. die Rezepte sind total vielfältig und international und dadurch spannend. Da Jérôme Eckmeier aber auch seine 6 Kinder damit bebackt, sind sie wirklich familientauglich.
  3. Die Rezepte sind vegan und Extras wie glutenfrei, laktosefrei, sojafrei, Rohkost und Co. sind ebenfalls gekennzeichnet, ganz nebenbei, ganz selbstverständlich ohne Doktrin. Man kann vegan leben, aber wenn ich es nicht tue, dann... passiert auch nichts... das finde ich sehr angenehm und entspannt
  4. die Zutaten sind zwar bisweilen saisonal, aber ziemlich normal. Gut Kokosmus habe ich nicht gefunden, aber so merkwürdig klingt das für mich nun auch nicht, hätte ich nicht nur im Drogeriemarkt gesucht, hätte ich es sicherlich auch gefunden. Der Preis eines kleinen Gläschens Kokos-Mandelmus hat mich aber überzeugt, dass das Rawfaello-Rezept sicherlich auch ganz super mit Mandelmus schmecken werden, das deutlich günstiger ist. Es ist aber auch keine Zutat, die man nur für ein Rezept braucht, sondern auch täglich als Brotaufstrich nutzen kann. Das finde ich sehr familienfreundlich.
  5. Ich hatte vor allem Kuchen & Co. erwartet und konnte mir die Reise um die Welt nicht so wirklich vorstellen. Aber neben Kuchen, Kleingebäck und Torten gibt es auch super leckere herzhafte Rezepte, die sich auch prima als Partyfood eignen. Ich finde die Rezepte positiv interessant, sie machen neugierig und nicht im Sinne, „interessant“ als höfliche Form von „bäh!“.
  6. Die Rezepte sind super lecker fotografiert und klingen sogar für mich so, die ich gerne backe, aber eigentlich keinen Kuchen mag. Ich habe so viele Post-its an jedes Rezept geklebt, dass ich nachbacken will, dass ich irgendwann dachte: bringt nix, es gibt ja noch keines, dass Dich nicht interessiert hat.

 

Vegan zu leben muss man wollen, so chic es ist, die pflanzlichen Austauschprodukte sind zum Teil deutlich teurer. Aber es wird sehr begrenzt und vernünftig eingesetzt. So wird 08/15 Leinsamen als Eiersatz genutzt und nicht teure Chia-Samen vom Ende der Welt gepriesen. Der höhere Preis kommt sicherlich auch daher, dass einige Zutaten nicht überall erhältlich sind (außerhalb des Reformhauses) und als Nicht-Massenprodukte natürlich auch einen höheren Preis haben. Je mehr sich vegane Ernährung durchsetzt, desto günstiger wird es wohl werden. Wie gesagt, das Backbuch kommt ganz ohne Moralisierung aus und so sind soja-freie Produkte gekennzeichnet, weil sie nicht jeder verträgt. Ich persönlich denke immer, na ja, das kommt ja auch vom anderen Ende der Welt und muss jetzt in Massen angebaut werden, ob das mal so gut ist? (Darauf habe ich keine Antwort, aber in dunklen Speisen Ei durch Leinsamen und in hellen durch Apfelmark zu ersetzen, finde ich in Nordeuropa ökologisch sehr zu begrüßen). Diese Bedenken gelten natürlich auch für Bananen, die wir zwar lieben, aber die auch selbst im klimatisch milden Klima des Schiefer gewärmten Neuwieder Beckens nicht gedeihen. Daher bin ich über diese Alternativen sehr froh.

 

Wir Ihr merkt bin ich ganz verliebt in mein neues Backbuch und meine Familie macht sich auch gar nicht über mich lustig ;)

 

Ganz herzlichen Dank an den DK Verlag für mein Rezensionsexemplar!

 

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