Sonntag, 20. Oktober 2019

Zombert in der Schule des Schreckens, Kai Pannen, Tulipan ABC



Zombert in der Schule des Schreckens, Kai Pannen, Tulipan ABC

Der kleine Zombie Norbert, wird von allen nur Zombert genannt. Gemeinsam mit seinem Freund Konrad erlebt er so allerhand. Aber diesmal langweilt er sich, weil Konrad seine Nase in ein Buch steckt und nicht mehr daraus hervorkommt! Das versteht er nicht, doch Konrad, zeigt ihm nicht nur, wie man ein Buch hält, er merkt auch, daß er gar nicht lesen kann! Zombies gehen nämlich nicht in die Schule, daß ist ihnen zu langweilig. Lesen zu lernen findet Konrad allerdings gar nicht öde, daher überredet er Zombert ihn zu begleiten. Natürlich fällt Zombert schon ziemlich auf, aber bald ist ja Halloween und dann steht wieder die Wahl des gruseligsten Kostüms an. Das klingt doch schon mal richtig spannend!  


Dies ist bereits das vierte Abenteuer für Leseanfänger, dass sich um den kleinen Zombie Norbert und seinen Freund Konrad dreht. Zombert sieht zwar etwas anders aus, er kann all seine Gliedmaßen und Sinnesorgane abnehmen und die Plätze tauschen lassen, aber er ist ein freundlicher Kerl. Allerdings kann er nicht lesen, was Konrad ernsthaft verwundert, ebenso, daß es ihm bislang noch nicht aufgefallen ist! Nach dem Thema Mobbing und Freundschaft, Fussballfieber und Zusammenhalt, Angst und Mut, widmet sich dieser vierte Band wieder einem ganz wichtigen Thema für Kinder ab 6 Jahren, dem Schulstart und dem Lesenlernen, mit seinen Anstrengungen und Möglichkeiten! Natürlich ist Konrads Schule keine Schule des Grauens, aber auch hier werden bisweilen Kinder geärgert, was aber nicht das Hauptthema ist, aber wieder die Möglichkeit bietet zu zeigen, was für zwei enge Freunde Zombert und Konrad sind. 
 
Diesmal widmet sich die Geschichte neben Spaß und Grusel aber vor allem den Lesenlernen und so beginnen die Kapitelüberschriften auch stets mit einem neuen Buchstaben von „B“ wie blöde Bücher bis „A“ wie ausgedachte Abenteuer. Also nicht ganz der Reihe nach, aber schon fröhlich und mit „Aha“-Effekt für die Leseanfänger. Die Kapitel sind schön kurz, damit sie nicht ermüden und natürlich herrlich bunt! Jede Seite hat nur kurze Textabschnitte in großer Fibelschrift mit ebensolchem Zeilenabstand., der Illustrationsanteil ist dafür umso höher und farbenfroher. Dabei sind die Wörter gut verständlich und leicht lesbar. Auf Anglizismen wird bis auf „Halloween“ verzichtet. Da fällt es den jungen Lesern gleich viel leichter sich auf die Handlung einzulassen und von Konrad zu erfahren, wieso er so gerne liest. Es ist herrlich beim Lesen ins Reich der Fantasie oder der Piraten zu reisen. So viele Abenteuer wie in Büchern, erlebt man selbst ja sonst nie. Zumindest meistens nicht, denn zu Zomberts Schulbeginn ist ja immerhin Halloweenzeit mit Party und mit der Prämierung des besten Kostüms. Das ist natürlich richtig aufregend und einige Kostüme schaurig schön!

Hier illustriert der Autor überigens selbst und so passen Text und Bild einfach unnachahmlich zueinander. Jedes Detail sitzt und ist einfach originell. Von Zomberts Nähten bis zu Papagei Plapperkais grummeligem Gesichtsausdruck, sind die Illustrationen ein echter Hingucker. So macht Lesenlernen Spaß. Eine wunderschöne Reihe für Jungen und Mädchen!

Wir bedanken uns ganz herzlich beim Tulipan Verlag für das Rezensionsexemplar.

Dienstag, 15. Oktober 2019

Mr. Dog: Mein geheimes Tagebuch, Sabine Zett, Illustration Eleonore Gerhaher, Edel Kids Books



Mr. Dog: Mein geheimes Tagebuch, Sabine Zett, Illustration Eleonore Gerhaher, Edel Kids Books
Wuschel ist ein großer Zottelhund, der mit dem Namen, den Frauchen für ihn ausgesucht hat, nicht so zufrieden ist, ihre übrigen Kosenamen findet er auch nicht besser. Dangerdog würde ihm ja gefallen! Er lebt mit Frauchen, einer älteren Dame in einer großen Stadt, geht mit ihr im Park spazieren und sieht fern. Nun will Frauchen für 4 Wochen auf Kreuzfahrt und der Hund soll zu Neffen Kai und seiner Familie. Das macht ihm etwas Sorgen und wer Sorgen hat sollte Tagebuch schreiben! Und Sorgen hat er, denn Kai ist gar nicht begeistert von der Idee, ganz anders als seine Kinder Jonas und Alissa und Gattin Sarah, der Jüngste Luke ist noch unentschlossen. Als Kai dann noch feststellt, wie groß der Hund tatsächlich ist, fürchtet er, doch ins Hundehotel zu müssen. Da versucht er sich ganz stark Mühe zu geben, daß er alles richtig macht, aber so einfach ist das nicht, mit einem Kindergartenkind und einem eifersüchtigen Papagei namens „Dassweder“ im Haus. Dies ist der ungeschönte Bericht eines großen Hundes, bei seinem Versuch ein Familienhund zu sein. Im Comic-Tagebuch-Stil.

Endlich darf man mal erfahren, was Hunde so denken und sie denken eine Menge, denn sie sind schlau! Dabei hat er eine ganz eigene Sicht der Dinge und das ist ziemlich witzig, auch und gerade, wenn die Tiere sich untereinander unterhalten. Wenn man mit den Kindern viel unterwegs ist, dann lernt mach auch eine Menge neuer Hunde kennen. Zum Glück findet auch Kais Familie, daß der Name Wuschel für so einen großen Hund überhaupt nicht passt und tauft ihn schnell in Mr. Dog um. Nun steht er vor dem Dilemma, dass 3 Familienmitglieder für ihn sind, einer (Luke) etwas unentschlossen und Vater Kai eindeutig gegen ihn. So wird die Geschichte ein wenig wie eine Mischung aus Challenge und Casting. Mr. Dog muss versuchen, möglichst viele Familienmitglieder auf seine Seite zu bringen. Dabei ist er sehr einfallsreich und auch sehr gutmütig. Bei jedem Missgeschick zittert man mit Mr. Dog mit und kann beim Happy End erleichtert auflachen. Für die Altersklasse von 9 – 11 Jahren absolut passend. Unsere Highlights war der Kleinkrieg zwischen den Haustieren, wobei wir hier Mr. Dog lobend erwähnen möchten, denn der würde sich ja eigentlich viel lieber vertragen. Aber nomen est omen und wenn man schon „Dassweder“ heißt, kann man ja nicht sehr friedliebend sein. Natürlich darf bezweifelt werden, dass Hunde solch menschliche Gedanken haben, aber Hand aufs Herz, wie viele Frösche verwandeln sich schon in Prinzen?
Die Illustrationen passen hervorragend zur Geschichte, sie sind fröhlich, liebevoll und witzig. Immer wieder findet man Pfotenabdrucksspuren, ausdrucksstarke Hundeblicke und einen hämisch dreinblickenden Papageien. Natürlich fängt Mr. Dog auch irgendwann an, die Zeit bis zu seiner Abholung zu zählen, auch diese notiert er sorgfältig auf Notizblättern, die man zu sehen bekommt, ebenso wie „Sonder-Dog(k)umente“ mit den streng geheimen Hundesorgen oder -erkenntnissen.
Meine Tochter (10 Jahre) findet Lesen ziemlich langweilig, aber Mister Dog fand sie sehr witzig, sie hat wirklich oft beim Lesen gekichert und durch die vielen Illustrationen und die Variationen im Druckbild, ging es auch viel schneller und einfacher. Dabei sind zwar manchmal Gedankenfetzen oder Sprechblasen mit „Wuff“ abgebildet, aber eigentlich ist es eine „normale“ Geschichte, in fröhlichem aber korrektem Deutsch, mit vollständigen Sätzen, so daß die jungen Leser auch korrekten Satzbau lernen. Diese Darstellungsweise und Präsentation der Geschichte aus Hundesicht ist somit frisch und kurzweilig, dabei aber durchaus mit Leseförderungseffekt und gut für die Sprachentwicklung.
Ein sehr lustiger und liebvoller Tagebuchroman aus Hundesicht, der einfach Lust auf Lesen macht! Wir würden uns sehr freuen, wenn Familie Dorlinger vielleicht noch eine Katze bekäme.