Freitag, 24. Februar 2017

Der Club der Heldinnen- Nina Weger, Nina Dullek, Oetinger



Der Club der Heldinnen- Nina Weger, Nina Dullek, Oetinger
Rittersproß Flo und Cherokee-Mädchen Pina sind beste Freundinnen und Zimmergenossinnen im Mathilda Imperatrix Internat für Mädchen mit besonderen Fähigkeiten. Denn diese Schule darf nicht jedes Mädchen besuchen, nein, nur solche mit so herausragenden Fähigkeiten auf einem Spezialgebiet, daß von ihnen erwartet wird, daß sie einmal große Dinge zu Gunsten der Menschheit leisten werden. Flo ist ein Strategie-Genie und Pina eine herausragende Fährten- und Spurenleserin und steckt voller indianischer Weisheiten. Außerdem schlagen sich die beiden immer glänzend bei dem alljährlichen Geländespiel, müßten sie da nur nicht immer Flos kleine Schwester Charly mit ins Team nehmen. Das Leben im Internat könnte so schön sein, wären das nicht Cilly und Lilly die beiden Technik und IT-Talente, doch echte Zicken und Erzrivalinnen von Flo, Pina und ihren Freundinnen. Nun haben sie zum Beginn des neuen Schuljahres auch noch das ausbruchssicherste Zimmer im ganzen Internat erhalten und eine neue Zimmergenossin, eine furchtbar brav aussehende Cupcakes backende Rothaarige namens Blanca.
Als dann unerwartet Flos kleine Schwester Charly aus dem Internat entführt wird, müssen die drei Zimmergenossinnen zusammenhalten, ob sie wollen oder nicht, denn nur gemeinsam können sie ihr überwachtes, ausbruchssicheres Zimmer verlassen und auf die Suche nach Charly gehen!
Das von Nina Dullek gestaltete Cover zeigt die drei Zimmernachbarinnen wie sie auf heißer Spur sind. Jede ist klar charakterisiert und typisch dargestellt. Jedes Kapitel beginnt dann auch mit einer Vigniette welche die Hauptperson des jeweiligen Kapitels zeigt. Außerdem ist dem Buch ein Clubausweisbogen mit vier Ausweisen für 4 Heldinnen, ebenfalls von Nina Dullek gestaltet beigefügt. Ebenso typisch drücken sich die drei Mädchen auch aus. Pina hat stets eine indianische Weisheit wie: „...Du kannst den Frühling so wenig wie den Sommer herbeizwingen. Du kannst nur geduldig warten...“ parat und Blanca flucht wie eine echte Piratin und wählt gerne Vergleiche aus der Seefahrt.
Sehr gut gefällt mir, daß Flo stets von ihrer kleinen Schwester Charly genervt ist, aber eifersüchtig reagiert, als diese beginnt Blanca anzuhimmeln. Als Charly dann entführt ist, merkt sie erst mal richtig, wie sehr sie ihre nervige kleine Schwester liebt…. Ja, oft offenbart erst der Verlust den Wert dessen, was man verloren hat….
Der Entführung von Charly müssen die Mädels natürlich auf den Grund gehen und erweisen sich dabei sowohl als sehr einfallsreich, als auch sehr weitsichtig. Sie kennen ihre Pappenheimer aus der Schule nämlich sehr gut – sowohl ihre Schwächen, als auch Stärken und nutzen diese zum ihrem Vorteils aus. Nur so können sie gemeinsam der gut bewachten festungsgleichen Schule entkommen und die Jagd aufnehmen. Denn die Entführer stellen natürlich Forderungen, welche nicht ohne weiteres zu erfüllen sind. Keines der Mädchen könnte diese Aufgabe alleine lösen, aber zu dritt sind sie hoffentlich unschlagbar, dafür müssen sie allerdings erst einmal zusammen wachsen. Flo ist sehr misstrauisch der armen Blanca gegenüber und Pina steht stets in der Mitte und muß schlichten. Das kann sie zum Glück sehr gut, aufgrund ihrer feinfühligen und geduldigen Art. Die drei Mädchen sind bis auf ihren Mut und ihre Abenteuerlust sehr unterschiedlich. Aber genau diese verbindet sie und garantiert ein spannendes Leseerlebnis mit weisen indianischen Worten und viel Grund zu schmunzeln.
Wir freuen uns auf die hoffentlich ebenso kurzweilige Fortsetzung, welche im Herbst folgen soll und vergeben gerne 5 von 5 Sternen.

Mittwoch, 22. Februar 2017

Liliane Susewind – Schwarze Kater bringen Glück, Tanya Stewner, Fischer



Liliane Susewind – Schwarze Kater bringen Glück, Tanya Stewner, Fischer
Liliane Susewind, das Mädchen, das mit Tieren sprechen und Pflanzen gedeihen läßt ist mit ihrem Hund Bonsai , Freund Jesajah und dessen Katze Frau von Schmidt im Garten. Frau von Schmidt hat sich eine tolle Überraschung für Lili ausgedacht: sie darf den ganzen Nachmittag mit ihrer Aufziehmaus spielen! Als Lili dankend ablehnt taucht ein hübscher schwarzer Kater namens Mino auf, der elegant die Spielmaus fängt und sie dabei beschädigt. Dies bestätigt seine Überzeugung, daß er ein Pechbringer ist, der am besten alleine bleibt, da er seinen Freunden doch nicht schaden wolle. Lili und ihre Freunde wollen ihm gerne vom Gegenteil überzeugen und erfahren dabei von der armen Katze Murmelchen die angeblich nicht genug zu fressen bekommt. Kann Lili wieder helfen?
Auch  der neueste Band für Erstleser von Liliane Susewind ist wieder sehr farbenfroh und ansprechend gestaltet und weckt daher schon optisch die Lust aufs Lesen. Anders als die Bände für geübte Leser, sind die 80 Seiten mit bunten Illustrationen von Florentine Prechtel geschmückt, zum Teil sogar doppelseitig. Kaum kam das Buch bei uns an, stürzte sich meine Jüngste darauf und begann. Ihre Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Die Geschichte ist wieder einfühlsam und dabei sehr witzig erzählt. Die Sprachwortschöpfungen der Tiere bringen die jungen Leser zum Kichern, aber auch zum eigenständigen Lesen, denn erraten kann man diese skurrilen Wortschöpfungen der werten Schnurr-Herrschaften nicht, man muß sie sich schon erlesen.
Meine Töchter haben beide die schnurrigen Neuzugänge in Lilis Freundeskreis begeistert begrüßt (die Große konnte die Finger dann auch nicht von dem Buch lassen). Die „kaputte“ Katzenklappe, in der die stets hungrige Murmelchen stecken bleibt fanden sie mindestens ebenso lustig, wie Minos Art des Fischfangs. Aber nicht nur Tiere brauchen Freunde. Durch Murmelchens Frauchen wird den Kindern vor Augen geführt, daß man sich auch mal die älteren Nachbarn genauer anschauen sollte, ein paar Worte mit ihnen wechseln und ihnen Hilfe anbieten sollte. Eine wichtige Botschaft, daß der Kontakt mit älteren Nachbarn auch eine Bereicherung für die jüngere Generation ist. Ich finde es schön, daß Lili ihren Lesern stets Werte zu vermitteln versucht, ohne dabei aufdringlich zu sein. Natürlich findet die Geschichte auch für Pechkater Mino ein gutes Ende und so waren wir alle traurig, daß dieses schöne Erstlesebuch nach 80 bunten Seiten schon wieder zu Ende war!
Das Buch ist einheitlich in fettgedruckter Fibelschrift verfasst. Durch relativ kurze Kapitel, läßt sich das Buch für geübtere Leseanfänger (ca. 2. Schuljahr) gut bewältigen, wobei gerade die großen zweiseitigen Illustrationen angenehme Verschnaufpausen und Orientierungshilfe bieten.
Die Listung bei Antolin, die für viele Schulen zur Überprüfung von Lesefortschritten wichtig ist, ist ebenfalls gegeben und rundet das Gesamtkonzept für Erstleser stimmig ab.
So macht auch der beschwerliche Einstieg in die Welt des Lesens Spaß und wir sind uns sicher, daß diese Reihe wohl noch lange fortgeführt wird! Wir werden ihr treu bleiben und vergeben gerne 5 von 5 Sternen für dieses süße und lustige Mädchenerstlesebuch.
Ganz herzlich bedanken wir uns beim Fischer Verlag für das Vorabrezensionsexemplar.