Dienstag, 30. Januar 2024

Autoreninterview mit S. Sagenroth zum 1. Geburtstag von Monsieur Lucile und die Suche nach dem Glück:

 

Autoreninterview mit S. Sagenroth zum 1. Geburtstag von Monsieur Lucile und die Suche nach dem Glück:

 

Liebe Birgit, Herzlichen Glückwunsch zum 1. Büchergeburtstag von M. Lucile, würdest Du Dich bitte kurz vorstellen?

 

Liebe Dani! Herzlichen Dank für diese Gelegenheit und die Glückwünsche für Monsieur Lucile! Ich werde sie ihm ausrichten und bin überzeugt, das wird ihn sehr glücklich machen, dass du an seinen ersten Geburtstag gedacht hast! 

 

Sehr gerne stelle ich mich hier vor: 

Ich veröffentliche seit 2018 unter dem Namen S. Sagenroth. Roadtrips durch Raum und Zeit, so könnte man es zusammenfassend sagen. Mein Erstling war „A. S. Tory – Roadmovie um die Suche nach einer alten Single“, ursprünglich als Einzelband geplant, doch es folgten drei weitere Serienbände. Geeignet für Jugendliche und Erwachsene. Vier Abenteuerreisen, die immer auch einen ernsten Kern haben. Im Zentrum stehen der Jugendliche Siegmund alias Sid Sagenroth (J), die junge Halb-Italienerin Chiara Da Rosa und der betagte Engländer Mr. Tory. Mit „Monsieur Lucile und die Suche nach dem Glück“ habe ich mich das erste Mal ins Humoristische und Fantastische begeben. Etwas, was unerwartet viel Freude gemacht hat. Als kleinen Spaß am Rande habe ich im letzten Sommer auch ein Kochbuch zu meinen Büchern selbst gestaltet und veröffentlicht: „Rezepte on the Road“ – ein kleiner Kochroadtrip.

 Im richtigen Leben habe ich Jura, Germanistik, Soziologie und Evangelische Religion studiert und arbeite als Grundschullehrerin. Nach ein paar Jahren in Mainz bin ich in meine Geburtsstadt Koblenz zurückgekehrt und lebe dort mit meinem Mann, zwei Söhnen und unserer Katze Cleo.

 

 In Monsieur Lucile gehen Deine glücklosen Heldinnen und Helden auf Zeitreise und starten mit der Weltausstellung 1900 in Paris. Warst Du schon einmal auf einer Weltausstellung?

 

 Ich war noch nie auf einer Weltausstellung, schon gar nicht im Jahr 1900. Aber als Auftakt zu einem neuen Jahrhundert erschien mir das recht passend. Ich habe mir im Vorfeld dazu mit großem Interesse alte Filme und Bilddokumente angesehen, um die Reise meiner vier Protagonist:innen möglichst authentisch beschreiben zu können.

 

Die 4 Zeitreisenden treffen dort einen berühmten Maler mit Faible für Absinth. Wer ist Dein/e Lieblingskünstler/-in und was trinkst Du am liebsten?

 

Besonders liebe ich die französischen Impressionisten, also jene Maler, die im Vorfeld des erwähnten Künstlers ihre Hauptwirkungsphase hatten: Manet, Monet, Cezanne, van Gogh. Auch die Worpsweder Künstler aus dieser Zeit. Der besagte berühmte Maler, auf den meine Protagonist:innen zufällig im Montmartre Viertel treffen, hat bedingt durch das hohe Alter, das er erreichen durfte, eine besonders faszinierende Entwicklung gemacht – von der detailgetreuen Malerei des 19. Jahrhunderts bis zur modernen Abstraktheit.

Ich trinke am liebsten Cappuccino, Ingwerlimonade und trockenen Rotwein. Absinth habe ich das erste Mal getrunken, als ich bei meinen Recherchen zu Paris war. Als Selbstversuch sozusagen. Aber so ganz mein Ding war das nicht. ;.)

 

Fiete hat einen Kassettenrecorder im Rollstohltaxi dabei, eben typisch 80er. Hast Du noch Kassetten? Und kannst Du jungen Lesern erklären, was das ist?

 

Ja, der Fiete. J Seine liebste Zeit sind die 80er. Klar -  ich habe noch ein paar meiner alten Kassetten. Selbstbeschriftet versteht sich. Für die jungen Leser:innen: Kassetten waren früher so ein bisschen das, was heute Spotify ist, die Musik auf unseren Kassetten  begleitete uns durch die Kindheit und Jugend. Unseren Soundtrack stellten wir uns sehr mühevoll selbst her, in dem wir aus dem Radio Lieblingssongs mitschnitten. Um ein bestimmtes Stück hören zu können, musste man mühsam vor- oder zurückspulen. Und wenn man Pech und nicht genau aufgepasst hatte, war es gar nicht auf dieser Seite, sondern auf der anderen. Denn jede Kassette hatte eine sogenannte A und eine B Seite. Um die andere Seite abzuspielen, musste man die Kassette im Kassettendeck umdrehen.

 

Zu welchem Ort, in welche Zeit wärst Du mit den Vieren am liebsten mitgereist?

 

Ich habe mir natürlich Zeiten ausgesucht, in die ich persönlich ebenfalls gerne gereist wäre. Das gilt also für Paris 1900, Berlin 1928 und Woodstock 1969. Aber die Goldenen Zwanziger und die wilden Sechziger hätte ich ganz besonders gerne miterlebt und habe mir insofern ein bisschen einen langjährigen Wunsch erfüllt.

 

Der Abstecher geht auch zum legendären Woodstock-Konzert. Wen hättest Du dort gerne live gesehen?

 

Sehr schöne Frage. Mit Woodstock habe ich mich während des Schreibens besonders lange beschäftigt und sowohl Film als auch Musik ausgiebig und mehrmals konsumiert und studiert. Die Playlist von damals war mehr als beeindruckend. Wobei ich zugeben muss, dass so mancher Song heutzutage doch etwas gewöhnungsbedürftig ist. Vor allem sind wir nicht mehr so lange Stücke gewöhnt. Meine persönlichen Favoriten von damals habe ich in den Kapiteln im Buch erwähnt und auch in die Playlist zum Buch (ein besonderes Steckenpferd von mir, die gibt es tatsächlich bei jedem Buch passend zur Story) integriert. Ganz gewiss waren es Crosby, Stills, Nash & Young, deren Musik ich auch heute noch liebe, Jean Baez, Santana (liebe sie ebenfalls immer noch sehr) und der unvergessliche Jimi Hendrix. Und so richtig schönes Woodstockfeeling bekommt man natürlich auch bei The Who und Jefferson Airplane.

 

Welche heutige Erfindung würdest Du im Jahre 1900 am meisten vermissen?

 

Der Film steckte damals noch in den Kinderschuhen. Den hätte ich sehr vermisst. So konnte ich zwar Filmdokumente von 1900 einsehen, aber sie sind doch sehr flimmernd und nur in Schwarz-Weiß und ohne Ton. Selbstverständlich sind Fernseher, Computer und Handy Erfindungen, die wir ebenfalls kaum mehr wegdenken können. Doch ob ich sie so sehr vermissen würde, wenn wirklich keiner sie sonst hätte, weiß ich nicht einmal. Am ehesten sicherlich den Computer. Denn das Schreiben mit Schreibmaschine war doch für Autor:innen damals ein ungleich mühsameres Unterfangen. Auch Autos gab es damals noch kaum. Sie sind allerdings, wie das Handy, Fluch und Segen zugleich. Ein eigenes Auto ist was Tolles  – aber etwas weniger davon und ein paar Pferdekutschen stattdessen wären manchmal auch nicht so schlecht.

 

Hast Du während des Schreibens gerade bei den Festivalszenen Musik gehört? Wenn ja welche?

 

Oja. Ich höre fast immer beim Schreiben die passende Musik. Und beim Woodstockkapitel liefen vor allem The Who und Santana bei mir rauf und runter.

 

Schreibst Du schon wieder an einem neuen Buch? Wenn ja, verrätst Du uns auch was dazu?

 

 Ja. Das mache ich. Nach meiner längsten Pause allerdings seit sechs Jahren. Ich hatte das dringende Bedürfnis mal wieder längere Zeit zu lesen, etwas, was in den letzten Jahren einfach zu kurz gekommen ist und was ich unendlich vermisst habe. Jetzt endlich fühle ich mich wieder „gefüllter“ und habe auch mehr Abstand gewonnen.  Aber allzu viel möchte ich noch nicht verraten und es wird wohl auch noch ein Weilchen dauern. Nur so viel – es ist wieder etwas ganz Neues. Also weder ein A. S. Tory, noch ein Monsieur Lucile, und ich stelle mich damit einer ganz neuen schnurrenden Herausforderung. J

 

Ganz herzlichen Dank liebe Birgit, pardon Siegmund und alles Gute für Deine Buchbabys!

 

Ich bedanke mich ebenfalls ganz herzlich für das Interview und die guten Wünsche für alle meine Buchkinder!

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