Mittwoch, 12. April 2023

Peter kommt später, Frau Huber ermittelt, Thomas Raab, gelesen von Karl Menrad, GoyaLiT 1 MP3

Peter kommt später, Frau Huber ermittelt, Thomas Raab, gelesen von Karl Menrad, GoyaLiT 1 MP3

 

Kurz vor der Bürgermeisterwahl, bei der die Bürger nach Ansicht von Hannelore Huber nur die Wahl zwischen Pest oder Cholera in diesem brauen Sumpf haben, stirbt die alte Bruckner-Ederin, mit dem Gesicht voran in ihrem geliebten Kaiserschmarrn. War es ein Unfall oder doch Mord? Während die örtlichen Polizisten noch ihr Privatleben sortieren, schmeißt die Huber Hanni ihre grauen Zellen an, während sie sich auf den Weg zum 99. Geburtstag der Dorfältesten Hertha macht, um mit ihr bei einer schönen Tasse Kaffee und einem Stück Guglhupf zu feiern. Doch die Hertha liegt tot in ihrer Stube, mit einem Hakenkreuzmesser im Rücken und Führerwein auf dem Tisch. Das will so gar nicht zu ihrer alten Freundin passen, die stets Widerstand geleistet hat. Die alte Grantlerin nimmt den vorzeitigen Tod ihrer alten Freundin persönlich und ist deutlich misstrauischer, als der Bruckner, der neue Bürgermeister, der der Jubilarin gleichfalls persönlich gratulieren wollte. Während der Bruckner erst mal Beweise verschwinden lassen will, schreitet Hanni energisch zur Tat, was den Tätern natürlich ein Dorn im Auge ist und ihren nahenden 75. Geburtstag gefährden könnte...

 

Die alte Huber kennt jeden in Glaubenthal und das lässt ihre Liebe zu den Menschen nicht unbedingt wachsen, ein Grund mehr sich fern zu halten. Nun gibt es kaum noch jemanden, der in Glaubenthal mit ihrem Wohlwollen rechnen kann. Doch wo soll sie mit ihren Ermittlungen ansetzen, was hat es mit diesen ganzen Nazisymbolen auf sich, die doch gar nicht zur Toten passen wollen?

 

Das Dorf ist größer, als mir beim Hören bisweilen lieb war. Diese ganzen Charaktere mit ihren vielfältigen Namen muss man beim Hören erst mal auf die Reihe kriegen, insbesondere wenn man erst beim 3. Teil der Reihe einsteigt, wie ich. Das hat dann auch irgendwann geklappt, aber so richtig warm bin ich nicht mit ihnen geworden. Karl Menrad mag ich als Sprecher wirklich gerne und er gibt ihnen allen eine ganz eigene bisweilen grantelige, verschrobene, hinterwäldlerische Note, Die Rolle der Polizisten ist mir noch etwas unklar. Frau Huber löst den Fall, wird aber letztendlich von ihnen gerettet, obwohl sie eher mit sich selbst und ihren Bedürfnissen beschäftigt sind. Die eigentliche Rettung, auf die ich mich spannungsmäßig gefreut habe, ist aber irgendwie schnell übersprungen worden.

 

Der Schreibstil ist recht gewöhnungsbedürftig und die bisweilen eingestreuten Reime, fand ich etwas gewollt. Das hat mich auch immer etwas aus der Geschichte rausgeholt. Es war schrullig, ja, es hat so was von Inzucht in Gebirgsschluchten, aber so richtig witzig fand ich es nicht. Die sympathischste Person war für mich der amerikanische Tourist und vielleicht noch der 95 jährige Bibliothekar, was durchaus einen gewissen Charme hat. Allerdings gefiel mir seine Interpretation eines Gehörlosen nicht. Da dieser hörend aufwuchs und er später sein Hörvermögen verlor, müsste er völlig unauffällig reden und eben nicht wie jemand klingen, der noch nie gehört hat.

 

Ich hatte aufgrund der Beschreibung völlig falsche Erwartungen. Auch der titelgebende Peter ist gar nicht so wichtig und hatte entgegen der Inhaltsangabe schon lange keinen Kontakt mehr zur Verstorbenen... Falsche Erwartungen stören mich nicht unbedingt, aber ich hatte mich auf einen locker leichten Cosy Crime gefreut und der Mix aus Trockenlegung des braunen Sumpfs mit dem sehr speziellen teilweise gereimten Humor, ist nicht ganz mein Fall. Prinzipiell hat es mir aber gefallen, dass auch in Österreich die Aufarbeitung vergangenen Übels in den Fokus genommen wird.

 

Wie man vielleicht merkt, weiß ich nicht so recht, was ich von diesem Werk halten soll, es ist nicht schlecht, aber auch nicht gut.... Ich werde die Reihe wohl nicht rückwärts hören (mache ich tatsächlich manchmal) aber Humor ist ja verschieden.

Ich bedanke mich ganz herzlich beim @GoyaVerlag für mein Hörexemplar.

 

Bildet Euch selbst eine Meinung anhand der Hörprobe:

https://www.jumboverlag.de/peter-kommt-spater-frau-huber-ermittelt/index.php?cNG=540d887c-f20c-11ea-948b-001c42406321&productId=3372

 

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Montag, 10. April 2023

Schlaf Schaf, von Lucy Cummins, Illustration Pete Oswald, Adrian Verlag


Schlaf Schaf, von Lucy Cummins, Illustration Pete Oswald, Adrian Verlag

Das kleine Schlaf Schaf lebt glücklich mit Mama und Papa Schaf und seinen jüngeren Geschwistern. Das Leben ist ein Abenteuer und es wird einfach nicht müde, selbst dann nicht, wenn die Uhr (und auch die Eltern) meinen, dass es Zeit sei ins Bett zu gehen! Da dreht das kleine Schlaf Schaf noch mal so richtig auf, auch wenn die Eltern schon echt groggy sind… Aber irgendwann, muss es dann doch gähnen und geht freiwillig ins Bett und schläft ein, nachdem Papa Schaf die Bettdecke festgesteckt hat!

Junge Eltern fürchten es: wenn die süßen Kleinen, statt brav ins Bett zu gehen noch einmal richtig aufdrehen! Völlig außer Rand und Band wollen sie sich nicht beruhigen lassen, sondern sind gleichzeitig energiegeladen und quengelig. Nach wildem Toben müssen sie dann aber doch irgendwann einsehen, dass das Bett gerade der beste Ort für sie ist, so richtig kuschelig, besonders nach einem gute Nacht Kuss!

 Aber nicht nur die Eltern kennen es nur zu gut, auch die Kleinen, die so gerne vor dem Einschlafen Terror machen. Siewerden sich hier sofort wieder erkennen und ihre Freude daran haben. Die Illustrationen von Pete Oswald sind wieder herrlich plakativ und niedlich. Die großen ausdruckstarken Augen, sagen mehr als Tausend Worte. Die Kinder werden diese Schafe lieben! Passend dazu ist der Text von Lucy Cummins schön kurz und gut verständlich, dreht sich doch alles um den Lebenshorizont dreijähriger Schafe und Kinder. Der Einband ist aus fester Pappe und quadratisch und fällt daher schon auf. Die einzelnen Seiten sind aus starkem Papier in eher gedämpften Farben, was sehr gut zum Schlafthema passt.

Etwas schade finde ich, dass das Schlaf Schaf sich nicht die Zähne putzt, sondern vor dem Schlafen gehen noch den Kühlschrank plündert. Auch Schafe brauchen Zahnpflege! Deswegen sieht man es auf der rückseitgen Umschlagklappe, wie es im Badezimmer eifrig die Zähne putzt. In die Geschichte passte es nicht, aber natürlich geht es nicht ohne! Sehr typisch angel-sächsisch ist das feststecken der Laken um die Kinder, das werden sie hier nicht kennen, aber es wird den wenigsten auffallen.

Eine süße Gute-Nacht-Geschichte über die fehlende Selbsteinschätzung von Kindern, wenn es ums Schlafen geht. Zum Glück haben die Eltern recht und die Kinder gehen letztendlich freiwillig ins Bett.

Ich finde die Illustrationen traumhaft und die Geschichte witzig, bezweifle aber, dass sie helfen wird, den Nachwuchs schneller ins Bett zu bringen. Es tröstet allerdings sicherlich die Eltern, in dem Wissen, dass geteiltes Leid halbes Leid ist...

Ganz herzlichen Dank an den Adrian Verlag und die Agentur Buchcontact für mein Rezensionsexemplar

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