Samstag, 19. März 2022

Millenia Magika (2) Das Vermächtnis des Raben, Falk (Zapf) Holfapfel, Schneiderbuch Verlag

 

Millenia Magika (2) Das Vermächtnis des Raben, Falk (Zapf) Holfapfel, Schneiderbuch Verlag

 

Dies ist Band 2 einer Triologie und knüpft nahtlos an Band 1 an: Adrian weiß nun, warum seine Großtante, ihn, seine Mutter, seine Halbschwester und den neuen Lebensgefährten seiner Mutter zu sich nach Arken geholt hat. Arken, eine Stadt, die hinter dem Mond zu leben scheint, die völlig von neuer Technologie abgeschnitten ist und die durch einen magischen Schleier vor dem Rest der Welt verborgen wird. Ja, auch Adrian ist ein Magika mit magischen Fähigkeiten, auch wenn er die Verbindung zu einer geheimnisvollen Katze am liebsten kappen würde. Jetzt da er gelernt hat, sie und seine Andersartigkeit zu akzeptieren, ist die Verbindung unterbrochen. Immerhin hat er nun mit Jazz, Juri, Merle und Björn Freunde gefunden, auch wenn sie zu den Nerds der Schule gehören. Doch die feindseeligen Kräfte im Ort nehmen zu. Adrian spürt die wachsende Gefahr. Als ihn die Wölfe um Hilfe bitten, unterläuft ihm ein folgenschwerer Fehler und keiner seiner Freunde kann ihm beistehen, da sie alle in anderen wichtigen Missionen unterwegs sind. Plötzlich verschwinden auch noch Mitschüler von ihm und seine Tante ist ausgesprochen besorgt, weil sie Arken bedroht sieht. Statt ihn in die Rettungsmission mit einzubeziehen, erteilt sie ihm Hausarrest... Doch welcher Teenager tut schon, was von ihm erwartet wird?!

 

Band 2 setzt unmittelbar an Band 1 an und es empfiehlt sich unbedingt mit Band 1 zu beginnen, da die Welt von Arken recht komplex ist und nicht alle Besonderheiten zu Beginn wiederholend aufgegriffen werden, das wäre auch etwas lang und behäbig. Adrian und Merle haben nun endlich Freunde gefunden, aber dennoch läuft es gerade für Merle nicht wirklich rund. Sie scheint von einer Katastrophe in die nächste zu stolpern. Für Adrian scheinen sich seine sehnlichsten Wünsche zu erfüllen: er hört Katzes Stimme nicht mehr in seinem Kopf und er wird vom Tisch der Nerds an den der It-Crowd an der Schule eingeladen. So ganz kann er es jedoch nicht genießen, denn sein schlechtes Gewissen nagt an ihm. Als er dann eines nachts von den Wölfen um Hilfe gebeten wird, um seinen Schamanenkräfte einzusetzen, kommt er ganz schön in Not. Titus dreht fast durch auf der Suche nach seinem Bruder Tonius, denn er kann nicht akzeptieren, dass dieser seine Gestalt gewandelt hat. Anders als sein Vater kann er mit dem Magiequatsch nichts anfangen und genau in dem Moment als es auf ihn ankommt, begeht Adrian einen folgenschweren Fehler. Die Hin-und Hergerissenheit von Adrian macht diesen jungen Magika sehr menschlich und sympathisch. Sie ist so typisch für dieses Alter und knüpft so direkt ein Band zu den jungen Lesern.

 

Sehr witzig finden wir, dass es Jazz und Juri in die unmagischste Stadt Deutschlands zieht: Frankfurt am Main! Die deutsche Metropole des schnöden Mammon als Gegenstück zum magischen Arken. Allerdings ist Frankfurt auch nicht mehr das, was es mal war, überall zeigen sich Anzeichen des Verfalls und des Untergangs. Geld allein ist doch nicht alles, aber diese Erkenntnis hilft Jazz bei ihrer Geheimmission nicht weiter. Sie spürt die die Kräfte der Magista schwinden und fürchtet, dass diese erwartet, dass sie künftig die Bürde des Erhaltes und des Schutzes Arkens alleine tragen soll. Dazu sieht sie sich außer Stande und begibt sich daher ausgerechnet in Frankfurt auf die Suche nach denen, die aus Arken verbannt wurden... Dieser Teil ist sehr geheimnisvoll und steckt voller finsterer Vorahnungen, wobei Juri mit seinem ganz eigenen, naiven und verfressenen Blick auf die Dinge diese Düsternis auf lustige Weise auflockert. Juri mit seinem Herzen aus Gold, den Kräften von 3 Ochsen und dem Spieltrieb eines kleinen Kinders muss man einfach gern haben, auch weil er so unfreiwillig komisch ist.

 

Hier werden klassische Märchenmotive, wie die im Wald verschwundenen Kinder, die heulenden Wölfe und das Hexenhaus mit dem eigenen Willen, mit ganz moderner Jugendrealität wie Mobbing, der it-Crowd und dem Schulball kombiniert. Eine gewagte aber gelungene Mischung, die aber düsterer ist, als in den meisten Jugendbüchern mit Märchenfantasy-Motiven. Hier geht es nicht um kitschige Romanzen, hier bahnt sich ein Kampf um Leben und Tod an. Während im ersten Band die Bedrohung vor allem von den Siechen und einer in Katzbach ansässigen Gruppe auszugehen schien, versucht nun ein fanatischer Ritterorden die Macht in Arken an sich reißen und die Magie auszulöschen. Es kommt zu einem folgenschweren Kampf, um Leben und Tod, der auch mit diesem Band noch nicht zu Ende ist. Mit seinen Gangs und seinen Kämpfen ist diese Reihe absolut jenseits des Kitsches und spricht garantiert auch Jungs an. Gerade die Verbindung von aktuellen Jugendthemen wie Musik gegen Einsamkeit, Cliquenbildung und Freundeskreisen mit besonderen Interessen und Fähigkeiten gehen hier mit den Fantasyelementen eine interessante und altersgerechte Verbindung ein. Wir können uns gar nicht genau entscheiden wer denn eigentlich unsere Lieblingsfigur ist: Jazz, Juri oder Merle? Juri ist einfach witzig und Merle sehr sensibel, während Jazz mit ihren wachsenden Mächten einfach beeindruckend ist.

 

Die Illustrationen des Autors sind wieder eine absolute Wucht. Ausdrucksstark, seitengroß und inzwischen auch ziemlich düster, aber wirklich beeindruckend. Richtig gut gefällt uns die Dreifarbigkeit der Illustrationen, da mit dem lila Farbton noch extra Akzente gesetzt werden, allerdings immer nur sparsam und dadurch umso ausdrucksstärker. Allerdings hat uns der rote Farbakzent in Band 1 besser gefallen, als die lila Farbe in Band 2. Wir sind gespannt, welche Farbakzente Band 3 haben wir und wie das Schicksal von Arken sich wohl wenden wird. Der Autor ist ein bekannter Illustrator und es ist ungewöhnlich, dass Illustratoren solch umfangreiche Jugendbücher schreiben. Es ist gelungen, allerdings waren einige Begriffe dabei, die meine 12 jährige Tochter nicht kannte und sich auch nicht aus dem Zusammenhang erschließen konnte.

 

Egal wie bombastisch die Illustrationen sind, thematisch ist diese Reihe definitiv erst ab 12 Jahren.

 

Ganz herzlichen Dank an den Schneiderbuch Verlag und Lovely Books für mein Leserundenexemplar!

 

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Freitag, 18. März 2022

Creepy Chronicles (1) – Bloß nicht den Kopf verlieren! Sergio Dudli, gelesen von Marius Claren und Dirk Petrick, 1 MP3 ca. 10 h ungekürzt

 

Creepy Chronicles (1) – Bloß nicht den Kopf verlieren! Sergio Dudli, gelesen von Marius Claren und Dirk Petrick, 1 MP3 ca. 10 h ungekürzt

 

Padraig (14) stammt aus einer Familien von Monsterjägern. Keine Vampire, Hexen oder Geister, nein Angstzehrer, Hautsammler Dornenflügler und Friedhofsschlurfer sind es, die sie jagen. Padraig ist noch in der Ausbildung und nicht immer ganz bei der Sache, aber zum Glück hat er ja das Bestiarium seines Vaters, in dem er alles nachlesen kann (aber oft nicht tut). Doch bei ihrem letzten Einsatz im Gewölbe einer Kirche kann sich sein Vater nicht gegen die Überzahl der Friedhofsschlurfer verteidigen und flieht in die Schattenwelt – sofern es sie gibt. Dank dieser Aktion überlebt Padraig. Auf sich allein gestellt stößt er auf die gleichaltrige Hannah, die gerade von Hautsammlern eingekesselt ist. Gemeinsam entkommen sie und Padraig bemerkt, dass Hannah kein gewöhnliches Mädchen ist. Sie kann Stimmungen anderer Wesen spüren, ebenso wie die Anwesenheit derer, die man nicht sieht. Auf der Suche nach Padraigs Vater begegnen sie Pfarrerssohn Brandon, dem Blogger, der „Creepy Cronicles“ die unheimliche Vermisstenfälle und Monstererscheinungen untersuchen und verbreiten. Die beste Freundin seiner Schwester ist verschwunden und Brandon stuft seine Schwester als besessen ein. Ob ausgerechnet das Pfarrhaus ihnen den Weg in die Schattenwelt öffnen kann?

Vorsicht: Die Zuhörer sollten keine Arachnophobie (Spinnenangst) haben! Es kommen wirklich bestialisch viele schwarze, wuselige, unnachgiebige Spinnentiere vor, die natürlich den Gänsehauteffekt ganz klar steigern. Während Padraig aus einem schottischen Biestagentenclan stammt und die Existenz von Monstern für ihn somit selbstverständlich ist, sieht es bei Brandon völlig anders aus. Als Sohn des Pastors sollte er natürlich beten gehen, aber stattdessen wird auf seine Anwesenheit in der Kirche sogar verzichtet. Brandon mit seiner Fixierung auf Monter und ähnliche Gestalten ist seiner älteren Schwester einfach nur peinlich. Durch seinen Blog „Creepy Chronicles“ verschafft er sich Gehör unter Seinesgleichen, wie er meint. Mit seinem ständigen Hunger, seinen uncoolen Klamotten und seinen einseitigen Interessen ist er bisher Außenseiter und Einzelgänger gewesen. Das Auftauchen von Padraig und Hannah, die ihn noch dazu von seinen Albträumen befreien, ist für ihn ein absoluter Glücksfall. Hannah ist die Stille, die undurchsichtige, von der sich nach und nach immer mehr Talente und Begabungen zeigen, doch deren Herkunft und insbesondere ihre Hörner auf ihrem Schädel von Hannah nicht erwähnt werden. Wer oder was ist sie eigentlich?

 

Die Story ist ganz klar als Triologie angelegt, da nur 3 Schlüssel gemeinsam das Tor zum Schattenreich öffnen. Auch wenn sie keinen Plan haben und die Abenteuer nehmen, wie sie kommen, gelingt es ihnen letztendlich einen der Schlüssel zu ergattern. Dies gelingt eher zufällig, beweist ihnen aber, dass an der Legende von der Schattenwelt deutlich mehr dran ist, als allgemein vermutet. In den Folgebänden werden die drei ungleichen Freunde wohl die übrigen Schlüssel finden, um Padraigs Vater wieder zu befreien. Dabei werden sie immer wieder von Padraigs Onkel unterstützt, während das Verhältnis zur Leiterin dieses Biestagentenablegers immer angespannter wird. Ist sie einfach eine schwierige Persönlichkeit. Reizt sie die Eigenwilligkeit der drei neuen Freunde, oder führt sie Böses im Schilde? Diese Frage wird sich wohl erst in den Folgebänden klären lassen.

 

Etwas schade finde ich, dass es bei zwei männlichen und einer weiblichen Hauptfigur Padraig, Brandon und Hannah, nur zwei männliche Sprecher gibt. Ich mag Marius Claren und Dirk Petrick gerne und sie machen ihre Sache wirklich gut. Marius Claren trifft auch Hanna ganz gut, dennoch hätte ich eine weibliche und eine männliche Stimme deutlich besser gefunden. So sind es halt zwei junge männliche Stimmen. Eine junge männliche und eine junge weibliche Stimme, bringen schon eine größere Varianz in das Hörvergnügen. Es gibt ja auch noch weitere weibliche Rollen, für die immer die Stimmen deutlich verstellt werden müssen. Beide Sprecher variieren die ihnen übertragenen Rollen, und bringen so die ihnen maximale Bandbreite an Charakeren auf die Ohren. Dazu muss man aber auch sagen, dass Hannah mein absoluter Liebling unter den dreien ist. Sie ist auch nicht so geltungssüchtig, wie ihre männlichen Kollegen, viel bescheidener und steckt sie dennoch locker in die Tasche! Wobei sich die drei ehrlich gesagt wirklich gut ergänzen und nur als Team eine echte Chance haben! Die Jungs sind bisweilen etwas testosterongesteuert und versuchen zu glänzen, während Hannah einfach dann da ist und eingreift, wenn man sie am nötigsten braucht.

 

Das Cover zieren die ausdrucksstarken Illustrationen von Falk Holzapfel (Zapf), sowie ein Textauszug. So kann man sich die drei jungen Helden gleich noch besser vorstellen und über den Gruselfaktor der Geschichte gibt es kein Vertun.

 

Ein gruseliges und witziges Abenteuer ab 12 Jahren, das aber leider etwas Potenzial verschenkt, durch die fehlende weibliche Stimme trotz zwei unterschiedlicher Sprecher.

 

Vielen lieben Dank an Der Audio Verlag, der mich mit diesem Hörexemplar an die gruseligsten Orte Schottlands entführte!

 

Hier findet Ihr eine Hörprobe:

https://www.der-audio-verlag.de/hoerbuecher/creepy-chronicles-teil-1-bloss-nicht-den-kopf-verlieren-dudli-sergio-978-3-7424-2257-6/

 

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