Ellas federleicht verhexte Zukunft, Miriam Mann, Boje Verlag
Dies ist die Fortsetzung von „Ellas verrückt verrutschtes Leben“,
mit der die Diologie endet. Ella und Dodo sind beste Freundinnen und inzwischen
sind Dodos Mutter, Tierärztin Susi und Ellas Vater auch verheiratet und nach
Kleinkotzingen auf einen aufgegebenen Hof gezogen, dessen Eigentümer Herr
Kamitziki verschwand. Ella hat es dort von Anfang an gehasst, bis sie und Dodo
eine Zeitrutsche im Hof entdeckten, mit der sie eine halbe Stunde in die
Vergangenheit rutschen konnten, nicht ohne Nebenwirkungen. Inzwischen fühlen
sich dort beide wohl, vor allem, nachdem sie alles wieder zurecht gerutscht
haben und nun mit den Zwillingen Lizzi und Luka befreundet sind. Sie beschließen,
die zwei in ihr Geheimnis einzuweihen und dem Rätsel auf die Spur zu gehen.
Dodo brennt darauf die Formel der Zeitreisen zu entschlüsseln. Doch die
Zwillinge verschwinden bei der Suche in der Gerümpelscheune und als sie wieder
auftauchen, zicken sie sich an und im Hof neben der Zeitreiserutsche wächst
eine Kokospalme statt eines Kirschbaums. Sie versichern nicht in die
Vergangenheit gerutscht zu sein, aber sie haben eine Luke in die Zukunft
gefunden. Also bleiben auch Reisen in die Zukunft nicht ohne Nebenwirkungen,
nun müssen sie nur noch klären, wie das alles zusammenhängt. Risiken und
Nebenwirkungen sind bei diesen Nachforschungen unberechenbar!

Es ist nicht zwingend erforderlich Band 1 zu kennen, aber absolut
sinnvoll. Da die Zeitreisen nie ohne Folgen bleiben und sich nicht nur das
Wetter verändert und Tiere verschwinden, sondern sich auch die Persönlichkeiten
der Freunde verändern und zwar negativ, hilft es enorm sich an deren
ursprünglichen Charakter erinnern zu können. Die Betroffenen können es nämlich
nicht mehr und haben jede Erinnerung an ihr eigentliches „Ich“ verloren. Damit
wird einem die Krassheit des Eingriffs in die Zeit und ihre Folgen viel
deutlicher, als wenn man zu Beginn gelesen hat, dass Dodo immer gut gelaunt ist
und Schule liebt und Ella cool ist und clever. Durch eine Panne zu Beginn
verlieren sie diese Eigenschaften und die sonst so sympathischen besten
Freundinnen werden echt unangenehm anstrengend und auch peinlich! Das hat mich
auch etwas gestört. So originell ich die Idee auch fand, so unangenehm fand ich
die eigentlich besten Freundinnen, nachdem wieder die Zeit verrückt war. Im
Mittelteil fand ich das Lesen daher etwas zäh, auch wenn es nur die extreme
Veränderung zeigte, die allerdings so deutlich war, dass seine jungen Heldinnen
kaum noch wiederzuerkennen waren. Wie gefährlich Zeitreisen sind, kann man
daran schon erkennen. Interessanterweise verändern sich die Zeitreisenden nur,
können aber niemals sich selbst begegnen. Die Gefahr lauert nicht darin, dass
sie in das Geschehen eingreifen - das Geschehen verändert sich, allein durch
den Eingriff in die Zeit als solche!
Einige Ideen sind sehr originell, wie zum Beispiel die krassen
Wetterphänomene, die durch den Eingriff in das Zeitgefüge entstehen. Da braucht
es gar keinen Klimawandel, damit Wetter und Vegetation verrückt spielen. Doch
es ist nicht nur das Wetter, es sind auch die Menschen, die sich verändern. So
manches was anfangs wünschenswert erscheint, wird auf Dauer zu viel des Guten.
Ständig Hitzefrei ist auch keine Lösung ;) Zum Glück gelingt es den Freunden
gemeinsam, woran Herr Kamitzki seit Jahrzehnten verzweifelt und die Zeit ist am
Ende wieder im Lot und jeder wieder so wie er sein sollte. Nicht nur das, alle
fühlen sich wohl, dort wo sie sind und brauchen keine Veränderungen mehr!
Das Schriftbild ist wieder angenehm entspannt und macht es auch
wenig geübten Lesern einfacher zu lesen mit noch komfortabler Schriftgröße und
Zeilenabstand. Dank des Lesebändchens findet man auch immer ganz schnell an die
Stelle zurück, an der man aufhörte. Plus ein abwischbares Hardcover, meine
absolut bevorzugte Kinderbuchausgabe!
Ein originelles Kinderbuch für Kinder ab 10 Jahren.
Vielen lieben Dank an die Bloggerjury für unser
Rezensionsexemplar!
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