Donnerstag, 24. September 2020

Winkel, Wankel, Weihnachtswichte! 24 Reimgeschichten, Andrea Schomburg, Annette Swoboda, Hummelburg Verlag

Winkel, Wankel, Weihnachtswichte! 24 Reimgeschichten, Andrea Schomburg, Annette Swoboda, Hummelburg Verlag

 

Wir lieben ja Adventskalender-Bücher! Meine Jüngste (11) hat beschlossen, dass wir dieses jetzt und im Advent lesen müssen, noch ehe wir mit dem Buch begonnen hatten....

 

Diese Geschichte ist eigentlich in 25 fortlaufende Reimgeschichten aufgeteilt, denn sie beginnt am 30. November, damit man schon mal Stillschweigen schwören kann. Denn eigentlich ist die hier erzählte Geschichte ein Geheimnis und wer Geheimnisse nicht für sich behalten kann, sollte daher besser erst gar nicht weiterlesen! Nicht zur Strafe, nein, als reine Vorsichtsmaßnahme!

Am 1. Dezember lernt man alle 7 Weihnachtswichte mit Namen und ihren Besonderheiten kennen, das ist zwar nicht so leicht zu merken, aber unerlässlich! Die sieben sind nämlich wirklich ganz verschieden. So gibt es z.B. Wunni Winkelwank, der ist immer etwas krank... Mag es sein, dass er etwas hypochondrisch ist, oder einfach nur über ein sehr schwaches Immunsystem verfügt, vorsichtshalber schlecht er immer ein Fieberthermometer und Medizin mit. Erstaunlicherweise ist dass wirklich praktisch, denn sie begeben sich auf eine lange, abenteuerliche Reise. So Weihnachtswichte haben eine ganz bedeutsame Aufgabe: einmal im Jahr, im Dezember müssen sie sich auf den Weg in den Tausendwald machen, um dort den Weihnachtsschalter zu drehen, da andernfalls Weihnachten ausfallen muss! Dummerweise befindet sich der Schalter jedes Jahr woanders und so ist es nicht nur eine Reise voller Abenteuer, sondern auch voller Überraschungen, und natürlich mit ganz viel Verantwortung! Ein Jahr ohne Weihnachten wäre ja unvorstellbar!

 

Von all unseren Büchern, die bei uns im Haus verstreut sind, hat sich meine 11 jährige Tochter im Sommer dieses Buch ab 5 Jahren zum Vorlesen ausgesucht, mit dem Hinweis „Im Dezember lesen wir es dann aber nochmal!“. Ganz offensichtlich fand sie den Titel ebenso witzig wie ich und die Illustrationen so süß!

 

Durchgängig in Reimform wird hier eine fantastische Abenteuerreise geschildert. Jeden Tag erleben die Wichte eine neue Wegetappe und erwachen nach einer Nacht in Laub und Moos mit dem Reim „Nach der Nacht in Laub und Moos, stapfen sie am Morgen los!“. Ein unglaublich süßes und schnell vertrautes Ritual für Kinder, das jedes mal mehr oder weniger abgeändert mit „Aber morgen kommt ein neuer      Tag, und neue Abenteuer“. Schon bald sprechen die Kinder Anfang und Ende mit, das es für sie ganz eindeutig Start und Stopp-Signal ist. Es gibt kein Vertun, für heute ist die Geschichte abgeschlossen, morgen geht es weiter. Für Kinder in der Entwicklung wirklich ganz wichtig!

 

Auch an anderen Stellen des Buches merkt man, dass die Autorin nicht nur studierte Sprachwissenschaftlerin ist, einen Sohn erfolgreich großgezogen hat, sondern auch jahrelang als Lehrerin gearbeitet hat. Sie versteht es Kinder erfolgreich einzubinden und zu begeistert. So kommen immer wieder Stellen vor, in denen die Kinder selbst mit aktiv werden müssen, z.B. um einen Geheimnisschwur vor dem Start der Geschichte zu leisten, oder den verschlafenen Gunter zu wecken, oder den geheimen Code zum Übertritt ins nächste Reich laut aufzusagen... Dadurch eigenen sich die Geschichten wirklich wunderbar als gute Nacht Ritual, da hüpft man gleich viel lieber ins Bett, wenn man neugierig ist, wobei man als nächstes mithelfen kann!

Da die Kinder so bereitwillig helfen, geht dieses Abenteuer natürlich gut aus und Weihnachten wird gerettet, auch wenn die Tücken der Technik, da fast noch einen Strich durch die Rechnung machen würden, aber nun ja, wir wollen ja nicht zu viel verraten!

 

Die Reime sind ebenso süß und abwechslungsreich, wie die zauberhaften Illustrationen von Annette Swoboda. Diese sind farbenfroh und freundlich und gefallen sicherlich nicht nur Eltern und Mädchen, sondern auch kleinen Jungs. Wie man an meiner Tochter sieht, hat dieses Buch das Zeug ein alljährlicher Klassiker zu werden, den man jedes Jahr wieder hervorholen und gemeinsam mit den Kinder reimen und mitsprechen kann.

 

Ein ganz süßes und abenteuerliches Adventskalenderbuch, voller Fantasie und sprachlichem Weihnachtszauber!

 

Wir bedanken uns ganz herzlich beim Hummelburg Verlag für unser Rezensionsexemplar.

 

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Mittwoch, 23. September 2020

Andi Meisfeld (Vol. 13) und der Abteistraßenraub, Hörspiel, Steinbrecher Entertainment, 1 CD

Andi Meisfeld (Vol. 13) und der Abteistraßenraub, Hörspiel, Steinbrecher Entertainment, 1 CD

Ameisenjungagent Andi ist in heller Aufregung, Meckelroy, der Butler der Ameisenkönigin ist so angetan von Andis Band, dass die Königin beschlossen hat, ihnen einen Aufnahmetag in den legendären Abteistraßenstudios zu schenken. Andi fällt vor Glück fast um! Begrüßt werden sie vom Studioboss Axel „Mäck“ McMartin, der ihnen auch eine Führung durch die heiligen Hallen bietet. Andi ist so fasziniert, dass er länger bleibt und gemeinsam mit Mäck im Studio eingeschlossen wird, während sie hinter der verschlossenen Türe mitanhören müssen, wie nebenan die wertvollen Tonbänder gestohlen werden. An diesem Coup ist etwas faul. Das Diebesgut und die Randale passen nicht ins Bild. Da war ein Insider am Werk und Andi, Aleksa und Butler Meckleroy sind wild entschlossen hinter das Geheimnis zu kommen, ein Geheimnis, das noch nicht einmal „Mäck“ kennt.

 

Für alle die Andi Meisfeld und seine Freunde noch nicht kennen, gibt es kleine Bildchen mit Namen im Innencover zu entdecken, gemeinsam mit den Namen sämtlicher Sprecher. Ja, es ist eine richtig professionelle Produktion mit einer Vielzahl von Sprechern für all die Charaktere, die den Weg der jungen Ameisenagenten kreuzen. Der Klang ist glasklar und die Lautstärke perfekt ausbalanciert. Auch ohne Vorkenntnisse kommt man schnell in die Geschichte hinein und alle Namen werden oft genug genannt, als dass man nicht durcheinander kommt. Hier finde ich die Bildchen im Cover auch wirklich hilfreich.

Schon das Cover ist für ältere Hörer erkennbar eine Hommage an das legendäre Abbey Road (oder eben Abteistraße) Album der Beatles, benannt nach dem Ort des Aufnahmestudios. Man sieht Andi mit seinem Gitarrenkasten den Zebrastreifen im Maisfeld überqueren. Das sind nicht die einzigen Anspielungen auf die goldenen Zeiten des Rocks in den 60er/70er Jahren, eingebaut in die Namen legendärer Bands wie die Pilzkopfkäfer oder Green Purple und viele Andere. Gitarrenikone Meindrix klingt für mich stimmlich allerdings eher nach Udo Lindenberg als Jimi Hendrix. Ob seine ständigen „dude“s auf Hendrix oder Lebowski anspielen, vermag ich nicht zu beurteilen, da ich für Jimi Hendrix schlicht zu jung bin. Da steckt ganz viel Liebe im sprachlichen Detail, die an Kinderohren allerdings abprallen dürfte und eher was für ältere Eltern und Großeltern ist.

 

Ich finde die Vorgänge im Tonstudio ja spannend, für Kinder, die ja komplett digital aufwachsen, ist das nicht ganz so faszinierend, weil sie ja bereits einiges auf ihren Handys nachmischen können. Tatsächlich kommen diese entsprechenden Vokabeln aktuell in Englisch vor und ich musste meiner Tochter da bereits verzweifelt erklären, was es bedeutet, dass es in der englischen Schule ein Aufnahmestudio gäbe. Unter Tonstudio konnte sie sich dann schon etwas mehr vorstellen, aber für Sechsjährige ist es mäßig aufregend, dabei kennt meine Tochter immerhin Schallplatten und Plattenspieler, bei Tonbändern müssen sogar die Großeltern passen. Man bekommt schon einen guten Einblick in die Produktionsvorgänge und auch in den Handel mit Fanandenken. Aber nicht jeder Gag ist nur für Ältere, einige können auch die Kinder bereits verstehen. So fand meine Jüngste (11) es total witzig und cool, dass Andi mit seinen 4 Armen gleichzeitig Gitarre und Keyboard spielen kann.

 

Mit Beobachtungsvermögen und Kombinationstalent schafft Andi es mal wieder dem Verbrechen auf den Grund zu gehen. Natürlich gelingt ihm das nicht alleine, sondern mit Unterstützung des engagierten Butlers der Königin und seinen Freunden.

 

Das ist ein Kinderkrimihörspiel für alle Eltern, die gerne die ??? zum Einschlafen hören. Es hat Esprit, Pfiff, einen skrupellosen Fall, ist aber nicht zu brutal, und bietet jede Menge sprachliche Gimmicks. Also von der Spannungskurve her und der Action ist es durchaus für Kinder geeignet, es sollten aber Kinder sein, die schon Rockn' Roll im Blut haben.

 

Ich bedanke mich ganz herzlich bei Tom Steinbrecher für mein Hörexemplar!

 

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