Freitag, 1. Juni 2018

Gesunde Wildkräuter aus meinem Garten – erkennen, vermehren, nutzen Gerda Holzmann, Löwenzahn Verlag



Gesunde Wildkräuter aus meinem Garten – erkennen, vermehren, nutzen Gerda Holzmann, Löwenzahn Verlag

Die österreichische Autorin und Biologin und zertifizierte Kräuterguide stellt 30 heimische Heilpflanzen und ihre positive Wirkung auf unsere Gesundheit vor. Wir leben nicht an der Grenze zu Österreich, sondern eher mittig und ganz weit westlich in Deutschland und dennoch kommen all diese 30 Heilpflanzen bei uns in der Gegend und sogar in unserem naturnahen Garten vor. Bislang war mir gar nicht so bewußt, was ich da so für Schätze vor meinen Augen wachsen habe. Dies ist nicht mein erstes Heilkräuterbuch, aber ich habe dennoch wieder eine Menge dazu gelernt und weiß nun wieder warum in meinem Garten relativ viel „Unkraut“ sprich Wildkräuter wachsen dürfen. 
Dieses Buch ist sehr schön aufgebaut, was bereits mit der Einführung beginnt. So ist dieses Buch auch mit einer Warnung versehen: Man soll nur die Wildkräuter verwenden, die man wirklich sicher bestimmen kann und auch von denen nur solche von hervorragender Qualität, also ohne Schneckenspuren/-kot oder Pilzbefall. Sie rät daher bei Touren durch die Natur ein kleines Buch zum Kräuter bestimmen im Taschenformat mit sich zu führen. Ein Rat den meine Nachbarin sehr hilfreich fand, ich mußte eher grinsen, da in unseren alten Gärten so viel wild wächst, daß man dieses größere und schwerere Buch nicht weit schleppen muß. Andere wertvolle Ratschläge sind der Respekt vor der Natur und der eigenen Gesundheit. Es werden aktuelle Themen rund um Wildkräuter angesprochen, wie z.B. der Fuchsbandwurm (eher ein Dauerbrenner) oder leberschädigende Pflanzenbestandteile. Das ist interessant, wird aber auch bei den Verwendungshinweisen explizit berücksichtigt. So werden keine Tees aus diesen Pflanzen empfohlen und keine Verwendung in der später angesprochenen Wildkräuterküche. Weitere Grundlagen wie die verschiedenen Vermehrungsarten, Standorte und Wuchsflächen angesprochen werden. Ein wichtiger Teil des Buches ist mit der Vorstellung von 30 Wildkräutern vom Ackerstiefmütterchen bis zum Zinnkraut. Dabei wird jedes einzelne Kraut mit einer Vielzahl von aussagekräftigen Fotos präsentiert. Es gibt geschichtliche Hinweise auch auf frühere Verwendungen, auf Verwechslungsmöglichkeiten wird warnend hingewiesen und Verwendungsmöglichkeiten, sowohl innerlich, als auch äußerlich. Im Inhaltsverzeichnis ist hierzu extra ein Wildkräuterverzeichnis aufgeführt. Es folgt ein Sammelkalender, Möglichkeiten zur Haltbarmachung, Verarbeitung und Genuß. Gerade die Grundrezepte zum Beispiel für Kräuterauszüge, Säfte, Waschungen, Haarspülungen Gesichtswasser finde ich wirklich toll. Denn es gibt z.B. ein Grundrezept für Salben, damit kann man natürlich Ackerstiefmütterchensalbe oder Beinwellsalbe machen, aber auch Ringelblumensalbe, obwohl diese hier überhaupt nicht angesprochen wird. Es gibt Rezepte für die Wildkräuterküche und nicht nur Kräuterquark mit Wildkräutern, sondern auch raffinierte Suppen, Eingelegte Blütenknospen (Heimische Kapern) Wildkräuterkartoffelkäse, Wildkräuter-Quiche und erstaunlich viel anderes. Abgerundet wird der Rezeptteil von einem Überblick über Wilde Gewürze und ihre Würzpraxis.
Es gibt Hinweise auf Bezugs- und Informationsquellen, Literaturhinweise, ein Glossar. Sehr hilfreich fand ich auch das Stichwortregister, und vor allem das Register nach Anwendungsgebieten und Wirkungen. Es schließt ein Register deutscher Pflanzennamen ab.

Ich finde dieses Wildkräuterbuch sowohl schön gründlich und ausführlich, aber auch sehr übersichtlich gestaltet. Während meiner Anwendungsversuche sind bei mir immer mal wieder Fragen aufgetaucht, z.B. als ich ein Gesichtswasser herstellen wollte, was nehme ich denn nun vom Löwenzahn, der toll bei fettiger und Mischhaut sein soll, die Blüten oder die Blätter? Die Frage habe ich der Autorin gestellt, allerdings auch selbst schon an anderer Stelle im Buch die Antwort gefunden: die Wurzel ist der richtige Bestandteil, dies steht im Anschluß an das Gesichtswasser mit einer Übersicht über die zu verwendenden Kräuter und deren Teile für welchen Hauttyp, wobei nicht alle Kräuter aufgeführt sind, die eine positive Wirkung für die Haut haben. Nach zwei Tassen Gänseblümchentee, kann ich noch keinen Unterschied feststellen, ich versuche es weiter und werde nun auch mein selbst gemachtes Gesichtswasser mit Apfelessig zum Erhalt des natürlichen Säureschutzmantels der Haut verwenden. Die Gänseblümchen im Kräuterquark kamen bei meiner Familie nicht so gut an, sie wurden herausgepickt und Petersilie nachträglich in den Quark eingearbeitet. Da kann die Mutter noch so viel Blümchentee trinken, das war Kindern und Mann suspekt. Der Lindenblütensirup wurde dieses Jahr erstmals bereitwillig getrunken, nachdem die Nachbarskinder ihn für lecker befunden haben. Danke! Ich hoffe, sie erinnern sich in der Erkältungszeit wieder daran. Na ja, ansonsten gibt es Holunderblütentee, denn wir haben auch Blüten getrocknet, aber noch genügend übrig gelassen, als dass es auch noch Beeren geben wird. Schöllkraut ist von uns aber bereits ausgiebig getestet und wirklich viel besser als sämtliche Warzenmittel aus der Apotheke, da verlieren Schwimmbäder tatsächlich ihren Schrecken.
Sehr umfassend, sehr übersichtlich und wirklich sehr alltagstauglich. Über die Langzeitwirkungen kann ich noch nicht berichten, aber ich habe schon meinen Bienenwachs für die Salbenproduktion herausgesucht, denn dieses Buch ist sehr anregend und kann einen über das ganze Jahr hinweg treu begleiten auch dank des Sammelkalenders.

Ich bedanke mich ganz herzlich bei Gerda Holzmann für die sympathische und engagierte Leserundenbegleitung.

Ein tolles Buch, das ich nicht wieder hergebe, daß sich meine Nachbarin nun aber auch zu legen will, ganz klar, 5 von 5 Sternen.

Donnerstag, 31. Mai 2018

Die Baby Hummel Bommel/Gute Nacht, Britta Sabbag, Maite Kelly, Joelle Tourlonias, der Hörverlag



Die Baby Hummel Bommel/Gute Nacht, Britta Sabbag, Maite Kelly, Joelle Tourlonias, der Hörverlag
Dieses Hörbuch vereint die zwei Bilderbücher Die Baby Hummel Bommel und Gute Nacht, zwei Bilderbücher die diesmal schon für die ganz Kleinen ab 2 Jahren sind, weswegen diesmal keine durchgängige Geschichte erzählt wird, sondern lediglich erste Reime mit Themen, die für die Kleinsten relevant sind, wie morgendliches Aufstehen, Händewaschen, kleinere Verletzungen. Das Inhaltsverzeichnis kennzeichnet hierbei auch die Tracks zu welchem es im liebevoll von Joelle Tourlonias gestalteten Booklet Mitmach-Tipps und Fingerspiele gibt. Dabei werden die ersten Reime mit dem aus dem ersten Hummel Bommel Band bekannten Lied „Du bist Du“ gesungen und komponiert von Maite Kelly beendet. Ein schön gesungenes Lied, daß die meisten Mütter und Kinder aber wohl stimmlich kaum adäquat mitsingen können, ganz anders als die einfachen und leicht eingängigen Reime. Die Einschlafreime sind noch ruhiger so daß man diesen Teil wirklich sehr gut zur Vorbereitung auf das Einschlafen hören kann und richtig schön ritualisieren. Track 28 eignet sich dabei als Einschlafmusik, die man auf Wiederholen stellen kann.
Meine Jüngste (bald 9 Jahre) ist trotz ihres Alters ein großer Hummel Bommel Fan und hat sich sehr gefreut, als ich ihr verriet, daß es wieder eine neue Hummel Bommel CD gibt, da sie diese immer sehr gerne zum Einschlafen hört, da die Stimmen so harmonisch sind und die Geschichten sie nicht aufwühlen sondern ebenfalls mit Friede, Freude, Eierkuchen für süße Träume sorgen. Diesmal war sie etwas enttäuscht und sagte: Also Mama, diesmal bin ich wirklich zu alt, ich habe ja nun wirklich keine Fingerlein mehr, sondern Finger. Also während sie die Geschichten für 4 Jährige liebt, war dies nun nicht so ihr Fall. Dabei sind die Reime durchaus gut gemacht und wirklich schön für die Entwicklung des Sprachempfindens. Oft nervt mich dieses Genre ja, aber ich konnte wirklich sehr entspannt bei der CD nebenher arbeiten und blieb entspannt.
Aber ganz ehrlich, das hatte ich mir fast gedacht, aber Mütter dürfen ja nicht immer schon vorher verraten, daß sie alles besser wissen. Also, habe ich anderweitige Hilfe gesucht und meine 5 Jährige Nachbarin Debbie gefragt (ihre Schwester ist 2 und somit Zielgruppenkind, kann sich aber noch nicht so adäquat äußern). Debbie fand es super und als die kleine Hummel Bommel zum Frühstück Honigbrot aß, wollte sie auch eins. Bekam sie auch. Sie saß ganz gebannt in meiner Küche, aß Honigbrot, lauschte und strahlte.
Die Illustrationen gefallen allen Kindern und der Mutter, sie sind wirklich sehr süß.
Anders als die Lieder, die zwar schön anzuhören sind, aber nicht so mitsing-tauglich, sind die Reime wirklich sehr alters gerecht. Sie erfinden zwar das Genre Kinder- und Fingerspielreime nicht neu, aber das ist ja auch nicht unbedingt nötig.
Für jüngere Geschwister von Hummel Bommel Fans sehr super und auch für Mütter oder Erzieherinnen von Kleinkindern um sich neue Anregungen zu holen und neue Reime kennenzulernen. Mit 25 Min. Laufzeit wird die Konzentrationsspanne der Kleinen nicht allzu sehr strapaziert und nach einer Pause ist durch die zahlreichen Tracks jederzeit ein Wiedereinstieg gut möglich.
Die Stimmen von Maite Kelly und Britta Sabbag harmonieren sehr gut zusammen, dadurch ist die CD auch sehr gut zur Beruhigung für Autofahrten geeignet.
 
Einige ältere Hummel Bommel Fans werden sich für dieses Werk wohl schon zu alt fühlen, für einen ersten Einstieg in ihre Welt ab 2 Jahren oder für Eltern auf der Suche nach schönen Reimen und Fingerspielen.