Donnerstag, 9. März 2017

My (not so) perfect Life, Sophie Kinsella, Penguin



My (not so) perfect Life, Sophie Kinsella, Penguin
Katie Brenner ist in Sommerset auf der Anster Farm allein mit ihrem Vater aufgewachsen, nachdem ihre Mutter bei einem Autounfall starb als sie 5 Jahre alt war. Ihr Vater liebt sie abgöttisch, dennoch hat Katie immer nur von einem Leben in London geträumt. Endlich scheint ihr Traum sich erfüllt zu haben: Sie hat einen schlecht bezahlten Job als Forschungsassistentin in einer Marketingagentur, ein winziges WG-Zimmerchen mit recht speziellen Mitbewohner und einen höllischen Pendlerweg täglich vor sich und eine sehr spezielle Chefin. Aber hey! Sie lebt in London und arbeitet ist einer Agentur! Ihr glamouröses Leben findet aber vor allem mit gefakeden Nachrichten auf Instagramm statt, die sie vor allem ihrer besten Freundin Fiona in New York schickt.
Doch auch dieses Glück findet ein jähes Ende, als ihre Chefin, die scheinbar alles hat, was man sich nur wünschen kann, ihr unerwartet kündigt. Da sie einfach keinen neuen Job findet, bleibt ihr nichts anderes übrig, als ihr WG-Zimmer unter zu vermieten und zurück auf die väterliche Farm zu ziehen. Immer noch hallen ihr die Worte ihrer Chefin, der ultra-trendigen Demeter im Kopf nach: Wer weiß wozu das gut sein mag, jedes Ende ist auch ein Anfang und eine neue Chance. Na toll! Aber immerhin hat sie auf der Farm nun die Aufgabe, diese in ein Glamping (Glamour Camping) Paradies um zu wandeln. So erfolgreich, daß sich nach kurzer Zeit auch Ex-Chefin Demeter unter den Gästen befindet.
Für mich bot das Buch absolut perfektes Lesevergnügen, auch wenn ich nicht minütlich gelacht habe, wie es auf dem Klappentext steht. Ich habe durchaus so laut und oft beim Lesen gelacht, daß meine Kinder wollten, daß ich ihnen das Buch vorlese! Doch gibt es neben den Passagen zum Losprusten auch solche zum Grinsen, zum frustriert in den Tisch beißen, romantische Szene, die den Herzschlag erhöhen und weise Einsichten. Denn auch das Leben der anderen ist nicht immer das, was es scheint, so wie Instagram und Facebook einigen Menschen lediglich zum persönlichen Marketing und Aufbau eines schönen Scheins dienen. Aber Hand auf’s Herz, es ist vieles eine Frage des Blickwinkels. Statt andere zu beneiden, ist es besser, sich über das zu freuen was man hat. Und Katie hat vieles worauf sie stolz sein kann und das ist nicht nur ihre enge Beziehung zu ihrem Vater, sondern auch ihre wunderbare Stiefmutter Biddy. Katie ist ehrgeizig aber nicht krankhaft, vielmehr ist sie wissbegierig und lernwillig. Anders als ihre Kolleginnen, hatte sie durchaus die Chance genutzt und sich bei Demeter einiges abgeschaut und von ihr gelernt, im professionellen Sinne. Schön finde ich bei Katie auch, daß sie empathisch und taktvoll ist, nicht nur kreativ. Sie kann zuhören und gibt nicht auf.
Herrlich ist die Stelle im Buch, als sich Katie die Möglichkeit eröffnet, sich nach Herzenslust an Demeter zu rächen! Auch wenn Katie eigentlich ein nettes Mädel vom Land ist, erspart ihr das keine Rachegelüste.
Hierbei kann dann auch Demeter zu Form auflaufen und das ist wirklich sehr witzig. Denn es ist wieder eine Stärke von Sophie Kinsella, daß auch die Nebenrollen wirklich gut ausgearbeitet sind, bis hin zur Reinigungskraft Denise, Hofhelfer Steve und dem Trödler Dave Yarnett (großartig seine Fähigkeit Katies Vater immer wieder über’s Ohr zu hauen!).
Tatsächlich wachsen sämtliche Protagonisten beim Glamping-Projekt über sich hinaus und entdecken neue Seiten an sich. Das ist sehr unterhaltsam und lustig. Aber stopp, gehört nicht zu Sophie Kinsella ein Liebes-Happy-End? Tja, dies ist ein typischer Kinsella, hier fehlt nichts, aber es soll ja nicht zu viel verraten werden! Das Ende ist wunderbar und nachdem ich es heute Morgen zu Ende gelesen habe, konnte ich den Tag mit einem glückseeligen Strahlen beginnen!
My (just so) perfect read! Strahlende Leseempfehlung mit 5 von 5 Sternen!

Mittwoch, 8. März 2017

Tokkis Reise – Till Penzek, Julia Neuhaus, Tulipan Verlag, Bilderbuch


Tokkis Reise – Till Penzek, Julia Neuhaus, Tulipan Verlag, Bilderbuch
Der kleine Außerirdische Tokki düst am liebsten mit dem Raumschiff durch die Gegend oder spielt Spaceball. Nun aber bittet ihn seine Mutter für sie Milch bei den Mondkühen holen zu fliegen. Wenig begeistert fliegt Tokki los und kommt an Andromeda vorbei, wo er Andromeda-Äpfel pflückt. Doch auf dem Weiterflug zu den Mondkühen geht im sein Schwupskompensator kaputt. Zum Glück führt ihn seine Notlandung zu einem Erfinder, der gerade das schadhafte Teil erfunden hat und noch gar nicht wußte, was er damit machen soll. Gerne ist der Erfinder bereit, den neuen Schwupskompensator gegen einen Andromeda-Apfelkuchen zu tauschen. Tokki kann aber nicht backen und geht daher zum Bäcker. Dieser hat keine Milch mehr und möchte gerne den fertigen Kuchen gegen Milch tauschen. Die Kühe jedoch wollen hier Milch nur gegen frisches Gras hergeben…. So entspinnt sich ein spannender „Kuhhandel“ bei dem Tokki viele Erdenbewohner kennen lernt, denen er stets als Gegenleistung irgendwie helfen muß. Am Ende sind alle glücklich und zufrieden und Tokki kann zu seiner Mutter heimkehren und bringt ihr neue, exotische, weiße Milch mit.
Meine jüngste Tochter (7,5 Jahre) liebt es Bilderbücher zu lesen. Viele Bilder und gut zu lesender Text. Begeistert stürzte sie sich auf dieses Bilderbuch. Es hat ihr so gut gefallen, daß sie sofort sowohl Mama als auch Papa diese tolle Geschichte erzählen mußte. Dann hat sie sie noch dem dreijährigen Nachbarsmädchen vorgelesen, welches auch schwer beeindruckt schaute (wahrscheinlich sowohl von Tokki, als auch von Vorleserin Franziska) und abends durfte die Mama sie nochmal als Gute-Nacht-Geschichte vorlesen. Seither liegt Tokki neben dem Bett, damit sie die Geschichte nochmal anschauen kann vor dem Einschlafen, denn sie ist ja soooooo schön, meint Franziska.
Es geht sowohl um Tokki, der seiner Mutter helfen soll und dabei dann durch den Motorschaden selbst Hilfe benötigt. Aber niemand hilft ihm einfach so, alle möchten dafür auch seine Mithilfe zum Tausch. Eigentlich sehr faire Geschäfte, sieht man mal von dem Milchbauern ab, der nicht gefragt wurde, oder dem Eigentümer des Kakadus, den Tokki befreit. Für meine Tochter ist er somit als Befreier ein Held.
Die Illustrationen erinnern mich ein wenig an das Sandmännchen, dort gibt es auch einen Vorspann mit Außerirdischen. Sie sind sehr freundlich und farbenfroh, selbst in den dunklen Tiefen des Weltalls. Natürlich ist die große Kuh auf dem kleinen Planeten so realistisch wie die Rose des kleinen Prinzen, auf dem ihren. Der Phantasie der Kinder tut dies jedoch keinen Abbruch, sie finden die Bilder fröhlich und witzig.
Die Sprache ist bis auf Spaceball und den Schwupskompensator für Kinder gut verständlich, gerade durch die Illustrationen, die ja die unbekannten Andromeda-Äpfel genauso zeigen, wie die Mondkühe, die grüne Milch geben.
Eine Geschichte über das Tauschen und gegenseitige Helfen, universell, selbst im All.
Meine Tochter ist von der Geschichte auch nach dem 5. Lesen begeistert und nicht gelangweilt. Sie empfiehlt sie von Herzchen mit 5 von 5 Sternen weiter.