Single all the way, A Christmas Road Trip, Stefanie Haase, Stella Tack, gelesen von Elise Eikermann & Jonas Minthe, Goya Libre, 10 h 32 min.
Sam studiert mit Stipendium Umweltwissenschaft im Masterstudiengang der University of California in San Francisco. Dort ist es nicht so sonnig, wie man sich Kalifornien so vorstellt, aber der aktuelle Schneesturm wäre auch für ihre Heimat Aspen zu Weihnachten heftig. Genau dort möchte sie eigentlich hin, aber wegen des Unwetters sind alle Zug- und Busverbindungen gestrichen und ihr alter Wagen ist eingefroren und der Pannendienst kurz vor Weihnachten nicht in der Lage ihn zu reparieren. Da taucht als letzte Rettung ihr bester Freund seit Kindertagen Nick Sterling auf und bietet an, dass sie mit ihrer Notfall Weihnachtsdeko bei ihm und seinem Zwillingsbruder Tristan mitfahren kann. Er und sein Bruder unternehmen traditionell zu Weihnachten einen Roadtrip nach Hause und dieses Jahr hatte Tristan die Planung. Ausgerechnet mit dem Kerl 5 Tage unterwegs zu sein, der ihr vor Jahren an Weihnachten das Herz brach, ist ein Albtraum, doch der Weihnachtsnotfall zu dem ihre Schwester Josie sie gerufen hat, ist noch schlimmer als befürchtet. Doch auch Tristan ist entsetzt nun mit zwei Weihnachtsfans unterwegs zu sein, die seine coolen Stopps für irgendwelchen Weihnachtskitsch boykottieren. Wie können Eineiige Zwillinge nur so unterschiedlich sein? Während auf Nick immer Verlass ist, lässt Tristan verlässlich Sams Herz höher schlagen, weswegen sie ihm in den letzten Jahren stets aus dem Weg ging. Das ist nun nicht mehr möglich und die Fahrt entwickelt eine ganz eigene Dynamik nicht nur für alle mitfahrenden Herzen.
Der Einstieg mit Sam, die mit ihren Weihnachtshandschuhen den Pannendienst anfleht hat mir sehr gut gefallen, ebenso wie ihre Mitbewohnerin versucht, diesen Weihnachtsfan aus der gemeinsamen Wohnung zu verbannen. Kaum dass sie losfahren fliegen auch schon die Fetzen, sowohl verbal, als auch musikalisch. Es ist ganz einfach zwei gegen einen und Tristan sieht sich um seinen Männertrip betrogen. Doch je weiter sie fahren, desto mehr muss er an Weihnachtshotspots halten und desto weniger können er und Sam einander aus dem Weg gehen. Oft genug mit katastrophalen Folgen, denn wenn nicht nur ihre Herzen stolpern, geht so einiges zu Bruch. Wie gut, dass die Brüder mit goldenen Kreditkarten geboren wurden, die sie dann nur zücken müssen. Sie hinterlassen tatsächlich eine Schneise der Verwüstung, ehe ihre Lippen zielstrebig zueinander finden. Ich hatte ja schon befürchtet, dass Familienoberhaupt Lady Rose ihnen ob ihrer Extravaganzen ihre Kredikarten sperrt, doch sie führt viel dunklere Pläne im Schilde. Pläne, die keinem der drei gefallen.
Zu Beginn schien Tristan der absolute Bösewicht und ich konnte überhaupt nicht verstehen, warum sich Sam nicht einfach den anderen Zwilling schnappt, aber nach und nach stellt man fest, dass es so einfach tatsächlich nicht ist und auch Tristan sein Image nicht ganz verdient. Alle drei sind nicht wirklich frei in ihren Entscheidungen, immer stehen ihre Familien dazwischen und das, obwohl sie sich schon seit Krabbeldeckenzeiten kennen.
Ich habe es ja nicht so mit Bad Boys, aber man lernt tatsächlich Tristan und Nick und ihre scheinbar ausweglose Lage verstehen, gegen die Probleme von Sams Familie alltäglich erscheinen. Dafür gibt es ja noch Lady Rose und Sams Konkurrentin Penelope. Doch sind sie wirklich beide so desaströs für Sam, wie sie meint? Ich kann Euch versprechen, dass immerhin ein Bösewichtel bleibt (ich wollte nicht das Geschlecht der Personifizierung des Bösen verraten). Anfangs haben mir die Wortscharmützel noch sehr gut gefallen, im Mittelteil zog es sich ein wenig, auch war es mir dann zu viel Lust und zu wenig Gefühl. Das gibt sich allerdings, sobald sie mit einer weiteren Katastrophe in Aspen landen und ein Fest der Entscheidungen auf sie wartet. Gemeinsam meistern es die drei jedoch und finden sogar ihr Glück.
Elise Eikermann und Jonas Minthe erzählen die Story aus jeweils den Perspektiven von Sam und Tristan. Beide gefallen mir sehr gut. Sie scheinen wirklich Spaß an ihrem Geplänkel zu haben und passen stimmlich sehr gut zusammen. Souverän meistern sie auch die lustvollen Szenen und man nimmt ihnen die entschlossene Meisterung aller Probleme am Ende wirklich ab. Ihr Happy End ist glaubhaft und auch ein wenig weihnachtlich!
Für Fans von romantischen und etwas spicy Weihnachten ab 16 Jahren.
Ich bedanke mich ganz herzlich beim Jumbo Verlag für mein Hörexemplar!
Hier findet Ihr eine Hörprobe um in romantische Weihnachtsstimmung zu kommen:
https://www.jumboverlag.de/index.php?searchItem=Single+all+the+way
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