Auf den ersten Blick verzaubert, Sonja Kaiblinger, ungekürzt
gelesen von Jodie Ahlborn
Dies ist der erste Band der neuen „Plötzlich verwandelt
Triologie“ der Autorin von „Verliebt in Serie“.
Ophelia hat nicht nur einen eigenwilligen Namen, sie hat
auch eine schönere und beliebtere Zwillingsschwester namens Lora, mit der sie
bei ihren noch merkwürdigeren Tanten Rose, Melli und Helli (Drillingen) in
deren argwöhnisch beäugten Herrenhaus in Edingburgh. Jede bewohnt eine eigene
Etage und dazwischen wuselt das pupsende Hausschwein herum. Obwohl sie die
weibliche Hauptrolle Julia in der Schulaufführung spielen soll, traut sie sich
nicht ihrem männlichen Co-Star Adrian eine Einladung zu ihrer 16. Geburtstagsparty
zu geben. Als sie sich endlich einen Ruck gibt und ihm die Einladung heimlich
zustecken will, verwickelt sie sich in eine Abfolge unzähliger Peinlichkeiten
und ihr wächst ein Bart! Offensichtlich hat sie die geheime
Verwandlungsfähigkeit von Mehrlingen in ihrem Clan geerbt. Doch niemand hat sie
in deren Geheimnisse eingeweiht, da alle glaubten Ophelia bliebe verschont. Um
nicht statt auf der ersehnten Party in den Highlands bei ihrem gefürchteten
Großonkel zu laden, muß sie schleunigst lernen, diese Verwandlungen zu
beherrschen. Dies soll sie beweisen, indem sie es lernt, sich bis zu ihrem
Geburtstag in den perfekten und daher langweiligen Cliff zu verwandeln.
Welcher Teenie hat nicht das Gefühl von einer Peinlichkeit
in die nächste zu stolpern? Alle scheinen zu wissen was zu tun ist, was
angesagt ist und was nicht, nur man selbst stolpert ahnungslos durchs
Schulleben. Während das einige junge Mädels schon an den Rande der Verzweiflung
zu treiben scheint (warum sonst sollten sie wohl stundenlang mit ihren besten
Freundinnen telefonieren/chatten/chillen?) muß Ophelia noch ein verzwicktes
Familiengeheimnis ergründen und ihre magischen Fähigkeiten kontrollieren
lernen. Das ist so viel auf einmal, da hat sie gar keine Zeit verrückt zu
werden! Dass Jungen sie nun plötzlich auch wahrzunehmen beginnen und das nicht
nur als guten Kumpel, macht die Situation nicht gerade einfacher. Jawoll,
Jungen im Plural, da kommt wirklich einiges auf Ophelia zu, die gar nicht
darauf vorbereitet ist und bislang doch lieber unauffällig blieb. Das ist
wirklich lustig, spannend und romantisch zugleich. Dadurch, daß Ophelia und
ihre Spontanverwandlungen immer unter Beobachtung stehen, ohne, daß sich Ophelia
dessen bewußt ist oder das wann und wie spürt, ist es auch ein wenig unheimlich.
Ach ja, dieser merkwürdige Geier, der sie oft aus der Luft beobachtet, trägt
natürlich auch zur etwas gruseligen Spannung bei.Ich bin nun total neugierig,
wie es weitergeht und fürchte, daß ich wieder ein Jahr auf die Fortsetzung
warten muß, so wie bei den übrigen Reihen der Autorin.
Die Geschichte ist wirklich sehr kurzweilig und frisch
geschrieben, man leidet mit Ophelia direkt mit, das Herz klopft, egal, ob
gerade auf der Flucht vor den Gehilfen ihres unbekannten Onkels, des aktuellen
Fettnapfes in welchem sie sich befindet oder ihres Liebeswirrwarrs. Erzählt
wird ausschließlich aus Ophlias Perspektive in Ich-Form, so daß sämtliche
Eindrücke und Gedanken sich unmittelbar aus Ophelias Kopf in das Ohr der
Hörerin strömen. Jodie Ahlborn liest Ophelias unglaubliche Abenteuer mit ihrer
unverkennbaren Stimme jung und lebendig. Die ungekürzte Lesung lässt nichts
aus, man kommt in den vollen Genuss jedes Wortes auf rund 8 Stunden Hörspaß auf
1 mp3—CD. Erwähnen möchte ich die hervorragende Aufnahmequalität mit absolut
ausbalancierter Lautstärke und ohne hörbare Atmer der Sprecherin. Diese ist in
einem platzsparenden Klapp-Papp-Taschencover, gestaltet von Daniela Kohl, der
Illustratorin der erfolgreichen Comicromanreihe „Mein Lotta-Leben“ unverkennbar
und doch optisch an das höhere Alter dieser Zielgruppe angepasst. Kommentar
meiner Tochter: darf ich das auch mal hören? Jodie Ahlborn und Sonja Kaiblinger
finde ich ja auch toll! Ja, aber ein bißchen älter werden darf sie dann wohl
doch noch. Wobei Band 1 bislang keine ausgesprochene „Knutschi“-Geschichte ist,
in den Sommerferien hat sie dann genug Zeit um 8 h am Stück zu lauschen, denn
bei dem mp3-Format wird sie noch schlechter Hörpausen einlegen können. Der
Wiedereinstieg wird durch Tracks alle rund 5 Minuten erleichtert, es fehlt
allerdings eine Trackliste, man sollte sie gut den Track merken, an dem man
pausierte. Dafür gibt es eine Kurzbiografie mit Bild von Sonja Kaiblinger und
Jodie Ahlborn. Die Geschichte ist toll und super vertont, ich bin nur nicht der
größte Fan von mp3-Formaten, wobei ich den Platzspareffekt dieser Verpackung
toll finde und da unsere Digital-Daten immer mal wieder verschwinden, bin ich
sehr froh über den Tonträger.
Wem „Verliebt in Serie“ gefällt, der ist bei dieser neuen
Triologie bestens aufgehoben. Wieder eine gelungene Kombination aus Magie,
Liebe und dem ganz normalen Wahnsinn eines jeden Teenagers!
Tolle Reihe für Mädels ab 12 Jahren!
Ich bedanke mich ganz herzlich beim Bloggerteam der
Oetinger-Gruppe, daß uns dieser Wunsch erfüllt wurde!
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