Sonntag, 1. Juni 2025

Mörderfinder (5) – Das Muster des Bösen, Arno Strobel, gelesen von Dietmar Wunder, Argon Verlag, MP3 6 h 44 Min. gekürzt

Mörderfinder (5) – Das Muster des Bösen, Arno Strobel, gelesen von Dietmar Wunder, Argon Verlag, MP3 6 h 44 Min. gekürzt


Fallanalytiker und Ex-Hochschuldozent und Ex-Kriminalkommissar Max Bischoff und sein neuer Partner Dr. Marvin Wagner stehen kurz vor der Eröffnung ihrer gemeinsamen Kanzlei. Alle Vorbereitungen für den morgigen Empfang laufen auf Hochtouren, als ein ungebetener Gast ihnen einen ungewöhnlichen ersten Auftrag anbietet: er Kai Weinand ist Frisör in der Trierer JVA, wo sein bester Freund, ein erfolgreicher Trierer Geschäftsmann Felix Klinke eine Haftstrafe wegen versuchter Kindesentführung absitzt. Nachdem Klinkes siebenjähriger Sohn entführt, missbraucht und ermordet wurde. Der damalige Täter war kurz zuvor nach einer lächerlich kurzen Haft entlassen. Völlig von Sinnen wollte Klinke die Tochter der Richterin entführen, damit sie versteht, dass man mit solchen Tätern kein Verständnis hat. Doch sein Plan geht schief und er wird erwischt, noch vor Vollendung der Entführung. Als nun der neunjährige Sohn eines anderen Strafrichters entführt wird, fühlt er sich schuldig, weil er fürchtet, dass seine Tat den jetzigen Täter angestiftet haben könnte. Der Täter hat zu ihm Kontakt aufgenommen und prahlt damit ihm zeigen zu wollen, wie es richtig geht. Max soll unbedingt den entführten Jungen finden, auf seine Kosten. Schnell wird die Leiche des Jungen gefunden und auch andere Fälle von bestialischer Selbstjustiz an den Liebsten von Staatsanwälten und Richtern, die ungewöhnlich milde Urteile in eindeutigen Fällen aus falsch verstandenen Verständnis für die Täter erwirkten, häufen sich. Max und Marvin ist klar, dass die Zeit drängt, wenn sie das nächste Opfer, ein junges Mädchen retten wollen. Es ist erstaunlich, von wie vielen Seiten sie Hilfe und Unterstützung angeboten bekomen und schon bald geraten auch sie in den Fokus des scheinbar wahnsinnigen Täters.


Ein Plus der Reihe ist auf jeden Fall Sprecher Dietmar Wunder, der mit seiner melodischen warmen und doch männlich-markanten Stimme Max Bischoff auf Anhieb eine ebenso sympathische, wie kompetente Note verleiht. Man nimmt ihm den ausgestiegenen Kriminalbeamten und Fallanalytiker ebenso ab, wie den exzentrisch brillianten Wissenschaftler Dr. Marvin Wagner, Max neuen Partner. Sobald die Geschichte in Marvins Bereich wechselt, klingt Dietmar Wunder leicht exaltiert und verschwurbelt. Kein Wunder, dass Dr. Wagner auf den ersten Blick aufgrund seiner Tatoos und Piercings erst mal unterschätzt wird, spätestens bis sein Gegenüber merkt, dass es schwierig ist, ihm verbal das Wasser zu reichen. Sobald der Sprecher zu Jana Brosius oder Staatsanwältin wechselt, wird sein Timbre weicher und wärmer, ohne affektiert zu klingen. Das empfinde ich als sehr angenehm. Natürlich kommen noch andere liebgewonnene Charaktere des Mörderfinder-Universums vor wie Max-Expartner Böhmer, oder seine Schwester Kirsten, die er dieses Mal jedoch nicht mit hineinzieht. Dieser Fall ist eine ziemliche Max-Marvin-Show, die allerdings recht erstaunt sind, dass ihnen bereits vor bzw. mit Eröffnung ihrer neuen Detektei zwei kostenlose Ermittlungsassistenten anbieten: der Gefängnisfrisör Kai Weinand und Kriminalkommissar a.D. Weiss.


Die Geschichte ist etwas komplex, aufgrund der Vielzahl an Entführungen und der freiwilligen Helfer die Max und Marvin zur Seite stehen. Doch können sie ihren neuen Gehilfen trauen? Reicht es auf sein Bauchgefühl und seine Menschenkenntnis zu vertrauen? Max plagen immer wieder Zweifel und Schuldgefühle. Nicht nur die Zuhörenden werden immer wieder von den Ereignissen und seinen Wendungen, die immer neue Verdächtige ins Licht rücken verwirrt, auch Max zweifelt an sich und seinen Fähigkeiten. Das macht ihn sehr menschlich, auch wenn Marvin weiterhin unerschütterlich bleibt. Kein Wunder, ist er doch frisch verliebt... Diese zarten Gefühle mildern das ernste Thema der viel zu milden Strafen gerade im Sexualstrafrecht ab, so dass man die Geschichte besser verkraftet. Bereits vor diesem neuen Fall wurden immer wieder Rufe nach einer Verschärfung des Sexualstrafrechts laut, doch das ist tatsächlich nicht das Problem, sondern die viel zu milden Strafen, die oft wie Schläge ins Gesicht der Opfer und ihrer Angehörigen wirken. Ich hoffe, dass viele Strafrichter und Staatsanwälte diesen neuen Mörderfinder hören oder lesen, denn auch ich ärgere mich gerade über viel zu milde Strafen, die allzu oft zu gefährlicher Selbstjustiz führen....


Ein interessantes und sehr wichtiges Thema, allerdings geht es mir am Ende etwas zu schnell und die Vielzahl an neuen Personen ist für mich etwas schwierig. Dennoch habe ich auch diesen Fall gerne gehört und empfehle ihn gerne weiter.


Ich bedanke mich ganz herzlich beim Argon Verlag für mein Hörexemplar!


Hier findet Ihr eine Hörprobe:

https://www.argon-verlag.de/hoerbuch/arno-strobel-moerderfinder-das-muster-des-boesen-9783839821558


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Freitag, 30. Mai 2025

Detektivagentur Christie & Agatha (1) Ein Beweisstück verschwindet, Pip Murphy, Illustration, Roberta Tedeschi, dtv Verlag

Detektivagentur Christie & Agatha (1) Ein Beweisstück verschwindet, Pip Murphy, Illustration, Roberta Tedeschi, dtv Verlag


Die Zwillinge Christie und Agatha (10) wachsen in Torquay Anfang des 20. Jahrhunderts auf. Die ruhige Agatha, die später mal Schriftstellerin werden möchte, hat stets ihr Notizbuch zur Hand, während ihre wildere Schwester Christie nie ohne technische Gimmicks anzutreffen ist. Ihr könnte ja ansonsten langweilig werden, wie heute beim Teebesuch der strengen Nachbarin Mrs. Trellis. Diese ist so angetan von der „wohlerzogenen“ Agatha, dass sie sie zu einem Teebesuch bei den Duponts einlädt, zu dem auch Sir Arthur Conon Doyle und ein gewisser Sir Alexander Fleming (ebenfalls ein Schotte) eingeladen sind. Sir Alexander Fleming möchte wohl seine neueste wissenschaftliche Entdeckung präsentieren. Doch kaum hat Agatha ihr Sandwich verputzt, ist der gute Doktor entsetzt: seine wissenschaftliches Beweisstück, ein Sandwich bestrichen mit Schimmelsaft ist verschwunden! Dabei hatte er es doch extra geschützt unter eine Glasglocke gelegt! Dank der Anwesenheit des berühmten Kriminalschriftstellers sollte sich dieses Mysterium schnell aufklären lassen, denkt Agatha. Tatsächlich redet dieser jedoch nur von Feen, die ihre Hand im Spiel haben müssen. Beherzt nimmt Agatha die Ermittlungen auf, um die Fördergelder für Sir Alexander zu retten, denn seine Entdeckung könnte für die ganz Menschheit von Bedeutung werden, wenn man seinem Assistenten glaubt.


Ein spannender Krimi für Leseanfänger mit historischem Bezug, bei dem die Jungleser neben dem spannenden Rätsel auch noch etwas erfahren, was früher für Kinder gar nicht selbstverständlich war: Infekte mittels Antibiotika zu heilen, war vor dieser Entdeckung unmöglich. Viele Kinder und Erwachsene starben damals an Krankheiten, die heute ihren Schrecken verloren haben. Das erfährt man ganz nebenbei und am Ende des Buches gibt es dann noch eine Übersicht über die historischen Persönlichkeiten, die die Zwillinge hier treffen und einen Überblick über die zugrundeliegenden Fakten.


Hauptsächlich geht es aber um den Spaß mit den ungleichen Zwillingen und die Erleichterung, darüber, dass es heutzutage selbstverständlich ist, dass man Kinder nicht nur sieht, sondern auch hört. Klingt nicht so spaßig, oder? Zum Glück sind die Eltern der Mädchen nicht so verstaubt, immerhin verfügt ihre Mutter auch über ganz besondere Fähigkeiten, da verwundert es wenig, wenn ihre Töchter besonders gut logisch kombinieren können.


Die Schrift ist schön groß, wenn auch mit Serien und nicht in Fibelschrift. Dadurch fällt es leichter nicht in der Zeile zu verrutschen und die Leseanfänger können sich schon wie „richtige“ Leser fühlen. Die Geschichte wird zwar mit zahlreichen Illustrationen von Roberta Tedeschi geschmückt, weist aber wie „richtige“ Bücher auch richtige (kurze) Kapitel mit Überschriften auf. Der Text ist für Kinder gut verständlich und die Sätze nicht zu lang. Lesen soll ja nicht anstrengen und daher peppen die Dialoge die Story noch mal zusätzlich auf. Mit Humor, denn die Erwachsenen sind bisweilen etwas seltsam und Beobachtungsgabe lässte Pip Murphy ihre jungen Heldinnen, dieses Rätsel lösen, das für die Menschheit von großer Bedeutung gewesen wäre, wäre es denn so gewesen. Als Agatha Christie Fan musste ich diese Reihe natürlich kennenlernen!


Eine schöne neue Reihe für Leseanfänger, die gerne ermitteln, aber ohne das es blutig ist. Zum Schluss bekommen die Schwestern noch Verstärkung durch den gleichaltrigen Auguste Dupont, so dass ich schätzte, dass wir ihn im nächsten Band wiedertreffen werden. Dadurch wird diese neue Reihe auch für Jungen interessant. Altersgerecht ist die Geschichte zwar kniffelig, aber absolut gewaltfrei und unblutig.


Ein schöner fiktiver Blick in vergangene Ermittlungen. Für alle Leseanfänger/innen die gerne Detektivgeschichten mögen und sich vielleicht noch für vergangene Zeiten interessieren.


Ich bedanke mich ganz herzlich bei dtv Verlag für diesen ungewöhnlichen Reihenauftakt für Erstleser!


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