Samstag, 10. Mai 2025

Monsieur Lucile und die Suche nach dem Glück, S. Sagenroth, BoD

Monsieur Lucile und die Suche nach dem Glück, S. Sagenroth, BoD


Die junge Luisa lässt sich etwas glücklos durch das Leben treiben. Sie ist nicht unglücklich, aber definitiv planlos und nimmt das leben, wie es kommt! Weder ihren Traumjob, noch ihren Traummann hat sie bisher gefunden, nur ihren Traumkater! Als an Neujahr ihre völlig aufgelöste Mutter anruft, dass ihre Oma Elsa und ihr Rollstuhl aus dem Heim verschwunden seien und sie sie doch bitte suchen solle, macht sich Luisa auf den Weg. Ihre unkonventionelle Oma wird nur finden, wer an unüblichen Orten sucht und tatsächlich wird sie fündig. Doch Elsa ist nicht alleine, sie ist in Gesellschaft weiterer Glückloser und sie warten nur auf sie, denn nur zu viert können Sie diese Suche nach dem Glück durch Zeit und Raum starten, denn es bedarf unbedingt vier Glückloser hat vor über 40 Jahren der charismatische Jean-Baptiste Lucile der faszinierten, jungen, schönen Elsa anvertraut, gemeinsam mit seiner magischen Kamera. Ehe sie ahnt wie ihr geschieht ist Luisa gemeinsam mit Oma Elsa, dem obdachlosen Altrocker Fiete und dem Schriftsteller-/Lehrer mit Schreibblockade Frederic auf dem Weg zur Weltausstellung in Paris im Jahre 1900.


Monsieur Lucile bleibt lange im Verborgenen und erscheint eher wie ein Mythos, eine verblassende Liebschaft, an die Elsa voller Nostalgie immer wieder zurückdenkt? Oder gibt es ihn doch? Wer sind eigentlich diejenigen, die in den Zwischenkapiteln immer wieder auftauchen? Keine Sorge, deren Identität wird schon noch enthüllt und auch Monsieur Lucile werden wir beim Lesen noch kennenlernen und nicht nur ihn! S. Sagenroth nimmt uns mit auf eine Reise zu aufregenden Momenten der jüngeren Vergangenheit. Sei es der emotionale Mauerfall in Berlin oder die Weltausstellung 1900 in Paris, als der Eiffelturm neue architektonische Maßstäbe setzte und die Malerei einem die Sinne vernebelte, oder die Maler mit vernebelten Sinnen malten? Egal! Unsere vier Glücksritter dürfen einen der ganz großen dieser Zeit treffen und mit ihm nicht nur ein Gläschen Absinth trinken. Der Rausch der Sinne war aber wohl zu jeder Zeit und an jedem Ort sehr beliebt, wobei der Freudentaumel und knallende Sektkorken beim Mauerfall reichten, nicht jedoch in den Elendsvierteln im Berlin der goldenen 20er, als Elend und Überfluss bisweilen gemeinsam feierten und die Gefahr nicht weit war.


Auch Woodstock war nicht unbedingt für seine Abstinenz bekannt, wohl aber für die ausgelassene und friedliche Stimmung, ganz anders als das Altamont Free Concert, das mich wahrscheinlich von allen Reisen am meisten fasziniert hat, weil ich von diesem Auftritt der Rolling Stones und diesem als Ostküstengegenstück zu Woodstock gedachten Konzert mit Musikgrößen ihrer Zeit noch nie gehört hatte, trotz des dramatischen Ausgangs. Diese punktuellen Einblicke in kurze Momente des Zeitgeschehens gefallen mir sehr gut, allerdings ging bei mir vor lauter Staunen bislang etwas das Gefühl für seine Protagonisten verloren. Vor allem Fiete konnte mich nicht wirklich packen und Elsas Exzentrik war für mich manchmal auch etwas zu egozentrisch, oder doch nicht? Vielleicht ging es ihr vor allem um das Glück ihrer bis dato glücklosen Mitreisenden... Eine Frage, die ich mir beim Lesen immer wieder stellte und ich unbeantwortet lassen musste. Es sind auf jeden Fall nicht die typischen Romanhelden und deswegen erleben sie auch untypische Abenteuer... doch letztendlich... das will ich aber nicht verraten, lest es selbst nach!


Kann nur das Glück finden, der es sucht? Oder reicht es einfach empfänglich für das Glück zu sein? Wohl eher letzteres, zumindest lassen mich diese vier Abenteurer hoffen, dass jeder eine Chance hat!


Ich bedanke mich ganz herzlich für mein Rezensionsexemplar!


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Mittwoch, 7. Mai 2025

Farben lernen mit dem Blätterdieb, Alice Hemming, Nicola Slater, Baumhaus Verlag

Farben lernen mit dem Blätterdieb, Alice Hemming, Nicola Slater, Baumhaus Verlag


Die beliebten Charaktere aus der Blätterdieb-Reihe Vogel und Eichhörnchen mit ihren riesigen Kulleraugen nehmen uns mit in ihre kunterbunte Welt. Dabei unterlaufen ihnen aus dem Gedächtnis auch schon mal Fehler, aber das macht ja nichts, man kann einfach nachschauen und schon ist alles klar! Das ist für die Kleinen sehr tröstlich, dass auch Buchhelden sich schon mal irren können, aber auch sehr witzig, weil hier gerade ein Hase mit einem Reh verwechselt wird und die kennt doch eigentlich jedes Kind, oder? Schön finde ich, dass die zwei Freunde wirklich nett mit einander umgehen und niemand wegen eines Irrtums ausgelacht wird. Nur die kleinen Leser können sich freuen, dass sie es besser gewusst hätten, oder eben nicht.


Die Illustrationen sind nicht nur sehr freundlich, sondern auch sehr farbenfroh und klar. Der Blick ist auf das Wesentliche gerichtet, die Bilder nicht überfrachtet. Es ist halt für die ganz Kleinen und kein Wimmelbuch. So werden die Kleinen nicht überfordert, sondern können stets die Farben und die zwei kleinen quirligen Helden im Blick behalten und sich auf die nächste spannende Klappe zum öffnen freuen. Auch die Texte von Alice Hemming der Dialoge der zwei sind fröhlich und lebendig, aber dennoch zugleich kurz und knapp und leicht verständlich. Da sollten nicht viele Erklärungen nötig sein, denn alles war noch nicht bekannt ist, sollte sich aus den Illustrationen von Nicola Slater selbst erklären. Sprachlich finde ich die Übersetzung aus dem Englischen von Jennifer Buchholz sehr rund und gelungen.


Die dicken, festen Klappen aus dicker Pappe sind stabil und werden nicht gleich beim ersten Öffnen durch kleine Patschehände kaputt gehen. Die Seiten lassen sich zudem nebelfeucht abwischen, falls man mal nicht aufgepasst hat und das Kind mit Marmeladenfingern oder ähnlichem nach dem Buch gegriffen hat. Das schult das Auge, die Augen-Hand-Koordination und die Motorik, wenn man die Klappen in die richtige Richtung öffnet, statt sie abzureißen. Zum Staunen und entdecken machen die Klappen richtig Spaß, nicht nur den Kindern.


Besonders gut gefällt mir, dass die Geschichte mit einer Szene endet, die auch prima das zu Bett gehen einleiten kann... So passt es eigentlich immer. Durch seine handliche Größe ist es auch optimal für unterwegs und passt gut in die Tasche.


Kein Wunder, dass die Reihe so erfolgreich ist. Warum die Reihe Blätterdieb heißt erfahren wir hier zwar nicht, aber das spielt für die kleinen Szenen auch keine Rolle.


Spielerisch und mit Spaß die Farben lernen für Kinder ab 2 Jahren!


Ich bedanke mich ganz herzlich bei der Lesejury für mein Rezensionsexemplar!


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