Freitag, 18. April 2025

Keine Party ist auch keine Lösung, Anna Maria Prasler, gelesen von Uta Dänekamp, Rubiton Verlag, 1 MP3 ungekürzt 158 Minuten

Keine Party ist auch keine Lösung, Anna Maria Prasler, gelesen von Uta Dänekamp, Rubiton Verlag, 1 MP3 ungekürzt 158 Minuten


Jagoda lebt seit 6 Monaten mit ihrer polnischen Mutter im Frauenhaus, nachdem ihre Mutter wieder enttäuscht zum 2. Mal vor ihrem gewalttäigen Vater geflohen ist. Jetzt lebt sie im Frauenhaus an der Grenze zu Polen, also gar nicht so weit weg von ihrer geliebten Babschka, ihrer Oma. Aber da die Adresse von Frauenhäusern geheim bleiben muss, kann diese natürlich noch nicht einmal für ihren Geburtstag in wenigen Tagen zu Besuch kommen. Wie damals vor 5 Jahren soll es eine kleine feine Feier, mit allen Bewohnern des Frauenhauses werden. Aber nicht mit Jagoda! Zum einen, will sie die gleichaltrige Jules, die große Schwester von Putzi, nicht dabei haben. Auch wenn Putzi eine super Ersatzschwester ist, ist Jules eine Plage. Sie will immer alles in die Luft sprengen. Was stimmt bloß nicht mit ihr? Zum anderen ist das Mia, das neue Mädchen in ihrer Klasse, die als einzige nett zu ihr ist und sie nicht wegen ihrer abgetragenen Klamotten hänselt. Als sie erfahren hat, dass Jagoda am Freitag Geburtstag hat, fragt sie sofort, ob sie eingeladen wird und Jagoda sagt zu. Sie will unbedingt, dass Mia ihre Freundin wird und dass es eine richtig tolle Party mit allem Drum und Dran wird – nur, wie soll das gehen?


Jagoda ist polnisch und heißt Blaubeere und sie hasst ihren Namen und würde so gerne Jasmin heißen. Aber niemand nennt sie so und so hasst sie stattdessen einfach fast alles was blau ist! Aber das ist gerade ihr geringstes Problem....


Anna Maria Prasler gewährt sehr einfühlsam und für Kinder gut verständlich den Einblick in das Leben im Frauenhaus. Wobei einige Dinge nicht so thematisiert werden, weil das für die Altersgruppe nicht so spannend ist, z.B. warum Jagodas Mutter so arm ist, obwohl sie den ganzen Tag arbeitet.... Arbeitende Bewohnerinnen des Frauenhauses müssen die Unterkunft nämlich bezahlen und zu den Kosten gehören eben auch die für die Mitarbeiterinnnen! Klar, dass da nicht mehr allzu viel für anständige Klamotten oder andere Annehmlichkeiten übrig bleibt. Jagoda hat also echte Probleme bei der Planung, denn Geld hat sie keines, aber dank ihrer Tierliebe, verdient sie sich welches und muss es mit Bedacht einsetzen. Zum Glück schafft sie es, über ihren eigenen Schatten zu springen und die übrigen Bewohnerinnen und ihre Kinder um Hilfe zu bitten. Sie ist nämlich für ihr Alter schon viel zu erwachsen und übernimmt immer viel zu viel Verantwortung, da ist es mal sehr angenehm etwas davon abzugeben. Da es den anderen aber ganz ähnlich geht, müssen sie in der Not sehr erfinderisch werden. Aufgeben oder versagen steht nicht zur Auswahl, dafür steht für Jagoda viel zu viel auf dem Spiel. Außerdem ist es wie immer im Leben, es kommt alles ganz anders als geplant und wird dann ganz anders und viel besser als erhofft! Dazwischen muss Jagoda aber wirklich noch so einiges verkraften und ihr Name ist da ihre geringste Sorge! Dafür liefert sie ihren Zuhörerinnen aber auch tolle Partyideen!


Uta Dänekamp spricht frech und energisch diese junge, entschlossene Heldin, die keinen leichten Start hat, aber nicht aufgibt. Mit vielen Stimmnuancen kann sie wunderbar die vielen Stimmungschwankungen der Geschichte zum Leben erwecken. Denn natürlich erfahren wir nicht nur das Schicksal von Jagoda und ihrer Mutter, sondern auch von einigen anderen Bewohnerinnen und ihren Kindern. Damit zeigt uns Anna Maria Prasler, dass es jede treffen kann. Gewalt in der Beziehung ist völlig schichtunabhängig und so werden ganz nebenbei, hoffentlich, Vorurteile abgebaut.


Ein sehr wichtiges Thema, dass viel zu wenig beachtet wird, einfühlsam und doch abwechslungsreich präsentiert.


Ich bedanke mich ganz herzlich bei Uta Dänekamp für mein Rezensionsexemplar.


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Mittwoch, 16. April 2025

Monsoon – Original indisch kochen, Asma Khan, DK Verlag

Monsoon – Original indisch kochen, Asma Khan, DK Verlag


Asma Khan ist nicht nur eine der bekanntesten Köchinnen Großbritanniens, sie ist auch Anwältin und macht sich für die Rechte von Frauen, insbesondere solche indischer Herkunft oder in Indien stark. In ihrem preisgekrönten indischen Restaurant in London beschäftigt sie ausschließlich Immigrantinnen, denen sie so eine Chance auf ein selbstbestimmtes Leben bietet. Während ihres Jurastudiums in Cambridge, gründete sie eine Suppenküche, die so erfolgreich war, dass sie sich an ihr erstes Restaurant wagte. Das fand ich sehr faszinierend, weil ich während des ewigen Lernens vor dem Examen mit dem Kochen und Backen angefangen habe, um endlich mal zu sehen, was ich mache... Sie feiert mit ihren Rezepten die indische Kultur, die Aromenvielfalt und die Gerichte, die auf die Jahreszeiten und die Temperaturen abgestimmt sind. Weil Kochen und Essen für sie vor allem mit Geselligkeit verbunden sind, unterbreitet sie immer wieder ganz unterschiedliche Menüvorschläge für allerlei unterschiedlich Gelegenheiten, kombiniert aus hier vorgestellten Gerichten.


Bevor es losgeht, erklärt sie allerdings die 6 ayurverdischen Geschmacksrichtungen und das notwendige Rüstzeug für die indische Küche, wie Kochen mit Ghee, die Zusammenstellung der eigenen Gewürzmischungen oder Kochen mit Joghurt. Das hilft auch ungemein, wenn man mal die Rezepte auf den eigenen Gaumen abwandeln möchte.


Da es Asma Khan auch um die Liebe zu ihrer Herkunft geht, ist dieses Buch auch gespickt voll mit wunderschönen, atmosphärischen Farbfotos von Märkten, Gewürzständen, Stoffen mit typischen Farben und Mustern oder indischen Innenhöfen oder Festmahlen. Keine Sorge, natürlich sind die jeweiligen Gerichte auch appetitlich fotografiert, aber es ist noch ein Plus, dass sie uns auch sprachlich und bildlich mit in ihre Heimat einlädt und dazu auch immer noch ein wenig schreibt. Ein Kochbuch nicht nur für den Geschmack, sondern auch für das Gefühl und die Seele. Schon die Aufmachung in mattem royal blau mit goldener Prägung oder einfach unifarbener Reliefprägung finde ich optisch und haptisch unglaublich ansprechend. Ein rundum sehr geschmackvolles Buch, in jeder Hinsicht der Bedeutung.


Natürlich habe ich mein indisches Lieblingsgericht Aloo Gobi Bhaji (gebratene Kartoffeln mit Blumenkohl- Curry) nachgekocht und als süße Nachspeise die indischen Bananen-Küchlein Kolar Pitha (zur Verwertung überreifer Bananen, es muss ja nicht immer Bananenbrot sein). Beides kam sehr gut an und es werden noch einige Dals folgen. Die Rezepte sind übersichtlich und gut verständlich und lassen sich gut nachkochen. Allerdings hat man nicht immer alle Zutaten gleich zur Hand. Die Bananen-Küchlein benötigen allerdings lediglich überreife Bananen.... was gerade im Sommer kein Problem ist.


Grundsätzlich sind die Gerichte für Alles-Esser, sie sind mit Fleisch und Fisch oder eben auch ohne, also sowohl vegetarisch, als auch vegan. Unter den 80 Rezepten gibt es also für alle etwas, je nach Jahreszeit und Geschmacksrichtung.


Das Buch gliedert sich wie folgt:

-Monsun

-Die sechs ayurvedischen Geschmacksrichtungen

-Grundzutaten und Techniken


-Grishsho (Sommer)

-Borsha (Monsun)

-Shôrot (Herbst)

-Hemonto (Trockenzeit)

-Sheet (Winter)

-Boshonto (Frühling)


-Register

-Dank

-Die Autorin


Die Idee der saisonalen Küche wird hier vor allem auch durch das indische Klima geprägt und macht daher absolut Sinn. Es geht weniger um die saisonale Verfügbarkeit von lokalen Zutaten, als nach dem passenden Geschmack für die jeweiligen Temperaturen. Es ist eine Art ganzheitliches Kochbuch für alle Sinne, das auch dazu aufruft durch Kochen und gemeinsame Mahlzeiten zu verbinden und Wert zu schätzen. Kochen ist Gefühl!


Ich bedanke mich ganz herzlich bei DK Verlag für mein wunderschönes Rezensionsexemplar!


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