Der Ehevertrag, Klare Regeln vereinbaren und Streit vermeiden, Stiftung Warentest, Finanztest
Das Inhaltsverzeichnis ist klar strukturiert und hilft, sich zu orientieren und schnell die relevanten Kapitel zu finden. Das Wichtigste im Überblick: Güterstand, Versorgungsausgleich (was bitte schön ist das eigentlich?) Unterhalt fair regeln.
Es wird ganz klar darauf hingewiesen, das privatrechtliche Verträge nicht unbedingt bindend sind. Daher sind Eheverträge, wenn man auf Nummer sicher gehen will, notariell anzuschließen. Das kostet aber und zumindest ist der Vertrag bindend, was wichtig ist, wenn man diesen Vertrag vor der Eheschließung vornimmt. Sofern es sich um eine Scheidungsfolgenvereinbarung handelt, kann dies auch bei Gericht protokolliert werden, dann sollten aber beide Seiten anwaltlich vertreten sein. Der gerichtliche Vergleich ist auch nicht umsonst, aber ist günstiger als ein außergerichtlicher Vergleich, die Justiz muss die Wirksamkeit im Auge behalten und er ist bindend! In diesem Fall kann ich noch bis zum Gerichtstermin verhandeln. Wenn ich ihn vorher beim Notar abschließen will, dann kann ich auch die Scheidung erst durchführen, wenn Einigkeiten über die Scheidungsfolgen besteht. Das kann durchaus länger dauern. Ich finde es daher sehr sinnvoll, das hier Muster für die typischsten Vertragstypen vorliegen mit Hinweisen was ihre Besonderheiten sind und für wen sie besonders interessant sind. Ich habe nämlich auch schon unterirdische Notarverträge gelesen, die die Grundlage vieler und teurer Rechtsstreite waren. Sich vorher selbst zu informieren spart Zeit, Geld und Ärger.
Ich finde dies sehr gut und übersichtlich, aber ich bin ja auch Volljuristin, ich kann also nicht ganz so beurteilen, wie dies für Laien ist, denn die Materie ist wirklich komplex und kompliziert. Hier wird aber definitiv versucht, diese komplizierten Zusammenhänge strukturiert und so einfach wie möglich zu erläutern.
Anhand von Beispielen werden typische Fälle erklärt und jedes Kapitel hat eine kurze Zusammenfassung zu Beginn, damit man nicht das ganze Kapitel lesen muss, um zu wissen, ob es für einen selbst relevant ist.
Aber Achtung: unser aktueller Justizminister treibt gerade die Reform des Familienrechts mit Hochdruck voran, wahrscheinlich in der Befürchtung, dass nach der nächsten Wahl seine politische Meinung nicht mehr zählen wird. Wie lange diese Regelungen alle Bestand haben werden, bleibt abzuwarten. Da die aktuelle Regierung aber nicht gerade durch Harmonie glänzt, kann es auch sein, dass erst mal alles so bleibt, wie in diesem praxisorientierten Leitwerk beschrieben.
Das Buch ersetzt keine anwaltliche Beratung, aber gerade in komplexen Fällen bereitet es einen gut vor und vermittelt auch Vorstellungen für Verhandlungsspielräume. Es erleichtert auch die Einschätzung, ob der entworfene Vertrag vielleicht gar nicht das Gelbe vom Ei ist.
Ich bedanke mich ganz herzlich bei der Agentur Buchcontact und Stiftung Warentest für mein Renzensionsexmplar.
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