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Code Name Verity, Elizabeth Wein, dtv, gelesen von Rosa Thormeyer und Nina Gummich,
Hörcompany 2 MP3 11 Std. 35 Minuten ungekürzt
Die jüdisch stämmige Schottin Maddie und die junge adelige
Schottin Lady Julia Beaufort- begegnen sich im Norden Englands, als sie bei der
Arbeit der Frauencorps der britischen Luftwaffe Schutz vor einem Bombenangriff
suchen. Maddie, die junge Pilotin und Schrauberin ist sofort verzaubert von der
ebenso schönen, wie gebildeten und charismatischen, aber eben auch völlig
orientierungslosen Julie. Sie scheinen so gegensätzlich wir Tag und Nacht und
dennoch werden sie auf Anhieb beste Freundinnen, fasziniert von der jeweiligen
Verrücktheit der anderen. Entsprechend ihrer Fähigkeiten werden sie für
verdeckte Einsätze zugunsten der Truppe geschult und keine von ihnen wäre je
auf die Idee gekommen, dass sie eines Tages gemeinsam über den Ärmelkanal zu
einem Einsatz fliegen würden. Doch die kleine Maschine fängt Feuer, besorgt um
Julies Leben lässt Maddie diese mit einem Fallschirm abspringen und bringt die
Maschine bei einer Bruchlandung zu Boden, ohne die gefährliche Ladung –
Plastiksprengstoff zu beschädigen. Alle sind beeindruckt, nur Maddie ist
verzweifelt, sie hat keine Ahnung wo Julie steckt und ob es ihr gelungen ist,
ihren Geheimauftrag zu erfüllen. Da ihr Flugzeug zerstört ist und das Wetter
unbeständig und gefährlich, muss auch Maddie, die Pilotin deutlich länger in
der Normandie bleiben, als geplant. Dabei war ihr Einsatz im Untergrund nie
auch nur angedacht. Sie beherrscht die Technik und verliert nie die
Orientierung, aber wie soll sie sich in Frankreich ohne Deutsch und Französisch
durchschlagen? Julie, oder besser die Agentin „Verity“ gerät in
Gestapo-Gefangenschaft, die Planlose hat beim Überqueren der Straße in die
falsche Richtung geschaut und sich damit verraten. Kann sie in den Verhören
dicht halten und wenigstens Maddie dadurch retten? Kann Maddie mit
Widerstandskämpfern „Verity“ befreien?
Die Geschichte einer Freundschaft, die so eng ist, dass bei ihrer
unfreiwilligen Trennung jede sich die Schuld für die Gefahr gibt, in der die
jeweils andere schwebt...
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Dieser Roman besteht aus zwei fiktiven Berichten. Agentin „Verity“
soll ihre Geschichte zu Papier bringen und dabei natürlich möglichst viele
Kriegsgeheimnisse und Codes preisgeben. Solange sie schreibt, bleibt sie am
Leben, hat sie nichts mehr zu sagen, droht ihr die Überführung ins KZ. Also
schreibt Verity, die ehemalige Literaturstudentin um das Leben ihrer
Freundinnen zu retten. Sie holt weit aus, mit ihrem Kennenlernen und ihrer
jeweiligen Ausbildung. Papier ist Mangelware und so musst sie gleichzeitig so
tun, als würde sie sich kurz fassen, um Papier zu sparen und sich auf das
Wesentliche zu beschränken, andererseits möglichst nicht aufhören zu schreiben
und einfallsreich sein, um den Prozess in die Länge zu ziehen, ehe sie für ihre
Peiniger wertlos wird. Dabei spart sie auch nicht mit unverschämten Kommentaren
und Gedanken über ihre Folterknechte. Das wäre vergnüglich, wäre es nicht so
furchteinflößend. Während des Schreibens wird ihre Verzweiflung immer größer
und man fragt sich zunehmend: wird sie es schaffen zu überleben?
Maddie ist hingegen gestrandet auf einem Bauernhof, dessen Hoferbe
ein Collaborateur ist, die beste Tarnung für den Rest der Familie, die ohne das
Wissen des ältesten Sohnes im Widerstand kämpft und Maddie versteckt. Es ist
gar nicht so einfach eine junge Schottin zu verstecken, die weder Französisch
noch Deutsch spricht. Aber auch wenn sie in Sprachen nicht so talentiert ist,
lernt sie nach und nach doch etwas Französisch und freundet sich mit den
Töchtern den Hofs an, stets bemüht bei der Befreiung der örtlichen Gefangenen
der Gestapo zu helfen. Gegen das Vergessen und um bei Sinnen zu bleiben
schreibt Maddie ihre Erlebnisse auf kostbar knappen Papier in möglichst knapper
Form auf. Da Papier nicht mehr so knapp ist, enthält das Hörbuch ein Glossar
mit den wichtigsten Begriffen, was wirklich hilfreich ist.
Als der Krieg vorbei ist werden diese Berichte wohlbehalten nach
Schottland gebracht und einige Briefe zeugen von dieser unzerbrüchlichen
Freundschaft und der Gabe der Vergebung.
Aus Papierknappheit halten sich die beiden Heldinnen kurz und Nina
Gummich und Rosa Thormeyer verdeutlichen dies, in dem sie den Agentinnen Verity
und Kitty Hawk ihre jungen Stimmen leihen, in denen neben Besorgnis auch oft
der Schalk und Übermut klingen. Ohne diese wäre ihr Himmelfahrtskommando wohl
nie möglich gewesen. Sie verleihen den Berichten in ihrer ungewöhnlichen
Erzählweise Emotionen. Erst gegen Ende machen viele lose Enden Sinn und es wird
klar, warum sie sich in Details verlieren und man sich anfangs fragt, wo hin
das ganze führen soll und wieso dies eine Agentengeschichte sei und nicht eher
eine Frage der Gleichberechtigung. Es lohnt sich, der Geschichte trotz
eventueller Längen bis zum Ende zu folgen, dann wird es höchst emotional und
richtig stark!
Ich bedanke mich ganz herzlich beim dtv Verlag und der Hoercompany
für meine Rezensionsexemplare.
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