Montag, 26. Februar 2024

Weitsprung mit Schwein, Henrike Wilson, dtv Verlag

 

Weitsprung mit Schwein, Henrike Wilson, dtv Verlag

 

Es ist Sportfest bei den Tieren! In zahlreichen Disziplinen treten Frosch, Eichhörnchen, Hase, Ente, Schwein und Bär gegeneinander an und das Huhn Frau Pfeiffer misst ihre Leistung. Erst einmal geht es zum 50 m Sprint. Während der Hase dicht gefolgt von Eichhörnchen, Frosch, Schwein und Bär bereits jubeln, vermisst Frau Pfeiffer die Ente. Als die übrigen Tiere sehen, wie langsam diese über die Bahn watschelt kugeln sich die vermeintlichen Sieger vor Lachen. Die Ente ist verletzt und Frau Pfeiffer spricht ein strenges Machtwort. Beim Weitsprung stolpert das Schwein und nur die Ente lacht ihn nicht aus. Doch siehe da, in einigen Disziplinen haben auch die anderen keine Chance. Die Ente und das Schwein lachen sie allerdings nicht aus, die Ente feuert sie sogar an und spendet Trost! Das ist tierisch ansteckend und motivierend!

 

Ich fand es echt fies, wie die anderen Tiere die arme Ente, die sich so sehr angestrengt hat, einfach auslachen! Ist doch klar, dass sie nie eine Chance hatte, aber im Wettfliegen, hätten die keine Chance! Leider ist Fliegen keine Wettkampfdisziplin bei diesen Tieren und schon bald wird ein anderer ausgelacht, der es auch nicht schön findet. Ich glaube, das Schwein schämt sich dann auch ein bisschen, als er merkt, wie gemein es von den anderen ist und lacht fortan niemanden mehr aus. Die kleine Ente, die so gedemütigt wurde, wird aber zu einer richtigen kleinen Heldin, denn sie zeigt den anderen, worum es geht und wie man es richtig macht! Dabei sein ist alles! Es zählt, dass man es versucht und sich anstrengt, aber vor allem soll man Spaß am Sport mit Freunden haben. Natürlich kann niemand alles und jeder hat Stärken und Schwächen. Am Beispiel der allseits bekannten Tierarten wird das auch für Kita-Kinder offensichtlich. Vielleicht haben auch einige der jungen Leser erstmal über die Watschelente gelacht und sich dann wie das Schwein geschämt. Aber Tiere, wie auch Kinder sind lernfähig und so kommt es dann auch! Am Ende überreicht Frau Pfeiffer ihnen alle eine Medaille fürs Mitmachen, einen einzelnen Sieger gibt es nicht. Gewinner sind sie alle, weil sie sich gegenseitig angefeuert und ermutigt haben. Es macht auch allen viel mehr Spaß gemeinsam über Pleiten, Pech und Pannen ebenso wie über Erfolge zu lachen, statt ausgelacht zu werden!

 

Autorin und Illustratorin Henrike Wilson hat hier ein ganz wichtiges Thema, mit dem man nicht früh genug anfangen kann, ganz kinderleicht und selbstverständlich umgesetzt. So verstehen es auch schon die Kleinsten! Diese Tiere kennt schon jedes Kindergartenkind und sie sehen richtig witzig und freundlich aus, eigentlich, nicht wenn sie die arme Ente auslachen. Die Texte mit wörtlicher Rede sind leicht verständlich, schön groß gedruckt und nicht zu lang. Da können auch schon mal größere Geschwister vorlesen, denn dieses Buch hat das Zeug dazu ein Lieblingsbuch zu werden. Dabei ist der Druck auch noch durch Fettdruck und Hervorhebungen aufgelockert und auch ganz junge Leser merken dabei ganz schnell, worauf es ankommt.

 

Übrigens frage ich gerne Grundschullehrerinnen, was sie Kindern als erstes beibringt. Eine, die ich sehr mag, antwortete spontan: Niemand wird ausgelacht! Das hat mir sehr gut gefallen. Gegen Mobbing kann man nicht früh genug sensibilisieren.

 

Ein wunderbar warmherziges und wunderschön illustriertes Bilderbuch ab 3 Jahren.

 

Ich bedanke mich ganz herzlich beim @dtv für dieses wunderbare Bilderbuch!

 

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Sonntag, 25. Februar 2024

Warrior Fairies (1) Die Macht der Jahreszeiten-Krone, Stephanie Campisi, Schneider Buch

 

Warrior Fairies (1) Die Macht der Jahreszeiten-Krone, Stephanie Campisi, Schneider Buch

 

Im Reich der Feen regieren die Höfe der Jahreszeiten. Ganz paritätisch wechseln sich die Könige und Königinnen mit ihrem Gefolge im Palast im Baumpalast ab. Doch als der Sommer Einzug halten soll, wird die königliche Prozession auf dem Weg zum Sommertor des Baumpalastes überfallen und König Galvan gekidnappt. Seine Tochter Prinzessin Eliane, eine mutige, aber noch sehr junge Kämpferin bleibt ratlos und verzweifelt zurück. So etwas ist noch nie vorgekommen, was soll nun passieren? Solange der Sommerkönig Galvan nicht mit seinem Gefolge durch das Sommertor zum Baumpalast vorfährt, wird es Frühling bleiben und die Frühlingskönigin weiter regieren. Immerhin nimmt diese Elaine im Baumpalast mit ihrer Zofe Irida auf und bringt sie in den Gästegemächern auf. Im Palaststall trifft Elaine auf die gleichaltrige hoflose Stallgehilfin Rosa, die sich um ihre Fluglibelle Odona kümmert. Allerdings wunder sich auch Rosa, wo denn der Frühlingsprinz Volance abgeblieben ist, da er sein Reitkaninchen schon lange nicht mehr besucht hat oder ausgeritten ist. Die zwei wundert sich aber über noch so einiges mehr und Rosa verspricht Elaine bei der Suche nach ihrem Vater zu helfen. Während ihrer Suche belauschen sie Rebellen und haben den Eindruck, dass ihre Mission boykottiert wird. Ein böser Verdacht keimt in ihnen auf.

 

Vier gleichberechtigte Königreiche halten die Natur im Gleichgewicht, auch um die Nahrungsmittelversorgung aller sicher zu stellen und Unwetter zu vermeiden. Doch mit dem verzögerten Einzug des Sommerhofes gerät auch die Witterung durcheinander und es regnet ohne Unterlass! So wird die Saat eher verschimmeln als heranreifen! Elaine und Rosa verstehen sich auf Anhieb aufgrund ihrer Liebe zu den Reittieren, auch wenn sie aus ganz unterschiedlichen Welten zu kommen scheinen. Rosa findet diese Höfegesellschaft nicht unbedingt gerecht, da alles vorherbestimmt scheint. Elaine kennt es nicht anders und der frühe Verlust ihrer Mutter hat schon jung begreifen lassen, dass nicht alles Gold ist was glänzt, Jetzt sieht es aber noch düsterer aus. Und überall in den Schatten des Palastes scheint das Unheil zu lauern. Gemeinsam mit Rosa ist Elaine jedoch entschlossen nicht nur zu zeigen, welch eine Kämpferin in ihr steckt, sondern ihren Vater zurück zu holen.

 

 Die Geschichte wird auch zwei wechselnden Perspektiven erzählt, aus der von Prinzessin Elaine und der Stallgehilfin Rosa. Denn jede von ihnen hat so ihre eigene Sicht auf die Dinge und es wird offensichtlich, dass es oftmals einen Unterschied macht, wo man herkommt, wenn man eine Situation beurteilt. Durch diesen Perspektivwechsel kann man die zwei Hauptfiguren viel besser verstehen, ihre Motivation, ihre Ängste und Sorgen. Wenn man anfangs noch dachte, dass Elaine der nötige Ernst fehlt und sie ziemlich verwöhnt ist, merkt man schnell, dass sie an ihren  Aufgaben wächst. Endlich kann sie zeigen was in ihr steckt. Rosa muss als Bürgerliche schon früh arbeiten und nimmt ihre Arbeit sehr ernst, sie mag sie aber auch, weil sie die ihr anvertrauten Tiere so gut versteht. Ja, die zwei ergänzen sich sehr gut und vereint sind sie in ihrer Sympathie zu Prince Volance der anscheinend Unauffindbaren.

 

Bei Feengeschichten denkt an ja meistens an Kitsch und Romantik, hier geht es aber wie der Titel schon sagt, eher um Kampf und Revolution und damit auch um Gesellschaftskritik. Ist die Weilt in der wir leben eigentlich gerecht? Könnte man es besser machen? Könnte ein Einzelner es besser machen? Aber vielleicht sind die Wünsche und Vorstellungen der Einzelnen ja miteinander unvereinbar? Zwischen Frühlingsdauerregen und jeder Menge Blumen werden hier auch ernstere Themen eingeflochten und erzeugen so eine ganz ungewöhnliche Spannung für ein Feenbuch. Anfangs hätte es für meinen Geschmack etwas schneller Fahrt aufnehmen können, aber dann wurde es dann nicht nur spannend, sondern auch vielschichtig. Auch wenn die zwei Freundinnen erst mal einen Etappensieg errungen haben, ist ihr Sieg noch nicht gesichert! Es geht spannend weiter ab 9 Jahren.

 

Ich bedanke mich ganz herzlich beim Schneiderbuch Verlag für mein Rezensionsexemplar.

 

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