Sonntag, 4. Februar 2024

Die Gesellschaft der geheimen Tiere (2) Der geraubte Phoenix, Luke Gamble, gelesen von Simon Jäger, Der Audio Verlag, 1 MP3 7 h 57 ungekürzt

Die Gesellschaft der geheimen Tiere (2) Der geraubte Phoenix, Luke Gamble, gelesen von Simon Jäger, Der Audio Verlag, 1 MP3 7 h 57 ungekürzt

 

Kurz vor den Weihnachtsferien ist es im Internat für Edie besonders unerträglich! Wenn sie die Matheprüfung nicht mit einer Eins besteht, muss sie das Schuljahr wiederholen! Doch die Spinnenfamilie im Dutt ihrer Mathelehrerin rettet sie.... Wie glücklich ist sie da, die Ferien bei ihrem Onkel, dem Tierarzt für magische Wesen verbringen zu dürfen. Als sie dort ankommt wird sie sehnsüchtig erwartet. Ein Phoenix benötigt ihre Übersetzungskünste, denn er und die übrigen Phoenixe sind besorgt, dass der Phoenix des Nordens verschwunden ist. Sie befürchten, dass er in großer Gefahr ist. Auch der Doktor ist besorgt, weil sich das verschwundene Tier nicht gegen die Vogelgrippe hat impfen lassen, gegen die einzige Gefahr, die den unsterblichen Tieren droht. Edie, der Doktor, der riesenhafte Francis und der treue Hund Arnold machen sich auf in den bayrischen Wald, wo seine goldene Feder gefunden wurde. In ihrer Herberge findet Edie in dem gleichaltrigen Jiji einen gleichgesinnten Freund, der ihnen Tipps gibt, wo sie Eulen finden können. Nur Eulen wissen wo sich die magischen Tiere aufhalten. Doch statt des vermissten Feuervogels machen seine Retter eine ganz unglaubliche und erschreckende Entdeckung. Hinter so einer furchtbaren Tat, kann doch eigentlich nur das Syndikat stecken!

 

Die menschliche Grausamkeit und Gier kann unendlich sein und ganz besonders im Falle des Syndikats. Diese Erfahrung müssen die Retter der magischen Tiere erneut machen. Sie hatten ja mit einigem gerechnet aber nicht mit solch grausamen Experimenten. Dabei wird Francis lebensgefährlich verletzt und Arnold verschwindet spurlos. Die Zeit drängt und Edie, Jiji und der Doktor scheinen sich im Kreis zu drehen. Zum Glück kann Edie die Sprache der Tiere verstehen, denn diese berichten ihr von ihren schauerlichen Beobachtungen.

 

Simon Jäger ist ein grandioser Sprecher, dem ich unglaublich gerne zuhöre. Ich verstehe nur nicht, warum für ein Abenteuer mit einer weiblichen Hauptrolle mal wieder ein männlicher Sprecher gewählt wurde. Klar, als Graf, Doktor, Francis oder Arnold ist er grandios! Er schlüpft virtuos in die verschiedenen Rollen und setzt gekonnt die Spannungsbögen vergisst aber auch den Humor nicht. Bei all den wilden und seltenen Tieren ist es wirklich ein großer Spaß dank Edies Fähigkeiten endlich mal zu verstehen, was denn die Tiere so denken. Sehr schmeichelhaft ist das nicht immer für uns Menschen....

 

Dieses Mal ist es besonders dramatisch und spannend. Luke Gamble schafft es, dass uns Edie, der Doktor, Francis und Arnold immer mehr ans Herz wachsen und auch ihre neuen Freunde mit ihren Eigenheiten und ihrem Mut. Dabei bekommen wir Einblick in die Kraft und Macht der Phoenixe und sogar noch viel Sagen umwobenere Gestalten, die ich aber noch nicht verraten will, um nicht zu spoilern. An ihnen zeigt sich die Grausamkeit des Syndikats und ihrer Verbündeten ganz besonders deutlich, weil sie in die Schöpfung eingreifen, nicht weil es sinnvoll oder nötig ist, sondern einfach, weil sie es können! Was dabei herauskommt ist ihnen völlig egal.

 

Zwischen den Zeilen wird auch immer deutlicher in welcher Gefahr sich Edie eigentlich befindet, sollte ihre besondere Gabe bekannt werden und ich schätze, dass sich da im nächsten Band noch einiges zusammenbrauen wird. Auch fürchte ich, dass ihre Schule kein so sicherer Ort ist, wie ihre Eltern und ihr Onkel es annehmen, denn die Ungerechtigkeit zu Beginn, wird auf Dauer sicherlich noch schlimmer werden.

 

Wir können sicher auf weitere Folgen gespannt sein, denn es braut sich großes Unheil zusammen, dem Edie und ihre Verbündeten bisher mit viel Mut und Geschick entgegentreten.

 

Für Fantasy- und Tierfans ab 10 Jahren.

 

Ich bedanke mich ganz herzlich bei Der Audio Verlag für mein Hörexemplar!

 

Hier findet Ihr eine Hörprobe:

https://www.der-audio-verlag.de/hoerbuecher/die-gesellschaft-der-geheimen-tiere-teil-2-der-geraubte-phoenix-gamble-luke-978-3-7424-2942-1/

 

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Samstag, 3. Februar 2024

Autorenlesung von Jennifer Teege aus „Amon – Mein Großvater hätte mich erschossen“ am 30.1.24 im alten Rathaus Andernach

 

Autorenlesung von Jennifer Teege aus „Amon – Mein Großvater hätte mich erschossen“ am 30.1.24 im alten Rathaus Andernach

 

Die sympathische Autorin wurde 1970 von Monika Göth und einem nigerianischen Vater kennen gelernt. Mit wenigen Monaten kam sie ins Kinderheim und mit 3 Jahren in eine Pflegefamilie, die sie im Alter von 7 Jahren adoptierte. Obwohl sie ihre Adoptivfamilie liebte, lastete stets eine Traurigkeit auf ihr und sie entwickelte Depressionen. Sie fühlte sich entwurzelt, wusste nichts über ihre Herkunft und warum ihre leibliche Mutter, die sie ebenso wie ihre leibliche Großmutter kannte, weggegeben hatte. Besonders zu ihrer Großmutter hatte sie, anders als ihre Mutter, ein inniges Verhältnis. Mit 38 Jahren, als sie bereits selbst 2 Söhne und einen Ehemann hatte, entdeckte sie in der Stadtbücherei ein Buch über ihre leiblich Mutter und erst dann realisierte sie, dass Monika Göth die Tochter von Amon Göth, dem Lagerkommandanten von Ausschwitz war, dessen Grausamkeit und Willkür einer großen Öffentlichkeit aus dem Oscar-prämierten Hollywoodfilm von Steven Spielberg „Schindlers Liste“ vor Augen ist. Die Erkenntnis erschüttert sie, wird ihr doch klar, dass ihr Großvater sie erschossen hätte, wären sie einander begegnet. Doch wie konnte ihre geliebte Großmutter, mit diesem Monster zusammen sein und sein Foto bis zu ihrem Tod über ihrem Bett hängen haben. Sie begibt sich auf die Suche nach ihren Wurzeln und folgt den schmerzhaften Spuren ihrer legendären Ahnen, sie reist nach Plaszów zu der Villa, in der einst ihre Großeltern neben dem KZ lebten.

 

Die Autorin erzählte dem gebannt lauschenden Publikum, wie sie nicht nur auf den Spuren ihrer Familie reiste, sondern sich auch die Zeitdokumente anschaute, die Aufnahmen, das letzte Interview ihrer Großmutter zur Vorbereitung für den Film Schindlers Liste. Auch den Dokumentarfilm über ihre Mutter schaute sie, nicht ohne Schmerz. Auch wenn die Erkenntnis ihrer Herkunft sie erstmal traumatisierte, war die Aufarbeitung sehr heilsam. Mit Anfang Zwanzig war sie nach Israel gegangen und hatte dort 5 Jahre lang studiert und gelebt. Die Freundschaften von damals halten teilweise noch bis heute. Die Offenlegung ihrer Herkunft, hat diesen keinen Abbruch getan.

 

Warum sie ihre Geschichte 2013 veröffentlichte erklärte sie, damit, dass sie mit Bedacht die Zeit gewählt habe, in der ihre Söhne zur Grundschule gingen. Es gäbe dann keine älteren Schüler die die Zeitung läsen und sie hänselten und ihre Herkunft würde zu Selbstverständlichkeit, ohne die toxische Wirkung von Familiengeheimnissen. Das Schicksal ihrer eigenen Halbschwester, die mit 15 Jahren drogenabhängig wurde, führt sie auch, aber nicht nur, auf dieser Verheimlichung ihrer Herkunft zurück.

 

Besonders interessant fand ich, dass Jennifer Teege die Unkenntnis ihres Vaters nie als so problematisch empfand, da sie diesen erst mit über 20 kennenlernte. Ihre Mutter jedoch kannte sie und dennoch hat sie sie mit wenigen Wochen weggegeben. Trotz des jahrelangen Kontaktes mit ihrer Mutter hat sie diese nie wieder zu sich genommen. Anders war ihre Großmutter, die ihr gegenüber immer sehr liebevoll und warmherzig war und sie auch im Heim und in der Pflegefamilie besuchen kam. Während der Kontakt mit ihrem Vater und dessen zweiter Familie inzwischen regelmäßig unregelmäßig war, brach ihre Mutter diesen ein Jahr, nach der Wiederaufnahme ab und nahm ihn bis heute auch nicht mehr auf....

 

An dieser Lesung nahm Jennifer Teege alleine teil, ohne die Journalistin Nikola Sellmair, die mit ihr gemeinsam das Buch verfasste und ihm so zwei Perspektiven gab, die persönliche und die journalistische.

 

Es ist nicht nur eine Geschichte die uns mahnt, die Vergangenheit nicht zu vergessen, sondern Verantwortung zu übernehmen. Es geht auch um die Verletzungen, die Familiengeheimnisse auf der Seele, auch von Kindern hinterlassen und daher zum offenen Umgang mit seiner eigenen Herkunft und Familie aufruft.

 

 

Ganz herzlichen Dank an die Initiative Erinnern, die diese Veranstaltung anlässlich des Holocaustgedenktages organisiert hat und an Jennifer Teege für die persönlichen Einblicke und die engagierte Beantwortung unserer Fragen.

 

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