Montag, 20. November 2023

Katzen können Geister sehen, Emily Joe, übersetzt von Jana Grohnert, Aracari Verlag

Katzen können Geister sehen, Emily Joe, übersetzt von Jana Grohnert, Aracari Verlag

 

Habt Ihr Euch auch schon mal gefragt, was Eure Katze da so macht? Wen faucht sie da eigentlich an? Warum sträubt sie Ihr Fell? Warum buckelt sie oder knurrt? Da ist doch nichts! Dennoch ist sie abends völlig fertig und legt sie wie selbstverständlich auf die Couch oder ins Bett! Als hätte sie sonst was Großartiges geschafft! Hat sie ja auch, nur wie sehen es halt nicht, wir sind ja auch keine Katzen und können deshalb keine Geister sehen, selbst an Halloween nicht. Wie gut, dass wir dafür unsere Katzen als Schutz haben!

Wer eine Katze hat, weiß ganz klar: so eine Katze hat ihre ganz eigene Wahrnehmung und ihren Charakter! Wir verstehen sie nicht immer, bei aller Liebe. Aber jetzt wird alles anders, denn nun haben wir Dank Emily Joe endlich eine Erklärung für alles, was wir vorher nicht verstanden haben: Katzen können Geister sehen und wir nicht! Ich weiß gar nicht mehr, was wir eigentlich gemacht haben, bevor wir eine Katze hatten...? Anders als Katzen können wir die Geister weder sehen noch ahnen. Wir sind völlig ahnungslos gegenüber der Gefahr im eigenen Haus. Nicht so unsere Katze, sie setzt sich mit vollem Körper- und Stimmeinsatz für uns und ihr Heim ein. Sie buckelt, sträubt ihr Fell, knurrt und faucht und jagt wie von Sinnen durch die ganze Wohnung! Es ist, als kämpfe sie mit Schatten! Ihrem eigenen oder doch mit einem Geist?

 

Die Illustrationen sind sehr plakativ und das Bild des Geists, den unsere Katze für uns jagt, sieht man deutlich in ihren Augen! Sehr schön bildlich und doch vereinfacht lässt und Emily Joe die wilden Kämpfe und Tänze, die Gefahren und Reaktionen unserer Katze sehen und endlich erkennen, was sie da wirklich tut. Sie vertreibt nicht wilde Tiere, nein, viel besser Geister!

 

Die Geschichte dazu wird in Reimen erzählt, übersetzt von Jana Grohnert. Reime zu übersetzen, ohne dass es völlig holpert und gewollt klingt, ist eine große Kunst. Es ist ihr ziemlich gut gelungen, reimend für uns das Verständnis für das für das menschliche Verständnis unfassbar logische Katzenverhalten zu zu wecken. Klar, dass wir bei soviel Heldenmut unserer Katze nur zu gerne einen Platz auf unserem Bett einräumen, in unseren Herzen hat sie ihn sowieso!

 

Für Katzenfans von 3 bis 99!

 

Ich bedanke mich ganz herzlich beim Aracari Verlag für dieses originelle Katzenliebhaberbuch!

 

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Sonntag, 19. November 2023

Helle Tage, dunkle Schuld, Eva Völler, gelesen von Steffen Groth, Argon Verlag 2 MP3-CDs, 10 Std. 49 Min.

 

Helle Tage, dunkle Schuld, Eva Völler, gelesen von Steffen Groth, Argon Verlag 2 MP3-CDs, 10 Std. 49 Min.

 

Essen 1948, die Entnazifizierung durch die Alliierten neigt sich dem Ende entgegen, aber noch sind die Ermittlungsbehörden offiziell frei von NS-Angehörigen. Wegen seines jüdischen Großvaters wurde Kriminalinspektor Carl Bruns fast 10 Jahre vom Polizeidienst suspendiert und musste unter Tage arbeiten, da er wegen seiner Herkunft auch nicht fronttauglich war. Nach dem Krieg haben die britischen Besatzungsoffiziere ihn wieder eingestellt. Als Carl zum Tatort einer Hinrichtung an einer älteren Frau, der es trotz der offiziellen Beschränkungen recht gut zu gehen schien, stellt er entsetzt fest, dass es die Mutter seines ehemaligen Vorgesetzten war, der inzwischen als gesuchter NS-Verbrecher auf der Flucht ist. Andreas Hoffmann wird vorgeworfen gegen Ende des Krieges politisch Gefangene mit Freude exekutiert zu haben. Bei dem Versuch die Hintergründe zu ermitteln, begegnet Carl seiner ersten großen Liebe Anna wieder, der Schwägerin des gesuchten NS-Verbrechers, die mit ihren Schwestern aus Angst vor der Grausamkeit ihres Schwagers nach Köln verschwunden ist. Alle Ermittlungen führen Carl immer wieder zu Annas Schwester Frieda, sowie dem Massaker von 1945. In der Villa von Frau Hoffmann sind mittlerweile viele Ausgebombte und Flüchtlinge einquartiert und alle eint die Abneigung gegen ihre einstige Hausherrin. Wie hängt das alles zusammen?

 

Das 3. Reich, das dunkle Kapitel der deutschen Geschichte ist vorbei, aber nicht alle Täter sind gefasst und verurteilt und einige, die gefasst und verurteilt wurden, kamen 1948 schon wieder frei und drängten wieder in öffentliche Ämter, es hat ja noch viel Schlimmere als sie gegeben. Zeiten des Umbruchs und des Aufbruchs, in denen die Allierten und die Deutschen damit beschäftigt waren, das Land neu zu ordnen, bzw. es bald möglichst wieder zu verlassen. In diesen Zeiten ist alles möglich, auch ein Mord, der nicht geklärt wird? Carl Bruns hat sich dank seines jüdischen Großvaters nun wirklich nichts vorzuwerfen, aber vergessen kann er nicht, auch nicht, dass einige seiner Vorgesetzten sich schuldig gemacht haben und wie grausam und erbarmungslos sie dabei vorgegangen sind. Dieser Fall, der zu Beginn gar nicht als Mord gesehen wird, reißt jedoch alte Wunden auf, immerhin ist die Tote die Mutter von einem der Schlimmsten gewesen, aber auch die Schwiegermutter der kleinen Schwester seiner ersten Liebe. Anna wieder zu sehen, lässt ihn Hoffnung schöpfen, Hoffnung darauf, dass nach seiner gescheiterten Ehe und den Jahren der Zwangsarbeit unter Tage es nun auch endlich für ihn alles gut wird. So werden wir nicht nur in die Zeiten der Entbehrungen für die Meisten und des Überflusses für einige Wenige auch in die Vergangenheit und das Privatleben des Inspektors und der Krankenschwester seines Herzens Anna, gezogen. Hier wird ein historischer Kriminalfall mit einer schicksalhaften Begegnung, dem Wendepunkt im Wiederauferstehens einer Nation und den Missständen dieser Zeit verknüpft, auf eine sehr spannende und bewegende Weise. Immer wieder blitzen Erinnerungen an den Prolog auf und die Überlegung beginnt, was diese Begebenheit denn nun mit dem Mordfall an der einsamen Witwe zu tun haben könnte...

 

Steffen Groth schlüpft in die Rolle des desillusionierten Kriminalinspektors, der es noch nicht so ganz fassen kann, dass das Leben nun auch für ihn schön werden kann. Mit seiner markant männlichen Stimme passt er sehr gut in diese Zeit, in der man von Begriffen wie metrosexuell noch nie etwas gehört hat. Er führt uns lebendig in das zerbombte Ruhrgebiet in ein Mehrparteienhaus, dessen zusammengewürfelten Bewohner ihrer Hausherrin alle keine Träne nachweinen, aber haben sie deswegen gleich ein Mordmotiv? Langsam baut er die Spannung auf, bis zu letztendlich schlüssigen, aber nicht offensichtlichen Auflösung. Allerdings lässt er uns auch erahnen, dass alles seines Preis hat und nun auch Carl keine weiße Weste mehr. Eine Ende, das auf die nächsten Bände neugierig macht.

 

Ich bedanke mich ganz herzlich beim Argon Verlag für mein Hörexemplar und das spannende Bloggertreffen mit Steffen Groth!

 

Hier findet Ihr eine Hörprobe:

https://www.argon-verlag.de/hoerbuch/eva-voeller-helle-tage-dunkle-schuld-9783839820940

 

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