Mittwoch, 5. Juli 2023

Vergissmeinnicht (2) – Was bisher verloren war, Kerstin Gier gelesen von Jasna Fritzi Bauer und Timmo Niesner, Argon Verlag, 2 MP2 ungekürzt 14 h 27 min

 

Vergissmeinnicht (2) – Was bisher verloren war, Kerstin Gier gelesen von Jasna Fritzi Bauer und Timmo Niesner, Argon Verlag, 2 MP2 ungekürzt 14 h 27 min

 

Nach dem katastrophalen Finale auf dem Hochhaus des ersten Bandes ist nichts mehr wie es war! Quinn hat nicht nur seinen Freund und Physiotherapeuten Severin verloren, er hat auch Zweifel, dass er diesem vertrauen konnte und dieser eher Feind als Freund war. Außerdem muss er feststellen, dass sich außer ihm, niemand mehr an ihn erinnern kann, dabei ist er sogar noch auf Fotos und Filmen zu sehen! Wie kann das sein?! Nachdem er begriffen hat, wie gefährlich seine Abstammung von den Arkardiern ist, hat er mit Matilda Schluss gemacht, um sie zu schützen. Doch so leicht lässt sich weder Liebe noch Matilda abschütteln. Das ist auch gut so, denn ihre Art wie sie Dinge sieht und an sie herangeht ist er ganz schön aufgeschmissen. Der sein erster Schultag wird daher zum Albtraum, nicht nur dass er keinen Bock auf seine Ex Lilly und seinen ehemals besten Freund Lasse mehr hat, aber Matilda zu sehen und nicht zu küssen, ist unerträglich. Als dann ausgerechnet die unglaublich glamouröse neue Schülerin Johanna alias Nex Jeanne d'Arc auftaucht, ist ihm klar, dass es noch nicht vorbei ist und es nur mit Matilda geht. Doch wie soll er Matilda schützen, jetzt da eine Nex an ihre Schule geht und auch noch ein Geheimbund, Sphinxe und andere tödliche Wesen sie aus dem Saum heraus bedrohen?

 

Ich empfehle dringend Band 1 noch mal schnell zu hören, ehe man hiermit startet, denn es geht sofort, ohne Rückblick zur Sache!

 

Auch wenn die Wesen des Saums fast unsterblich erscheinen, sind sie es nicht. In unserer Welt lauern diverse Gefahren auf sie und im Saum die hinterhältigen Sphinxe mit ihren gefährlichen Rätseln. Errät man die Antwort auf dieses nicht, ist es auch um den gefährlichsten Krieger geschehen und man ahnt nie, wann sie plötzlich vor einem auftauchen... Das Erstaunliche ist jedoch, dass sich an ein verstorbenes Saumwesen niemand mehr erinnern kann, wie Quinn feststellen muss. Wobei, außer ihm als Nachfahren, kann sich noch Matilda an Severin erinnern. Quinn kennzeichnet dies als Auserwählten, eine Fähigkeit, die er zu verbergen sucht, doch was hat das bei Matilda zu bedeuten? Leider ist Matilda neugieriger als Quinn lieb ist und sieht denkt gar nicht daran, sich an seine Ge- und Verbote zu halten. Was fällt ihm ein, ihr Dinge zu verbieten?! (Ja Matilda! Lass Dir nichts gefallen, Schmetterlinge im Bauch hin oder her, aber Deinen eigenen Kopf, solltest Du Dir nicht nehmen lassen, nicht nur wegen Deiner goldenen Locken!). Matilda mit ihren Rüschenblusen und ihren Rauschgoldengelhaaren ist eigentlich alles andere als cool und doch ist diese Antiheldin einfach nur super. Sie lässt sich keine Vorschriften machen, denkt immer selbst, ist mutig, neugierig und kennt dank ihres super nervigen Cousins Leopold, so ziemlich jedes Flachwitzrätsel!  Quinn hingegen wäre auch bei jedem High School Teenie Film der Mädchenschwarm, kein Wunder also, dass Glamour-Johanna an der Schule der beiden, mal für neue Regeln und vor allem Schulbälle sorgen will! Jawoll, neben tödlicher Fantasy, die sich ironisch bei sich selbst bedient (ja, Kerstin Gier lässt hier die Traumkorridore der Silbertriologie auferstehen und auch Matilda bekommt mit Bax einen unwiderstehlichen, unsichtbaren Wasserspeierdämon zur Seite gestellt, wie Gwendolyn in Saphirblau) treffen wir hier auch auf Schulszenen (vom nervenzermürbenden Hausmeister über die Schulzicken, bis zum Angriff der Killer-Nex auf dem Schulhof) und einen Geheimbund von Medizinstudenten, die die Grenze zwischen Leben und Tod herausfordern. Ganz schön viele Herausforderungen auf einmal und dazwischen knistert nicht nur das Feuer, das Jeanne heraufbeschwören kann.

 

Jasna Fritzi Bauer und Timmo Niesner liefern sich wieder einen feurigen Schlagabtausch, wenn sie uns in die Gedankenwelt von Matilda und Quinn mitnehmen, aus deren wechselnden Perspektiven, sie die Vorkommnisse im und um den Saum, sowie bei uns schildern. Ihre jungen frischen und kontrastreichen Stimmen, lassen zwischen ihnen die Funken sprühen, wenn sie nicht gerade um ihr Leben fürchten, oder sich in Grund und Boden schämen...

 

Fantastisch, magisch, witzig, spannend, knisternd, prickelnd... Das Warten auf das Finale wird mir unendlich schwer fallen!

 

Hier findet Ihr eine Hörprobe:

https://www.argon-verlag.de/hoerbuch/kerstin-gier-vergissmeinnicht-was-bisher-verloren-war-9783732420018

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Dienstag, 4. Juli 2023

Missing in Paris – Wo ist Nina? Cis Meijer, One Verlag

Missing in Paris – Wo ist Nina? Cis Meijer, One Verlag

 

Lotte ist 15 und ein aufstrebendes Softballtalent! Ihre 18 jährige Schwester Nina mit den unterschiedlichen Augenfarben und der atemberaubenden Schönheit, hat es nach Paris verschlagen, um Model zu werden. Lotte und ihr Vater vermissen sie sehr, aber Nina fühlt sich im väterlichen Haushalt erdrückt, nachdem die Mutter sie unerwartet vor Jahren verließ, um mit dem neuen Lover zurück in ihre Heimat Australien zu gehen. Das andere Ende der Welt und auch Nina, scheint unendlich weit weg zu sein! Jede Woche soll sie eine Postkarte mit einem Lebenszeichen schicken, damit Lotte weiß, dass es ihr gut geht. Kommt sie nicht, oder mehr als eine, wollte Lotte sich auf den Weg nach Paris machen. Nun ist es passiert, schon die 2. Karte innerhalb einer Woche und mit was für einem gruseligen PS: Grüß Mama von mir. Lotte ist sich sicher, dass ihr etwas passiert ist und will sofort dorthin, um sie zu suchen. Sie fühlt die Gefahr für ihre geliebte Schwester nahezu körperlich! Doch ihr Vater hat den Verlust der Mutter noch nicht verkraftet, dabei ist er Therapeut. Er bringt Lotte dennoch nach Paris, unter der Voraussetzung, dass sie ihm nicht von ihrer Suche nach der Schwester verrät, dafür hat er eine Unterkunft bei seiner alten Studienfreundin Joséphine und deren Sohn Jean-Paul, einer Künstlerin im 4. Arr. besorgt.

 

Es scheint erst mal sehr seltsam, dass Nina den Kontakt so radikal abgebrochen hat und selbst für ihre geliebte Schwester nicht erreichbar sein will, weil sie zu Beginn der Modelkarriere zu überängstlich war. Aber als Model lebt man gefährlich. All diese komischen Typen, die ihre Fantasien und Begierden auf einen übertragen! Paris ist eine berauschende Stadt und Jean-Paul scheint echt ein netter Kerl zu sein, auch wenn Lotte seiner Mutter auf Anhieb misstraut. Ob sie etwas zu verbergen hat? Irgendwie scheinen die Leute in Paris oft sehr merkwürdig zu sein. Sie lernt einen Maori-Nachbarn kennen, dessen Bruder das 2. Gesicht hat und in den Katakomben seine Ruhe sucht. Ausgerechnet an dem gefährlichsten Ort der Stadt! Josephines Kunstschüler der junge Bildhauer Abe, ebenfalls ein halb-Niederländer, ist sympathisch aber gesichtsblind... jeder scheint hier sein Päckchen zu tragen zu haben, selbst der Streuner Vatan, ein verrenteter Polizeispürhund. Außerdem scheint jeder Lotte vor den Gefahren alleine als Mädchen in der Stadt zu warnen. Langsam wird es unheimlich und sie fühlt sich verfolgt. Bildet sie sich das alles nur ein? Soll sie sich Jean-Paul anvertrauen? Durch die Ich-Perspektive lässt uns Lotte ganz tief in ihren Kopf und ihre Seele blicken, dahin wo Angst, Furcht, Hoffnung, Verzweiflung und Liebe miteinander ringen. Sie gewährt uns nicht nur Einblick in die Modelwelt, sondern lässt uns auch an ihrer Verunsicherung und ihren Selbstzweifeln teilhaben, nimmt uns mit auf ihre ebenso atemlose wie gefährliche Suche, denn ihr Vater will von all dem ja nichts wissen...

 

Ich war mir nicht so sicher, ob ich diesen sturen Kontaktabbruch, diese Unerreichbarkeit von Nina so wirklich plausibel und nachvollziehbar fand. An vielen Stellen hatte ich das Gefühl, dass einige Details der Spannung wegen konstruiert wurden. Spannend ist diese verzweifelte Suche auf jeden Fall und noch dazu voll Pariser Flair. Wobei ich sagen muss, dass ich echt ein Hasenfuss bin und dennoch in keinerlei derart gefährliche Situation in meinen Monaten in Paris geriet, obwohl ich abends im Dunkeln über den Friedhof lief, um den Weg abzukürzen... allerdings nicht der Père Lachaise, dieser Kultfriedhof, der hier ebenfalls eine Rolle spielt. Jung und spritzig und mit einer Prise Romantik habe ich mich spannend unterhalten gefühlt und bin durch die Seiten geflogen!

 

Ich bedanke mich ganz herzlich bei der Lesejury für mein Leserundenexemplar!

 

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