Freitag, 19. Mai 2023

Lost in Fuseta (6) – Dunkle Verbindungen, Gil Ribeiro, gelesen von Andreas Pietschmann, Argon Verlag, 2 MP3 CDs 9 h 32 min. gekürzt

 

Lost in Fuseta (6) – Dunkle Verbindungen, Gil Ribeiro, gelesen von Andreas Pietschmann, Argon Verlag, 2 MP3 CDs 9 h 32 min. gekürzt

Leander Lost scheint endlich angekommen: Jetzt im September verbringen er und Soraia Rosado jede freie Minute mit der Renovierung ihres neuen Heims, da sie nach der Hochzeit nicht mehr im Haus von Soraia und Gracianas ermordetem Bruder Elias wohnen wollen. Sieben Jahre ist es her, dass er bei einem Überfall erschossen wurde und ihr Vater seit Schussverletzungen an den Rollstuhl gefesselt ist. Doch nun ereignet sich ein ähnlicher Überfall auf einen Werttransporter und die Geister der Vergangenheit kommen wieder hoch. Allerdings wird dieses Mal ausgerechnet Miguel Duarte verletzt, als er versucht Praktikant Toninio (der Freund von Leanders Schützling Waisenteen Sarah) zu retten. Der eitle Miguel hat sein Gedächtnis verloren und erinnert sich nur noch an Leander, der ihm nun helfen soll, wieder in sein altes Leben zurück zu finden (dabei ist er jetzt viel sympathischer!). Gemeinsam sollen sie sich daher um das Mordopfer aus dem Golfteich kümmern, während Graciana und Carlos die Räuber zur Strecke bringen wollen, ohne für befangen erklärt zu werden…. Aus Mangel an Hinweisen, wendet sich Graciana sogar an ihren ehemaligen Chef Raoul…

Dieser Fall ist sehr viel persönlicher als die Bisherigen, dafür aber weniger politisch. Auch wenn mich die Hintergründe zu dem Familiendrama der Familie Rosado immer interessiert haben, mochte ich die brisanten politischen Verknüpfungen immer sehr. Während Sarah und Toninio mehr in den Hintergrund treten, erfahren wir aber mehr über Miguel Duarte und warum er so ein eitles Kollegenschwein ist. Der Fall ist in sich abgeschlossen, aber die persönlichen Ent- und Verwicklungen gehen natürlich weiter, weshalb es wirklich hilfreich ist Vorkenntnisse zu haben und sei es nur indem man sich die ARD-Verfilmung ansieht…. Das Verbrechen ist dieses Mal ohne politische Brisanz, dafür aber ausgesprochen raffiniert!

Neben den kriminellen und persönlichen Entwicklungen kommt natürlich auch die reizvolle Gegend nicht zu kurz, auch wenn man Fuseta vergeblich auf der Landkarte sucht. Steht es doch symbolisch, für alle die traumhaft, verwunschenen Orte, jenseits der Touristenpfade, die Portugal mit seinen gastfreundlichen Einwohnern und kulinarischen Verlockungen zu bieten hat! Ach ja, der Zwist zwischen Spanien und Portugal bleibt auch Dank Miguel nie unerwähnt. Aufgrund seines Asperger Autismus geht Leander immer ganz anders an die Fälle heran und sein fotografisches Gedächtnis kann ebenso ein Segen sein, wie seine Fähigkeit Lügen zu entlarven. Aber nein, Leander ist kein Supermann, denn seine Besonderheit hat auch so ihre Tücken, wie Carlos seit Band 1 nur allzu gut weiß. Anders als Graciana hört er nicht auf seine Intuition, denn die hat er nicht, sondern geht rein logisch vor, was für die meisten Menschen nicht nachvollziehbar ist, da Logik erbarmungslos sein, so wie Leanders Unfähigkeit zu lügen.

Andreas Pietschmann ist zum Glück Leander und seinen Kollegen treu geblieben. Mit seiner angenehm warmen Stimme schlüpft er in sämtliche Rollen und ich höre mittlerweile sofort, ob er den analytisch verkopften Leander, den ebenso entspannten, wie loyalen Carlos, den leicht verpeilten Tonino oder die warmherzig, empathische Soraia spricht. Nur Miguel hat ihn dieses Mal vor eine schwierige Aufgabe gestellt, da er durch seinen Gedächtnisverlust eine andere Persönlichkeit hat, muss er auch anders klingen... 

 Letztendlich gelingt es dem analytischen Asperger und seinen Kollegen auch diese Fälle zu lösen und stellen fest: Rache ist nicht süß, aber Familie ist alles! Dabei kann der Familienbegriff auch gerne mal auf ausgewählte Kollegen erweitert werden.... Ich bin ja ein großer Fan der Reihe und freue mich, dass sie offensichtlich weitergehen wird, mit all den liebgewonnen Charakteren.

Hier findet Ihr eine Hörprobe: (Dunkle Verbindungen - Gil Ribeiro | argon hörbuch (argon-verlag.de)

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Mittwoch, 17. Mai 2023

Hokusai – Grosse Kunstgeschichten – Er sah die Welt in einer Welle, Susie Hodge, Ill. Kim Ekdahl DK Verlag

Hokusai – Grosse Kunstgeschichten – Er sah die Welt in einer Welle, Susie Hodge, Ill. Kim Ekdahl DK Verlag

 

Dies ist ein neuer Band aus der „The MET“-Reihe die in Zusammenarbeit mit dem New Yorker Metropolitan Museum of Art entwickelt wurde, um Kindern Wegweiser in der Entwicklung der schönen Künste nahe zu bringen, ihren Blick zu schärfen und Neugierde zu wecken!

 

Hokusai gilt noch bis heute als einer der wichtigsten, wenn nicht der prägendste Künstler der japanischen Kunst und war so einflussreich, dass in Frankreich der von ihm geprägte dortige Stil sogar einen eigenen Namen erhielt. Auch heute ist sein bildgebender Einfluss nicht nur in Japan omnipräsent! Und ganz ehrlich, wenn man die Seiten dieses Werkes durchblättert kommen einem viele Darstellungen und Darstellungsformen bekannt vor. Dabei wird auch stets erläutert, wie die klassische Kunstform Japans bis dato war und wie Hokusai beobachtete, dazu lernte und weiterentwickelte, bis seine Errungenschaften zu den prägendsten seiner Zeit und seines Landes wurden.

 

Um Kindern leichter Zugang zum Künstler, seinem Werk und dessen Bedeutung zu vermitteln, sind die Seiten in leuchtenden Farben mit plakativen Illustrationen im Stile Hokusais gestaltet, allerdings entwickelt sich die Gestaltung der unterstützenden Illustrationen den Künstlers mit seinem Lebensweg passend, fortlaufend mit, so dass sich Text und Gestaltung wunderbar ergänzen.

 

Die wichtigsten Stationen in seinem Leben, bzw. was davon noch heute bekannt ist, wird übersichtlich auf einem Zeitstrahl mit jeweils prägendem Kunstwerk, Jahreszahl und kurzer Zusammenfassung der Besonderheit auf zwei Doppelseiten dargestellt. Interessierte Kinder werden hier mit in eine andere Zeit und Kultur mitgenommen, wodurch sie nicht nur ihre kulturelle Welt erweitern, sondern auch ihren Sinn für Ästhetik schulen.

 

Da dieses Werk mit den Kunstpädagongen des MET entwickelt wurde, gibt es thematisch bedingt immer wieder neue kunstpädagogische Aufgaben für die jungen Kunstliebhaber wie z.B. bei seinem heute bekanntesten Kunstwerk „Die große Welle vor Kanagawa“: Male eine Serie von Bildern, die denselben Gegenstand zeigen. Experimentiere mit unterschiedlichen Grüßen und Anordnungen. Dabei sind diese Aufträge natürlich rein freiwillig, aber durch einen fetteren, größeren Kursivdruck im Vergleich zur klaren Druckschrift des übrigen Textes, ganz klar optisch abgesetzt. Man kann also bei der Unterrichtsvorbereitung somit leichter gezielt nach ihnen suchen. Das Buch ist nämlich nicht nur ideal, um Kindern im Selbststudium große Künstler zu vermitteln, es lässt sich auch sehr gut im Kunstunterricht in der Grundschule und der Unterstufe einsetzen. Sprachlich ist es für Kinder sehr gut verständlich und lebendig geschrieben, so dass es nicht nur anschaulich ist, sondern auch neugierig macht.

 

Ein sehr gelungener Band der Reihe, geeignet um den Künstler mit Kindern zu entdecken und seine Besonderheiten zu vermitteln und ihm nachzueifern in seiner Experimentierfreude mit Ausdrucksformen.

 

Ich bedanke mich ganz herzlich beim @dkVerlag für mein Rezensionsexemplar!

 

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