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Was im Verborgenen ruht (Inspektor
Lynley 21) Elisabeth George, gelesen von Stefan Wilkening, der Hörverlag, 2 MP3
20 h 15 min.
Deborahs Bildband über die
Gesichter Londons hat sogar in Ministerialkreisen Beachtung gefunden und so soll
sie an einem Projekt mitarbeiten, welches sie zu einem Projekt für, dass
Mädchen und Frauen vor weiblicher Beschneidung (FGM) schützen soll. Als
privilegierte Weiße aus der Oberschicht, stößt sie in dieser Gemeinschaft auf
Ablehnung und Misstrauen, doch sie hat das Talent, die betroffenen Mädchen zum
Reden zu bringen und ihnen die Scheu vor der Kamera zu nehmen. Inspektor Lynley
und DS Havers untersuchen derweil den Mord an einer der Ihren. Teo Bontempi war
eine schwarze Polizistin, die bis vor kurzem in einer Sondereinheit gegen
Gewalt gegen Frauen und Mädchen und FGM ermittelte. Warum sie dieses
Herzensprojekt verlassen sollte, wirft bei den Ermittlern Fragen auf. Doch
schon sehr bald, haben sie mehr Verdächtige, als ihnen lieb ist und sie kommen
aus ganz unterschiedlichen Bereichen von Teos Leben.
Ich kenne die ersten 14 Bände der
Reihe, aber der Tod von Lynleys schwangerer Frau Helen war damals nichts für
mein hormonschwangeres Gemüt und so habe ich bis zum 21. Fall pausiert. Somit
war ich kein Neuling der Reihe, habe aber doch einige Jahre pausiert. Daher war
ich anfangs irritiert, dass dieser Fall in einem völlig fremden Umfeld in der
nigerianisch/somalischen Comunity in London spielt. Wer diese Menschen sind, um
die es dort ging, wunderte mich, denn es gab lange keine Leiche und kein
Lynley-Team. Aber nach und nach werden die Fäden miteinander verwoben, die
Schicksale rücken dichter zusammen, so dicht, dass man bisweilen fragt, ob das
denn Zufall sein kann? Mit FGM wird ein leider allzu oft verschwiegendes
Kapitel unfassbaren, weiblichen Leidens, mit seinen Hintergründen und Folgen
beleuchtet. Doch es geht auch um Vorbehalte innerhalb der Gesellschaft und
Kulturen, die sich gegenseitig abschotten und weit davon entfernt sind, offen,
tolerant und durchlässig zu sein. Ein starkes Thema, gut recheriert. Durch die
vielen Schicksale in die Deborah St.James bei ihrem Projekt Einblick erhält,
kann man sehr gut das Leid und den Irrsinn nachfühlen, den diese Community
jungen Mädchen zufügt. Ein Leid, das sie ihr Leben lang nicht loslässt. Es geht
um eine Community, die sich über ihre Herkunft definiert und nicht ihre
Hautfarbe. Diejenigen, deren Familien schon seit vielen Generationen in England
leben, sind aus deren Sicht reine Engländer und haben nichts in ihren Familien
zu suchen. Auch für sie, ist deren Leben verschlossen, sie sind zu aufgeklärt.
Die Vielzahl an Schicksalen führt zu einer Vielzahl von Motiven, die alle in
Betracht gezogen und überprüft werden müssen. Doch die Einheit gibt nicht auf
und so wird auch dieses komplexe Verbrechen ebenso schlüssig, wie überraschend
aufgeklärt.
Dieses Mal wird Lynley nicht von
schweren Schicksalsschlägen getroffen und Winston Nkarta gewährt Einblicke in
sein multi-kulti-Familienleben. Aber nichts davon erschlägt oder erdrückt die
eigentliche Geschichte, es lässt die Ermittler nur einfach persönlicher
erscheinen, man fühlt sich ihnen dadurch näher. Wenn Barbara Havers in der
Hitze Londons zu zerfließen scheint, stand ich hier in unserer Hitzewelle und
habe mit ihr gelitten und auch am Ende mit ihr unfassbar gefreut!
Meine Tochter kam während des
Hörens in die Küche und meinte: Warum spricht das so ein alter Mann, wenn es um
eine Frau geht? Na ja, es geht nicht wirklich um DS Havers, sondern mehr um
Inspektor Lynley und der ist alt genug, um ständig eine Lesebrille aufzusetzen.
Das sah sie dann ein. Stefan Wilkening klingt ruhig und bedacht, distingiert,
eben sehr wie Lynley. Kein heißblütiger Hitzkopf, sondern kultiviert und
überlegt, selbst in der unerträglichsten Hitze der Großstadt!
Mit über 20 h war dies das längste
Hörbuch, das ich je gehört habe und es war immerhin um 3 Stunden gekürzt. Ich
habe mich aber keinen Moment gelangweilt, sondern kulitivierte
Krimiunterhaltung genossen.
Ich bedanke mich ganz herzlich
beim Bloggerportal und der Hörverlag für mein Rezensionsexemplar!
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