Mittwoch, 10. Juli 2019

Brot Backen mit Christina, Einfach gute Rezepte, die ganz sicher gelingen, vom 20-Minuten-Brot bis zum Sauerteig, Christina Bauer, Löwenzahn Verlag



Brot Backen mit Christina, Einfach gute Rezepte, die ganz sicher gelingen, vom 20-Minuten-Brot bis zum Sauerteig, Christina Bauer, Löwenzahn Verlag

Christina Bauer bewirtschaftet mit ihrem Mann den Bauernhof, den sie von den Schwiegereltern übernommen haben. Um den Gästen etwas Besonderes anzubieten, begann sie zu backen. Allerdings bleibt neben der Hofarbeit und den Kindern nicht so viel Zeit, also muss es schnell und einfach gehen. Das Ergebnis kann sich sehen und schmecken lassen und so sind ihre Backkurse stets ausgebucht. Aber ehrlich, wer braucht schon einen Kurs, wenn es mit dem Buch ganz einfach zu Hause geht?


Als erstes gibt es einen Überblick über die Zutaten, die wichtigsten Hilfsmittel (ja, auch bisweilen eine Küchenmaschine, aber nicht immer) und Rezepte für die Grundteige mit ihren Eigenheiten. Vorne im Buch findet sich die „Übersetzung“ der Mehltypen, weil Deutschland, Österreich und die Schweiz unterschiedliche Typenbezeichnungen haben. Ich habe mich immer auf die Mehlsorte beschränkt und genommen, die ich gerade zu Hause habe, ob das österreichische Weizenmehl 700 unserem 550 entspricht, weiß ich gerade nicht. Im Übrigen habe ich die Vollkornvariante zum Nachbacken genommen. Für den Sauerteig soll man zwar einen anderen Typ zum Ansetzen nehmen, aber ich habe nur Roggenvollkornmehl und nicht genug Platz und Bedarf für noch mehr Roggenmehlsorten. Hier zeigte sich das Problem: Sauerteig soll bei Zimmertemperatur vor sich hin säuern. Wenn es heiß ist, wie im Moment bisweilen, kann der Teig kippen. So musste ich in einer „Kälteperiode“ noch mal von vorne anfangen, der Teig hatte schon geschimmelt.

Aufgeteilt ist das Buch anschließend in folgende Kapitel: Brote ganz klassisch, Alles Vollkorn, Brote mit Sauerteig, Brote mit wenig Hefe und viel Zeit, Brote ohne Kneten, Brote einmal anders, Süße Brote und zu guter Letzt folgt ein alphabetisches Rezeptregister. 

Aus Faulheit habe ich erst mal ganz besonders schnell Rezepte gemacht. Begonnen habe ich mit schnellen Mini-Broten, kurz bevor die Freundin meiner Jüngsten (die Einzige die alles essen kann) zu Hause los ging. Noch während die Mutter ihre Übernachtungssachen ablud, wanderten die Mini-Brote in der Muffin-Form im Backofen. Sie war beeindruckt und wollte gleich das Rezept. Wenig später bekamen auch die Nachbarn noch 4 Brötchen ab (reicht also auch, für Familien mit besseren Essern).

Dann kam das Bananenbrot an die Reihe, nach einem Blick in den Obstkorb. Das habe ich in anderen Varianten (auch glutenfrei) schön öfter gebacken, aber mit mehr Schweinerei und Aufwand, weil die Bananen hier z.T. Nur mit der Gabel klein gedrückt werden. Bis auf den Minihäcksler für geriebenen Apfel habe ich alles mit der Hand gemacht (die Arbeitsanweisung hieß: Apfel reiben). Der Familienrat entschied, die 3. Banane bitte das nächste mal in den Teig mit einzuarbeiten und nicht als Deko obenauf zu legen. Auch hier kann mit einer gut gefetteten Form gearbeitet werden, einer Kastenform, die man eh im Haus hat.

Etwas anspruchsvoller erwies sich das Möhrenbrot, das muss zwischendurch noch etwas Ruhen, und braucht länger im Backofen, da muss man dann doch schon 2 Stunden einplanen von Beginn der Arbeiten bis zu dem des Verzehrs.

Wegen der Hitzewelle kann ich von meinem Vollkornbrot mit Sauerteig noch nicht berichten, aber der neu angesetzte Sauerteig wirft schon wieder kleine Bläschen. Sauerteig strahlt für die meisten etwas Ehrfurchteinflößendes aus, ist aber eigentlich ganz einfach, man kann nur nicht sofort los backen. Bei den Grundteigen ist das Ansetzen des Sauerteigs Schritt für Schritt erklärt, mit Bildern. Die Anleitung der Rezepte ist ausgesprochen simpel und einfach. Alles was schwieriger als „alles zusammen verrühren“ ist, wird mit einem Foto dokumentiert. Das hilft sehr, wenn erklärt wird, wie ein Teig zu kneten oder falten ist.

Die Auswahl an Rezepten ist sehr groß. Mit Nüssen, Früchten, Joghurt, Bier, Buttermilch, Schokocreme, Rosinen.... Auch für Menschen mit Hefeunverträglichkeit gibt es eben Rezepte mit Sauerteig oder mit Backpulver, bei denen Essig zum Säuern des Teiges verwendet wird. Es gibt Rezepte für jeden und solche, bei denen es ganz gut ist, wenn man vorbereitet ist und schon ein Gärkörbchen für die weichen Übernachtteige hat.

Die Fotos sehen übrigens schon so lecker aus, daß man sofort losstarten möchte und es gibt tatsächlich einige Rezepte, bei denen man auch keine großen Einkäufe starten muss. Mehl sollte man schon im Haus haben, aber es sind wirklich normale Mehlsorten, nach denen man nicht lange suchen muss und die es Großteils selbst im Discounter in Bio-Qualität gibt.

Dies ist ein prima Brot für Normalos, damit meine ich, Menschen die alles vertragen, denn glutenfreie Rezepte kommen nicht vor und es fehlt die Angabe von Broteinheiten, für Diabetiker also schwierig beim Abwiegen. Dafür ist es frei von Zusatz- und Konservierungsmittel und andere unverträgliche Nahrungsmittel kann man austauschen z.B. bei Nüssen, oder es reicht die Auswahl unter den 50 Brotsorten, sich ein anderes Brot zu wählen.

Ein wunderbares Backbuch, das ich auf jeden Fall noch ganz oft benutzen werde und nun einen Stammplatz im Küchenregal hat!

Ich bedanke mich ganz herzlich beim Löwenzahn Verlag für dieses Leserunden-Exemplar!

Dienstag, 9. Juli 2019

Explorer Academy (2) – Die Feder des Falken, Trudi Trueit, National Geographic



Explorer Academy (2) – Die Feder des Falken, Trudi Trueit, National Geographic

Im ersten Band ist der bald 13 jährige Cruz Coronado, wie vor ihm seine inzwischen verstorbene Mutter Petra und seine Tante Marisol, an der Explorer Academy aufgenommen worden. Es ist eine Eliteschule für junge Forscher und Entdecker, auf der neben den intellektuellen Fähigkeiten auch die sozialen gefordert und gefördert werden. Cruz musste entdecken, daß seine Mutter wahrscheinlich ermordet wurde, weil ihre Forschungsergebnisse der mächtigen Pharmafirma Nebula nicht gefallen haben. Sie hat ihm die Formeln in einzelnen codierten Teilen hinterlassen, auf die sie mittels eines holografischen Tagebuchs Hinweise für ihn versteckt hat. Seine Tante und auch der Kapitän des Schulforschungsschiffs wollen ihm dabei behilflich sein, die Formel wieder zusammenzusetzen und ihn vor weiteren Anschlägen zu schützen. Schon schnell zeigt es sich, daß jeder an Bord ein Feind sein könnte, so daß Cruz nur seine Kindheitsfreundin Lani auf Hawaii, seinen Mitbewohner Emmett und die Neuseeländerin Sailor in sein Geheimnis eingeweiht hat. Doch als sie die Suche nach dem nächsten Puzzlestück gen Norden führt, ist es Cruz heimlicher Schwarm, die Isländerin Bryndis, die immer dann, wenn die drei nicht weiterwissen, ahnungslos die Lösung präsentiert. Neben der gefährlichen Suche nach dem nächsten Teil des Rätsels, stellt aber auch die Schule neue Herausforderungen an sie. Die Schüler sollen erstmals das Erlernte und die neuesten technischen Erfindungen zum Wohle der Umwelt einsetzen und Wale retten. Das erweist sich als ebenso atemberaubend, wie auch gefährlich. 
 

Warum Cruz, Lani, Emmett und Sailor ausgerechnet Bryndis nicht einweihen wollen, die ihm bereits im ersten Band eine unschätzbare Hilfe war, haben wir immer wieder vergeblich versucht zu begreifen. Ja, es ist für Cruz scheinbar unmöglich zu unterscheiden, wer Freund und wer Feind ist, aber Bryndis halten wir eindeutig für eine Gute. Wir finden, sie hätte mehr Vertrauen verdient. Aber vielleicht macht Liebe blind? Sehr gut gefiel uns die Walbefreiungsaktion. Bei dieser kommen neue Erfindungen zum Einsatz, die es in der Realität so noch nicht gibt. Es ist sehr beeindruckend wie friedlich diese riesigen Meeressäuger sind und wie sehr sie uns doch trotz all ihrer Größe und Stärke ausgeliefert sind! Ein tolles Plädoyer an die jungen Leser zum Umweltschutz, das durch die doppelseitige farbige Illustration noch einmal nachdrücklich unterstrichen wird. Die neuen Technologien fand meine fast 10 jährige Tochter zwar sehr interessant und spannend, aber sie kannte nicht alles, worauf sie basieren, so daß es für sie hilfreich war, mit mir zusammen zu lesen, so daß ich ihr alles Unbekannte und Neue erklären konnte. Es ist nicht immer alles aus dem Text als solches heraus verständlich. Eine gewisse Technikbegeisterung und Vorkenntnis wird durchaus vorausgesetzt. So ist diese neue Welt für sie faszinierend und unbegreiflich zugleich.

Cruz Auftrag wird immer gefährlicher, denn in kurzen Zwischenkapiteln kann man immer wieder die geheimen Missionen der Gegner mitverfolgen. Es ist klar, daß auch die Orion von Spionen Nebulas unterwandert ist. Auch Cruz hat das Gefühl niemandem trauen zu können. In jedem Band, wird mindestens ein Feind enttarnt, aber dieser sofort wieder von Nebula ersetzt. So macht sich ein leicht paranoides Gefühl breit, aber durchaus altersangemessen und sehr spannend.

Band 1 haben wir als gekürztes Hörbuch gehört. Wir haben uns nun wegen der hochwertigen Aufmachung für das Buch entschieden, auch weil wir wissen wollten, ob die technischen Ausführungen dann für Kinder leichter verständlich sind, oder ob wieder hilfreich ist, der Geschichte gemeinsam zu folgen. Die Illustrationen und die Kapitelanfänge mit Koordinaten, sobald das Schiff ein neues Ziel ansteuert haben uns sehr gut gefallen. Auch das Decodieren fällt deutlich leichter, wenn man das neue Rätsel liest, statt es zu hören, dennoch blieb ich als allwissende Mitleserin unverzichtbar. Dabei war auch mir einiges neu. Den Saatguttresor auf Spitzbergen kannte ich noch nicht und auch auf Island scheint sich seit meinem Besuch dort einiges verändert zu haben. Diese Einblicke in fremde Länder und die Bemühungen das genetische Erbe der Fauna und Flora zu erhalten, fanden wir beide sehr interessant. Abgerundet wird der wissenschaftliche Anspruch mit durch einen Glossar, in welchem erklärt wird, auf welche realen Forschungsergebnisse und Entdeckungen diese Geschichte zurückgreift.

Anspruchsvolle Agentenaction mit wissenschaftlichem Hintergrund für Kinder, sowohl Jungen als auch Mädchen ab 10 Jahren.

Wir bedanken uns ganz herzlich für dieses Rezensionsexemplar bei der Agentur Literaturtest.