Freitag, 3. August 2018

Interview mit Marit Bernson


Interview mit Marit Bernson

Liebe Marit, vielen lieben Dank, daß Du Dich heute unseren neugierigen Fragen stellst:
Mit Fritzi Flitzeflink hast Du liebenswerte Vorlesegeschichten rund um ein drolliges Waldwesen geschrieben, dessen Zaubereien meist etwas schief gehen und das vor tollen Ideen nur so sprüht.
Hast Du als Kind gerne Astrid Lindgren gelesen (Unsinn wird es ganz von alleine, bei Michel aus Lönneberga)?
Ich hab vor allem Geschichten über starke Mädchen gelesen. Und ja, Pippi Langstrumpf war auch dabei. Und Madita. „Mio, mein Mio“ war aber mein Lieblingsbuch von Astrid Lindgren.
Fritzi und ihre Freunde können wir rund um das Jahr durch Wald und Wiesen begleiten. Was ist Deine Lieblingsjahreszeit im Wald?
Eindeutig der Herbst, weil da alles so schön bunt ist.
„Der Stinkehüpfer“ hat meine Tochter total fasziniert, sie wollte ihn sofort nachbauen. Waren für Dich als Kind auch immer die schönsten Tage die, an denen Du völlig verdreckt nach Hause kamst?
An den Tagen hat man am meisten erlebt. Meine Anziehsachen haben damals einiges mitgemacht. Dreck, Spinnen und Käfer haben mich niemals abgeschreckt. Am schlimmsten war für meine Eltern immer, dass ich die Hosentaschen voller Steine hatte. Die Taschen waren dann ganz ausgebeult.
Was ist Dein Lieblingswaldtier und warum?
Der Hase. Ich mag Hasen einfach. Wir sehen sehr oft welche, weil wir an einem Feld wohnen. Die sind einfach putzig. Und sie bringen Ostereier.
Welches von Fritzis Abenteuern würdest Du gerne mal erleben?
Das ist jetzt schwierig. Bisher sind nur die Kurzgeschichten veröffentlicht. Es gibt aber auch eine Weihnachtsgeschichte, in der Fritzi den Weihnachtsmann besucht, weil sie wissen möchte, ob sie eine Weihnachtselfe ist. Das würde ich auch sofort machen.
Wird es von Fritzi noch weitere Abenteuer geben?
Ja, auf jeden Fall. Die Weihnachtsgeschichte wird wohl nächstes Jahr erscheinen. Derzeit schreibe ich an einer weiteren längeren Geschichte, in der es Streit um die Stinkgrube geben wird.
Glaubst Du so ein klitzekleines bisschen an Magie?
Na, klar! Alles ist möglich, aber nichts muss.
Neben Kinderbüchern schreibst Du noch andere Bücher, zum Glück ohne Pseudonym, man kann Dich also immer wieder erkennen. Hast Du nie über einen Künstlernamen nachgedacht?
Marit Bernson ist mein Pseudonym. Dazu habe ich mich entschlossen, um das mit meinem Hauptberuf vereinbaren zu können. Allerdings habe ich darauf verzichtet, für die Erwachsenenbücher ein anderes zu benutzen, weil die Geschichten alle zu mir gehören.
Hast Du schon wieder ein neues Schreibprojekt in Angriff genommen?
Mehrere. Demnächst werden zwei Kinderbücher erscheinen, eines über Einhörner, ein weiteres über einen Jungen, der herausbekommt, dass er eine ganz besondere Schwester hat. Ich schreibe schon seit Jahren und veröffentliche die Geschichten jetzt nach und nach.
Vielen lieben herzlichen Dank für Deine Geduld und viel Erfolg!

Donnerstag, 2. August 2018

Fritzi Flitzeflink, Vorlesegeschichten, Marit Bernson, Illustrationen Corinna Arauner



Fritzi Flitzeflink, Vorlesegeschichten, Marit Bernson, Illustrationen Corinna Arauner

Tief im Zweiflüssewald in einem Loch hoch oben auf einem Tannenbaum lebt Fritzi Flitzeflink. Was sie für ein Wesen ist, weiß niemand. Sie ist kein Tier, aber auch kein Mensch – vielleicht ein Kobold. Sie hat dichtes wuscheliges Fell und spielt am liebsten den ganzen Tag mit ihren Freunden, den Waldtieren. Sie besitzt etwas Zauberkraft, kann sie aber leider nicht kontrollieren, daher geht immer etwas daneben. Das wird dann verblüffend, manchmal schön und manchmal nervig. Lustig ist es mit Fritzi aber immer! Denn es sprühen nicht nur magische Funken aus ihren Fingern, die ganze Fritzi sprüht nur so vor aufregenden Ideen. Weil bei ihr immer was los ist, dürfen die Vorleser und Zuhörer ihr mit 12 Geschichten durch das ganze Jahr folgen. Es beginnt mit dem Frühjahrsputz, geht weiter mit einer abenteuerlichen Blattbootfahrt (ja wenn man nicht so groß ist, kann man auch auf Blättern über das Wasser rauschen), einem tückischen Stinkehüpfer (sowas wie ein selbstgebauter Flummi, mit stinkender Ladung), und endet im Winter natürlich mit einer nicht gewöhnlichen Schneeballschlacht, einer Schlittenfahrt und Schneegezauber. Kleine feine Geschichten aus dem Leben von Tierkindern im Wald, mit einem Schuß Magie, aber nur ein bißchen.

Es ist schön mit Fritzi das Leben im Wald rund um das Jahr zu entdecken. Da es sich um Vorlesegeschichten handelt, dürfen die Sätze ruhig etwas länger und abwechslungsreicher, als bei Erstlesebüchern sein. Dennoch sind die Geschichten wirklich gut verständlich, ohne Fremdwörter oder Bandwurmsätze. Meine Jüngste (damals noch 8) hat das Buch als eBook gelesen, um sich die Schrift zu vergrößern, weil beide Kinder gerne große Schrift mögen. In der Printausgabe ist die Schrift kleiner, aber für geübte Vorleser kein Problem, selbst für mich nicht.
Eigentlich sind es kleine Alltagsgeschichten, über Dinge die Kinder am meisten interessieren: Spielen und Abenteuer! Da es sich um kleine Waldbewohner handelt, können die Mütter auch unbesorgt sein, daß ihre Kinder nicht auf die Idee kommen werden, alle Spiele nachzumachen, da Blätter Menschenkinder weder durch die Luft, noch über Wasser tragen können. Dafür sind Kinder offensichtlich zu groß, aber davon zu träumen und es sich vorzustellen, das bleibt ihnen ja unbenommen!
Fritzis Freunde sind sehr unterschiedlich mit ganz unterschiedlichen Stärken und Schwächen. Da gibt es z.B. Mira Maus, Mauli Maulwurf und Schnecke Schneck. Der Tunichtgut, der die Kinder immer ärgert ist Magnus, ebenfalls eine Maus, aber natürlich lassen sich die Freunde von ihm nicht alles bieten und wehren sich, aber stets mit Köpfchen und niemals gemein, egal wie fies Magnus zuvor war. Das finden wir eine sehr schöne Botschaft in diesem Buch. Aber keine Sorge, nur zu Beginn spielt Magnus eine Rolle, es gibt auch viele Geschichten, in denen die Waldkinder einfach nur Spaß haben. Wir auch normalen Kindern, ist ihnen manchmal furchtbar langweilig, weil sie ja alles schon so oft gemacht und gespielt haben..... Zum Glück macht Langeweile kreativ und so fällt Fritzi immer wieder etwas Neues ein, so wie freispielenden Kindern immer wieder etwas einfällt, wenn sie sich nur lange genug gelangweilt haben.
Sehr schöne Geschichten, die aus der Masse der Neuerscheinungen hervorsticht, da sie mit Herz und nicht nach Schema-F geschrieben wurden. Sie bestechen einfach durch Originalität, statt durch Glitzer, auch wenn Fritzis Zauber Funken sprüht.

Marit Bernson wurde 1977 in Mecklenburg geboren und studierte in Kassel und Berlin. Mittlerweile lebt sie mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in Oberfranken, wo sie sich Kinderbücher, Liebesromane und humorvolle Geschichten ausdenkt.

Corinna Arauner, geboren 1982, ist Diplom-Designerin (FH) und freiberufliche Illustratorin spezialisiert auf Kinderbuch und Tierillustrationen. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in Nürnberg. Ihre bunten Illustrationen sind wirklich sehr süß und ausdrucksstark, da konnten wir uns Fritzi und ihre Abenteuer noch viel besser vorstellen.

Wirklich kreativ-originelle Vorlesegeschichten: 5 von 5 Sternen.