Sonntag, 25. März 2018

Einstein und die Zeitmaschinen von Luca Novelli, gelesen von Siegfried W. Kernen, Peter Kaempfe u.a. audiolino



Einstein und die Zeitmaschinen von Luca Novelli, gelesen von Siegfried W. Kernen, Peter Kaempfe u.a. audiolino
Albert Einstein ist auch heute noch der Inbegriff des Genies, der berühmteste Nobelpreisträger für Physik. Seine Relativitätstheorie auch heute noch aktuell, auch wenn er nicht für sie den Nobelpreis verliehen bekam.
Dieses Hörbuch/Hörspiel schildert Einsteins Leben von seiner Kindheit an. Er galt als mathematisches Wunderkind und sein Vater war sich sicher, daß er einmal ein hervorragender Ingenieur werden würde. Er wuchs in München in einer wohlhabenden jüdischen Familie auf, als noch nicht 50 % eines Jahrgangs Abitur machen sollten. Als alle Anzeichen auf Krieg deuteten, zog die Familie in die Schweiz, wo der junge Albert in Zürich eine Aufnahmeprüfung zum Polytechnikum bestehen soll, aber aufgrund seiner Wissenslücken in Geisteswissenschaften, beim ersten Versuch scheitert. Aber Albert Einstein ist niemand, der sich so schnell entmutigen lässt. Weder was eine Aufnahmeprüfung angelangt, noch die Ablehnung seiner Eltern gegenüber seiner ersten Ehe oder das jahrelange Desinteresse der Wissenschaftswelt für seine Relativitätstheorie. Neben seinem Lebensweg werden auch seine wichtigsten wissenschaftlichen Thesen und Beweise erklärt und man spürt die Lange Zeit, die vergeht, ehe er endlich durch den Nobelpreis die ihm gebührende Anerkennung erhält.
Dieses Hörbuch wird ab 10 Jahren empfohlen, mein Mann und ich sind uns aber einig, daß das eigentlich noch zu früh ist. Normale 10 jährige Kinder sind mit Einsteins Thesen überfordert, ihnen fehlt das physikalische Grundwissen, um den Gedankengang auch nur irgendwie begreifen oder ihre Bedeutung einordnen zu können. Der Lebensweg als solcher ist interessant, aber die Frustration, daß seine Kollegen das Ausmaß der Bedeutung seiner Relativitätstheorie nicht zu schätzen wissen und ebenfalls nicht begreifen, ist für Kinder emotional auch noch zu weit entfernt. Wenn die klügsten Wissenschaftler seiner Zeit, dies nicht begriffen, wie sollen Kinder es einordnen können? Schön ist aber daher die recht ausführliche Schilderung von Einsteins Schulzeit und seinen Schwierigkeiten in Griechisch und Latein. Immer wieder hört man, das Einstein Legastheniker war, aber das wird hier nicht erwähnt. Ob es stimmt? Keine Ahnung. Spannend fand ich dafür, daß der junge Einstein gut und gerne Geige spielte, das war mir bislang nur von Albert Schweizer bekannt. Sehr witzig, daß er zeitweise, mehr Geld als Straßenmusiker, als als Physiker hätte verdienen können. Betont wird, daß Einstein nie die Atombombe als Folge seiner Forschung vorher gesehen hat, wie sehr er für den Frieden war und daß er das ihm angebotene Amt als Präsident des jungen Staates Israel ablehnte. Das fand ich wirklich interessant, wo ich doch mit Physik nicht wirklich was anfangen kann. Für Kinder sehr spannend, wie Einstein später, wie ein Popstar gefeiert wurde, außer ihm fällt mir sonst nur der kürzlich verstorbene Stephen Hawkings ein, der für ähnlichen Wirbel sorgte. Recht kurz wird Albert Einsteins Lebensende abgehandelt, das fand mein Mann als zu knapp. Ich vermisste Einsteins Rolle als Vermittler im Einsatz für die Immigration der klügsten deutschen Köpfe, die von den Nazis verfolgt wurden. Ich hatte kürzlich einen Artikel in der Süddeutschen Zeitung darüber gelesen, wie Einstein sich mit Hilfe von Eleanore Roosevelt sich für die Öffnung der USA für die Systemkritker einsetzte gelesen. Denn Roosevelt fürchtete den Einfluß geflüchteter Querulanten. Das wäre für Kinder sicher leichter zu verstehen, als viele von Einstein entdeckte Gesetzmäßigkeiten. Aber es ist wohl nicht in der Buchvorlage vorhanden, der Schwerpunkt liegt wohl eher auf dem Physiker, als auf der Person Albert Einsteins, obwohl dieser nicht vergessen wird.
Ein weiterer Punkt warum dieses Hörbuch wohl besser ab 14 Jahren ist, ist das Alter der Stimme des Erzählers. Jüngere Kinder nehmen Lerninhalte lieber von jüngeren Stimmen an, dann empfinden sie es als weniger als belehrend, sondern mehr als gleichberechtigte Information. Auch wenn die Stimme von Siegfried W. Kernen sehr gut zu Albert Einstein passt, wie man in bildlich vor Augen hat; mit wilder Mähne und herausgestreckter Zunge, schafft es für jüngere Zuhörer unnötig Distanz. Dass alle Partien aber von ausgebildeten Sprechern übernommen werden und nicht von „Experten“ finde ich aber sehr gut, daß macht die Sprechweise sehr viel lebendiger und lebensnaher, die Stimmen sind einfach angenehmer. Ich persönlich, hätte mir einfach stimmlich für Kinder „mehr Jona Mues“ gewünscht, es hätte die Erzählung verjüngt.
Um Kinder aber nicht völlig zu überfordern, enthält die CD ein Booklet mit Glossar der wichtigsten physikalischen Begriffe, zum Verständnis dieser CD und Einsteins Werk. Eine kurze Tabelle mit seinen wichtigsten Lebensdaten hätte ich auch noch nett gefunden, diese ist aber leider nicht vorhanden. Dafür endet das Booklet aber mit einer Trackliste, die ich auch immer sehr hilfreich finde.
Sehr informativ und aufgrund von Einsteins ungeheurem Geist, sollte man sie dringend mehr als einmal hören, denn die physikalischen Erläuterungen sind einfach von ihrer Natur her schon relativ kompliziert – es geht ja immerhin um die Relativitätstheorie.
Mein Mann fand die CD prima, sehr interessant und informativ, aber wie auch ich, ist er der Meinung, daß die CD sich doch an Ältere richtet. Eine gute CD für eine Vater/Sohn Hörstunde.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei audiolino, dass sie unseren Wissensdurst nach Albert Einstein gestillt haben.

Freitag, 23. März 2018

Interview mit Sonja Kaiblinger


 Foto: copyright Sybille Ortner

Interview mit Sonja Kaiblinger

Liebe Sonja Kaiblinger, vielen Dank, daß Du bereit bist, Dich unseren neugierigen Fragen zu stellen:
1.     Deine junge Heldin Chloé ist am Welttoilettentag geboren wurden und interessiert sich daher ungemein für Klos. An meinem Geburtstag feiert man in den USA den Ehrentag der schwarzen Katze. Weißt Du, für welchen Welttag, Dein Geburtstag steht?
Nein, das weiß ich gar nicht!! Wartet, ich google mal, wofür der 22. September steht...  So, habe gerade nachgeschaut. Am 22. September ist der weltweit autofreie Tag, das ist doch ein toller Tag, nicht wahr?

2.     Egal ob bei Chloé die Klo-Brille der Liebe, oder Ophelia aus „Auf den ersten Blick verzaubert“ (oder „Scary Harry“ oder „Verliebt in Serie“) Deine jungen Helden erleben stets Abenteuer jenseits des Alltäglichen oder gar gleich im Jenseits. Was reizt Dich an diesen Settings?
Da habt ihr allerdings recht! Scary Harry ist ziemlich fantastisch, teilweise spielt das Buch im Jenseits, Verliebt in Serie spielt in einer Fernsehserie, die so einige Geheimnisse umgibt und Chloé ... nun Chloé hat mit einem glamourösem und außergewöhnlichem Schulklo wohl noch das realistischste Setting , nicht wahr? ;-) Ich liebe es, Geschichten an außergewöhnlichen Plätzen spielen zu lassen! In der Fantasie kann ich den Leser/die Leserin dann dorthin mitnehmen – und das ist doch doppelt toll, wenn es fantastische, besondere Orte sind, die es in Wirklichkeit nicht gibt!

3.     Welche Gabe hättest Du am liebsten? Geister sehen und mit ihnen sprechen können wie Otto? Wie Abby in Deine Lieblingsserie eintauchen zu können, oder eine andere Gestalt annehmen zu können wie Ophelia in „auf den ersten Blick verzaubert?“ oder doch lieber wie Chloé Liebesbotin zu spielen?

Das  ist eine sehr schwere Frage! Ich glaube, Ophelias Gabe, mich in anderen Menschen oder Tiere zu verwandeln, würde mir am besten gefallen. Ich könnte einen Tag lang ein Superstar sein, bloß um hinterher erleichtert festzustellen, dass das Leben als Normalo doch viel netter ist. Oder vielleicht doch ein Tag in der Haut eines Meeresbewohners? Ich wollte z.B. immer schon mal wissen, wie sich ein Delfin im Ozean fühlt. Oder ein Vogel in der Luft? Die Möglichkeiten wären beinahe grenzenlos...

4.     Wenn eine Deiner Serien verfilmt würde, welche könntest Du Dir am ehesten vorstellen und hättest Du schon einen Hauptdarsteller im Kopf?
In der Tat gibt es seit Jahre immer wieder Pläne, Scary Harry zu verfilmen, und ich drücke fest die Daumen, das daraus tatsächlich bald etwas wird! Ich habe zwar noch keinen Hauptdarsteller für Scary Harry im Kopf (vermutlich wird es ohnehin etwas schwer, ein sprechendes, 520 Jahre altes Skelett zu finden, das in einem Film mitspielen will?), aber ich bin trotzdem schon sehr gespannt, was der Filmproduktion einfallen wird, wenn der Film denn tatsächlich gedreht wird. Man darf jedenfalls gespannt sein!

5.     Weißt Du noch, welches Dein erstes Lieblingsbuch war?#
Ich hatte ganz viele Lieblingsbücher, aber eins meiner absoluten Highlights waren „Die Kinder aus Bullerbü“ von Astrid Lindgren. Ich habe mir immer gewünscht, ebenfalls dort zu leben und all diese Abenteuer zu erleben.

6.     Hast Du einen Lieblingsort zum Schreiben, wo Dir all diese magischen Geschichten einfallen?
Ich habe ganz viele verschiedene Lieblingsorte! Meistens schreibe ich zwar in meinem kleinen Schreibzimmer bei mir zu Hause, weil es da schön ruhig ist, aber Ideen fallen mir an den verrücktesten Plätzen ein. Im Zug, beim Spazierengehen oder einfach im Auto, während ich einen schönen, außergewöhnlichen Song im Radio höre.

7.     Du lebst in Wien, der Stadt der Kaffeehäuser. Wie magst Du Deinen Kaffee am liebsten? Oder lieber gar keinen Kaffee?
Ich trinke sehr gerne Kaffee, allerdings beschränke ich mich auf eine Tasse, denn sonst bin ich so hibbelig und aufgekratzt, dass ich am laufenden Band quassele, und das kann dann keiner ertragen! Bei Kaffee bin ich ziemlich altmodisch und trinke klassischen Milchkaffee, mit viel Milch, dazu am besten noch ein Keks! Perfekt!

8.     Du warst schon Eisverkäuferin, Museumsführerin, Nachtwächterin, Werbetexterin und vieles mehr. Was war denn Dein Traumberuf als Kind?
Auch wenn ihr es mir nicht glauben werdet- aber ich wollte immer schon Autorin werden! Ich habe davon geträumt, dass meine Geschichten eines schönen Tages endlich als Bücher erscheinen und die Leserinnen und Leser in fremde und magische Welten entführen. Auch wenn auch ich manchmal Tage kenne, wo mir die Inspiration fehlt und manches nervt – ich könnte mir keinen schöneren Beruf vorstellen und bin sehr dankbar, dass ich das machen darf, was mir großen Spaß macht! 

Vielen Dank für Deine Geduld!