Montag, 19. Februar 2018

Interview mit Marion Meister



Interview mit Marion Meister
Liebe Marion, vielen lieben Dank, dass Du noch mal neugierige Fragen zum Erscheinen Deiner neuen Jugendtrilogie um Julie Jewels beantwortest.
1.     Julie liebt Schmuck und stellt ihn selbst her. Hast Du ein Lieblingsschmuckstück, oder hast Du schon mal selbst welchen hergestellt?
Als Jugendliche habe ich tatsächlich selbst Schmuck hergestellt – allerdings mit wenig Talent. Und schon gar keinem magischen Talent. Aber ich hatte immer bestimmte Schmuckstücke, die mir Glück bringen sollten. Ob das funktioniert hat? Na – bei Schulnoten weniger … Aber auch jetzt noch trage ich, wenn ich auf Reisen gehe, Ohrringe mit dem Bild eines Kompasses. Und eines meiner Lieblingsstücke ist eine Kette, die die Farben eines Strandspaziergangs hat – Meeresblau mit Schaumkronenweiß und Muschel-Sand-Ocker.
2.     Julie trinkt am liebsten heiße Schokolade, was trinkst Du am liebsten?
Ohne Kaffee geht bei mir gar nichts. Aber am allerliebsten trinke ich Kaffee mit Schokolade. In meinem Heimatort gibt es ein Café (lustigerweise hat es auch so eine Art Wintergarten-Anbau. Was für ein Zufall …). Dort machen sie richtig gute Schokolade (wieder ein immenser Zufall) auch mit Kaffee – zum Dahinschmelzen!
3.     Julie fleht ihre Mutter fast schon an, sie in das Geheimnis der Schmuckmagie einzuweihen, vergeblich. Würdest Du Deinen Kindern so ein Familiengeheimnis verheimlichen? Ich grübele ja nun schon eine ganze Weile, warum sich die Mutter vehement weigert…
Ich glaube, Mütter haben immer gute Gründe, wenn sie ihren Kindern etwas verschweigen. Meist denken sie, sie könnten ihre Lieben dadurch schützen – aber leider geht das oft nach hinten los … Zum Glück hüte ich kein so dramatisches Geheimnis und habe deshalb meinen Jungs immer reinen Wein einschenken können.
4.     Glaubst Du an Magie?
Ich hoffe auf Magie. Als Kind habe ich es oft versucht – doch kein Zwinkern, Schnippen oder Beschwörung hat je funktioniert. (Also bin ich wohl ein Muggel.) Das bedeutet aber nicht, dass es sie nicht gibt … Und solange ich sie nicht finde, zaubere ich sie mir in den Geschichten herbei.
5.      Julies Verhältnis zu ihrem besten Freund ist nicht ganz unkompliziert. Offensichtlich kennst Du den Film „Harry & Sally“, wer hat Recht, Julie oder Noah, können Deiner Meinung nach Jungs und Mädels einfach nur Freunde sein?
*lach* Ich erinnere mich an einen Kinoabend – Ich hatte mir mit zwei meiner besten Studienkumpels „Harry & Sally“ angesehen und habe danach, auf dem gemeinsamen Heimweg, mit einer feurigen und leidenschaftlichen Rede die Meinung vertreten, dass Mädels und Jungs natürlich nur Freunde sein können! Die beiden haben daraufhin geschwiegen … Wie immer sehen wohl Mädchen die Dinge anders als die Jungs …
6.     Julies Geschichte ist als Trilogie angelegt, hast Du auch schon den 3. Teil geschrieben?
Teil 3 ist schon komplett in meinem Kopf – dh es steht für jedes Kapitel fest, was passiert. Und ich bin bereits dabei, ihn zu schreiben. Also – für alle Triologie-Fans: Teil 3 ist fertig noch bevor Teil 2 auf dem Markt ist. Der Halbjahresrhythmus sollte also eingehalten werden – es sei denn, jemand durchkreuzt meine Pläne mit dunkler Magie … 

7.     Ich finde es ja sehr schön, daß Julie hier zu Lande spielt, war es Dein Wunsch, oder der des Verlages?
Nein, dies war mein Wunsch – als die Geschichte Gestalt annahm, waren da unbedingt Dünen und Meer und dieses schönen Licht … Ich konnte mir Julie nicht in einer Großstadt vorstellen. Ich glaube, jeder erkennt in Julies Heimatort etwas aus seinen eigenen Meer-Orten wieder und kann sich dorthin träumen.
8.     Ich liebe Hörbücher und habe mich total gefreut, als ich sah, dass Julie sogar vertont wird. Hast Du das Hörbuch schon gehört? Wie ist es für Dich, Dein „Kind“ Julie von einer „Fremden“ gesprochen zu hören?
Leider habe ich Julie noch nicht gehört (Stand Ende Januar). Aber ich bin schon ganz hibbelig und neugierig wie Julie klingt.
9.     Du wechselst scheinbar mühelos zwischen allen Genres und Altersklassen von Cosy-Krimi über Weltraumabenteuer bis hin zur romantisch-magischen Jugendtriologie, hast Du ein Lieblingsgenre?
Mein Herz schlägt definitiv für Abenteuergeschichten, die irgendwie noch einen Kick Magie haben. Ich selbst lese am liebsten Bücher ab 12 oder 14 Jahren, die einen Fantasytouch haben. In meinen eigenen Geschichten steckt, glaube ich, immer der Abenteuer-Aspekt drin. Das ist einfach ein Teil von mir. Den haben meine Jungs inzwischen  übernommen und fragen nach jeden Ferien: wann gehen wir wieder auf Abenteuer?
10.  Du begleitest Derek auch auf Lesereise. Wer ist aufgeregter, Du oder Derek?
*lach* Ich fürchte, dass letztendlich ich aufgeregter bin als Derek. Zumindest, was die Reise an sich angeht. Wenn er dann Lesung hat, ist er derjenige, der nervös rumhibbelt. Egal, wie oft man schon gelesen hat, Lampenfieber ist immer da.
Vielen lieben Dank für Deine Geduld und viel Erfolg für Julie Jewels „Perlenschein & Wahrheitszauber“.
Danke! Ich bin wirklich gespannt, wie es den Lesern gefallen wird. 

Sonntag, 18. Februar 2018

Der Ducasse, Alain Ducasse Linda Dannenberg, Die besten Rezepte vom Meisterkoch der französischen Küche, Bassermann



Der Ducasse, Alain Ducasse Linda Dannenberg, Die besten Rezepte vom Meisterkoch der französischen Küche, Bassermann
Das Meisterwerk – vom 3-x-3 Sterne-Koch der Gegenwart

Das verspricht der Klappentext: Alain Ducasse, der renommierte, dreimal mit drei Sternen ausgezeichnete französische Koch, präsentiert in diesem großformatigen Kochbildband fantastische Rezepte der französischen Küche. Frische und Eigengeschmack der Zutaten stehen im Mittelpunkt seiner Kochkunst. Die Kombination bodenständiger provenzalischer und eleganter Pariser Küche garantiert exzellente Ergebnisse am eigenen Herd und unvergleichliche Geschmackserlebnisse.
Das habe ich beim Testen festgestellt:
Das Buch ist sehr hochwertig und geschmackvoll aufgemacht. Wunderbar atmosphärische Bilder auch von der französischen Landschaft, es verströmt französisches Flair und einige sehr interessante Rezepte.
In der Einleitung gibt es eine Einführung in Alain Ducasse Küchenphilosophie, so kocht er Kartoffeln zum Beispiel nicht, sondern backt sie stets im Ofen. Interessant, aber es bedarf hierbei auch einer gewissen Erfahrung. So entsprachen meine Kartoffeln nicht der von ihm angegebenen Größe und ich mußte schätzen, wie ich Temperatur und Backdauer der Größe anpassen sollte. Da es kein Foto einer Musterbackofenkartoffel gibt, habe ich den leisen Verdacht, daß ich sie stets zu lange buk….
Nach der Einleitung folgen
Amuses-Bouches, Appetithappen und Vorspeisen
Le Potager, Gemüsegerichte
Hier habe ich erst einmal die Gnocchi versucht. Als ich aber merkte, daß ich eines feinen Küchensiebes bedurfte, wurden es doch nur Backofenkartoffeln. Im zweiten Versuch, wurde die Außenhaut der Kartoffeln wieder so kross, daß ich beschloss, die gebackenen Kartoffeln, nicht durch die flotte Lotte zu drehen, da wohl das Meiste in dem Sieb hängen geblieben wäre. Also vom Rezept abgewichen und einen Kartoffelstampfer geschnappt! Die Zubereitung klang nach einem sinnlichen Erlebnis, aber ich hatte wenig Lust auf klebrige Finger. Als Kompromiss stampfte ich im Topf, statt das Nudelprogramm des Brotbackbackautomaten zu nehmen. Die Konsistenz ist etwas gewöhnungsbedürftig, wegen der knackigen Aussenhaut.
Wenn man dann seine Meisterwerke fertig hat, endet das Rezept wie folgt: “Die fertigen Gnocchi auf ein mit einem Geschirrtuch ausgelegtes Backblech setzen.“ Ja und nun? Trockne ich sie im Ofen? Schmeiße ich sie nach und nach in kochendes Salzwasser? Ein weiterer Bearbeitungshinweis, z.B. durch Verweisung auf ein weiteres Rezept wäre nun wirklich hilfreich gewesen. Übrigens habe ich drei Backbleche für all meine Gnocchis benötigt und alleine eine Stunde um diese kleinen Knilche zu formen, von der Teigzubereitung ganz zu schweigen. Dabei sind die Gnocchis eigentlich nur als Einlage für die getrüffelte Kartoffelsuppe mit Lauch, Entenleber-Confit und Gnocchi gedacht. Da ich 3 Stunden für die fertigen Gnocchi gebraucht habe, hatte ich dann keine Zeit mehr für eine getrüffelte Kartoffelsuppe, aber mit Kräuterbutter haben sie auch prima geschmeckt, sogar den Kindern!
La Mer, Meeresfrüchte und Fisch
La Ferme, Geflügel und Fleisch
Les Gourmandises, Desserts
Ich dachte, die Milchkaramellcreme wäre ganz idiotensicher, hat ja nur drei Zutaten. Pustekuchen, bei der dritten Zutat habe ich geraten, was es sein soll und einfach Dr. Oetkers Backnatron genommen. Daran ist die Zubereitung jedoch nicht gescheitert. Ich habe mich meines Erachtens ganz genau ans Rezept gehalten, es stand nicht im Rezept auf welcher Stufe die Mischung köcheln soll. Dort standen 45-60 Minuten, ich bekam nach 3,5h die Krise und durch meine Ungeduld eine völlig versaute Küche, weil dann die Milch-Zucker-Masse überkochte und durch die ganze Küche lief. Also entweder man engagiert einen Saucenkoch, oder man macht es im Thermomix, bei einer ausgeklügelten Temperatur. Aber so lange im Topf zu rühren bis die Masse zu rund 2/3 reduziert ist, ist wirklich ermüdend.
Die Schokoladentarte, für die es leider kein Foto gibt, ist aber wirklich gut gelungen. Meine Jüngste wünscht sie sich als Geburtstagstorte, aber bitte mit Vollmilchschokolade, statt zartbitter. Als ich las, daß ich Milch aufkochen sollte, bekam ich leichte Panik! Aber das Rezept ist wirklich gut erklärt und wirklich praktikabel (hier einen herzlichen Dank wieder an meine Nachbarin, in deren Vorratskammer sich noch abgelaufene dicke Bohnen befanden, die perfekt zum Blindbacken des Mürbeteigs waren).
Mangels Fotos, war ich nicht so sicher, ob meine gewählte Form auch wirklich eine Tarteform ist. Das Thermomix-Kochbuch half mir weiter (nein, ich koche nicht mit Thermomix).
Erstaunlicherweise dachte ich bei einigen Rezepten oft, daß da ein Thermomix praktisch wäre (ja ja, als Sternekoch, hat man ja seine Unterköche, die man durch die Küche scheuchen kann, ich aber nicht!).
Grundrezepte
Die fand ich super! Es gibt ganz verschieden Grundrezepte, von der Brühe bis zum Mürbeteig, alles was man mal immer mal wieder benötigt.
Anhang (Anmerkungen, Zutaten, Ducasse Vorratskammer, Küchentechniken, Restaurantadressen
Auch die Anmerkungen, die Zutaten, der „Blick“ in die Vorratskammer des Meisterkochs, sowie die Küchentechniken fand ich sehr hilfreich. Mit wenigstens ein paar Fotos wäre dieser Teil aber noch ansprechender geworden.
Danksagungen
Register
Interessante Rezepte, sehr ansprechend, aber nichts für Ungeduldige. Ich werde mich einfach Ostern nach diesem Buch bekochen lassen. Da bei uns nun wegen eines Wasserschadens die Küche rausgerissen wird, gibt es schon viele Essenseinladungen für uns arme Wichte. Dieses Buch bietet echte Handarbeitsküche mit hochwertigen Zutaten und somit hochwertige Nahrung zum Genießen. Toll für Verliebte mit großer Küche, nichts für den Alltag in einer Winzküche, wo für Helfer kein Platz ist. Aufgrund des hohen Aufwandes habe ich mich jeweils auf Rezeptbestandteile beschränkt, also Beilagen oder den Nachtisch. Ein Menü hätte mich wohl den ganzen Tag gekostet.
Fazit: Dieses Buch wird bei meinem kleinen Bruder einziehen. Der hat keine Kinder und mehr Geduld in der Küche, außerdem ist er von uns der Gourmet, der sich auch an die raffinierteren Rezepte herantraut. Kein Buch für Küchentrottel, sondern für Menschen, die das Kochen zelebrieren, darauf Zeit verwenden, bereits Erfahrung haben,  das Besondere lieben und schon wissen, wo man erlesene Zutaten herbekommt.
Meine Schwägerin und ich, bedanken uns ganz herzlich, daß wir uns nun dank dieses Rezensionsexemplares meisterlich bekochen lassen können, von einem, der es kann!