Freitag, 18. August 2017

Ein MORDS-Team 17: Spiel mit dem Feuer, Andreas Suchanek



Ein MORDS-Team 17: Spiel mit dem Feuer, Andreas Suchanek
Billy Tarnowski der lange Zeit totgeglaubte Schriftsteller der 84er ist verschwunden. Er erwacht gefesselt auf einer Liege auf. Alles schwankt, ein Monitor zeigt einen Countdown. Der Graf, der die Unterwelt kontrolliert und den Gegenpart zu den Dynastien darstellt, hat gemerkt, daß Billy ihm mit seinen Recherchen zu nahe kam. Er will von Billy die Unterlagen herauspressen.
Mason, Olivia, Danielle und Randy werden von Socke zum Tarnowski Haus geführt, wo sie im Geheimen Raum auf Billys neueste Ermittlungsergebnisse stoßen. Doch wo ist Billy? Sie ahnen, daß er entführt wurde und daß der Schlüssel zu seinem Verbleib in den Unterlagen stecken muß. Als sie feststellen, daß Thompkin, der fiese Handlanger des Grafen, daß Haus über ihnen durchsucht, sitzen sie fest. Sie bitten Reporterin Sonja und ihren Freund Ken sich auf der Zirkusinsel Angel Island nach Spuren des Grafen und Billys umzusehen. Doch an der Küste tobt wieder ein furchtbarer Sturm und die Landbrücke zur Insel kaum passierbar.
Randy versucht verzweifelt Billys Unterlagen zu digitalisieren und in seinen geheimen Clouds zu speichern, sollte der beschränkte Thompkins mit seinen Gehilfen den Weg in den geheimen Raum finden und sie nicht mehr entkommen können.
Die Staffelhalbzeit mit der Bürgermeisterwahl naht, das Tempo zieht an, damit es sich im nächsten Band wie ein Feuerwerk entladen wird.
Dieses Mal dreht sich alles um die Identität des Grafen, dem nach Danielles Mutter Shannon nun wohl auch Billy zu nahe kam. Wieder macht ein Unwetter die Rettung schwierig, aber zum Glück sind die Freunde gut vernetzt, IT-mäßig wie auch mit Freunden.
Natürlich geht es auch diesmal nicht ohne Katastrophen vor sich, wobei Mason viel nackte durchtrainierte Sportlerhaut zeigt. Das entgeht auch Danielle nicht, die ihn deswegen natürlich foppen muss, auch wenn es sie nicht kalt lässt. Das wird spannend, was sich da denn nun anbahnt, da auch Masons Ex-Freundin Cat aus den Katakomben feststellen muß, daß Mason wirklich cool ist.
Dieser Band legt schon einen deutlichen Schwerpunkt auf die vier ungleichen Freunde und ihre jeweiligen Stärken. Danielle als Little-Miss-Fix-it mit ihrer Wunderhandtasche, die nach der Gefangenschaft im Internat nie wieder wehrlos sein will, Olivia aus den Favelas mit dem eigenwilligen Fahrstil, den auch geübte Rallyefahrer nicht toppen können, der aber den Mägen und Nerven ihrer Freunde nicht immer gut bekommt. Randy als echter Neek ermittelt natürlich anhand von Billy Unterlagen und seines Handys die Koordinaten an denen sie erhoffen, neue Hinweise zu finden. Und tatsächlich machen Sonja und Ken genau an dieser Stelle eine gruselige Entdeckung.
Es ist wieder wahnsinnig spannend. Das Netz um den Grafen zieht sich enger und dennoch ist man auch nach 17 Bänden noch immer am Rätseln wer des denn nun sein könnte. Klar gibt es einen neuen Hinweis und ich habe da so meinen Verdacht, aber ob der so stimmt?
Auch Band 17 ist wieder rasant, kurzweilig, witzig und einfach richtig tolle Unterhaltung. Realitätsnähe erwartet wohl kein Liebhaber dieser Serie und ich denke, daß man mit dieser Reihe mit Suchtfaktor durchaus so manchen 14 Jährigen zum Lesen bringen kann! Keine unnötigen Beschreibungen, Spannung und Spaß pur! 5 Sterne für diesen All-Age-Krimi

Dienstag, 15. August 2017

Die unsinkbaren Drei – Die unglaublichen Abenteuer der besten Piraten der Welt, Wilhelm Nünnerich, cbj



Die unsinkbaren Drei – Die unglaublichen Abenteuer der besten Piraten der Welt, Wilhelm Nünnerich, cbj
Kapitän Flitschauge ist ein gewiefter alter Seebär und als seine Piratencrew meutert, wirft er sie kurzerhand über Bord. Nun sitzt er ganz alleine auf seiner „Sturmhölle“ bis ihm das Schicksal zwei neue Piraten zwei neue Besatzungsmitglieder über den Ozean schickt. Smutje Gräte treibt in einem riesigen Suppenkessel auf ihn zu und kurz danach kommt der rundliche, wortkarge „gelernter Dritter“ Bumskopf auf einer Schiffsplanke mit Suppenkelle angepaddelt. Ihre Geschichten sind so abenteuerlich, das kann doch eigentlich nur Seemannsgarn sein! Aber nein, es ist alles wahr, denn so ungewöhnlich auch ihre Geschichte ist, so ungewöhnlich und speziell sind sie auch als Piraten! Nun hat Flitschauge wieder eine Crew, aber was für eine. Bumskopf denkt langsam, aber meistens richtig, Gräte ist ein echter Forscher, voll mit Weisheiten seiner Tante Pumpa und forscht auch schon mal gerne dort, wo er es besser bleiben lassen sollte. Fischstäbchen sind seine Leidenschaft! Auch wenn es mit der Schulbildung der zwei nicht weit her ist und Flitschauge das unbedingt ändern will, so sind sie doch Weltmeister im Reparieren, insbesondere der von ihnen selbst verursachten Schäden. Aber sie haben Mut und Elan und das macht ihnen keiner so schnell nach. 
Dieses Buch wird ab einem Lesealter von 6 Jahren empfohlen und basiert auf den Geschichten aus dem WDR-Kinderradio. Aus diesem Grunde sind die Kapitel auch jeweils ungefähr gleich lang, da sie sich an der Länge der Radiobeiträge orientiert.
Wir haben es aber auch wegen der Schrift, die keine Fibelschrift ist, als Vorlesebuch empfunden und daher bereits ab dem Vorschulalter geeignet.
Bumskopf hat ein sehr eingeschränktes Vokabular, das ist beim Vorlesen sehr witzig, aber Kinder müssen schon lernen, dass „Vollzack“ und „Öh“, jetzt kein Schriftdeutsch ist und daher bitte nicht in eigenen Schulaufsätzen verwendet werden sollte. Das Vokabular ist für Leseanfänger einfach oft zu kompliziert. Oft werden Begriffe aus der Seefahrt verwendet, welche sehr kindgerecht hinten im Glossar erläutert werden. Das ist ganz super zur Bereicherung des Vorschatzes und zur Horizonterweiterung, für Leseanfänger zum Selberlesen, aber zu aufwendig und anstrengend.
Die Geschichten sind haarsträubend und völlig skurril, dadurch sind sie für Kinder aber auch sehr lustig und unvorhersehbar. Bumskopf und Gräte bringen nicht nur ihren Kapitän bisweilen zur Verzweiflung, sondern auch die Kinder zum Kichern und das ist beim Vorlesen soooo süß. Meine Jüngste hat auch wirklich gut zugehört und mitgedacht, den Faden weitergesponnen. Kurz, sie war wirklich im Geschehen drin. Als Mutter gefiel mir, daß Flitschauge schon die Notwendigkeit schulischer Bildung für seine zwei Piraten erkannte und erklärte warum. Die Lernfähigkeit der zwei ist nun leider etwas begrenzt auf ihre eigenen Denkschemata und die Beschulbarkeit daher fraglich. Doch haben sie das Herz am rechten Fleck und das ist wichtiger als alles andere. Eine Lektion zur Wertschätzung anders gestrickter Mitmenschen, die hier sehr schön vermittelt wird. „Jeder Jeck is anders!“ wie man im Rheinland sagen würde.
Die Lieder-CD kam bei der Großen überhaupt nicht an, sie war ganz enttäuscht, daß es kein Hörbuch war, ihr gefiel schon das erste Lied nicht, da wollte sie nicht mehr weiterhören. Mich persönlich hat der Piratengesang zu bekannten Melodien auch nicht überzeugt, die werden wir nicht mehr hören. Das Ende des Buches, daß ich dann eigentlich nur der Kleinen vorlas, gefiel ihr dann aber auch. Auch wenn es sprachlich zwischen komplizierter (die verworrenen Gedankengänge der Piraten, sind bisweilen in ebensolchen Sätzen wiedergegeben, die einen Vorleser benötigen, um sie vernünftig vorzulesen) und ganz einfach „Vollzack“ „Bumms“ „DingDong“ variierte, war es doch sehr kurzweilig und die farbigen Illustrationen fanden beide Mädels klasse.
Es ist ein schönes Buch zur Einschulung, denn zur Einschulung darf man ruhig noch vorgelesen bekommen, um Spaß an Geschichten und Büchern zu entwickeln.
Wir geben gerne 4 von 5 Sternen, denn man kann das Buch auch super anschauen und lesen, ohne die Lieder zu hören.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei cbj für dieses piratige Leseexemplar.