Freitag, 19. September 2025

Johannas-Rezension: „Yona unter demselben Mond“ von Mizuho Kusanagi und Touko Fujitanii, Tokiopop:

Johannas-Rezension: „Yona unter demselben Mond“ von Mizuho Kusanagi und Touko Fujitanii, Tokiopop:


Die Light Novel von Touko Fujitani zum Manga „Yona Prinzessin der Morgendämmerung“ von Mizuho Kusanagi, erschien 2020 als deutsche Erstauflage bei Tokiopop.

Die Geschichte ist ungefähr zwischen dem 8. und 9. Band des Mangas einzuordnen und knüpft auch an den Anime zur Manga Serie an. Im Manga geht es um Prinzessin Yona, welche zusammen mit ihrer Leibwache Hak, von ihrem Cousin Suwon aus ihrem Palast verjagt wurde, nachdem dieser vor ihren Augen ihren Vater, König Il umbrachte. Nun, da die bisher behütete Prinzessin plötzlich auf eigenen Beinen stehen muss, lernt sie ihr Land ganz neu kennen und sieht all die Probleme, die während der Herrschaft ihres Vaters entstanden sind.

Sie will es sich zur Aufgabe machen, sich um ihr Land zu kümmern. Dafür begibt sie sich, zusammen mit ihrer Leibwache Hak und einem Jungen namens Yun, auf die Suche nach den Nachkommen der legendären vier Drachenkrieger, welche im Gründungsmythos ihres Landes eine wichtige Rolle spielen. Nach dem sie diese gefunden haben, reist sie mit ihnen, Hak und Yun durch ihr Land, das Königreich Koka.


Die Light Novel enthält drei kurze Episoden, zwei über Yona und eine über ihren Cousin Suwon. In einer müssen Yona und ihre Gefährten gemeinsam Schutz vor Regen in einer Höhle suchen. In der zweiten erfahren wir mehr über Yonas und Haks gemeinsame Vergangenheit, wobei nochmals das tiefe Band zwischen den beiden verdeutlicht wird. Die letzte handelt von Suwon, welcher sich vor seiner Leibwache General Hang Judo in der Palaststadt (Hier in der Light Novel Burgstadt), versteckt und sich dabei an seine gemeinsame Kindheit mit Yona und Hak zurückerinnert.


Die Light Novel ist eine tolle Ergänzung zu den Manga und besonders zum Anime, da man hier einzelne Charaktere besser kennenlernen kann,auch die, die im Anime vielleicht etwas zu kurz kommen, wie Suwon und Judo. Meiner Meinung nach ist sie besonders für die Fans des Anime zu empfehlen, die überlegen mit dem Manga anzufangen, sowie Fans des Manga, die schon immer mehr als nur kleine Gedankenblasen, als Informationsquelle über den eigentlichen Charakter einer Person lesen wollten.

Durch die Light Novel ist eine ganz andere Wahrnehmung der Figuren möglich, da einzelne Figuren richtige Selbstgespräche führen, welche ihr vorheriges Handeln erklären. Es ist, als könne man in ihr Innerstes schauen. Die neue Perspektive der Geschichte, ist aber nicht nur deswegen zu empfehlen, sondern auch weil das Herzblut der Autorin Touko Fujitani, die Charaktere des Manga strahlen lässt und sich gleichzeitig an Mizuho Kusanagis Originalwerk hält. Toulouse Fujitani, die Autorin der Light Novel ist nämlich Teil des Teams, dass die Manga zu “Yona Prinzessin der Morgendämmerung“zeichnet.


Die Art und Weise wie einen diese Geschichte in ihren Bann zieht, ist daher umso faszinierender. Ich habe selten ein Werk erlebt, das mich schon über viele Jahre immer wieder aufs Neue so sehr fesselt. Ich muss alles rund um Yona immer und immer wieder lesen, um sicher zu sein, nicht das kleinste Detail übersehen zu haben.

Auch wenn ich Manga, Light Novels in der Regel vorziehe, da sie mich im Allgemeinen einfach durch ausdrucksvollere Zeichnungen der Kampf-, Liebes- oder Drama-Szenen, mehr ansprechen, ist dies bei „Yona unter demselben Mond“ ganz und gar nicht der Fall.

Besonders die Kapitel von Suwon und Judo haben es mir angetan. Sie verdeutlichen die Beziehung zwischen den beiden und beleuchten noch mal auf eine Weise ihre gemeinsame Vergangenheit wie sie im Manga nur selten thematisiert wird und einem noch einmal mehr Judos besondere Stellung für Suwon verdeutlicht. Aber auch die Geschichten rund um Yona, besonders im Zusammenhang mit Hak, verraten einem ebenfalls viel über die Situation, sowie über ihre Beziehung zueinander. Auch wenn sie nicht unbedingt nötig ist, um die eigentliche Geschichte rund um Yona, Hak und Suwon zu verstehen, verrät die Light Novel doch spannende Details und verändert eventuell die Wahrnehmung von gewissen Charakteren in der Geschichte und erklärt einem auch eine ganz bestimmte Szene, aus Folge 23 des Anime oder Kapitel 39 des Manga. Sie ist ein für Fans einfach ein Muss.


Yona Prinzessin der Morgendämmerung“ umfasst neben dieser Light Novel, seit dem 13.08.2025, in Deutschland bisher 44 Bände, sowie ein Fanbuch, eine Special Edition des ersten Bands und dutzende limitierte Editionen, welche zum Teil ebenfalls nochmal einen tieferen Einblick in die Geschichte geben. Yona ist meine absolute Lieblingsreihe, nicht nur, weil sie quasi meine erste Liebe war, sondern auch weil für mich die Spannung selbst über 44 Bände nicht nachlässt und Yona mir noch immer ebenso sympathisch, wie facettenreich erscheint. Besonders die Entwicklung ihres Charakters, die über das Übliche für Manga hinausgeht, fasziniert mich. Dadurch hebt sich der Manga besonders von anderen Shojo Manga ab, da er auch eine unglaubliche Länge hat und selbst in Japan immer noch nicht abgeschlossen ist.


Wichtiger Hinweis zum Schluss: Dieses Buch knüpft an den 8. Band der Mangareihe und an die erste Staffel des Anime an. Daher ist zu empfehlen die Light-Novel erst zu lesen, nachdem man den Anime beendet, oder die ersten 8 Manga-Bände gelesen hat.


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Mittwoch, 17. September 2025

Das vergessene Museum (1) Der Siegelwahrer von London, Andreas Suchanek, gelesen von Julian Horeyseck, Der Audio Verlag, Download, 10 h 31 min.

Das vergessene Museum (1) Der Siegelwahrer von London, Andreas Suchanek, gelesen von Julian Horeyseck, Der Audio Verlag, Download, 10 h 31 min.


Liam Remshaw (27) wuchs in London im Waisenhaus auf und hat gelernt zu überleben. Inzwischen ist er Fahrradkurier und wohnt mit seinem besten (schwulen) Freund Harry in einer WG in Whitechapel. Als er eine Expresslieferung an ein Privatmuseum zustellen soll, wird er Zeuge des tödlichen Überfalls auf dessen Kurator. Bradshaw Noch im Sterben überträgt Mr. Bradshaw ihm mit schwarzer Tinte ein Symbol auf die Haut, das furchtbar brennt und macht ihn somit zum Siegelwahrer von London. Wie er von dem Anwalt des Museums erfährt, hat Mr. Bradshaw ihn zum Erben mit einem stattlichen Gehalt bestimmt, sofern er binnen 48 h in das Museum zieht und dessen Manifest befolgt. Harry ist begeistert und zieht sofort mit Liam ein, auch wenn beide noch nicht ahnen, was das Manifest sein soll. Doch sie leben dort nicht allein, sondern gemeinsam mit Hund Shakespeare und dem Geist von Mr. Bradshaw, der von nun an Liam als Kurator und Siegelwahrer ausbildet, auch in magischen Talenten. Liam weiß nicht wie ihm geschieht, doch Nerd Harry will den alten Prunkbau sofort auf technischen Vordermann bringen. Lästig ist allerdings nicht nur die Hauptkommissarin, die Liam des Mordes an Mr. Bradshaw verdächtigt, sondern die immerwährenden Angriffe von einem magischen Dolch mit Hilfe von unheimlichen Schatten. Dabei soll es aber nicht bleiben....


Liam ist mir von Anfang an sympathisch, wie er bei Wind und Wetter durch London radelt und am Eingang zu diesem unbekannten Museum verzweifelt! Sein Kumpel Harry ist seine perfekte Ergänzung, entschlossen, pragmatisch und furchtlos, allerdings wohl mit ebenso wenig Glück in der Liebe wie Liam, dafür aber immerhin mit Sex. Als dann noch das Berliner Museum zerstört und dessen Kuratorin im Koma auf magische Weise zu ihnen in den Londoner Stammsitz manifestiert wird, muss auch Harry eingestehen, dass dieses Erbe mit herausfordernden Aufgaben verbunden ist und sie schleunigst mehr herausfinden und Liam magische Fähigkeiten lernen sollte. Schon bald führt es sie mit Julia, der Berliner Kuratorin ohne Gedächtnis nach Berlin, um irgendwie Licht ins Dunkel zu bekommen. Ein Kampf um Leben und Tod und vor Allem Verstehen entflammt, denn ein äußert geheimer Geheimbund hat es auf die Wahrer der Artefakte abgesehen. Das ist nicht nur unglaublich magisch und fantastisch, sondern auch unglaublich spannend und gleichzeitig schräg aber mit Herz und Humor! Besonders der verstorbene Mr. Bradshaw hat es mir angetan, aber auch Julia ist eine starke weibliche Hauptperson, ohne die Liam und Harry bald nicht mehr weiter kämen. Sie bekommen aber auch noch Verstärkung aus der Vergangenheit, ohne dass der Cast aufgebläht würde. So sind die Personen überschaubar und werden richtig gut ausgearbeitet, auch wenn man bisweilen überlegt, ob man wirklich allen trauen kann, die man mag.


Andreas Suchanek entspinnt eine hochkomplexe sowohl magische als auch geheimnisvolle Welt der Geheimbünde, Verschwörungen und Zeitsprünge. Mangels Ausbildung tappt dabei Liam in so einige Fallen. Mit Leichtigkeit und doch auch Präzision zeichnet er mit leichter Feder (die von Virginia Woolfe?) eine neue Welt für Eingeweihte. Hund Shakespeare wärmt dabei das Herz und sorgt immer wieder für Entspannung in der aufgeladenen Atmosphäre, ebenso wie der quasi allwissende Geist von Mr. Bradshaw.


Julian Horeyseck klingt als Liam jung und manchmal etwas verzagt, als Harry deutlich pragmatischer und viel unbekümmerter. Über die weise, etwas greise Stimme von Mr. Bradshaw und seine Versuche zu Scherzen musste ich immer wieder schmunzeln. Der Sprecher grenzt ganz klar alle Persönlichkeiten von einander ab und trifft sehr gut die jeweilige Stimmung des Erzählstrangs. Er hat mich richtig mit seiner lebendigen Art und den geheimnisvollen Geschehnissen in seinen Bann gezogen und ich bin schon ganz gespannt auf die Fortsetzung!


Ich bedanke mich ganz herzlich beim Der Audio Verlag für mein Rezensionsexemplar!


Hier könnt Ihr reinhören:

https://www.der-audio-verlag.de/hoerbuecher/das-vergessene-museum-der-siegelwahrer-von-london-suchanek-andreas-978-3-7424-3540-8/


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