Mittwoch, 25. Juni 2025

Nightmore – das gruseligste Internat der Welt (1) – Plötzlich Werwolf, Vanessa Walder, szenische Lesung mit Julian Greis, Jumbo Verlag Digital only 60 Minuten

Nightmore – das gruseligste Internat der Welt (1) – Plötzlich Werwolf, Vanessa Walder, szenische Lesung mit Julian Greis, Jumbo Verlag Digital only 60 Minuten


Fynn, hat die Schnauze voll! Er will nur noch weg aus Nightmore, dem Internat in den schottischen Hochmooren für Noctis. Noctis sind die Geschöpfe der Finsternis, im Gegensatz zu den Menschen. Seit er vor 4 Monaten gebissen wurden, verwandelt er sich monatlich zu Neumond in einen Werwolf. Nun ist er hier ab vom Schuss, weit weg von seiner Familie, ohne Strom, ohne Handy, ohne Fußball und ohne Freunde. Aber er hat sich schon einen Fluchtplan zurecht gelegt. Der geht natürlich schief und er fliegt noch nicht mal zur Strafe von der Schule. Dafür lernt er Sinistra kennen, die 1622, als einzige Schülerin bisher von der Schule flog. Eine gemeinsame Strafarbeit mit ihr kann da nur hilfreich sein. Also geht er in seiner Verzweiflung einen Pakt mit ihr ein – doch ein Pakt mit einer Dämonin kann ja wohl nicht gut gehen....


Wua! Alles beginnt kurz vor Mitternacht, als Fynn mit allerlei List und Tücke aus dieser vermaledeiten Schule flüchten und sich dafür mit Krokodilen und Gargoylen anlegen will, mitten in den Highlands. Als wäre das nicht schon schaurig genug, hören wir knarzende Türen und rauschende Bäume.... damit aber Schulanfänger sich nicht allzu sehr gruseln,wir die Spanung immer absurd gemildert, indem der Sprecher den gespannten Lauschern verrät, wie die seltsamen schottischen Begriffe und allen voran Fynn und Nightmore buchstabiert werden. Man will ja wissen, woran man ist!


Fynn war bislang ein ganz normaler Junge, eigentlich noch viel mehr als das! Er war beliegt, hatte super Noten, nette Eltern und war der Kapitän seines Fußballteams... nur sein älterer Bruder Rupert nervte gewaltig, nun fehlt er ihm fast – aber nur fast. Kein Wunder also, dass er aus dieser bizarren Schule weg und zurück in sein altes Leben will. Nur, wie soll das mit seinen haarigen Ohren und seinem puscheligen Schwanz gehen? Eben! Deswegen gibt es Nightmore ja und Rupert ist auch ganz schön neidisch auf diese coole Schule.



Julian Greis erzählt die Geschichte lebendig und sympathisch. Da fühlt man sofort mit Fynn mit, oder möchte ihm sogar schreiben.... Durch seine sympathische Art wird dem Grusel aber auch die Spitze genommen, so dass auch Sechsjährige angstfrei diese Geschichte hören können, wenn auch vielleicht, mit einem angenehm schaurigen Prickeln auf der Haut oder im Bauch, bisweilen. Bis man wieder von der nächsten erstaunlichen Situation abgelenkt wird, die Fynn nun wieder passiert.


Vanessa Walder zeigt hier mal wieder ihr ganzes fantastisches Können und man könnte meinen, sie käme aus Schottland, statt aus Österreich, so gut kennt sie sich dort nicht nur mit den bizarren Noctis, sondern auch den unlogischen Buchstabenfolgen aus.... Immer wieder lässt sie Erzähler Julian Greis die jungen Hörer unmittelbar ansprechen, als wären sie mittendrin, gemeinsam mit Fynn in dieser wahnwitzigen Schule... Die ist so völlig anders, als alles was wir kennen, also hört schnell rein und staunt selbst! Aber Vorsicht, ihr werdet schneller in ihren Bann gezogen, als ihr es ahnt.


Spannend, gruselige, etwas schräge Unterhaltung ab 6 Jahren. Wer sich nicht gruselt, ist vielleicht selbst ein Noctis oder kann immerhin noch so einiges lernen....


Ich bedanke mich ganz herzlich beim Jumbo Verlag für meinen Rezi-Download.


Hier könnt Ihr reinhören und Euch gruseln, oder noch was lernen...

https://www.jumboverlag.de/nightmore---das-gruseligste-internat-der-welt-ploetzlich-werwolf/index.php?cNG=540d887c-f20c-11ea-948b-001c42406321&productId=3705


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Sonntag, 22. Juni 2025

Thalamus – Ursula Poznanski, gelesen von Jens Wawrczeck, Der Hörverlag, Download, 12 h 06 min.

Thalamus – Ursula Poznanski, gelesen von Jens Wawrczeck, Der Hörverlag, Download, 12 h 06 min.


Eben noch war der 17 jährige Timo mit dem Motorroller unterwegs zu seiner Freundin Hanna, um ihr ein Geschenk zu ihrem Halbjahresjubiläum, allen Witterungen zum Trotz, zu bringen, nun wacht er in einem Krankenhausbett auf. Er hat ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitten, kann nicht mehr Sprechen, nicht mehr Lesen und nicht mehr Gehen... Die Ärzte sind nach seiner OP aber zuversichtlich, dass er im Reha-Zentrum Markwaldhof sich schnell erholen und Fortschritte machen wird. Er teilt sich das Zimmer mit dem Wachkomapatienten Magnus, den sein Nachbar Carl vom Zimmer gegenüber, nur als „Gemüse „bezeichnet. Doch nachts steht Magnus auf, verlässt das Zimmer und droht ihn mit einem Kissen zu ersticken, sollte er anderen davon erzählen. Auch an sich selbst stellt er merkwürdige Veränderungen fest: nachts kann er aufstehen und ist viel fitter als tagsüber, manchmal kann er nachts sogar sprechen. Am nächsten Morgen ist alles wieder weg. Immer häufiger hört er eine unerklärliche Stimme in seinem Kopf, die ihn warnt und ihn teilweise Dinge tun lässt, die er nicht will. Trotz seiner Einschränkungen freundet er sich mit Carl und der ehemaligen Turmspringerin Mona an, die nach einem Unfall im Rollstuhl sitzt. Sie scheinen jedoch nicht zu bemerken, was um sie herum vor sich geht. Als Timo nachts einige Ärzte belauscht, wird ihm erst das Ausmaß der Gefahr bewusst, in der sie schweben. Doch wie soll er Carl und die anderen warnen, wenn er nicht Sprechen und nicht Schreiben kann?


Fremd im eigenen Körper, aller seiner bisherigen Fähigkeiten beraubt, Stimmen im Kopf und Gliedmaßen, die bisweilen einem fremden Willen gehorchen. Ein unvorstellbarer Albtraum, der nicht enden zu wollen scheint.


Es fängt ganz langsam an. Anfangs scheint es nur das Grauen, der unfallbedingten Einschränkungen zu sein doch nach und nach dämmert einem mit Timo, in dessen Kopf man sich bisweilen zu befinden scheint, dass es noch viel schlimmer, viel beklemmender ist. Timo macht immer mehr Fortschritte und nimmt zu immer mehr Personen im einsam gelegenen Markwaldhof auf. Einige wachsen ihm immer mehr ans Herz, denn eigentlich ist es für ihn unverständlich, warum Carl sich so viel Zeit und Mühe mit ihm gibt. Als die Lesefähigkeit zurück kommt, beginnt er wie Carl die Krankenblätter an den Betten seiner Mitpatienten zu lesen und ihm fallen Muster auf, die er sich nicht erklären kann.... je mehr er versteht, desto größer wird seine Angst, desto mahnender und fordernder die Stimme in einem Kopf.


Ein Jugendthriller, aus dem Bereich der Hirnchirugie und Nanobottechnik. Immer noch sehr modern und erschreckend und hoffnungsvoll zugleich. Da nicht alle die gleichen Vorkenntnisse haben, wird man behutsam und verständlich in dieses Thema eingeführt. Man begreift die Möglichkeit und die Risiken und die Macht des Geldes und die Gefahr des Suchts nach Ruhm und Geld. Während wir mit Timo persönliche Beziehungen zu seinen neuen Mitpatienten aufbauen und deren Einschränkungen und Fähigkeiten und Persönlichkeiten zu verstehen lernen, wird noch eine weitere Spannungsebene aufgebaut. Neben der neurologischen, eine persönliche. Hierbei weist die Autorin viel Gespür für die Würde und die inneren Nöte, der von ihr beschriebenen Jugendlichen.


Jens Wawrczeck leiht dem lange Zeit stummen Timo in seinen Gedanken, eine eindringliche Stimme. Man spürt seine Verzweiflung. Der letzte Moment, an den er sich erinnern kann,war doch perfekt, und nun... Man spürt aber auch Timos wachsene Stärke, seinen Mut und seine Ohnmacht. Diese sich immer wieder abwechselnden Gefühle schafft er problemlos mit seiner nie alternden Stimme zu vermitteln, ebenso wie das Gefühl für Gefahr. Mit der Zeit spitzt sich die klaustrophobische Situation immer weiter zu bis sie gegen Ende ihren Höhepunkt in einem großen Showdown findet. Diese schier ausweglose Situation, dieses Drängen und der unbedingte Wille, dieses schier unausweichliche Schicksal aller abzuwenden, wird von ihm stimmlich super vermittelt.

Ein Jugendthriller, der bewegt und nachdenklich stimmt, bewegend gelesen!


Ich bedanke mich ganz herzlich bei Lesemaxim für diesen Thrillertipp und dem @bloggerportal für meinen Rezensionsdownload.


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