Dienstag, 12. März 2024

Stimmt das? Anna Schindler, Katrin Dageför, Edition Pastorplatz

 

Stimmt das? Anna Schindler, Katrin Dageför, Edition Pastorplatz

 

Kinder fragen Erwachsenen gerne mal Löcher in den Bauch. Momentmal stimmt das überhaupt? Geht das? Dieser und anderen Fragen des Alltags geht dieses witzige und erstaunliche Wissensbilderbuch ab 5 Jahren nach. Dabei können Leser und Nichtleser gemeinsam rätseln was stimmt und was nicht, da es hinten im Buch die Antworten mit Erklärungen zu sämtlichen Fragen gibt und manchmal lautet die Antwort ja, manchmal nein, aber bisweilen auch Jein oder Vielleicht. Natürlich können Kinder noch so viel fragen, der Bauch bleibt zum Glück unversehrt, aber man sagt das halt so und deswegen lautet die Antwort in diesem Fall: Jein!

 

Die Fakten um die es geht, sind ziemlich kurios und lassen stauen. Dabei sind sie stets humorvoll von Katrin Dageför illustriert. Auch wenn sich die Illustrationen auf die Kernaussagen der jeweiligen Spaßfragen konzentriert, gibt es so einiges zu entdecken, z.B. die Zunge des Chamäleons, die ausgerollt über die Seite, fast in die Nasenlöcher der Giraffe reicht, aber die hat ja selbst schon ihre Zunge in eines ihrer Nasenlöcher gesteckt ;) Das ist gerade bei Kindern ein Hit und absolut zu bestaunen und doch stellt sich wieder die Frage: Stimmt das?  Die Texte sind sehr kurz, so dass auch Leseanfänger versuchen können diese Text versuchen selbst zu lesen. Einiges können Kinder ab 5 vielleicht schon wissen, vielleicht aus eigenen Beobachtungen, z.B. dass Schnecken einen Kopf und einen Fuß haben, aber wie ist es mit der Behauptung sie hätten 4 Nasen. Stimmt das? Da können auch die Vorleser noch staunen und mitraten. Eine fortlaufende Handlung gibt es natürlich nicht, aber das ist ja auch gar nicht das Ziel dieses Buches, sondern viel mehr die Neugierde für all die Wunder und Rätsel der Natur zu wecken und zu hinterfragen.

 

Sprachlich sind die Texte von Anna Schindler kurz und prägnant und vor allem leicht verständlich. Sie laden zum Wundern und Schmunzeln ein.

 

Ein kurzweilig vergnügliches Wissensbilderbuch zum Miträtseln, dass man auch gerne mehrmals lesen kann. Man vergisst ja doch einiges und außerdem sind die Bilder z.T. richtig witzig wie die hämisch grinsende Stechmücke mit ihren 47 Zähnen. Moment, stimmt das? Da sind Spaß und Staunen ab 5 Jahren garantiert!

 

Ganz herzlichen Dank an die Edition Pastorplatz und die Agentur Silke Hallmann für mein Rezensionsexemplar

 

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Sonntag, 10. März 2024

Code Name Verity, Elizabeth Wein, dtv, gelesen von Rosa Thormeyer und Nina Gummich, Hörcompany 2 MP3 11 Std. 35 Minuten ungekürzt

 

Code Name Verity, Elizabeth Wein, dtv,  gelesen von Rosa Thormeyer und Nina Gummich, Hörcompany 2 MP3 11 Std. 35 Minuten ungekürzt

 

Die jüdisch stämmige Schottin Maddie und die junge adelige Schottin Lady Julia Beaufort- begegnen sich im Norden Englands, als sie bei der Arbeit der Frauencorps der britischen Luftwaffe Schutz vor einem Bombenangriff suchen. Maddie, die junge Pilotin und Schrauberin ist sofort verzaubert von der ebenso schönen, wie gebildeten und charismatischen, aber eben auch völlig orientierungslosen Julie. Sie scheinen so gegensätzlich wir Tag und Nacht und dennoch werden sie auf Anhieb beste Freundinnen, fasziniert von der jeweiligen Verrücktheit der anderen. Entsprechend ihrer Fähigkeiten werden sie für verdeckte Einsätze zugunsten der Truppe geschult und keine von ihnen wäre je auf die Idee gekommen, dass sie eines Tages gemeinsam über den Ärmelkanal zu einem Einsatz fliegen würden. Doch die kleine Maschine fängt Feuer, besorgt um Julies Leben lässt Maddie diese mit einem Fallschirm abspringen und bringt die Maschine bei einer Bruchlandung zu Boden, ohne die gefährliche Ladung – Plastiksprengstoff zu beschädigen. Alle sind beeindruckt, nur Maddie ist verzweifelt, sie hat keine Ahnung wo Julie steckt und ob es ihr gelungen ist, ihren Geheimauftrag zu erfüllen. Da ihr Flugzeug zerstört ist und das Wetter unbeständig und gefährlich, muss auch Maddie, die Pilotin deutlich länger in der Normandie bleiben, als geplant. Dabei war ihr Einsatz im Untergrund nie auch nur angedacht. Sie beherrscht die Technik und verliert nie die Orientierung, aber wie soll sie sich in Frankreich ohne Deutsch und Französisch durchschlagen? Julie, oder besser die Agentin „Verity“ gerät in Gestapo-Gefangenschaft, die Planlose hat beim Überqueren der Straße in die falsche Richtung geschaut und sich damit verraten. Kann sie in den Verhören dicht halten und wenigstens Maddie dadurch retten? Kann Maddie mit Widerstandskämpfern „Verity“ befreien?

 

Die Geschichte einer Freundschaft, die so eng ist, dass bei ihrer unfreiwilligen Trennung jede sich die Schuld für die Gefahr gibt, in der die jeweils andere schwebt...

 

 Dieser Roman besteht aus zwei fiktiven Berichten. Agentin „Verity“ soll ihre Geschichte zu Papier bringen und dabei natürlich möglichst viele Kriegsgeheimnisse und Codes preisgeben. Solange sie schreibt, bleibt sie am Leben, hat sie nichts mehr zu sagen, droht ihr die Überführung ins KZ. Also schreibt Verity, die ehemalige Literaturstudentin um das Leben ihrer Freundinnen zu retten. Sie holt weit aus, mit ihrem Kennenlernen und ihrer jeweiligen Ausbildung. Papier ist Mangelware und so musst sie gleichzeitig so tun, als würde sie sich kurz fassen, um Papier zu sparen und sich auf das Wesentliche zu beschränken, andererseits möglichst nicht aufhören zu schreiben und einfallsreich sein, um den Prozess in die Länge zu ziehen, ehe sie für ihre Peiniger wertlos wird. Dabei spart sie auch nicht mit unverschämten Kommentaren und Gedanken über ihre Folterknechte. Das wäre vergnüglich, wäre es nicht so furchteinflößend. Während des Schreibens wird ihre Verzweiflung immer größer und man fragt sich zunehmend: wird sie es schaffen zu überleben?

 

Maddie ist hingegen gestrandet auf einem Bauernhof, dessen Hoferbe ein Collaborateur ist, die beste Tarnung für den Rest der Familie, die ohne das Wissen des ältesten Sohnes im Widerstand kämpft und Maddie versteckt. Es ist gar nicht so einfach eine junge Schottin zu verstecken, die weder Französisch noch Deutsch spricht. Aber auch wenn sie in Sprachen nicht so talentiert ist, lernt sie nach und nach doch etwas Französisch und freundet sich mit den Töchtern den Hofs an, stets bemüht bei der Befreiung der örtlichen Gefangenen der Gestapo zu helfen. Gegen das Vergessen und um bei Sinnen zu bleiben schreibt Maddie ihre Erlebnisse auf kostbar knappen Papier in möglichst knapper Form auf. Da Papier nicht mehr so knapp ist, enthält das Hörbuch ein Glossar mit den wichtigsten Begriffen, was wirklich hilfreich ist.

 

Als der Krieg vorbei ist werden diese Berichte wohlbehalten nach Schottland gebracht und einige Briefe zeugen von dieser unzerbrüchlichen Freundschaft und der Gabe der Vergebung.

 

Aus Papierknappheit halten sich die beiden Heldinnen kurz und Nina Gummich und Rosa Thormeyer verdeutlichen dies, in dem sie den Agentinnen Verity und Kitty Hawk ihre jungen Stimmen leihen, in denen neben Besorgnis auch oft der Schalk und Übermut klingen. Ohne diese wäre ihr Himmelfahrtskommando wohl nie möglich gewesen. Sie verleihen den Berichten in ihrer ungewöhnlichen Erzählweise Emotionen. Erst gegen Ende machen viele lose Enden Sinn und es wird klar, warum sie sich in Details verlieren und man sich anfangs fragt, wo hin das ganze führen soll und wieso dies eine Agentengeschichte sei und nicht eher eine Frage der Gleichberechtigung. Es lohnt sich, der Geschichte trotz eventueller Längen bis zum Ende zu folgen, dann wird es höchst emotional und richtig stark!

 

Ich bedanke mich ganz herzlich beim dtv Verlag und der Hoercompany für meine Rezensionsexemplare.

 

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